- Eduard Friedrich Karl von Fransecky
-
Eduard Friedrich Karl von Fransecky (ursprüngliche Schreibung Franscky; * 16. November 1807 in Gedern; † 22. Mai 1890 in Wiesbaden) war preußischer General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fransecky wurde als Sohn eines preußischen Dragonerkapitäns geboren. Nach der Grundschule ging er 1818 an die preußische Kadettenanstalt Potsdam und Berlin.
Nach Abschluss der Ausbildung wurde Fransecky 1825 zunächst Secondeleutnant beim preußischen 16. Infanterieregiment in Düsseldorf. Neben dem praktischen Dienst widmete sich Fransecky auch wissenschaftlichen Studien, insbesondere der Militärgeschichte. Die Ergebnisse dieser Arbeiten waren Geschichte des 16. Infanterieregiments (Münster 1834), später mehrere Veröffentlichungen in den Beiheften zum Militärwochenblatt (Berlin), die hauptsächlich die Darstellung der Ereignisse bei der schlesischen 1813 zum Gegenstand hatten. Zwischen 1843 – unter Beförderung zum Hauptmann – und 1857 betrieb er kriegsgeschichtliche Arbeiten beim Generalstab in Berlin. Anschließend wurde er Regimentskommandeur. In dieser Zeit war Fransecky öfter als Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule tätig. Im Krieg gegen Dänemark 1848 nahm er an den Gefechten bei Schleswig, Översee, Seggelung und Bierning teil.
1860 trat er für vier Jahre in oldenburgisch-hanseatische Dienste als Kommandeur des Oldenburgischen-Infanterieregimentes. Am 21. November 1864 übernahm der Generalmajor und spätere Generalleutnant die preußische 7. Division in Magdeburg. Weitere Standorte der Division waren die umliegenden Städte Blankenburg, Burg, Gardelegen, Stendal, Quedlinburg, Halberstadt und Salzwedel.
Er befehligte die Division auch im Krieg von 1866 und wurde hierfür 20. September 1866 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet. Dies insbesondere für Leistungen bei den Schlachten von Münchengrätz, Königgrätz und Preßburg. Zwischen 1867 und 1869 wurde er alljährlich zur Inspektion der sächsischen Truppenteile kommandiert.
1870 wurde er zum Kommandierenden General des II. Armeekorps ernannt, das er im Deutsch-Französischen Krieg befehligte. Hier gelang es ihm am 18. August, das Korps in einem 16-stündigen Gewaltmarsch noch rechtzeitig als entscheidende Reserve auf das Schlachtfeld von Gravelotte zu bringen. Anschließend nahm er an der Einschließung der Festung Metz und nach deren Fall an der Belagerung von Paris teil. Am 1. Dezember erhielt er das Kommando sämtlicher, zwischen der Seine und Marne versammelten Streitkräfte. Am 2. Dezember wies er mit diesen den großen Durchbruchsversuch des Generals Ducrot bei Champigny in der Schlacht bei Villiers zurück. Vom 2. Januar bis 1. Februar 1871 führte Fransecky sein Korps, das der Südarmee unter Manteuffel zugeteilt war, über die Cote d'Or und den Jura, um durch 16 Gefechte die Armee Bourbakis schließlich bei Pontarlier über die schweizerische Grenze zu zwingen. Der Kaiser ernannte ihn hierauf zum Kommandierenden General des XV. Armeekorps mit Standort Straßburg und verlieh ihm auch das Eichenlaub zum Pour le Mérite am 5. Februar 1871. Zudem erhielt er eine Dotation in Höhe von 150.000 Talern.
1879 wurde er zum Gouverneur von Berlin ernannt. Dieses Amt musste er bereits 1882 aus gesundheitlichen Gründen abgeben.
Ehrungen
Fransecky zählt zu den höchstdekorierten Generalen seiner Zeit. Die Stadt Magdeburg hatte zeitweise eine Straße, die (Franseckystraße) nach ihm benannt. Auch Berlin hatte im Prenzlauer Berg eine Franseckystraße – bis in den frühen DDR-Jahren die Spuren des „preußischen Militarismus“ aus dem Straßenbild getilgt wurden. Die Franseckystraße wurde nach einem antifaschistischen Widerständler in Sredzkistraße umbenannt. In seinem Geburtsort Gedern erinnert die Franseckystraße bis heute an den berühmten Sohn der Stadt.
Werke
- Denkwürdigkeiten des preußischen Generals der Infanterie Fransecky. 1901.
Literatur
- Fritz Arlt: Fransecky. In: Magdeburger Biographisches Lexikon. Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1 (uni-magdeburg.de).
- Bernhard von Poten: Fransecky, Eduard von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 712–716.
- Martin Wiehle: Magdeburger Persönlichkeiten. imPuls, Magdeburg 1993, ISBN 3-910146-06-6.
Wikimedia Foundation.