- Engelbert Sterckx
-
Engelbert (Engelbertus) Sterckx (* 2. November 1792 in Ophem bei Brüssel (Brabant/Belgien); † 4. Dezember 1867 in Mecheln) war ein belgischer Theologe, Kardinal der römisch-katholischen Kirche, Erzbischof von Mecheln und Kardinalpriester von St. Bartolomeo all’Isola.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Studium begann er in Vilvoorde und setzte es 1805–1807 an der humanistischen Hochschule in Enghien fort. Danach besuchte er die Sekundarschule in Louvain und wechselte in das Priesterseminar nach Mecheln. Am 18. Februar 1815 erhielt Engelbert Sterckx die Priesterweihe und übernahm im Priesterseminar von Mecheln die Professur für Philosophie und Moraltheologie. Es folgte die Verwendung auf einer Pfarrstelle in Bouchout und danach in Antwerpen. 1827 wurde er Generalvikar des Erzbistums Mecheln. Am 8. April 1832 wurde er in der Kathedrale von Mecheln von Jean-Joseph Delplancq zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch lautete Pax vobis. Nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Mecheln im Jahre 1832 wurde er 1838 in das Kardinalskollegium mit der Titelkirche San Bartolomeo all’Isola berufen. Als Metropolit reformierte er die gesamte belgische Kirche und führte die belgischen Bischöfe zu gemeinsamem Handeln.
Politische Unruhen
Am 24. Februar 1832 wurde er zum Erzbischof von Mecheln ernannt und setzte sich in diesen politisch, religiös und revolutionär schwierigen Zeiten für die Freiheit der Kirche in Belgien ein. König Wilhelm I. des Vereinigten Königreiches der Niederlande (Regent 1815–1830) hatte den Versuch unternommen, die Priesterausbildung in seine Befugnisse zu übertragen. Er schloss Diözesanseminare und richtete ein „Philosophiekolleg“ ein, das die Priesterausbildung übernehmen sollte und unabhängig vom Erzbischof die Lehrer und Professoren nominieren durfte.
Königreich Belgien
Die gesellschaftlich-politischen Unruhen führten schließlich 1830 zu einem unabhängigen Königreich Belgien unter König Leopold I., einem Prinzen aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha. Das neue Königreich gab sich unter Mitwirkung von Sterckx eine liberale Verfassung, in der die Religions-, Unterrichts- und Pressefreiheit garantiert wurde. Sterckx gelang es, diese liberale Einstellung vor dem Heiligen Stuhl zu vertreten und er überzeugte Papst Gregor XVI. zur Duldung der belgischen Verfassung. Unter der bischöflichen Leitung Sterckx’ erhielt die katholische Kirche große Freiheiten und gründete Schulen, Klöster und Wohltätigkeitseinrichtungen. 1834 wurde in Mecheln eine freie katholische Universität, das hauptsächliche Werk von Erzbischof Sterckx, gegründet und 1842 wurde die katholische Universität Löwen reaktiviert. Belgien wurde zu einer Kirchenprovinz erhoben und dem Erzbistum Mecheln wurden die Suffraganbistümer Lüttich, Namur, Tournai, Brügge und das Gent zugeordnet.
Ordensgründungen nach bischöflichen Rechten
Erzbischof Sterckx bestätigte 1834 die ehemalige Ordensgemeinschaft Zusters Dienstmaagden van Maria als Kongregation bischöflichen Rechts. Am 25. Januar 1839 übertrug er die Leitung der Ordensgemeinschaft Barmherzige Brüder von Mecheln an Bruder Victor Scheppers und genehmigte die Ordensregeln. Am 22. Juni 1857 erteilte er die bischöfliche Approbation an die Augustinessen Zwartzusters van Halle als eine Kongregation bischöflichen Rechts.
Weblinks
- Das Portal zur katholischen Geisteswelt: Engelbert Sterckx
- Engelbert Sterckx. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- The Cardinals of the Holy Roman Church (engl.)
- Bildnis des Kardinals
Vorgänger Amt Nachfolger Franciscus-Antonius de Méan Erzbischof von Mecheln
1832–1867Victor-Augustin-Isidor Dechamps
Wikimedia Foundation.