Gertrud Gabl

Gertrud Gabl
Gertrud Gabl Ski Alpin
Nation OsterreichÖsterreich Österreich
Geburtstag 26. August 1948
Geburtsort St. Anton am Arlberg
Sterbedatum 18. Jänner 1976
Sterbeort St. Anton am Arlberg
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom
Verein Ski Club Arlberg
Karriereende 1972
Platzierungen im alpinen Skiweltcup
 Weltcupsiege 7
 Gesamtweltcup 1. (1968/69)
 Abfahrtsweltcup 19. (1968/69)
 Riesenslalomweltcup 3. (1968/69)
 Slalomweltcup 1. (1968/69)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Riesenslalom 2 1 3
 Slalom 5 4 1
 

Gertrud Gabl (* 26. August 1948 in St. Anton am Arlberg; † 18. Jänner 1976 ebenda) war eine österreichische Skirennläuferin. Sie feierte sieben Weltcupsiege und gewann in der Saison 1968/69 den Gesamt- und Slalomweltcup.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Gabl kam schon früh zum Skisport, ihr Vater Josef und ihr Onkel Franz waren erfolgreiche Skiläufer. Im Ski Club Arlberg erkannte man rasch ihr Talent und bald stieg sie in den Tiroler Landeskader und später in das Nationalteam auf.

Nach mehrerer Erfolgen bei den Junioren gewann sie 1967 die österreichischen Meisterschaften im Slalom und in der Kombination. Im selben Winter holte sie auch ihre ersten Punkte im Weltcup. Der Durchbruch gelang ihr in der Saison 1968. Nachdem sie fünf Tage zuvor im Slalom von Oberstaufen erstmals auf das Podest fuhr, gewann sie am 11. Jänner 1968 ihr erstes Weltcuprennen, den Slalom in Grindelwald. Bei den Olympischen Spielen in Grenoble erreichte die Medaillenkandidatin aber keine Spitzenresultate. Im Slalom fiel sie aus, im Riesenslalom und in der Abfahrt belegte sie nur die Plätze neun und zwölf. Im Weltcup allerdings siegte sie zu Saisonende in den beiden Rennen von Heavenly Valley und erreichte damit in der Gesamtwertung noch den siebenten Platz, im Slalom wurde sie punktegleich mit der Französin Florence Steurer Zweite.

Die Saison 1968/69 wurde ihre erfolgreichste. Mit drei Slalomsiegen und einem Riesenslalomsieg gewann Gabl nicht nur den Slalomweltcup, sondern wurde auch zu Österreichs erster Gesamtweltcupsiegerin. Dass dies im selben Jahr auch bei den Herren dem ebenfalls aus St. Anton stammenden Karl Schranz gelang, ist bis heute einzigartig im Skiweltcup. Auch einige Wettkämpfe, die nicht zum Weltcup zählten, konnte Gabl in diesen Winter gewinnen, so zum Beispiel das Arlberg-Kandahar-Rennen.

In der Saison 1969/70 konnte Gabl an ihre Vorjahreserfolge bei weitem nicht anschließen und fiel auf den 16. Rang im Gesamtweltcup zurück. Beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft in Gröden verpasste sie mit Rang vier im Slalom und Rang fünf im Riesenslalom zweimal nur knapp das Podest. In der Saison 1970/71 erreichte sie wieder mehrere Podestplätze und verbesserte sich auf den neunten Platz im Gesamtweltcup, im Riesenslalom wurde sie Gesamt-Vierte. Im folgenden Winter aber verschlechterten sich ihre Ergebnisse wieder und auch bei den Olympischen Spielen in Sapporo hatte sie keinen Erfolg. Sowohl den Slalom als auch den Riesenslalom konnte sie nicht beenden.

Nach dieser für sie enttäuschenden Saison trat Gabl im Alter von nur 23 Jahren vom Spitzensport zurück und heiratete kurz darauf einen deutschen Geschäftsmann. Am 18. Jänner 1976 war sie mit ihm zusammen an den Hängen des Vorderen Rendl bei St. Anton auf einer Skitour unterwegs, als sich eine Lawine löste. Gabl wurde verschüttet und konnte nur noch tot geborgen werden. In St. Anton erinnert der Gertrud-Gabl-Weg an die erste österreichische Gesamtweltcupsiegerin.

Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Weltcupsiege

Datum Ort Land Disziplin
11. Jänner 1968 Grindelwald Schweiz Slalom
5. April 1968 Heavenly Valley USA Riesenslalom
6. April 1968 Heavenly Valley USA Slalom
4. Jänner 1969 Oberstaufen Deutschland Slalom
7. Jänner 1969 Grindelwald Schweiz Slalom
16. Februar 1969 Vysoké Tatry Tschechoslowakei Riesenslalom
17. Februar 1969 Vysoké Tatry Tschechoslowakei Slalom

Österreichische Meisterschaften

Gertrud Gabl wurde fünfmal Österreichische Meisterin:

  • Slalom: 1967, 1968, 1969
  • Riesenslalom: 1968
  • Kombination: 1967

Weblinks

Literatur


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