- Frauenfußball-Europameisterschaft 2009
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Frauen-Europameisterschaft 2009 UEFA Women's Championship 2009™ Anzahl Nationen 12 (von 46 Bewerbern) Austragungsort Finnland
Eröffnungspiel 23. August 2009 Endspiel 10. September 2009 Spiele 25 Die 10. Fußball-Europameisterschaft der Frauen (UEFA Women's Championship 2009™) wird in der Zeit vom 23. August bis 10. September 2009 in Finnland stattfinden. Erstmals werden zwölf statt wie bisher acht Mannschaften am Turnier teilnehmen. Die Teilnehmer treten zunächst in einer Gruppenphase in drei Gruppen und dann im K.o.-System gegeneinander an. Finnland richtet zum ersten Mal die Europameisterschaft der Frauen aus. Titelverteidiger ist der Rekordeuropameister und amtierende Weltmeister Deutschland
Inhaltsverzeichnis
Gastgeber und Austragungsorte
Spielorte der EMVergabe des Turniers
Zum Ablauf der Bewerbungsfrist am 22. Februar 2006 hatten sich die Verbände Finnlands und der Niederlande für die Austragung der EM 2009 beworben.[1] Beide Kandidaten lieferten laut UEFA-Generalsekretär Lars-Christer Olsson „exzellente Bewerbungen ab, die sich nur in Details unterschieden haben“. Am 11. Juli 2006 vergab die UEFA auf ihren Kongress in Berlin die Europameisterschaft 2009 nach Finnland. Das Exekutivkomitee war laut Olsson der Meinung, dass die Turniere der UEFA in möglichst vielen Ländern stattfinden sollten. Die Niederlande waren Gastgeber der U-21-EM der Männer im Jahre 2007[2] und richteten gemeinsam mit Belgien die Europameisterschaft der Männer 2000 aus. Finnland war bereits 2004 Gastgeber der U-19-Europameisterschaft der Frauen und richtete 2003 die U-17-Weltmeisterschaft der Junioren aus.
Austragungsorte
Die Spiele werden in fünf Stadien in vier finnischen Städten ausgetragen. Die Spielorte wurden am 5. Februar 2008 von der UEFA bekannt gegeben:[3]
- Das Olympiastadion Helsinki ist mit 40.000 Plätzen das größte Stadion des Turniers und gleichzeitig das größte Stadion des Landes. Es war bisher Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1952 sowie der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1983 und 2005. Das Stadion wird zur Zeit hauptsächlich als Spielstätte der finnischen Nationalmannschaft der Männer gebraucht. Im Olympiastadion finden vier Vorrundenpartien, darunter alle drei Spiele des Gastgebers, ein Halbfinale und das Finale statt.[4]
- Zweiter Austragungsort in Helsinki ist das Finnair Stadium. Die im Jahre 2000 eröffnete Arena bietet Platz für 10.770 Zuschauer und ist das Heimstadion von HJK Helsinki. Im Jahre 2003 wurde hier das Finale der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Da das Stadion den Namen eines Sponsors trägt wird es während des Turniers Helsinki Fußball Stadion genannt werden. In der Arena werden drei Vorrundenspiele, ein Viertelfinale und ein Halbfinale ausgetragen. Während des Turniers wird der vorhandene Kunstrasen durch einen Naturrasen ersetzt.[5]
- Das Stadion Lahti in Lahti ist mit 14.465 Plätzen das drittgrößte Stadion der Europameisterschaft. Die Heimspielstätte des FC Lahti wurde 1981 gebaut und wurde zuletzt 2003 renoviert. Das Stadion liegt direkt neben der Salpausselkä-Schanze. Während der EM wird die Arena den Namen Lahti-Stadion tragen und in ein reines Sitzplatzstadion für 8.000 Zuschauer umgewandelt. Drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale werden in diesem Stadion ausgetragen.[6]
- Mit 17.000 Plätzen ist das Ratina-Stadion in Tampere das zweitgrößte Stadion der EM. Die Arena wurde 1965 gebaut und zuletzt 2004 renoviert. Das Stadion ist die Heimstätte des Vereins Tampere United und der nördlichste Spielort des Turniers. Hier werden vier Vorrundenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen. Während des Turniers wird die Arena Tampere Stadion heißen.[7]
- Das kleinste Stadion des Turniers ist das Veritas Stadion in Turku. Die Heimspielstätte der Vereine Turku PS und Inter Turku bietet 9.000 Besuchern Platz. Die Arena wurde 1952 gebaut und zuletzt im Jahre 2003 renoviert. In Turku werden vier Vorrundenspiele und ein Viertelfinale ausgetragen. Während des Turniers wird die Arena Turku-Stadion heißen.[8]
Modus
Nach dem offiziellen Reglement der UEFA besteht der Wettbewerb aus einem Qualifikationswettbewerb und einer Endrunde.[9]
Bei der Endrunde bildeten die zwölf Teilnehmer drei Vorrundengruppen mit je vier Mannschaften, von denen sich jeweils die ersten beiden sowie die zwei besten Dritten für das Viertelfinale qualifizierten. In der Gruppenphase spielte jede Mannschaft gegen jede andere Mannschaft ihrer Gruppe nach dem Meisterschaftsmodus, wobei für einen Sieg drei Punkte und für ein Unentschieden ein Punkt vergeben wurden.
Bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften in den Gruppenspielen entscheiden die Ergebnisse aus den direkten Begegnungen über die Platzierung. Dabei werden erst die summierten Punkte, dann die Tordifferenz und danach die Anzahl der erzielten Tore verglichen. Ergibt sich hierdurch keine Platzierung, werden die Tordifferenz und die Anzahl der erzielten Tore aus allen Gruppenspielen herangezogen. Sollte danach noch immer keine Entscheidung gefallen sein entscheidet das Fairplay-Verhalten der Mannschaften. Liegen auch hier zwei oder mehrere Mannschaften gleichauf entscheidet das Los.
Ein Sonderfall ergibt sich, falls sich am letzten Spieltag der Gruppenphase zwei Mannschaften gegenüberstehen, die nach Ende der regulären Spielzeit Remis spielten und dieselbe Anzahl an Punkten, dieselbe Tordifferenz und dieselbe Anzahl erzielter Tore aufweisen. Gibt es kein weiteres Team, das ebenso viele Punkte verbuchen konnte, fällt die Entscheidung um die Platzierung in der Gruppe dann im Elfmeterschießen.[10]
Ab dem Viertelfinale wird das Turnier über Halbfinale und Finale im K.-o.-System fortgesetzt, wobei sich der Sieger eines Spiels für die nächste Runde qualifiziert. Endet das Spiel nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden, wird es um zweimal 15 Minuten verlängert. Ist auch nach der Verlängerung keine Entscheidung gefallen, wird der Sieger der Begegnung im Elfmeterschießen ermittelt. Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften gibt es bei Europameisterschaften seit 1993 kein Spiel um den dritten Platz.
Teilnehmer
Qualifikation
→ Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009
Für die Teilnahme an der Europameisterschaft 2009 haben sich 46 der zum Zeitpunkt des Meldeschlusses bestehenden 52 UEFA-Mitgliedsverbände gemeldet, was ein neuer Teilnehmerrekord ist. Erstmals nehmen Aserbaidschan, Luxemburg und Mazedonien teil. Die Verbände von Albanien, Andorra, Moldawien, San Marino und Zypern meldeten keine Mannschaft. Liechtenstein verfügt über keine Nationalmannschaft. Montenegro wurde erst am 26. Januar 2007 als vollwertiges Mitglied in die UEFA aufgenommen, verfügt aber ebenfalls über keine Frauen-Nationalmannschaft.
Die Qualifikation wird in drei Phasen ausgetragen. Zunächst spielen die 20 schwächsten Nationen in fünf Gruppen zu je vier Mannschaften um fünf Plätze in der Gruppenphase. Nur die Gruppensieger kommen weiter. Die Miniturniere wurden am 9. Oktober 2006 ausgelost und fanden in der Zeit vom 18. bis 23. November 2006 statt.[11] Die Gruppensieger erreichen mit den 25 stärkeren Nationalmannschaften die Gruppenphase. Die Mannschaften wurden auf sechs Gruppen zu je fünf Mannschaften aufgeteilt. Innerhalb der Gruppen spielt jede Mannschaft je zweimal gegen jede andere Mannschaft. Die Gruppensieger sind direkt für die Europameisterschaft qualifiziert. Die Gruppenzweiten und die vier besten Gruppendritten ermitteln in Entscheidungsspielen die restlichen fünf Teilnehmer. Die Entscheidungsspiele werden am 25. und 30. Oktober 2008 ausgetragen. Gastgeber Finnland ist automatisch qualifiziert.[12]
Um den Verbänden, die in der ersten Qualifikationsrunde ausgeschieden sind, weitere Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen zu gewähren organisiert die UEFA mehrere Freundschaftsturniere unter den 15 ausgeschiedenen Nationalmannschaften. Diese Turniere werden von der UEFA als Entwicklungshilfe angesehen und haben keinen Einfluss auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2011.[13]
Qualifizierte Teams
Finnland (Gastgeber)
Dänemark
Deutschland (Titelverteidiger)
England
Frankreich
Island
Italien
Niederlande
Norwegen
Russland
Schweden
Ukraine
Auslosung der Endrunde
Die Auslosung der EM-Endrunde wurde am 18. November 2008 um 14 Uhr Ortszeit in der Finlandia-Halle in Helsinki durchgeführt. Für die Auslosung wurden die zwölf qualifizierten Mannschaften in drei Töpfe aufgeteilt. Im ersten Topf befinden sich Gastgeber Finnland, Titelverteidiger Deutschland sowie Schweden als beste Mannschaft der Qualifikation. Die übrigen Gruppensieger der Qualifikation wurden dem zweiten Topf zugewiesen. Die Sieger der 3. Qualifikationsrunde kommen in den dritten Topf. Somit enthalten die drei Töpfe folgende Mannschaften:[14]
- Topf 1: Finnland (Gastgeber), Deutschland (Titelverteidiger), Schweden (beste Mannschaft der Qualifikation)
- Topf 2: Dänemark, England, Frankreich, Norwegen
- Topf 3: Island, Italien, Niederlande, Russland, Ukraine
Die Auslosung ergab folgende Gruppen:[15]
Gruppe A Gruppe B Gruppe C Finnland
Deutschland
Schweden
Ukraine
Island
England
Dänemark
Norwegen
Russland
Niederlande
Frankreich
Italien
Spielplan
Gruppenphase
Gruppe A
Rang Land Tore Punkte 1 Finnland
0:0 0 Dänemark
0:0 0 Ukraine
0:0 0 Niederlande
0:0 0 Sonntag, 23. August 2009, 14:45 in Turku Ukraine – Niederlande -:- (-:-) Sonntag, 23. August 2009, 19:30 in Helsinki (Olympiastadion) Finnland – Dänemark -:- (-:-) Mittwoch, 26. August 2009, 17:30 in Helsinki (Fußball Stadion) Ukraine – Dänemark -:- (-:-) Mittwoch, 26. August 2009, 20:00 in Helsinki (Olympiastadion) Niederlande – Finnland -:- (-:-) Samstag, 29. August 2009, 17:30 in Helsinki (Olympiastadion) Finnland – Ukraine -:- (-:-) Samstag, 29. August 2009, 17:30 in Lahti Dänemark – Niederlande -:- (-:-) Gruppe B
Rang Land Tore Punkte 1 Deutschland
0:0 0 Island
0:0 0 Norwegen
0:0 0 Frankreich
0:0 0 Montag, 24. August 2009, 17:00 in Tampere Deutschland – Norwegen -:- (-:-) Montag, 24. August 2009, 20:00 in Tampere Island – Frankreich -:- (-:-) Donnerstag, 27. August 2009, 17:00 in Lahti Island – Norwegen -:- (-:-) Donnerstag, 27. August 2009, 20:00 in Tampere Frankreich – Deutschland -:- (-:-) Sonntag, 30. August 2009, 16:00 in Tampere Deutschland – Island -:- (-:-) Sonntag, 30. August 2009, 16:00 in Helsinki (Fußball Stadion) Norwegen – Frankreich -:- (-:-) Gruppe C
Rang Land Tore Punkte 1 Schweden
0:0 0 England
0:0 0 Russland
0:0 0 Italien
0:0 0 Dienstag, 25. August 2009, 17:30 in Lahti England – Italien -:- (-:-) Dienstag, 25. August 2009, 20:00 in Turku Schweden – Russland -:- (-:-) Freitag, 28. August 2009, 17:30 in Turku Italien – Schweden -:- (-:-) Freitag, 28. August 2009, 20:00 in Helsinki (Fußball Stadion) England – Russland -:- (-:-) Montag, 31. August 2009, 19:00 in Turku Schweden – England -:- (-:-) Montag, 31. August 2009, 19:00 in Helsinki (Olympiastadion) Russland – Italien -:- (-:-) Finalrunde
Viertelfinale Halbfinale Finale Sieger Gruppe A Dritter Gruppe B/C Zweiter Gruppe A Zweiter Gruppe B Sieger Gruppe B Zweiter Gruppe C Sieger Gruppe C Dritter Gruppe A/B Viertelfinale
Do, 3. September 2009, 16:00 in Turku Sieger Gruppe A – Dritter Gruppe B/C -:- (-:-) Do, 3. September 2009, 20:00 in Helsinki (Fußball Stadion) Zweiter Gruppe A – Zweiter Gruppe B -:- (-:-) Fr, 4. September 2009, 16:00 in Lahti Sieger Gruppe B – Zweiter Gruppe C -:- (-:-) Fr, 4. September 2009, 20:00 in Tampere Sieger Gruppe C – Dritter Gruppe A/B -:- (-:-) Halbfinale
So, 6. September 2009, 19:00 in Helsinki (Olympiastadion) Sieger Viertelfinale in Turku – Sieger Viertelfinale in Helsinki -:- (-:-) Mo, 7. September 2009, 19:00 in Helsinki (Fußball Stadion) Sieger Viertelfinale in Lahti – Sieger Viertelfinale in Tampere -:- (-:-) Finale
Do, 10. September 2009, 19:00 in Helsinki (Olympiastadion) Sieger Halbfinale in Helsinki (Olympiastadion) – Sieger Halbfinale in Helsinki (Fußball Stadion) -:- (-:-) Organisation und Umfeld
Das Turnier wird von der UEFA und dem finnischen Fußballverband Suomen Palloliitto organisiert. Das zehnköpfige lokale Organisationskomitee wird von Pekka Hämäläinen, dem Vorsitzenden des finnischen Verbandes angeführt. Turnierdirektor ist Outi Saarinen. Als EM-Botschafter wurden die ehemaligen Torhüter Antti Niemi und Satu Kunnas ernannt.[16]
Das Logo des Turniers wurde von der britischen Designagentur The Works entworfen und am 5. Februar 2008 vorgestellt. Es beinhaltet die Konturen des Pokals für die Siegermannschaft, den UEFA-Schriftzug in Bogenform, den Schriftzug der Frauen-Europameisterschaft sowie „Finland 2009“ für den Gastgeber. Das neue Logo soll das dynamische Wachstum des Frauenfußball widerspiegeln.[17]
Zum ersten Mal wurde für eine Europameisterschaft der Frauen ein eigener Spielball entworfen. Der vom deutschen Sportartikelhersteller adidas entworfene Ball TERRAPASS wurde im Rahmen der Endrundenauslosung am 18. November 2008 in Helsinki vorgestellt. Als Referenz zum Gastgeberland verwendete adidas einen leuchtenden Blauton, welches durch das Polarlicht inspiriert wurde. Ähnlich wie der Spielball der Männer-Europameisterschaft 2008 verfügt TERRAPASS über eine feine Oberflächenstruktur, die dem Ball zu besseren Flugeigenschaften und zu besserer Kontrollierbarkeit verhelfen soll.[18]
Einzelnachweise
- ↑ uefa.com:Zwei Bewerber für Frauen-EM 2009
- ↑ uefa.com: Ideales Ziel für junge Spielerinnen
- ↑ uefa.com: Frauen-EURO-Logo vorgestellt
- ↑ uefa.com: Olympiastadion von Helsinki
- ↑ uefa.com: Helsinki Fußball Stadion
- ↑ uefa.com: Lahti-Stadion
- ↑ uefa.com: Tampere Stadion
- ↑ uefa.com: Turku-Stadion
- ↑ uefa.com: Reglement der UEFA-Europameisterschaft der Frauen, Seite 14
- ↑ uefa.com: Reglement der UEFA-Europameisterschaft der Frauen, Seite 18
- ↑ uefa.com: Großes Ziel Finnland
- ↑ uefa.com: Weg nach Finnland beginnt
- ↑ uefa.com: Hilfe für kleinere Verbände
- ↑ uefa.com: Infos zur Auslosung der Frauen-EM
- ↑ UEFA.com: Deutschland gegen den alten Rivalen Norwegen. Abgerufen am 18. November 2008.
- ↑ uefa.com: Finnland ernennt EM-Botschafter
- ↑ uefa.com: Frauen-EURO-Logo vorgestellt
- ↑ uefa.com: Ein Nordlicht für die WOMEN'S EURO
1984 | Norwegen 1987 | Deutschland 1989 | Dänemark 1991 | Italien 1993 | 1995 | Norwegen/Schweden 1997 | Deutschland 2001 | England 2005 | Finnland 2009
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009Hauptartikel – Gruppe A – Gruppe B – Gruppe C – Finalrunde – Kader – Qualifikation – Deutschland
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