Großniedesheim

Großniedesheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Großniedesheim
Großniedesheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Großniedesheim hervorgehoben
49.5752777777788.313333333333397
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis
Verbandsgemeinde: Heßheim
Höhe: 97 m ü. NN
Fläche: 3,78 km²
Einwohner:

1.367 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 362 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67259
Vorwahl: 06239
Kfz-Kennzeichen: RP
Gemeindeschlüssel: 07 3 38 009
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 14
67258 Heßheim
Webpräsenz: www.grossniedesheim.de
Ortsbürgermeister: Michael Walther (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Großniedesheim im Rhein-Pfalz-Kreis
Frankenthal (Pfalz) Kreis Bergstraße Landkreis Alzey-Worms Landkreis Bad Dürkheim Landkreis Germersheim Landkreis Karlsruhe Neustadt an der Weinstraße Landkreis Südliche Weinstraße Ludwigshafen am Rhein Mannheim Rhein-Neckar-Kreis Speyer Worms Altrip Beindersheim Birkenheide Bobenheim-Roxheim Böhl-Iggelheim Dannstadt-Schauernheim Dudenhofen Fußgönheim Großniedesheim Hanhofen Harthausen Heßheim Heuchelheim bei Frankenthal Hochdorf-Assenheim Kleinniedesheim Lambsheim Limburgerhof Maxdorf Mutterstadt Neuhofen (Pfalz) Otterstadt Rödersheim-Gronau Römerberg (Pfalz) Schifferstadt Waldsee (Pfalz)Karte
Über dieses Bild
Tor an der Ortsdurchfahrt

Großniedesheim ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Heßheim an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Großniedesheim liegt im Nordwesten der Verbandsgemeinde Heßheim in der Metropolregion Rhein-Neckar. Heuchelheim ist der westliche Nachbarort, im Uhrzeigersinn folgen Kleinniedesheim, Beindersheim und Heßheim.

Durch die Gemeinde fließt der Eckbach.

Geschichte

Chronik

Großniedesheim ist eine fränkische Ortsgründung aus dem 6./7. Jahrhundert und wurde erstmals 1190 in dem Lehensverzeichnis von Werner II. von Bolanden unter dem Namen Nittesheim erwähnt. Da das Nachbardorf Kleinniedesheim seit dem 16. Jahrhundert mit dem gleichen Namen bezeichnet wurde, wurden seither die Vorsilben Groß- und Klein- zur Unterscheidung verwendet. Die heutige Schreibweise von Großniedesheim gibt es seit dem 18. Jahrhundert.

1230 wurde die Vogtei über Groß- und Kleinniedesheim von Kaiser Friedrich II. an den Grafen Philipp I. von Falkenstein vergeben, in dessen Familie die Herrschaft bis 1458 blieb. In diesem Jahr wurde durch Kaiser Friedrich III. das Oberlehensrecht der Grafschaft Falkenstein an Herzog Johann III. von Lothringen vergeben, der die Grafschaft an Wirich VI. von Daun verlehnte.

Bevor Lothringen, in dem 1667 die Grafschaft Falkenstein aufging, an Frankreich angegliedert wurde, trat Herzog Franz Stephan 1733 Groß- und Kleinniedesheim an Kurfürst Karl Philipp ab. 1745 wurden beide Orte bis zum Ende der kurpfälzischen Hoheit dem Unteramt Freinsheim zugeordnet.

Mit dem Anschluss an Frankreich 1797 endete die Feudalherrschaft. Nach dem Abzug der Franzosen wurden 1816 die Bezirksämter des bayerischen Rheinkreises eingerichtet; Großniedesheim wurde als selbständige Gemeinde dem Bezirksamt Frankenthal zugeordnet. Die Zugehörigkeit zu Bayern endete erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

1948, nach der Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, war der Ort Bestandteil des neuen Landkreises Frankenthal und kamen nach dessen Auflösung 1969 zum Landkreis Ludwigshafen, der heute Rhein-Pfalz-Kreis heißt.

Einwohnerentwicklung

Die erste Bevölkerungszahl ist für das Jahr 1667 überliefert; damals lebten 142 Menschen in Großniedesheim. Mit dem Wiederaufbau nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg und besonders unter kurfürstlicher Herrschaft wuchs die Bevölkerung; die 74 Häuser im Jahre 1786 entsprachen etwa 300 bis 350 Einwohnern. 1801 wurden 398 Menschen gezählt. Mit dem Ende der Feudalherrschaft siedelten sich viele Kleinbauern, Handwerker und Händler der Umgebung im Ort an, wodurch die Einwohnerzahl auf 546 im Jahr 1836 stieg. Die damaligen Ortsgrenzen blieben bis zum Zweiten Weltkrieg weitgehend unverändert; auch die Bevölkerungszahl stieg bis 1939 nur auf 599, da in Großniedesheim im Gegensatz zu anderen Orten der Umgebung keine Wohnsiedlungen für Arbeiter und Angestellte der umliegenden Städte entstanden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam es durch Anlage von Neubaugebieten zu einer starken Ausweitung der Siedlungsfläche und einem kräftigen Bevölkerungsanstieg.

Flugzeugunglück

Am 29. Juli 1982 ereignete sich im Ort ein Flugzeugunglück. Dabei kollidierte ein tieffliegender Starfighter der kanadischen Luftwaffe mit einem Kleinflugzeug, das sich gerade im Landeanflug auf den 5 km entfernten Flugplatz Worms befand. Beide Maschinen stürzten über der nordöstlichen Pfalz nahe der Grenze zu Rheinhessen ab. Das Militärflugzeug kam mitten in Großniedesheim zu Boden und riss dabei eine Schneise der Verwüstung in den Ort. Das Kleinflugzeug zerschellte auf einem Feld am Rande der Nachbargemeinde Kleinniedesheim. Der Pilot des Düsenjägers konnte sich durch Betätigung des Schleudersitzes retten, die beiden Insassen des Zivilflugzeuges kamen ums Leben. In den Trümmern eines der zerstörten Häuser von Großniedesheim starb ein junger Mann von 19 Jahren. Weil am Unglücksort Brände ausgebrochen waren, mussten Feuerwehren aus der gesamten Region Hilfe leisten.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Großniedesheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

  SPD CDU FWG Gesamt
2009 8 3 5 16 Sitze
2004 8 4 4 16 Sitze

Bürgermeister

Bei der Wahl zum Ortsbürgermeister 2009 setzte sich Michael Walther (SPD) mit 60,8 Prozent der Stimmen durch. Er löst Hugo Klöß (SPD) ab.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber ein grüner Eichenzweig mit zwei grünen Blättern und zwei goldenen Eicheln“.

Es geht zurück auf das gemeinsame Gerichtssiegel von Groß- und Kleinniedesheim aus dem 15. Jahrhundert und verweist mit dem Eichenzweig auf die ehemalige Ortsherrschaft der Herren von Falkenstein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

In Großniedesheim gibt es eine einzügige Grundschule und einen Kindergarten.

Verkehr

Kreisstraßen verbinden Großniedesheim mit Heuchelheim, Kleinniedesheim und Beindersheim. 1 km westlich – ohne Anschlussstelle – verläuft die A 61 (KoblenzSpeyer). Der nächste Anschluss zur 2,5 km südlich vorbeiführenden A 6 (SaarbrückenMannheim) besteht 8 km entfernt in Frankenthal; von dort aus kann auch die A 61 – über das nahe Autobahnkreuz Frankenthal – erreicht werden.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Großniedesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Großniedesheim — Großniedesheim …   Wikipédia en Français

  • Großniedesheim — Infobox Ort in Deutschland Name = Großniedesheim Wappen = Wappen Grossniedesheim.png lat deg = 49 |lat min = 35 lon deg = 8 |lon min = 19 Lageplan = Bundesland = Rheinland Pfalz Regierungsbezirk = Landkreis = Rhein Pfalz Kreis Höhe = 103 Fläche …   Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Großniedesheim — In der Liste der Kulturdenkmäler in Großniedesheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Großniedesheim aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 26. Juni 2010). Einzeldenkmäler… …   Deutsch Wikipedia

  • Chronik der Luftfahrtkatastrophen 1976 bis 1990 — Dies ist eine Teilliste. Für übrige Zeitspannen siehe Katastrophen der Luftfahrt Inhaltsverzeichnis 1 1990 2 1989 3 1988 4 1987 5 1986 6 1985 …   Deutsch Wikipedia

  • Heuchelheim bei Frankenthal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaus Müller (Altphilologe) — Nikolaus Müller (auch Nicolaus Müller; * 8. Februar 1857 in Großniedesheim; † 3. September 1912 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker. Leben Geboren als Sohn des Gutsbesitzers Andreas Müller und seiner Frau… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaus Müller (Kirchenhistoriker) — Nikolaus Müller (auch Nicolaus Müller; * 8. Februar 1857 in Großniedesheim; † 3. September 1912 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker. Leben Geboren als Sohn des Gutsbesitzers Andreas Müller und seiner Frau… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Berghausen bei Speyer — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirksamt Frankenthal — Der Landkreis Frankenthal ist ein ehemaliger Landkreis im Nordosten der Pfalz (Bundesland Rheinland Pfalz), der 1969 im Zuge der dortigen Verwaltungsreform aufgelöst wurde. Der westliche Teil wurde dem neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”