- Sigmundskron
-
Schloss Sigmundskron ist eine ausgedehnte Burganlage bei Bozen in Südtirol. Die Ruine beherbergt heute das vierte Bergmuseum des Südtiroler Extrembergsteigers Reinhold Messner. Am 9. Juni 2006 wurde das MMM (Messner Mountain Museum Firmian) in der spätmittelalterlichen Festungsanlage eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten geschichtlichen Erwähnungen unter dem Namen Formicaria (später Formigar) stammen aus dem Jahre 945. Kaiser Konrad II. übergab sie 1027 dem Bischof von Trient. Im 12. Jahrhundert wurde sie Ministerialen übergeben, die sich von da an von Firmian nannten. Um 1473 kaufte der Landesfürst von Tirol, Herzog Sigmund der Münzreiche, die Burg, ließ sie zu einer Feuerwaffen standhaltenden Festung ausbauen und benannte sie um in Schloss Sigmundskron. Von der alten Burg Formigar blieben nur noch relativ geringe Reste, größtenteils auf dem höchsten Punkt des Festungsterrains gelegen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste Sigmund die Burg bald darauf verpfänden. In der Folge verfiel die Anlage zunehmend.
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Burg den Grafen Wolkenstein, 1807 bis 1870 den Grafen von Sarnthein, danach bis 1994 den Grafen Toggenburg. 1976 wurde die Halbruine von einer Gastwirtsfamilie teilweise restauriert und ein Gastbetrieb eröffnet. 1996 ging das Schloss in den Besitz der Provinz Bozen über. Im Frühjahr 2003 erhielt Reinhold Messner nach vielen Polemiken eine Konzession für sein seit langem geplantes Bergmuseum.
Bei den Bauarbeiten wurde im März 2006 ein jungsteinzeitliches Grab entdeckt, in dem Skelettreste einer Frau gefunden wurden. Vorläufig wird das Alter des Grabes auf 6000 bis 7000 Jahre geschätzt.
Sigmundskron als Symbol der Autonomiebestrebung
Die Festungsanlage ist ein wichtiges politisches Symbol für die Südtiroler: 1957 fand hier unter der Führung von Silvius Magnago die größte Protestkundgebung in der Geschichte des Südtiroler Teiles der Doppelprovinz Trentino-Südtirol statt. Über 30.000 Südtiroler versammelten sich in der Burganlage, um gegen die Nichteinhaltung des Pariser Abkommens zu protestieren und die Freiheit für Südtirol zu fordern („Los von Trient“).
Fotogalerie
Weblinks
Aichberg | Altenburg bei St. Pauls | Annenberg | Boymont | Bruneck | Brunnenburg | Churburg | Ehrenburg | Festenstein | Fingellerschlössl | Fischburg | Freudenstein | Gandegg | Goldrain | Gravetsch | Greifenstein | Haderburg | Haselburg | Hauenstein | Hocheppan | Enn | Juval | Karneid | Kastelbell | Katzenzungen | Klebenstein | Korb | Lamprechtsburg | Lebenberg | Leuchtenburg | Lichtenberg | Maretsch | Matschatsch | Michelsburg | Moos-Schulthaus | Mühlbacher Klause | Neuhaus (Ahrntal) | Neuhaus (Terlan) | Obermontani | Payrsberg | Pienzenau | Prösels | Rafenstein | Reifenstein | Reinegg | Ried | Rodenegg | Rundegg | Runkelstein | Salegg | Schenna | Schöneck | Sigmundskron | Sonnenburg | Sprechenstein | Stein am Ritten | Burg Stetteneck | Summersberg | Taufers | Thurn | Thurnstein | Tirol | Trauttmansdorff | Trostburg | Velthurns | Wangen-Bellermont | Weineck | Welsperg | Wolfsthurn | Wolkenstein | Zenoburg
46.47694444444411.304444444444Koordinaten: 46° 28′ 37″ N, 11° 18′ 16″ O
Wikimedia Foundation.