- Faris Al-Sultan
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Faris Al-Sultan (* 21. Januar 1978 in München) ist ein deutscher Triathlet und mehrfacher Ironman-Sieger (2005, 2008, 2010 und 2011).
2005 wurde er als Ironman-Hawaii-Sieger Weltmeister auf der Langdistanz.Inhaltsverzeichnis
Sportliche Laufbahn
Als 16-Jähriger lief Faris Al-Sultan 1994 seinen ersten Marathon – mit gefälschter Altersangabe, weil er nach den Regeln noch zu jung war für die Belastung eines 42,195-Kilometer-Laufs. Seinen ersten Ironman absolvierte er 1997 mit 19 auf Lanzarote, weil das Mindestalter für Langdistanz-Triathleten in Deutschland damals bei 21 Jahren lag.
Am Ironman Hawaii nahm er 1999 erstmals als Amateur teil und belegte den dritten Platz in seiner Altersklasse. 2000 in Kulmbach gewann er in 8:22 Stunden erstmals die Deutsche Meisterschaft auf der Langdistanz. 2001 belegte Faris Al-Sultan beim Ironman Brasilien den zweiten Platz und erreichte einen 27. Rang beim Ironman Hawaii. 2002 wurde er in Immenstadt Deutscher Meister auf der Mitteldistanz. 2003 belegte er den siebten Platz beim Ironman Hawaii.
2004 gelang es ihm bei der Challenge Roth die magische 8-Stunden-Marke zu unterbieten; als schnellster Deutscher wurde er damit erneut Deutscher Meister auf der Langdistanz. Außerdem gewann Faris Al-Sultan im Jahr 2004 den Half-Ironman St. Croix (2 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) und belegte den dritten Platz beim Ironman Hawaii.
2005 gewann Faris Al-Sultan in Arizona erstmals ein unter Lizenz der kommerziellen Ironman-Marke organisiertes Rennen über die komplette Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen).
Al-Sultan gewann 2005 den Ironman Hawaii als ausgeglichenster Teilnehmer bei seiner dritten Teilnahme als Profi in 8:14:17 Stunden vor dem Neuseeländer Cameron Brown (8:19:36) sowie dem dreimaligen Gewinner Peter Reid aus Kanada (8:20:04). Nach Thomas Hellriegel (1997) und Normann Stadler (2004) war er damit der dritte Deutsche, der diesen Wettbewerb für sich entscheiden konnte.
In der Saison 2006 startete Faris Al-Sultan am 19. März in Port Elizabeth/ Südafrika beim Ironman South Africa und beendete das Rennen auf dem 5. Platz. Beim Ironman Hawaii wurde Faris Al-Sultan mit einer Zeit von 8:19:04 Stunden Dritter hinter Normann Stadler und Chris McCormack.
Die Challenge Roth beendete er am 2. Juli als Zweiter hinter dem Australier Chris McCormack und wurde somit wie im Jahre 2004 Deutscher Meister über die Triathlon-Langdistanz (Ironman Distanz). Zudem konnte er das Kraichgau Triathlon Festival über die M-Distanz (2/60/14), den Mitteldistanz-Triathlon im österreichischen Saalfelden, den Nibelungen-Triathlon in Xanten und den Xentis-Triathlon über die Sprintdistanz in Piberstein (Österreich) für sich entscheiden.Im Jahr 2007 gewann Al-Sultan erneut das Kraichgau Triathlon Festival über die M-Distanz (2/60/14). Seinen geplanten Start beim Ironman auf Hawaii musste Al-Sultan aufgrund einer Grippe, die er sich beim Training in San Diego zugezogen hatte, am Morgen vor dem Wettkampf absagen.
Im Jahr 2008 startete er beim Ironman Malaysia und erreichte seinen 3. Gesamtsieg in einem Ironman – mit einer Endzeit von 8:34:42 Stunden. Beim Ironman 70.3 in St. Croix auf den Amerikanischen Jungferninseln erreichte er den vierten Rang und den Ironman 70.3 Germany in Wiesbaden gewann er in 4:10:26 Stunden.
Faris Al-Sultan gilt nicht als Taktiker, sondern als jemand, der das Wettkampfgeschehen gerne selber in die Hand nimmt, wobei er kurzzeitige physische Einbrüche in Kauf nimmt und das Talent besitzt, sich sehr schnell wieder zu erholen. Faris Al-Sultan besitzt ein Startrecht für den TV Thalmässing (Erststartrecht), Triathlon Team Witten (Zweitstartrecht), 3athlon.org e. V. (Ehrenmitgliedschaft im überregionalen Verein) und im Freier Wassersport München (Schwimmverein).
Im Frühjahr 2009 gründete Faris Al-Sultan das Abu Dhabi Triathlon Team[1] – mit dabei waren Ina Reinders, Andreas Böcherer und Andrea Steinbecher.
Im August 2010 erreichte er in Regensburg seinen vierten Ironman-Sieg vor seinem Teamkollegen Andreas Böcherer. In Frankfurt siegte er am 24. Juli 2011 und wurde damit Triathlon-Europameister.
Privates
Al-Sultans Vater Talib kam 1958 aus dem Irak nach Deutschland, seine Mutter Lydia aus München, wo der Vater als Leiter eines Übersetzungsbüros arbeitet.
Faris Al-Sultan besuchte das Gymnasium München Moosach. Er war zeitweise Student der Geschichte und Kultur des Nahen Orients an der Ludwig-Maximilians-Universität München, brach das Studium aber ab, da er „unmöglich beide Sachen gleichzeitig machen“ konnte.[2]
Sportliche Erfolge
Datum/Jahr Platzierung Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung 2011-10-08 10. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:27:18 Weltmeisterschaft 2011-09-03 5. Rang Triathlon de Gérardmer Gérardmer 02:44:08 2011-07-24 1. Rang Ironman Germany Frankfurt 08:13:50 fünfter Ironman-Sieg und Triathlon-Europameister 2011-07-17 1. Rang Triathlon Ingolstadt Ingolstadt 01:50:38 Sieg und Titelverteidigung auf der Olympischen Distanz bei der 2. Auflage des Ingolstädter Triathlons [3] 2011-06-26 1. Rang Sylt-Triathlon List (Sylt) 02:10:44 Sieger neben Jenny Schulz bei den Frauen bei der Erstaustragung auf Sylt (1,5 km Schwimmen, 46 km Radfahren und 12 km Laufen) [4] 2011-05-08 8. Rang Siegerland-Cup Buschhütten 01:50:08 2011 1. Rang TDW – Tage der Wahrheit Graz 01:45:32 1,5 km Schwimmen, 40 km Einzelzeitfahren und 10 km Laufen [5] 2011-03-20 5. Rang Ironman 70.3 Singapore Singapur 03:56:13 [6] 2011-03-12 8. Rang Abu Dhabi International Triathlon Abu Dhabi 06:48:22 3 km Schwimmen, 200 km Radfahren und 20 km Laufen [7] 2010-10-09 10. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:24:04 Zehnter bei der Weltmeisterschaft 2010 6. Rang Triathlon de Gérardmer Gérardmer 04:38:42 1,9 km Schwimmen, 94,5 km Radfahren und 21 km Laufen 2010-08-01 1. Rang Ironman Regensburg Regensburg 08:13:37 2010-06-20 4. Rang UK Ironman 70.3 Wimbleball Lake 04:26:23 [8] 2010-06-13 1. Rang Triathlon Ingolstadt Ingolstadt 01:53:36 Sieg auf der Olympischen Distanz vor Christian Brader 2010-03-13 6. Rang Abu Dhabi International Triathlon Abu Dhabi 06:37:53 3 km Schwimmen, 200 km Radfahren und 20 km Laufen [9] 2009-10-10 10. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:31:44 2009-08-16 6. Rang Ironman 70.3 Germany Wiesbaden 04:11:47 2009-07-05 6. Rang Ironman Germany Frankfurt 08:20:26 2008 11. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:39:32 2008 4. Rang Ironman 70.3 Saint Croix St. Croix 04:10:15 auf den Amerikanischen Jungferninseln in der Karibik 2008 1. Rang Ironman Malaysia Langkawi 08:34:42 Faris Al-Sultan feiert seinen dritten Ironman-Sieg über die Langdistanz. 2008 1. Rang Ironman 70.3 Germany Wiesbaden 04:10:26 2007-12 3. Rang Laguna Phuket Triathlon Phuket 02:34:30 [10] 2007-06-16 2. Rang Alpen-Triathlon Schliersee 02:01:52 2007 6. Rang Ironman Germany Frankfurt 08:23:16 2006-10-21 3. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:19:04 2006 5. Rang Ironman South Africa Port Elizabeth 08:42:20 2006 2. Rang Challenge Roth Roth 08:03:29 2006-07-17 1. Rang Kirchbichl Triathlon Kirchbichl 01:51:46 Sieg beim Kirchbichl Triathlon in Tirol − neben der Österreicherin Irina Kirchler bei den Frauen. 2005-04-09 1. Rang Ironman Arizona Tempe 08:25:42 2005 1. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:14:17 2004 3. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:45:14 2004-05-02 1. Rang St. Croix Triathlon St. Croix 04:08:41 2004 2. Rang Challenge Roth Roth 07:58:05 2003 7. Rang Ironman Hawaii Hawaii 08:35:51 2003-07-26 3. Rang Alpen-Triathlon Schliersee 02:03:55 Dritter hinter dem Sieger Hektor Llanos (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) 2002-07-27 2. Rang Internationale Deutsche Meisterschaft im Mitteltriathlon Immenstadt 04:13:26 Deutscher Meister (2 km Schwimmen, 92 km Radfahren und 21 km Laufen) [11] 2001 27. Rang Ironman Hawaii Hawaii 09:17:55 2001-05-25 2. Rang Ironman Brasil Florianópolis 08:21:11 1999-10-23 52. Rang Ironman Hawaii Hawaii 09:14:34 3. Rang in der Altersklasse 18-24 1999 17. Rang Ironman Lanzarote Puerto del Carmen 09:48:51 1. Rang in der Altersklasse 18-24 (DNF - Did Not Finish)
Auszeichnungen
- 2004, 2005 Münchens Sportler des Jahres der Abendzeitung
- 2005 Sportler des Monats Oktober der Stiftung Deutsche Sporthilfe [12]
- 2005 Bambi in der Kategorie Sport
- 2005 5. bei der Wahl zum Sportler des Jahres
- 2005 Performance of the year des kalifornischen Magazins Competitor
- 2007 Bayerischer Sportpreis in der Kategorie „Botschafter des bayerischen Sports“
Veröffentlichungen
- mit Christoph Dirkes: Triathlon. Motivation - Wettkampf - Erlebnis. Vom richtigen Einstieg zum erfolgreichen Finish. Südwest, München 2007, ISBN 978-3-517-08283-7
Einzelnachweise
- ↑ Faris Al-Sultan startet Tri Team Abu Dhabi, 5. April 2009
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Triathlet Faris Al-Sultan: „Man braucht die Angst im Nacken“, 16. Oktober 2006
- ↑ Faris Al-Sultan das Maß aller Dinge
- ↑ Faris Al-Sultan + Jenny Schulz gewinnen 1. Sylt Triathlon
- ↑ Dritter Tag der Tage der Wahrheit - Der Sultan holt den Titel
- ↑ The stars light up for the Aviva Ironman 70.3 Singapore
- ↑ Frederik van Lierde stiehlt den Top-Guys die Show
- ↑ Ironman 70.3 UK: Faris Al-Sultan Vierter
- ↑ Abu Dhabi International Triathlon: Stelldichein der Ironman-Stars im Land der Scheichs
- ↑ Laguna Phuket Triathlon
- ↑ Estedt und Al-Sultan Deutsche Mittelstreckenmeister
- ↑ Stiftung Deutsche Sporthilfe: „Sportler des Monats“ Oktober 2005
Weblinks
Commons: Faris Al-Sultan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Triathlon: Bayer Faris al-Sultan triumphiert auf Hawaii, Meldung im Stern, 17. Oktober 2005
- Hawaii-Sieger Al-Sultan: Weltbester Schön-Wetter-Sportler, Artikel von Steffen Gerth in Spiegel Online, 16. Oktober 2005
- Faris Al-Sultan – Deutscher Ironman-Sieger und Münchner Lokalpatriot, Artikel von Thomas Hahn in der Süddeutschen Zeitung, 16. Oktober 2005
- Athletenportrait Faris Al-Sultan Interview mit dem Sportwelt Verlag
Ironman-Weltmeister (Herren)Gordon Haller (1978) | Tom Warren (1979) | Dave Scott (1980) | John Howard (1981) | Scott Tinley (Feb. 1982) | Dave Scott (Okt. 1982) | Dave Scott (1983, 1984) | Scott Tinley (1985) | Dave Scott (1986, 1987) | Scott Molina (1988) | Mark Allen (1989–1993) | Greg Welch (1994) | Mark Allen (1995) | Luc Van Lierde (1996) | Thomas Hellriegel (1997) | Peter Reid (1998) | Luc Van Lierde (1999) | Peter Reid (2000) | Tim DeBoom (2001, 2002) | Peter Reid (2003) | Normann Stadler (2004) | Faris Al-Sultan (2005) | Normann Stadler (2006) | Chris McCormack (2007) | Craig Alexander (2008, 2009) | Chris McCormack (2010) | Craig Alexander (2011)
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