- Furt
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Als Furt bezeichnet man eine Untiefe in einem Bach- oder Flusslauf, an der das Gewässer zu Fuß oder mit Fahrzeugen durchquert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Verkehrsgeschichte
Furten in Flüssen sind oft schon von alters her bekannt. An solchen Stellen entstanden – besonders im Mittelalter – zahlreiche Städte und Orte, vor allem auch weil an den hier verlaufenden Handelswegen mitunter Zölle erhoben werden konnten. Das Durchqueren eines Gewässers mithilfe einer Furt wird auch (durch)furten genannt.[1]
Noch heute nutzt man in Bachläufen vorhandene Furten beim Bau von Wald- oder Wirtschaftswegen, wenn so der teure Bau von Brücken vermieden werden kann.
Die an Fahrzeugen angeschriebene Wattiefe gibt die maximale Eintauchtiefe im Wasser an.
Als Furten wurden auch die Flussquerungen bezeichnet, die sich dadurch auszeichneten, dass sie leicht zu erreichen waren. Dies trifft besonders auf sumpfige Gebiete in der norddeutschen Tiefebene zu. Ein Beispiel ist die sumpfige Flussaue der Randow, die nur an einer Stelle einen „trockenen“ Uferzugang bot; an dieser Stelle wurde Löcknitz angelegt.
Als technisch angelegter Übergang ist die Fußgängerfurt zu sehen.
Namenkunde
Varianten
Viele Städte und Orte tragen den Begriff Furt(h) im Namen, was auf ihre Lage an einer solchen Stelle hinweist. In Norddeutschland ist die gleichbedeutende Endung Wedel verbreitet. In englischsprachigen Ortsbezeichnungen verwendet man die Namensergänzung -ford, zum Beispiel Oxford oder Stratford. In niederländischen Ortsbezeichnungen heißt es voorde oder voort wie in Vilvoorde, Zandvoort und Bosvoorde. Das lateinische trajectum (‚Furt‘) findet man zurück in Maastricht, Utrecht und Dordrecht.
Orte mit Furt-Namen
- in Zusammensetzung
- Bad Salzdetfurth
- Brod nad Dyjí (Guldenfurt, wörtl. Furt ober der Thaya)
- Bosanski Brod (deutsch: „Bosnische Furt“)
- Calvörde früher Kollenvorde genannt
- Dietfurt und Ditfurth
- Drensteinfurt
- Erfurt
- Frankfurt am Main
- Frankfurt (Oder)
- Frankenfurt (heute Telgte)
- Furttal
- Furtheim (Abgegangene Ortschaft auf der Gemarkung Bolheim im Furtheimer Tal )
- Furtwangen im Schwarzwald
- Haßfurt
- Havlíčkův Brod (früher: Německý Brod / Deutschbrod)
- Herford („Heeresfurt“)
- Klagenfurt
- Lengfurt
- Mimigernaford (heute Münster (Westfalen))
- Ochsenfurt
- Oßfurt
- Querfurt
- Salzwedel
- Schweinfurt
- Slavonski Brod
- Staffort (stete Furt durch die Pfinz)
- Staßfurt
- Steinfurt
- Steinwedel
- Uherský Brod (deutsch: „Ungarisch Brod“)
- Vyšší Brod (deutsch: „Hohenfurth“ - auch wörtliche Übersetzung)
- Weddel
- Wendefurth
- Wipperfürth (über den Fluss Wupper, der früher Wipper hieß und im Oberlauf diesen Namen behalten hat)
Einzelnachweise
- ↑ Beispiel: Isländischer Wanderverein "Größere Flüsse könnten gefurtet werden." Abgerufen am 21. Juli 2011
Weblinks
Wiktionary: Furt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Furten – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bewirtschaftung von Gewässern
- Siedlungsname
- Hydronym
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