- F-15 Strike Eagle II
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F-15 Strike Eagle ist eine Reihe von Computer-Flugsimulationen des Herstellers MicroProse, für deren Entwicklung zunächst Sid Meier und später Andy Hollis verantwortlich waren. Die drei Teile der Serie erschienen 1984, 1989 und 1992; im Mittelpunkt der Spiele steht die titelgebende McDonnell Douglas F-15 in der Ausführung F-15E Strike Eagle.
Inhaltsverzeichnis
Teile der Serie
F-15 Strike Eagle
Der erste Teil erschien 1984 zunächst für den PC (MS-DOS) und wurde in der Folgezeit auch für Amstrad CPC, Apple II, Atari-Heimcomputer, Atari ST, Commodore 64, Game Boy, Sega Game Gear, MSX, NES und ZX Spectrum konvertiert.
Alleiniger Entwickler dieses Spiels war Sid Meier, der dabei weitestgehend auf Erfahrung und Programmroutinen seines zuvor entwickelten Spiels Solo Flight zurückgriff. Während die anfängliche PC-Version lediglich einfache vierfarbige CGA-Vektorgrafik bot, verfügten die späteren Umsetzungen über weitere Farbpaletten und zusätzliche Präsentation von Ereignissen über Bitmap-Grafiken.
Was den Spielumfang betrifft, bietet F-15 einen Karrieremodus, bei dem der Spieler seinem Piloten einen Namen gibt und anschließend eines von sieben Szenarien auswählt, in denen er durch Erfolge zu Beförderungen und Orden gelangt. Dabei haben alle Szenarien historische Hintergründe; teilweise gehören Einsätze von Flugzeugen des Typs F-15 zu den genannten Zeitpunkten jedoch zur Fiktion. Wählbare Einsatzgebiete sind:
- Vietnam (Angriffe auf Hanoi und Haiphong im Frühjahr 1972)
- Syrien (1984)
- Ägypten (Beginn des Jom-Kippur-Krieges, 6. Oktober 1973)
- Irak (Zerstörung des Osirak-Reaktors, 7. Juni 1981
- Persischer Golf/Iran (1984)
Der Spieler kämpft an diesen Schauplätzen gegen drei Flugzeugtypen, weicht drei Typen von Flugabwehrraketen aus, muss zwei wichtige Bodenziele (Primär- und Sekundärziel) zerstören und anschließend zur Ausgangsbasis zurückkehren.
F-15 Strike Eagle II
Der zweite Teil erschien 1989 für den PC und wurde für Commodore Amiga, Atari ST und Sega Mega Drive konvertiert. Designer waren Sid Meier und Andy Hollis, daneben noch ein kleines Team von Grafikern und anderen Programmierern. Die Spiel-Engine war praktisch identisch mit der des 1988 erschienenen Spiels F-19 Stealth Fighter, an dem ebenfalls Meier und Hollis gearbeitet hatten. Markant war in grafischer Hinsicht die komplette Darstellung durch polygonale Grafiken, was auch Effekte wie Feuer und Raucht betraf. Außerdem neu war eine Kompatibilität zu den Standards EGA (16 Farben) und VGA/MCGA (256 Farben) sowie eine farbliche Aufhellung von Himmel und Erde zum Horizont hin.
Erneut bietet das Spiel lediglich einen Karrieremodus. Die Anzahl der Szenarien wurde auf vier reduziert, die dafür jedoch für damalige Verhältnisse sehr detailliert umgesetzt worden sind und neben markanten Küstenlinien auch Berge, Städte, Flüsse, Straßen, Wolken und ländliche Bebauung aufweisen. Diese erneut mit historischen Anklängen versehenen Szenarien sind:
- Libyen, gegen das die amerikanische Luftwaffe in den 80er Jahren gelegentlich Angriffe flog. Dieser Einsatz lässt den Spieler von Flugplätzen auf Sizilien, Malta und Kreta sowie einem Flugzeugträger, USS America aus operieren und wird in der Missionsauswahl mit „Across the Line of Death“ untertitelt.
- Persischer Golf: Hier fand 1986 die Operation Praying Mantis statt, bei der die US Navy gegen iranische Ölplattformen und Flottenbewegungen vorging. Dies wird in der Missionsauswahl mit „Keeping the sea lanes open“ beschrieben und lässt den Spieler von Kuwait, Bahrain, Katar, Dubai, Abu Dhabi und der USS Nimitz aus gegen die iranische Küste und das Hinterland operieren.
- Vietnam: Gegen Ende des Vietnamkrieges fliegt der Spieler Einsätze gegen Ziele im ganzen Land, einschließlich der Hauptstadt Hanoi, des Nachbarlandes Kambodscha und des Ho-Chi-Minh-Pfades. Der Spieler startet in Südvietnam oder auf den Trägern USS Kitty Hawk und USS Constellation; Motto des Einsatzes ist „America's longest air war“.
- Naher Osten: Der Hintergrund dieses Einsatzes ist unklar, da der Spieler sowohl von israelischen Basen als auch von solchen der NATO in der Türkei und auf Zypern oder der USS Eisenhower gegen Ziele in Syrien, Jordanien sowie im Irak und im Libanon abhebt. Der Einsatz steht unter dem Motto „Eagles vs. MiGs“.
Der Spieler tritt diesmal gegen viele verschiedene Flugzeug- und FlaRak-Typen an, deren Art und Anzahl von Mission zu Mission variiert. Beispielsweise verfügt im Golf-Szenario das iranische Militär auch über Flugzeuge und Raketen aus US-amerikanischer Produktion. Die zur Verfügung stehende Bewaffnung des Spielers ist in jeder Mission gleich und umfasst 1000 Schuss für die M61-Kanone, je vier AIM-9 Sidewinder- und AIM-120 AMRAAM-Raketen gegen Luftziele und sechs AGM-65 Maverick-Luft-Boden-Raketen.
Erneut muss der Spieler Primär- und Sekundärziel vernichten und anschließend zur Basis zurückkehren, was je nach Schwierigkeitsgrad einfacher oder schwieriger ausfällt. Zwar kämpft der Spieler alleine gegen den Gegner, in der Nähe freundlicher Flugplätze befinden sich jedoch auch befreundete Flugzeuge der Typen F-4E Phantom oder Boeing 767. Diese greifen allerdings nicht ins Geschehen ein und können allenfalls versehentlich vom Spieler abgeschossen werden (Friendly fire), was dem Spieler in der Auswertung des Missionsergebnisses Minuspunkte einbringt.
Für F-15 Strike Eagle II erschien 1992 eine Zusatzdiskette, die das Spiel um drei neue Szenarien (Operation Desert Storm, Mitteleuropa und Nordkap) erweiterte. Die beiden letztgenannten Szenarien wurden direkt aus F-19 Stealth Fighter entnommen. Zudem fand kurioserweise die Engine des Spiels 1991 weitere Verwendung in einem ebenfalls von Microprose veröffentlichten Spiel namens F-117A Nighthawk.
Siehe auch: Artikel der englischen Wikipedia über F-15 Strike Eagle II
F-15 Strike Eagle III
Der dritte Teil erschien 1992 und wurde unter der alleinigen Leitung von Andy Hollis ausschließlich für den PC entwickelt. Technisch war dieser Teil damals bahnbrechend, denn trotz des simplen Flugmodells überzeugte der Teil vor allem in grafischer Hinsicht. Dabei wurden komplett texturierte 3D-Grafiken verwendet und die Szenarien anhand von Satellitenaufnahmen erstellt. Auf diese Weise war vor allem die Landschaftsgrafik sehr überzeugend, auch Wetter- und Lichteffekte trugen dazu maßgeblich bei.
Spielerisch stellten sich einige Neuerungen und Schritte zu realistischerer Simulation dar. Neben dem Karrieremodus konnte der Spieler Soforteinsätze starten oder auch den neuen Mehrspielermodus nutzen. Zudem konnte der Spieler auch vor den Einsätzen eigene Waffenkonfigurationen wählen und in den Einsätzen selbst mit Flugelmännern interagieren.
Die Anzahl der Szenarien sank auf drei, von denen zwei historische Vorbilder hatten:
- Panama, hierfür stand die 1989 ausgeführte Operation Just Cause Pate.
- Persischer Golf/Irak, auf Basis der Operation Desert Storm von 1991.
- Korea, ein fiktives Szenario über einen Krieg zwischen Nord- und Südkorea.
Mit diesem Teil endete die Serie. Andy Hollis wechselte anschließend zur zu Electronic Arts gehörenden Firma Jane's Interactive und entwickelte dort verschiedene Spiele, u.a. US Navy Fighters und AH-64D Longbow. Als inoffizieller Nachfolger der F-15-Serie gilt das 1998 erschienene Spiel Jane's F-15.
Siehe auch: Artikel der englischen Wikipedia über F-15 Strike Eagle III
Weblinks
- Rezension des Amiga Joker zur F-15 Strike Eagle II
- Überblick über die Serie bei MobyGames (englisch)
MiGMan's Flight Museum (englisch):
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