- Einheitliche Behördenrufnummer
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Mit der einheitlichen Behördennummer 115 erhalten die Bürger in Deutschland einen direkten Zugang zu Auskünften über Leistungen der öffentlichen Verwaltung . Der Pilotbetrieb der Rufnummer 115, auch Bürgerhotline genannt, startete am 24. März 2009 in Modellregionen. Am 14. April 2011 wurde der Regelbetrieb offiziell aufgenommen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Konzeption
Unter der Rufnummer 115 werden telefonische Bürgerservices von Kommunen, Landes- und Bundesbehörden vernetzt, so dass Auskünfte zu Verwaltungsanliegen – zum Beispiel Öffnungszeiten verschiedener Behörden, Zuständigkeiten für bestimmte Anliegen oder Informationen über Themen wie Eheschließung, Kinderbetreuung, Einbürgerung etc. – alle unter dieser Nummer erfragt werden können. 65 Prozent der Anliegen sollen beim ersten Anruf direkt beantwortet werden, so lautet das Serviceversprechen des D115-Verbunds. Anfragen, die nicht sofort bearbeitet werden können, sollen an den zuständigen Ansprechpartner auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene weitergeleitet werden. Vorbild für die Behördenrufnummer ist der New Yorker Bürgerservice mit der Telefonnummer 311.
Entwicklung
Im Frühjahr 2007 begannen die Planungen für das Projekt D115. Auf Antrag des Bundesministeriums des Innern wurde im Dezember 2007 die Rufnummer von der Bundesnetzagentur endgültig zugeteilt.[2] Im September 2008 wurde das von Experten aus Kommunen, Ländern und Bund entwickelte D115-Feinkonzept veröffentlicht. Es definiert die Rahmenbedingungen für den Testbetrieb und den sich daran anschließenden Pilotbetrieb der Rufnummer.
Am 24. März 2009 startete in mehreren Modellregionen der Pilotbetrieb, unter anderem in Berlin, Hamburg, Oldenburg und großen Teilen Nordrhein-Westfalens. Nach und nach kamen seither weitere Regionen hinzu. Der Pilotbetrieb endete am 14. April 2011 und wurde damit in den Regelbetrieb übergeführt. Damit ist auch der Pilotbetrieb offiziell beendet.
Im Dezember 2009 vereinbarten der Bund und die kommunalen Spitzenverbände, dass die Rufnummer 115 bis zum Jahr 2013 in ganz Deutschland erreichbar sein soll.
Über die 115 sollen allgemeine Informationen und Leistungen der öffentlichen Verwaltung möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden. Eine wichtige gesellschaftliche Gruppe, die den 115-Service bislang nicht oder nur unter größeren Umständen nutzen konnten, sind gehörlose und hör-behinderte Menschen. Mit dem neuen Angebot des 115-Gebärdentelefons, das über Video-Telefonie erreichbar ist, soll auch dieser Gruppe ein leichter Zugang zur öffentlichen Verwaltung ermöglicht werden.
Gebührenstruktur und Verfügbarkeit
Die Behördenrufnummer 115 ist montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar. Der Anruf bei der Behördenrufnummer ist kostenpflichtig. Die Höhe der Gebühren legt der Anbieter des Anrufers fest, unter dem der Anrufer seinen Anschluss angemeldet hat. Im Festnetz werden Gebühren von 7 bis 14 Cent je Minute, im Mobilfunknetz von 17 bis 20 Cent je Minute erhoben.[3] Drei Cent davon gehen an in die D115-Netztechnik. Voraussichtlich 2012 soll die 115 zum Ortstarif erreichbar sein und damit auch in Flatrates integriert werden können.
Kommunen, die an dem Pilotversuch teilnahmen
- Kommunen in Nordrhein-Westfalen: Aachen, Arnsberg, Bielefeld, Bonn, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Leverkusen, Mülheim an der Ruhr, Münster, Neuss, Remscheid, Solingen, Wuppertal, Kreis Lippe: Bad Salzuflen, Rhein-Erft-Kreis (Frechen, Hürth), Rheinisch-Bergischer Kreis, Kreis Wesel (Moers), Kreis Viersen
- Kommunen in Hessen: Frankfurt am Main, Kassel, Main-Taunus-Kreis, Offenbach
Bundesbehörden, die an dem Pilotversuch teilnahmen und ihre Informationen bereitstellten
- Bundeskanzleramt
- Bundespresseamt
- Auswärtiges Amt
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales
- Bundesministerium des Innern
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
- Bundesministerium der Verteidigung
- Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
- Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Deutsche Rentenversicherung Bund
- Informations- und Wissensmanagement der Zollverwaltung
- Statistisches Bundesamt
- Steuerliches Info-Center des Bundeszentralamts für Steuern
- Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Siehe auch
Quellen
- ↑ Projekt D115 - Einheitliche Behördenrufnummer
- ↑ Strukturierung und Ausgestaltung von Nummern für einen Einheitlichen Behördenruf
- ↑ http://www.d115.de/cln_100/nn_739628/sid_25AE5A682A7DC81D2164357F8E8E520B/nsc_true/DE/Buergerinnen__Buerger/Tarife/tarife__node.html?__nnn=true/
Weblinks
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