Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg

Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg
Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg
Schulform Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule
Gründung 1808 (Ursprung)
1995 (jetziger Standort)
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 56′ 31″ N, 8° 51′ 45,7″ O51.941958.8627055555556Koordinaten: 51° 56′ 31″ N, 8° 51′ 45,7″ O
Schüler 2.479 (Stand 2009)
Lehrer 138 (Stand 2009)
Website Homepage des Kollegs

Das Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg (DBB) mit Sitz in Detmold ist eine öffentliche Schule bzw. ein kaufmännisch ausgerichtetes Berufskolleg. Es gliedert sich nach verschiedenen Bildungsgängen und Ausbildungsberufen innerhalb des Berufsfeldes Wirtschaft und Verwaltung.

Das DBB ist eines der vier Berufskollegs im Kreis Lippe. Das Hauptgebäude befindet sich an der Elisabethstr. 86 und das Nebengebäude an der 350 Meter entfernten Bonhoefferstraße 7. Dort finden sich die Fachbereiche für medizinisch-kaufmännische Ausbildungsberufe sowie für die Handelsschule.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

  • Die Geschichte dieser beruflichen Schule geht noch auf das 19. Jahrhundert zurück. Die Wurzeln liegen bei der im Jahre 1808 eröffneten Handwerkerschule Weerth. Damals gab es nur diesen einen Bildungsgang, der auch nur in Abendform geführt wurde.
  • 1846 wurde eine Gewerbeschule für angehende Kaufleute eröffnet. Die Zugangsvoraussetzungen waren jedoch nicht für den normalen Bürger erfüllbar. Es gab nicht nur Unterricht am Sonntag und am Abend, sondern darüber hinaus auch Schulgeld.
  • Bis zum Jahre 1874 blieb der Besuch dieser Gewerbeschule noch freiwillig. Danach wurde gemäß der Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes die Bildungsstätte zur Städtischen Pflichtgewerbeschule.
  • 1902 wurden die Gemeinden zur Einrichtung von Fortbildungsschulen verpflichtet. Darüber hinaus wurde der Sonntagsunterricht gänzlich abgeschafft aber dafür auch die allgemeine Schulpflicht für minderjährige, männliche Bürger eingeführt.
  • 1903 erfolgte die Eröffnung eines eigenen Gebäudes für die Städtische Gewerbeschule an der Woldemarstraße.
  • 1905 wurde die kaufmännische Beschulung aufgrund von stets steigendem Interesse weiter ausgebaut. Die Regierung entschied sich, nun auch eine Fortbildungsschule für kaufmännische Berufe einzurichten. Diese hatte ein eigenes Schulkuratorium. Der Unterricht erfolgte in Personalunion mit der Gewerbeschule.
  • 1909 erfolgte die Einrichtung von aufsteigenden kaufmännischen Fachklassen. Die damaligen Unterrichtsfächer waren: Deutsch, Rechnen, Geographie, Handelskorrespondenz, Schönschreiben, Buchführung und Wechsellehre
  • Bis zum Jahr 1914 stieg die Anzahl der Fortbildungsschulen auf 45 an und erreichte ihren Höhepunkt bevor sich mit dem Ersten Weltkrieg ein Rückschritt ankündigte.
  • 1919 beschloss die neu gegründete Republik die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für berufstätige Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Des Weiteren wurde das Schulgeld abgeschafft, sodass die Gewerbe- und Fortbildungsschule kein Privileg mehr für Reiche darstellte. Des Weiteren wurde die Unterrichtszeit auf bis zu 30 Wochenstunden reduziert.
  • Von 1920 bis 1927 zeichnete sich bei den Berufsschulen ein deutlicher Modernisierungstrend ab. Erstmals durften Mädchen die Berufsschule besuchen. Auch die Schule vergrößerte ihren Einzugsbereich auch über die Grenzen der Stadt Detmold hinaus. 1928 wurden 1020 Schüler und 590 Schüler in Detmold unterrichtet. Des Weiteren wurde die einjährige Form der Handelsschule eingeführt.
  • 1933 wurde nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ diese im Jahre 1928 gegründete Handelsschule abgeschafft und „nichtarische“ Lehrkräfte entlassen. (Siehe: Gleichschaltung)
  • 1938 wird im Zuge des Reichsschulpflichtgesetzes der Kreis Träger der Detmolder Schulen. Die Handelsschule wurde in zweijähriger Form wiedereingeführt. Die Schülerzahl betrug knapp 1700.
  • Nach dem 1941 bis 1944 die Schülerzahlen drastisch anstiegen, entstand akuter Raummangel, sodass zusätzliche Standorte eröffnet werden mussten.
  • Von September 1944 bis Oktober 1945 musste der Unterricht kriegsbedingt eingestellt werden. Das Schulgebäude wurde als Reservelazarett benutzt, bevor im Oktober '45 der Unterricht wieder anfing.
  • 1954 begannen die Planungen für das noch heute für schulische Zwecke benutzte Gebäude an der Bonhoefferstraße. Dabei umfassten die Pläne drei neue Gebäude sowie eine Sporthalle. Bereits 1955 wurde das erste Gebäude fertiggestellt und benutzt. Die restlichen folgten 1963.
  • 1957 vollständige Freistellung von Schulgeld aller Berufsfachschulklassen.
  • 1959 werden die Lehrkräfte zu Landesbeamten.
  • 1963 folgte die Zusammenlegung aller Detmolder, Lageschen, Horner und Blomberger Berufsschulen zu den Berufs- und Berufsfachschulen des Landkreises Detmold.
  • 1970 Einrichtung einer Fachoberschule für Wirtschaft, dessen Absolventen die Fachhochschulreife erwerben können.
  • In den 70er Jahren wurden immer mehr berufliche Vollzeitklassen eingerichtet: 1975 das Berufsgrund- und Berufsvorbereitungsjahr und 1976 die einjährige Höhere Handelsschule für Abiturienten. Aufgrund stark steigender Schülerzahlen musste ein Gebäude der ehem. Fachhochschule angemietet werden.
  • 1987 Umbenennung der kaufmännischen Schule in Dietrich-Bonhoeffer-Schule und der gewerblichen Schule in Felix-Fechenbach-Schule (siehe: Felix-Fechenbach-Berufskolleg)
  • 1991 entstand das heutige Hauptgebäude an der Elisabethstraße. Dabei wurde das ehem. Friga-Warenhaus zum Schulgebäude umgebaut. Dabei entstanden 53 zusätzliche Klassen- und Fachräume. Die Schulverwaltung wurde dort ebenso untergebracht.
  • 1995 Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe, Abschluss Abitur, Einzug in das neue Schulgebäude in der Elisabethstraße.
  • 1996 Inbetriebnahme der Mensa sowie des großen Parkplatzes.
  • Am 1. August 1998 wurde die Dietrich-Bonhoeffer-Schule schließlich in Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg des Kreises Lippe umbenannt. Einrichtung erster Berufsschulklassen für IT-Berufe.
  • 2001 Einrichtung der Laptopklassen.
  • Zum Schuljahresbeginn im Jahre 2002 wurde den Schülern erstmals die Möglichkeit geboten, sich online am Berufskolleg anzumelden.
  • 2004 Einrichtung einer virtuellen Lernplattform namens MOODLE zur Förderung des selbstgesteuerten Lernens in der Fachschule für Wirtschaft, in der Berufsschule und in der Höheren Berufsfachschule (Höhere Handelsschule und Wirtschaftsgymnasium).
  • Im Herbst 2006 wurde aufgrund der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt eine vollschulische Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation eingerichtet, welche in erster Linie Absolventen der Höheren Handelsschule ansprechen soll.

Bildungsgänge

Am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg werden folgende Angebots-Bildungsgänge geführt:

Berufsschule am DBB

Das DBB führt Fachklassen in folgenden Ausbildungsberufen:

Einrichtung

Insgesamt gibt es im Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg 73 Klassen- und Fachräume. Davon sind 55 Räume im Hauptgebäude an der Elisabethstraße und 18 im Nebengebäude an der Bonhoefferstraße. Die 73 Räume sind wie folgt aufgeteilt:

  • 53 Räume werden als Standard-Klassenräume verwendet. Diese bieten 20 bis 30 Plätze für die Schüler, 1 Lehrerplatz, Tafel, Tageslichtprojektor und einen Internetanschluss über ein Inhouse-Funknetz.
  • 11 DV-Fachräume mit 20 bis 28 PC-Arbeitsplätzen für die Schüler. Zur Datenspeicherung wird ein zentraler Server verwendet.
  • 3 multifunktionale Fachräume mit 24 Plätzen für Schüler und ergänzend 5 PC-Arbeitsplätzen.
  • 6 Klassenräume für die kaufmännischen Assistenten, die sogenannten "Laptopklassen". Dort gibt es 24 PC-Arbeitsplätze mit Anschluss für die schülereigenen Notebooks.
  • 1 Lernlabor mit 16 Werkstattplätzen und Internetzugang.
  • 1 Selbstlernzentrum mit 3 PC-Arbeitsplätzen. Vorwiegend zur Nutzung während der Selbstlernphasen und für Projektarbeitsaufträge gedacht.
  • 1 Selbstlernbereich mit Platz für maximal 20 Schüler. Optional können Notebooks ausgeliehen werden.
  • 1 Physikraum mit 28 Arbeitsplätzen für die Schüler mit Netzwerkanschluss für Notebooks.
  • 3 Präsentationsräume (Aula und Mensa). Foren mit Platz für bis zu 300 Schüler.

Die Schule ist mit modernen IT-Systemen ausgestattet. Außerdem sind die Fach- und Übungsräume nach deutschem Industriestandard eingerichtet. In der medizinisch-kaufmännischen Abteilung stehen den Auszubildenden Fach- und Laborarbeitsplätze zur Verfügung. Der Sportunterricht wird in einer modernen Vierfach-Sporthalle an der Bonhoefferstraße erteilt. Der Neubau einer weiteren Sporthalle ist an der Elisabethstraße geplant. Baubeginn voraussichtlich im Jahr 2010.

Seit 1996 ist die große Mensa in Betrieb, welche von Montag bis Samstag für die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Berufskollegs geöffnet ist. Während der Mittagspause (12:50 bis 13:15 Uhr) werden für einen Pauschalbetrag von 3,30 Euro warme Mahlzeiten angeboten. Die Mensa bietet Sitzplätze für etwa 200 Personen. An den Schuljahresenden werden dort die Entlassungsfeierlichkeiten für Absolventen der Höheren Handelsschule, des Wirtschaftsgymnasiums und der Fachschule für Wirtschaft veranstaltet.

Projekte

  • Im April 2006 gab es ein Deutsch-Französisches Seminar in Berlin. Dabei wurden Schüler aus Französischklassen bzw. -kursen zu einem einwöchigen Seminar mit französischen Schülern eingeladen. Im April 2007 wurde dies wiederholt, allerdings fuhren diesmal die interessierten Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Berufskollegs nach Straßburg.
  • Projekt: Schulen helfen Schulen
  • Im Mai 2006 wurde eine freundschaftliche Beziehung zu Schulen in Verona aufgebaut. Dies soll dazu dienen, die deutsch-italienische Geschichte zu Zeiten des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Den Startschuss setzten Schüler der Höheren Handelsschule, die sich daraufhin auf eine Studienfahrt nach Verona begaben.
  • Veranstaltungsreihe „Talk im dbb“ im September 2005. Kommunale Politiker haben in der Mensa der Schule mit den Schülern über politische und gesellschaftliche Themen gesprochen.
  • Books etc. | Ein im April 2000 eröffneter schuleigener Einzelhandelsbetrieb, welcher jede große Pause geöffnet ist und den Schülern preiswerte Waren für den Unterricht (Kugelschreiber, Notizblöcke…) anbietet.
  • DELF-Fremdsprachenzertifizierung in Französisch für Schüler der gymnasialen Oberstufe
  • Ausbildungsplatzbörse: Am Schuljahresende werden den Schülern der Höheren Handelsschule (Klasse 11) und der gymnasialen Oberstufe (Klasse 12) im Rahmen einer Ausbildungsplatzbörse verschiedene Lehrstellen angeboten. Aktiv daran beteiligt sind auch Polizei und Bundeswehr.
  • HH-Kooperation: In einer Klasse der Höheren Handelsschule werden in der zweijährigen vollzeitschulischen Ausbildung 16 Wochen Praktikum integriert, so dass am Ende der Höheren Handelsschule die volle Fachhochschulreife zuerkannt wird. Praktikumsbetriebe in diesem Projekt sind lippische Unternehmen wie z. B. Weidmüller, Phoenix Contact, Allianz, Steuerberater Bönker & Seifert, Randstad, Kreis Lippe, Linpac, AOK, Lippische Landesbrand-Versicherung, Sparkasse DT, Zumtobel, BKK Dr. Oetker, BKK Dürkopp-Adler, Pelipal, Autohaus Kurt Stricker, Germania Werk Krome, Kommunales Rechenzentrum Minden-Ravensberg-Lippe.

Unterricht am DBB

  • Das wichtigste Fach ist Betriebswirtschaftslehre, welches in den Klassen und Kursen aller Bildungsgänge mit mindestens vier Wochenstunden unterrichtet wird.
  • In der gymnasialen Oberstufe (Wirtschaftsgymnasium) ist das Fach BWL mit Rechnungswesen als 2. Leistungsfach verpflichtend. Als 1. Leistungsfach können Deutsch, Mathematik oder Englisch gewählt werden.
  • Der Religionsunterricht wird von ausgebildeten Theologen erteilt, die hauptberuflich in einer kirchlichen Institution tätig sind. Der Religionsunterricht ist freiwillig. In der gymnasialen Oberstufe wird das Ersatzfach Soziologie angeboten.

Schulleiter und Stellvertreter ab 1945

Alle Schulleiter des dbb-detmold seit 1945
Schulleiter Amtszeit Stellvertreter
Herr Flöttmann (kommissarisch)
1945-1947
N/A
Herr Lambracht
1948-1959
Herr Flöttmann
ab 1957 Herr Sixeller
Herr Mikkelsen
1960-1978
Herr Sixeller
ab 1967 Herr Dr. Freundt
Herr Peppmeier
1979-1990
Herr Feierabend
ab 1985 Herr Scheuer
Herr Dr. Wehmeier
1991-2009
Herr Scheuer
ab 1999 Herr Stock
ab 2007 Herr John
Frau Eikmann
seit März 2010
Herr John

Partnerschulen

Weblinks


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