- Erich Topp
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Konteradmiral Erich Topp (* 2. Juli 1914 in Hannover; † 26. Dezember 2005 in Süßen, Kreis Göppingen) war ein deutscher U-Boot-Kommandant in der Kriegsmarine während des Zweiten Weltkriegs und später Konteradmiral in der Bundesmarine.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vor dem Zweiten Weltkrieg (1914–1939)
Erich Topp wurde als Sohn des Ingenieurs Johannes Topp geboren. Die Schule besuchte er in Hannover und Celle, die er mit dem Abitur abschloss. Am 8. April 1934 trat er als Seeoffizieranwärter in die Reichsmarine ein und absolvierte die infanteristische Grundausbildung in der II. Abteilung der Schiffsstammdivision Ostsee in Stralsund (Dänholm). Seine seemännische Ausbildung erhielt er auf dem Segelschulschiff Gorch Fock (14. Juni 1934 - 26. September 1934) und auf dem Leichten Kreuzer Karlsruhe (27. September 1934 - 29. Juni 1935). An der Marineschule Mürwik absolvierte er anschließend den Fähnrichslehrgang, der bis 29. Juni 1936 dauerte. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Fähnrich zur See und am 1. April 1937 zum Leutnant zur See befördert. Seine weitere Ausbildung führte ihn zu einem zweiwöchigen Torpedolehrgang. Anschließend diente er vom 18. April bis 4. Oktober 1937 als Adjutant wieder an Bord des leichten Kreuzers Karlsruhe, der im Juni 1937 im Spanischen Bürgerkrieg vor der spanischen Küste patrouillierte.
Nach freiwilliger Meldung wurde er am 5. Oktober 1937 zur U-Boot-Waffe versetzt. Seine Ausbildung zum U-Boot-Fahrer erhielt er an der U-Boot-Schule Neustadt in Holstein. Da nach Abschluss seiner Ausbildung am 2. Juni 1938 keine Stelle auf einem U-Boot frei war, wurde er an die Marineunteroffizierlehrabteilung in Kiel-Friedrichsort versetzt und war dort als Lehroffizier tätig. Am 26. September 1938 wurde er zur 7. U-Boot-Flottile Wegener versetzt und trat am 2. November 1938 seinen Dienst als I. Wachoffizier auf dem U-Boot U-46 an. Am 1. April 1939 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant zur See.
Kriegszeit (1939–1945)
Im Juni 1940 übernahm er das Boot U 57 vom Typ II C, mit dem er auf zwei Fahrten sechs Schiffe versenkte. Bei der Rückkehr von U 57 vom zweiten Einsatz kam es vor Brunsbüttel zu einem Unfall. Ein auslaufender norwegischer Frachter rammte das beleuchtete Boot, das binnen Sekunden sank. Sechs Männer kamen ums Leben.
Topp übernahm im Dezember 1940 das VII C-Boot U 552. Mit diesem Boot machte er zehn Feindfahrten, auf denen er 28 Handelsschiffe versenken und vier weitere beschädigen konnte. Zusätzlich wurde am 31. Oktober 1941 der Zerstörer USS Reuben James (DD-245) als erstes amerikanisches Kriegsschiff im Zweiten Weltkrieg versenkt. Im Oktober 1942 wurde er Chef der 27. U-Flottille in Gotenhafen. Bei Kriegsende war er Kommandant von U 2513, einem sog. Elektroboot vom Typ XXI. Im Januar 1945 heiratete Erich Topp in Zoppot Ilse Haupt, die Tochter eines Marinepfarrers.
Insgesamt versenkte Erich Topp 34 Schiffe mit ca. 200.000 BRT, einen Zerstörer und ein Hilfsschiff. Damit war er nach Otto Kretschmer, Wolfgang Lüth und Günther Prien der erfolgreichste U-Boot-Kommandant des Zweiten Weltkrieges. Ihm wurde das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz mit Eichenlaub und Schwertern verliehen.
Nachkriegszeit (1945–2005)
Vom 20. Mai bis zum 17. August 1945 war Erich Topp in der Kriegsgefangenschaft in Kragerog (Norwegen). Am 4. Juni 1946 begann er an der Technischen Hochschule Hannover das Studium der Architektur und schloss dieses 1950 als Diplomingenieur ab. Außerdem war er 1957 fachlicher Berater für den Film Haie und kleine Fische.
Nach seinem Wiedereintritt in die Marine am 3. März 1958 und einer Einweisung beim Führungsstab der Marine, diente er ab 16. August 1958 als Chef des Stabes beim NATO-Militärausschuss in Washington D. C. Am 1. November 1959 zum Kapitän zur See befördert folgte ab 1. Januar 1962 die Verwendung als Kommandeur der Amphibischen Streitkräfte und gleichzeitig einen Monat lang als Kommandeur in Vertretung der Ubootflottille. Anschließend wurde er am 1. Oktober 1963 zum Chef des Stabes im Kommando der Flotte berufen und ab 1. Juli 1965 als Leiter der Unterabteilung Führung im Führungsstab der Marine im Bundesministerium der Verteidigung eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Flottillenadmiral am 15. November 1965 wurde er Chef des Führungstabes der Marine gleichzeitig stellvertretender Inspekteur der Marine. Die Beförderung zum Konteradmiral erfolgte am 21. Dezember 1966. Als Ehrung seiner Bemühungen beim Wiederaufbau der Marine und dem Aufbau des transatlantischen Bündnisses wurde ihm am 19. September 1969 das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In den Ruhestand ging er am 31. Dezember 1969.
Nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr war er noch einige Jahre technischer Berater der Howaldtswerke Deutsche Werft AG. Erich Topp starb im Alter von 91 Jahren am 26. Dezember 2005.
Er hinterließ zwei Söhne, Kay-Peter (* 1945) und Michael (* 1950) Topp, und fünf Enkel.
Werk
- Fackeln über dem Atlantik, Mittler & Sohn Verlag, ISBN 3-7822-0833-1
Beförderungen
- Fähnrich zur See am 1. Juli 1935
- Leutnant zur See am 1. April 1937
- Oberleutnant zur See am 1. April 1939
- Kapitänleutnant am 1. September 1941
- Korvettenkapitän am 17. August 1942
- Fregattenkapitän am 1. Februar 1944
- Kapitän zur See am 1. November 1959
- Flottillenadmiral am 15. November 1965
- Konteradmiral am 21. Dezember 1966
Auszeichnungen
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 7. November 1939
- Eisernes Kreuz (1939) II. Klasse am 1. Januar 1940
- Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse am 1. September 1940
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern
- Ritterkreuz am 20. Juni 1941
- Eichenlaub am 11. April 1942 (87. Verleihung)
- Schwerter am 17. August 1942 (17. Verleihung)
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) mit Brillanten
- Ehrendolch der Marine mit Brillanten
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. Klasse mit Schwertern am 30. Januar 1944
- Kriegsverdienstkreuz (1939) I. Klasse mit Schwertern am 1. Dezember 1944
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 19. September 1969
Verweise
Weblinks
Commons: Erich Topp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Erich Topp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliche Biographie & Bildergalerie
- Biographie in uboat.net (engl.)
- Sonderausstellung im Bay. Armeemuseum Ingolstadt 2001 (Orden, Urkunden)
- Nachruf der Deutschen Marine
Interne Verweise
Literatur
- Rainer Busch und Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg Bd. 1 - Die Deutschen U-Boot-Kommandanten
- Rainer Busch und Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg Bd. 5 - Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945 ISBN 3-8132-0509-6
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