- Dschammu und Kaschmir
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Jammu und Kashmir − جموں و کشمی Status: Bundesstaat Hauptstadt: Srinagar (1.040.000 Einwohner) Fläche: 101.387 km²
ohne Asad Kaschmir, die Nordgebiete (unter pakistanischer Verwaltung) und Aksai Chin (unter chinesischer Verwaltung)Einwohner: 11.729.000 (2008)
ohne Asad Kaschmir, die Nordgebiete und Aksai ChinBevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km² Sprachen: Urdu (Amtssprache)[1]; Kashmiri, Dogri, Hindi, Panjabi, Ladakhisch, Shina, Englisch Religionen: Islam (67,0 %), Hinduismus (29,6 %), Sikhismus (2,0 %), Buddhismus (1,1 %), andere Website: jammukashmir.nic.in Karte Jammu und Kashmir (Hindi: जम्मू और कश्मीर, jammū aur kaśmīr, [ʤʌmmuː ɔr kʌɕˈmiːr], englisch Jammu and Kashmir, Urdu: جموں و کشمی) ist ein indischer Bundesstaat und Teil der zwischen der Volksrepublik China, Indien und Pakistan umstrittenen Region Kaschmir. Er nimmt eine Fläche von 101.387 km² ein und hat 10.069.917 Einwohner (Stand 2001).
Die Landesregierung hat ihren Sitz im Sommer in Srinagar und im Winter in Jammu.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Jammu und Kashmir grenzt an die indischen Bundesstaaten Himachal Pradesh und den Punjab, die gleichnamige pakistanische Provinz Punjab, an das teilautonome pakistanische Asad Kaschmir, an die pakistanischen Nordgebiete, sowie an Tibet (u.a. an Aksai Chin) (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden). Der Bundesstaat besteht aus 3 Regionen. Im westlichen Teil liegt die Region Kashmir mit überwiegend muslimischer Bevölkerung und Srinagar als Zentrum. Den östlichen Teil bildet Ladakh, eine Region mit tibetisch-buddhistischer Kultur und dem Zentrum Leh. Die südliche Region ist Jammu, sie weist eine überwiegend hinduistische Bevölkerung auf.
Größte Städte
(Stand: Volkszählung 2001)
Stadt Einwohner Srinagar 894.940 Jammu 378.431 Anantnag 63.437 Baramula 61.941 Udhampur 59.236 Sopur 53.246 Kathua 40.006 Bari-Brahmana 31.616 Jammu Cantonment 30.107 Leh 27.513 Bandipur 25.714 Bevölkerung
Sprachen
Sprachen in Jammu und Kashmir[2] Sprache Sprachfamilie Anteil Kashmiri Indoarisch 53,98 % Dogri Indoarisch 21,94 % Hindi (einschl. verwandter Sprachen) Indoarisch 18,61 % Panjabi Indoarisch 1,90 % Ladakhisch Tibetobirmanisch 1,00 % Shina Indoarisch 0,34 % Geschichte
Zur Geschichte des Fürstenstaates Kashmir und Jammu bis 1947 siehe Kaschmir. Großbritannien entließ 1947 Indien und Pakistan in die Unabhängigkeit, wodurch ca. 8,4 Mio. Menschen flüchteten oder zwischen den beiden Staaten umgesiedelt wurden. Dabei starben über 1 Mio. Menschen bei Pogromen oder auf der Flucht. Pakistanische Freischärler sickerten in Kashmir ein. Der Maharaja Hari Singh erklärte den Anschluss Kashmirs an Indien und rief indische Truppen ins Land, worauf es zum Ersten Indisch-Pakistanischen Krieg kam. Bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand wurde 1949 eine Waffenstillstandslinie („Line of Control“) festgelegt. Der Zwei-Nationen-Theorie folgend wurde Kashmir geteilt. Die Vereinten Nationen forderten ein Referendum über einen eigenen Staat Kashmir.
Nach der Absetzung aller indischen Fürsten 1956 wurde Jammu und Kashmir 1957 ein Bundesstaat von Indien. Aufgrund von Streitigkeiten kam es 1962 zum Indisch-Chinesischen Grenzkrieg. Der Krieg endete mit der Besetzung von Aksai Chin, dem westlicher Teil der Region Ladakh, durch China.
Der Bundesstaat wurde 1965 durch Pakistan angegriffen, was zum Zweiten Indisch-Pakistanischen Krieg führte und mit einem erneuten Waffenstillstand endete. Im Frieden von Taschkent wurde die „Line of Control“ (LoC) 1966 offiziell anerkannt. Nach der Absetzung des letzten Mirs (Fürst) von Asad Kaschmir 1974 wurde das Gebiet an Pakistan angegliedert.
Mit der Operation Meghdoot übernahmen indische Truppen 1984 die Kontrolle über den Siachen Gletscher. In den Jahren 1986 und 1987 zogen China und Indien Truppen im Ladakh-Grenzgebiet zusammen. Es kam zu ersten Anschlägen auf indische Einrichtungen durch moslemische Extremisten, die einen autonomen Kashmirstaat oder einen Anschluss an Pakistan fordern. Der Terror im Kashmir-Tal erreichte 1990 einen Höhepunkt. Über 100.000 Hindus (Kashmiri Pandits) flohen aus dem Tal nach Jammu. Indien und Pakistan verstärkten ihre Truppen an den Grenzen. Der höchste religiöse Moslem-Führers Mirwait Mohammed Farooq wurde ermordet.
Im Jahr 1999 kam es zum Kargil-Krieg auf einem 160 Kilometer langen Grenzstreifen des Distrikts Kargil im äußersten Norden des Bundesstaates.
Siehe auch: Geschichte Ladakhs
Politik
Der amtierende Chief Minister ist seit 5. Januar 2009 Omar Abdullah, Sohn des früheren Chief Ministers Farooq Abdullah und mit 38 Jahren bei seiner Einführung bislang jüngster Amtsinhaber.
siehe auch: Liste der Chief Minister von Jammu und Kashmir
Weblinks
- Offizielle Seite des Bundesstaates Jammu & Kashmir
- Länderportrait Jammu & Kashmir von Christoph S. Sprung bei suedasien.info
Einzelnachweise
- ↑ Central Institute of Indian Languages: Language Use in Administration and National Integration
- ↑ Prozentuale Anteile nach der indischen Volkszählung von 2001
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