Limburgerhof

Limburgerhof
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Limburgerhof
Limburgerhof
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Limburgerhof hervorgehoben
49.4222222222228.391944444444497
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis
Höhe: 97 m ü. NN
Fläche: 9 km²
Einwohner:

10.834 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1204 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67117
Vorwahl: 06236
Kfz-Kennzeichen: RP
Gemeindeschlüssel: 07 3 38 017
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Burgunder Platz 2
67117 Limburgerhof
Webpräsenz: www.limburgerhof.de
Bürgermeister: Dr. Peter Kern (SPD)
Lage der Gemeinde Limburgerhof im Rhein-Pfalz-Kreis
Frankenthal (Pfalz) Kreis Bergstraße Landkreis Alzey-Worms Landkreis Bad Dürkheim Landkreis Germersheim Landkreis Karlsruhe Neustadt an der Weinstraße Landkreis Südliche Weinstraße Ludwigshafen am Rhein Mannheim Rhein-Neckar-Kreis Speyer Worms Altrip Beindersheim Birkenheide Bobenheim-Roxheim Böhl-Iggelheim Dannstadt-Schauernheim Dudenhofen Fußgönheim Großniedesheim Hanhofen Harthausen Heßheim Heuchelheim bei Frankenthal Hochdorf-Assenheim Kleinniedesheim Lambsheim Limburgerhof Maxdorf Mutterstadt Neuhofen (Pfalz) Otterstadt Rödersheim-Gronau Römerberg (Pfalz) Schifferstadt Waldsee (Pfalz)Karte
Über dieses Bild

Limburgerhof ist eine verbandsfreie Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist überregional bekannt durch das BASF-Agrarzentrum Limburgerhof.

Die Gemeinde entstand erst 1930 auf Flächen der Gemeinden Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und Schifferstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Limburgerhof liegt auf halbem Weg zwischen Ludwigshafen und Speyer auf einer Niederterrasse am Westrand des „Bruchs", einer alten Rheinschlinge, die später verlandete. Westlich von Limburgerhof zieht sich in nordwestlicher Richtung eine weitere Terrassenkante hin, die, wie vor- und frühgeschichtlicher Fundstellen zeigen, siedlungsgeografisch von großer Bedeutung war.

In der diluvialen Niederterrasse sind Reste der ehemaligen Fauna zu finden. So wurde im Mai 1973 nördlich vom Bahnhof bei Kanalarbeiten in 5 Meter Tiefe ein Mammutschädel entdeckt, der sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet.

Limburger Hof

Aus dem Limburger Guth des Jahres 1035 wurde 1807 der Limburger Hof. Mit einem „Vergabungsbrief" vom 16. Februar 1035 verlieh der Salierkaiser Konrad II. dem Benediktinerkloster Limburg bei Bad Dürkheim das Dorf Schifferstadt mit seiner Gemarkung. Das bewaldete Gelände vom jetzigen Limburgerhof, südlich des Böhlgrabens war ein Teil dieser Schenkung.

Rehhütte

Mühlrad der Rehhütte

Die 1590 erstmals genannte Rehhütte ist der älteste heute noch bestehende Ortsteil. Eine Mühle am Rehbach wurde allerdings schon im Jahr 1241 urkundlich. Im Dreißigjährigen Krieg brannten alle Gehöfte ab. Den Wiederaufbau betrieb 1654 Kurfürst Karl Ludwig mit dem Errichten einer Zollstation.

Kohlhof

Gesamtansicht des Kohlhofs

Nach den Verwüstungen des 17. Jahrhunderts siedelten die Kurfürsten zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei aus der Schweiz ausgewanderte Mennonitenfamilien als Pächter auf dem Kohlhof an.[2] Daraus entstanden sechs Bauernhöfe. Die Mennonitengemeinde besteht heute noch. Von 1816 bis Ende 1929 gehörte der Kohlhof zur Gemeinde Schifferstadt. 1930 wurde der Kohlhof der in diesem Jahr gegründeten Gemeinde Limburgerhof zugeschlagen. 1826 erwarb Graf Waldner von Freundstein das von Francois Biechy 1807 gebaute Hofgut. Von seinen Gebäuden sind das Schlösschen und der dreistöckige Turm im Park erhalten. 1851 baute der Kaufmann Carl Gottlob Reihlen[3] die Zuckerfabrik Friedensau und begann den Zuckerrübenanbau. Der Gutsbetrieb ging 1898 auf die BASF über.

Geschichte

Bis zur Selbstständigkeit

Vorgeschichte

Erste Spuren menschlicher Anwesenheit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde sind Steinwerkzeuge der Mittleren Steinzeit, die in der Gewann „Gänsberg" gefunden wurden. Bereits in der Bronzezeit haben sich auf dem Gebiet des heutigen Limburgerhof Menschen niedergelassen.

Im Oktober 1958 wurde beim Hungergraben an der Bundesstraße 9 auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Versuchsstation ein Urnengrab der Bronzezeit gefunden und in der Sandgrube Gewann Gänsberg wurde schon im Jahr 1955 ein Hockergrab der früheren Bronzezeit gefunden.

Aus den folgenden tausend Jahren fehlen archäologische Funde.

Römerzeit

In der Römerzeit führte eine Fernstraße von Straßburg nach Mainz quer durch die heutige Gemarkung. Von dieser Straße sind mehrere Meilensteine bekannt, die allerdings in den Fundamenten des spätrömischen Kastells Altrip verbaut waren. Nach den Entfernungsangaben auf diesen Meilensteinen, die auf Speyer bezogen sind, ließ sich errechnen, dass mindestens zwei dieser Meilensteine auf der heutigen Gemarkung Limburgerhof gestanden haben müssen.

An dieser Römerstraße lag vermutlich im nördlichen Bereich des heutigen Ortes eine kleine römische Ansiedlung, von der außer einigen Streufunden vor allem Brandgräber auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik gefunden wurden. Das Fundmaterial ist jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen. Eine zweite römische Ansiedlung ist aufgrund von Lesefunden am Hungergraben im Südwesten der Gemarkung anzunehmen. Es handelt sich wohl um einen römischen Gutshof.

Mittelalter

Mit den römischen Funden brechen die archäologischen Quellen aus der Gemarkung Limburgerhof ab. Merowingische und karolingische Funde fehlen völlig.

Stiftung

1035 stiftete Kaiser Konrad II. das Dorf Schifferstadt dem Kloster Limburg bei Bad Dürkheim, in dessen Besitz es bis 1571 blieb. Die Fläche des heutigen Limburgerhofs blieb im Besitz des Klosters Limburg, auch nachdem 1065 Kaiser Heinrich IV. Schifferstadt dem Speyerer Hochstift übergeben hatte.

Im Jahr 1481 dankte dann Abt Heinrich IV. vom Kloster Limburg beim heutigen Bad Dürkheim ab und zog „in den Limburger Hof bei Speyer“. Damals war das Gebiet noch bewaldet, es wurde erst um das Jahr 1500 gerodet. Der Grundstein zum Ort Limburgerhof wurde um das Jahr 1500 gelegt, als im Bereich des heutigen Orts das Kloster Limburg einen Wirtschaftshof einrichtete, der nach dem Mutterkloster benannt wurde.

Neuzeit

Nicht nur der Dreißigjährige Krieg brachte viel Verwüstung in die Region, sondern auch die Kriege des 18. Jahrhunderts.

Gedenkstein für das Regiment Vescay

Ein Augenzeuge berichtet wie das österreichische Regiment Vescay am 24. Mai Jahr 1794 am Rehbach hohe Verluste von 520 Mann und 114 Pferden erlitt:

„Ich betrat den schrecklichen Kriegsschauplatz, und noch lagen die Opfer hingestreckt da, noch unbegraben, um sie herum die geronnenen Blutmassen in tiefen Ackerfurchen und vermischt mit dem stehenden Gewässer des Rehbachs. Die aufgehende Morgensonne spiegelte sich in dem Menschenblute, ihre Strahlen prellten davon zurück und erfüllten mich mit Schauder und Entsetzen. Diese ganze furchtbare Fläche, verheert – verwüstet, lag mit toten Menschen und Menschenblut bedeckt vor meinen Augen. Freund! O daß ich nie mehr ein solch gräßliches Schauspiel erlebte!“

Augenzeugenbericht von 1794 [4]

Bis 1900 kann nicht von einem Ort gesprochen werden, denn neben den drei Zentren Hofgut, Bahnhof und Fabrik bestanden zu diesem Zeitpunkt nur vereinzelte Häuser. Vor 1900 bestand die Rehhütte, der Kohlhof, das Limburger Hofgut, die Zuckerfabrik Friedensau und die Bahnstation Mutterstadt-Neuhofen. Dieses Gebiet wurde durch die Straße von Speyer nach Mutterstadt durchzogen. Es waren Randbezirke der vier Gemarkungen Mutterstadt, Neuhofen, Rheingönheim und Schifferstadt.

Als die BASF 1900 und 1914 die „Alte“ und die „Neue Kolonie“ mit insgesamt 161 Wohnungen für ihre Arbeiter errichtete, schien die Zukunft als Schlafstätte für Ludwigshafen vorgezeichnet zu sein. Mit der Entwicklung der Ammoniaksynthese und der Errichtung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation siedelten sich immer mehr Personen an und nach langen zähen Kämpfen kam es schließlich zur Bildung eines eigenen Gemeinwesens, wobei die staatliche Obrigkeit das letzte Wort sprechen musste.

Noch im Ersten Weltkrieg setzten Bemühungen ein, Limburgerhof als selbständigen Ort zu etablieren. Der Sägewerksbesitzer Brendel am „Mutterstadter Bahnhof" machte am 14. März 1918 die erste offizielle Eingabe und forderte zwar nicht die Bildung einer eigenen Gemeinde, so doch die Bildung von Dienststellen wie Polizei und Standesamt. Am 31. Dezember 1920 trafen sich sieben Bürger und kamen auf Grund von Klagen aus der ortsansässigen Bevölkerung überein, die folgenden Punkte als die wichtigsten zu betrachten, die nur durch Bildung einer Gemeinde geregelt werden können:

  1. Errichtung eines Standesamtes,
  2. Schulwesen,
  3. Feuerwehr,
  4. Friedhofswesen,
  5. Wohnungsfürsorge,
  6. Wasser- und Lichtversorgung,
  7. Lebensmittelversorgung,
  8. Brennstoffversorgung.

In den folgenden Jahre gab es eine Kette von Bemühungen aus den verschiedensten Richtungen. 1922 verlangte eine Gruppe den Anschluss an Ludwigshafen. Die BASF wiederum empfahl, wenn überhaupt nötig, den Anschluss an eine der vier Nachbargemeinden. Das Bezirksamt Ludwigshafen stellte fest, dass Ludwigshafen kein Verlangen nach einer Eingemeindung habe, dass aber die Zuckerfabrik für Rheingönheim eine große Rolle spiele. Eine Zusammenfassung der vier Ortsteile liege aber im allgemeinen Interesse. In diesem Bericht vom 20. April 1922 wurde aber auch erwähnt, dass Mutterstadt einer Eingemeindung nicht abgeneigt sei.

Als die Separatisten das öffentliche Leben lahmlegten, stellte das das Bezirksamt Speyer am 30. August 1923 fest, dass die Angelegenheit augenblicklich ruhe. 1924 wurde gar mitgeteilt, dass die Akten verloren gegangen seien. Im März 1925 teilte das das Bezirksamt Speyer der Regierung mit, dass die Einwohnerzahl nunmehr 2.300 betrage, und die Verhältnisse untragbar seien.

Jetzt kamen auch parteipolitische Argumente in die Auseinandersetzung. Die beteiligten Gemeinden rechneten den Parteien-Proporz nach und richteten ihre Einstellung zu der Eingemeindungsfrage danach aus. Immer mehr zeigte sich, dass keine Einigung möglich war, und die übergeordneten Dienststellen sich genötigt sahen, einzugreifen. Das Bezirksamt berichtete der Regierung der Pfalz in Speyer am 12. Juni 1926 in einem 39 Seiten langen Bericht über die Zustände in der Siedlung am „Mutterstadter Bahnhof“.

Der Reichsbahnangestellte Jungmann wurde von seinen Mitbürgern nach München delegiert, weil er die Angelegenheit genau kannte und weil er als Eisenbahner eine Freikarte beanspruchen konnte. Später setzte sich auch der Lehrer Schwarz in München energisch für die Bildung einer Gemeinde ein. Nun wurde im Jahr 1927 das Bezirksamt Neustadt von der Münchner Regierung zu einem Schiedsspruch aufgefordert. Der Schiedsspruch des Bezirksamtes Neustadt vom 30. November 1927 plädierte für die Neubildung einer Gemeinde aus den vier Ortsteilen. Kern des Schiedspruchs war, dass eine Einigung auf freiwilliger Basis nicht möglich war. Einsprüche dagegen verwarf am 30. März 1928 der Bayerische Verwaltungsgerichtshof.

Seit der Selbstständigkeit

Gemarkungsstein

Am 31. Oktober 1929 schickte das Staatsministerium des Innern in München den vier beteiligten Gemeinden eine Landkarte, in der die Grenzen der abzutretenden Gebietsteile markiert waren. Termin für die Ortsgründung war der 1. Januar 1930. Limburgerhof, Kohlhof, Rehhütte und Friedensau schlossen sich zusammen zu der neuen Gemeinde Limburgerhof. Damit dies möglich war, mussten die umliegenden Gemeinden folgende Gebietsanteile überlassen:

Die Gemarkung der Gemeinde umfasste damit 901 Hektar. Heute (2006) sind es 902,77 Hektar. Davon sind 385,13 Hektar bebaut, 434,43 Hektar landwirtschaftlich genutzt und 83,21 Hektar Wald. Der Treffpunkt liegt bei der Abzweigung der Straßen nach Neuhofen, Mutterstadt und Ludwigshafen vor der evangelischen Kirche.

Einige der beteiligten Gemeinden weigerten sich zunächst, die Kosten für die Neuvermessung der Ortsgrenzen zu tragen und mussten von den vorgesetzten Behörden dazu gedrängt werden. Auch die Namensgebung konnte nicht ohne Kontroversen beschlossen werden. Es gab schriftliche Proteste gegen die Bezeichnung „Limburgerhof“. Den Ausschlag für diesen Namen gab die BASF, die nachwies, dass ihre Landwirtschaftliche Versuchsstation bereits unter dem Namen Limburgerhof in aller Welt bekannt war.

Einwohnerentwicklung

1901: 200 Einwohner
1910: 1.100 Einwohner
1920: 2.000 Einwohner
1930: 2.300 Einwohner
1939: 3.061 Einwohner
1950: 4.044 Einwohner
1960: 6.673 Einwohner
1970: 9.328 Einwohner
1979: 9.462 Einwohner
2006: 11.556 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Limburgerhof besteht aus 28 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]

 SPD   CDU   FWG   FDP  GRÜNE  REP  Gesamt
2009 9 9 6 2 2 - 28 Sitze
2004 9 10 6 - 2 1 28 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister seit Beginn der Selbständigkeit im Jahr 1930:

Name Amtszeit Anmerkungen
Georg Schwarz 1. Januar 1930 bis 30. Januar 1933 gewählt, ehrenamtlich
Karl Netzsch 1. Februar 1933 bis März 1945 NS-Zeit
Georg Schwarz April 1945 bis 30. Dezember 1948 eingesetzt
Georg Schwarz 1. Dezember 1948 bis 17. Februar 1950 gewählt, ehrenamtlich
Dr. Hermann Scherer Juni 1950 bis 28. Februar 1951 mit der Geschäftsführung betraut
Dr. Hermann Scherer 1. März 1951 bis 30. September 1961 ehrenamtlich
Dr. Hermann Scherer 1. Oktober 1961 bis 21. Oktober 1962 hauptamtlich
K. Georg Durchholz 4. Januar 1963 bis 22. Juli 1967 hauptamtlich
Dr. Harald Luther 1. Februar 1968 bis 3. April 1972 hauptamtlich
Heinrich Zier 22. August 1972 gewählt, hauptamtlich
Dr. Peter Kern 22. August 2002 - 6. März 2010 direkt gewählt, hauptamtlich
Dr. Peter Kern seit 7. März 2010 direkt gewählt, hauptamtlich

Wappen

Wappen in der Bahnhofsunterführung

Beschreibung: In einem geteilten Schild befindet sich oben in Silber ein schwarzes Kreuz, unten in Blau ein silbernes Mühlrad.

Das Kreuz verweist auf die ursprüngliche Zugehörigkeit zum Kloster Limburg, das Mühlrad verweist auf den ältesten Ortsteil der Gemeinde, die Rehhütte.

Partnerschaft

Anfang der 1970er Jahre begann der Gemeinderat Limburgerhof sich um eine Partnerschaft mit einer französischen Gemeinde zu bemühen. Diese Bemühungen verstärkten sich mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Heinrich Zier und so wurde mit Unterstützung des Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz-Burgund 1973 Kontakte mit der französischen Gemeinde Chenôve im Arrondissement Dijon, unmittelbar am südlichen Stadtrand der Stadt Dijon, geknüpft werden. Am 18. Mai und 3. August 1975 wurde in großen Veranstaltungen in Chenôve und Limburgerhof die Partnerschaft offiziell beschlossen.

Im Jahr 1977 statteten 400 Bürger aus Chenôve Limburgerhof einen Besuch ab. 1978 trafen sich 228 deutsche Sportler mit den Vereinen Chenôves zu einem großen Sportfest. Bei der Einweihung des neuen Ortszentrums im Jahr 1983 wird mit zwei Namensgebungen, „Burgunder Platz" und „Chenôver Straße" an die Partnerschaft erinnert. Zum 10-jährigen Jubiläum der Partnerschaft im Jahr 1985 wurde in beiden Gemeinden die Ausstellung „Wie lebt unser Partner“ gezeigt. 1988 kommt der erste Schüleraustausch zwischen den Schulen zustande. Im Zeichen des 20-jährigen Partnerschaft-Jubiläums wurden im Jahr 1995 die Partnerschaftsurkunden erneut unterzeichnet.[6]

Wirtschaft und Verkehr

Unternehmen

Außer der Zuckerfabrik Friedensau und der Landwirtschaftlichen Versuchsstation der BASF gab es zwei alte Betriebe im Bereich des heutigen Limburgerhof, die schon um 1900 bestanden: Es waren die Firmen Johann Brendel und die Mehlwurmzucht Claus. Beide Firmen waren überregional bekannt.

Zuckerfabrik Friedensau
Zuckerfabrik Friedensau um 1900

Vor 1900 bestimmten nur Gutshof, der Bahnhof und die allein auf weiter Flur stehende Zuckerfabrik das Leben in der heutigen Gemarkung, die unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Mutterstadt zu Neuhofen errichtet wurde und bis in die 1930er Jahre für Limburgerhof von großer Bedeutung war. Die Vermutung, dass der Name nach dem Berliner Ortsteil Friedenau gewählt wurden, ist nicht haltbar.

Um Gelände für den Zuckerrübenanbau zu bekommen, hatte Carl Gottlob Reihlen den „Limburger Gutshof" 1851 zunächst gepachtet, dann 1857 gekauft und mit der Zuckerfabrik Waghäusel einen Demarkationsvertrag für Rübengebiete abgeschlossen. Die „Fabrik in Friedensau“ war wesentlich größer als die Mannheimer Zuckerfirma und beschäftigte in der Saison bis zu 300 Arbeiter. Bis zum Jahr 1932 wurde der Betrieb durch die Zuckerfabrik Frankenthal bzw. die Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft geführt. Der Rohzucker wurde nach Frankenthal zur Raffination transportiert. Kriterien, die die Zuckerfabrik prosperierend machten, waren:

  1. gute Qualität der Rüben
  2. niedrige Kohlenpreise
  3. niedrige Arbeitslöhne
  4. günstige Absatzsituation.

In der Zeit ihres Bestehens beherrschte die Zuckerfabrik mit 300 Arbeitskräfte in der Saison das Ortsbild und mit ihrem süßliche Duft die Luft. Außerhalb der Kampagne genügten 30 Personen zur Aufrechterhaltung des Betriebs.

Firma J. Brendel

Die Firma J. Brendel, Spezialgeschäft für Laubsägerei — Kerbschnitt— Brandmalerei lieferte alle erforderlichen Hölzer und Werkzeuge für Laubsägearbeiten. Der Versand an Privatkunden erfolgte durch die Post, der Versand an Wiederverkäufer durch die Bahn. Besondere Umsatzsteigerungen brachten die Krisenjahre 1928 bis 1932 als viele Erwerbslose versuchten, sich einen Nebenerwerb durch Verkauf von selbst hergestellten Holzarbeiten verschaffen. Außerdem wurden viele Schulen beliefert und im Ersten Weltkrieg britische und amerikanische Kriegsgefangene in württembergischen und badischen Gefangenenlagern.

Die Firma wurden beschäftigte im Durchschnitt 30 bis 35 Personen, die überwiegend aus Neuhofen zur Arbeit kamen. Als das Auftragsvolumen stark anwuchs, wurde von den Töchter des Gründers eine eigene Firma „Hofmann & Schmitt" für den Versand gegründet, wobei sich das neu aufkommende Aufdruckverfahren von Sägevorlagen auf die Brettchen günstig bemerkbar machte.

Nach 1935 verursachten Reichsarbeitsdienst und Hitlerjugend einen Umsatzrückgang. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform ging der Umsatz so sehr zurück, dass die beiden Firmen nach 1951 liquidierten. Aber noch 30 Jahre später, kamen immer noch Bestellungen an die Firma Brendel, sogar noch an deren alte Anschrift „Mutterstadt 2, am Bahnhof".

Werbung der Firma Brendel
Akzentro GmbH

im ehemaligen Betriebsgebäude der Firma J. Brendel ist seit Mitte der achtziger Jahre die Firma Akzentro GmbH - Garten und Wohnen ansässig (vormals Zwergel + Co. OHG). Akzentro ist Einzelhändler für Gartenmöbel, Sonnenschirme, Gartenleuchten und Polster sowie Kaminöfen, Holz- und Gussherde, Pelletöfen und Schornsteinanlagen.

Mehlwurmzucht Claus

Der so genannte „Mehlwurm-Claus" (Alfons Claus) vertrieb nicht nur Larven des Mehlkäfers; sondern auch Weich- und Trockenfuttermischungen für alle Arten von Vögeln, spezielles Hamster- und Meerschweinchenfutter sowie Medizinalfutter für Papageien.

Um diese Futterarten herstellen zu können, bezog Alfons Claus Einzelbestandteile aus der ganzen Welt. So verarbeitete er pro Woche etwa 1,5 bis 2 Tonnen Honig aus China, Vogelbeeren aus Russland, getrocknete Fliegen aus Südfrankreich und Mexiko oder Ameiseneier aus Finnland.

Die Mehlwurmzucht ging auf seinen Großvater Eckrich zurück, einen Glasermeister in Waldsee, der nebenbei Imker war und sich in seiner Werkstatt die einheimische Vögel hielt, für die er sich das Futter selbst zusammenstellte. Weil er die Mehlwürmer dazu teuer einkaufen musste, ging er bald zur eigenen Zucht über. Seine Tochter sammelte dafür auf den Getreidespeichern der Bauern Mehlkäfer und deren Larven und machte sich 1911 mit ihrem Mann, einem früheren Gesellen ihres Vaters, selbständig.

BASF-Agrarzentrum

Das BASF-Agrarzentrum Limburgerhof wurde im Jahr 1914 von Carl Bosch gegründet und ist heute die Zentrale der BASF für Pflanzenschutz sowie Steuerungszentrale für die Aktivitäten in der Pflanzenbiotechnologie. Außerdem werden in Limburgerhof neue Typen von Düngemitteln entwickelt. Auf dem Gelände des Agrarzentrums befindet sich die älteste Lysimeteranlage Deutschlands.

Die Versuchsarbeit auf dem BASF-Agrarzentrum begann im Frühjahr 1914 mit vier Mitarbeitern. Heute (2007) sind es etwa 1.400 Mitarbeiter.

Hotel Residenz Limburgerhof

Das Vier-Sterne-Hotel Residenz Limburgerhof wurde in den 1990er Jahren eröffnet und verfügt über 132 Zimmer mit 175 Betten. In seinen vier Veranstaltungsräumen werden Tagungen und Konferenzen abgehalten.

Verkehr

Straße

Limburgerhof lag schon zu Römerzeiten an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Als das Oberrheingebiet Teil des römischen Weltreichs war, führte die von Straßburg nach Mainz ziehende Fernstraße von Südosten nach Nordwesten quer durch die heutige Ortschaft. Im Jahr 1853 passierten 266 Pferdefuhrwerke täglich die Straße zwischen Speyer und Oggersheim im heutigen Limburgerhof. 1973 fuhren 17.000 Kraftfahrzeuge durch den Ort.

Limburgerhof liegt heute an der B 9, die von Neulauterburg an der französischen Grenze im Süden über Mainz und Bonn nach Kleve an der niederländischen Grenze im Norden führt. Über diese Bundesstraße ist der Ort auch an die nur wenig nördlich der Gemarkung beginnende Bundesautobahn 61 (E 31) angebunden.

Die Länge des Straßennetzes im Gemeindegebiet beträgt etwa 44 Kilometer. Limburgerhof wird neben dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) auch mit dem Busverkehr Rhein-Neckar (BRN) an den Nahverkehr Rhein-Neckar (RNV) angebunden.

Bahnhof
Bahnhof Limburgerhof im Jahr 1900 noch Hauptbahnhof Mutterstadt

Limburgerhofs Entwicklung ist eng verknüpft mit dem Bau der Eisenbahn nach Saarbrücken durch Paul Camille von Denis in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Der Bahnhof Limburgerhof war ursprünglich der Bahnhof der Gemeinde Mutterstadt und lag weitab vom Ortszentrum Mutterstadts, das die Chance für einen Eisenbahnanschluss bereits im Jahr 1830 beim Bau der Pfälzischen Ludwigsbahn vergab. Statt die Strecke durch den südlichen Ortsrand zu führen, entschieden sich die Gemeinderäte Mutterstadts, den Bahnhof am äußersten Gemarkungsrand, im heutigen Limburgerhof, einzurichten.

Über diesen Bahnhof besteht eine Anbindung an die S-Bahn RheinNeckar. Die nächsten Bahnhöfe sind in Schifferstadt und in Ludwigshafen-Rheingönheim.

Gebäude

Rathaus

Rathaus am Burgunderplatz

Das Rathaus am zentralen Burgunder Platz wurde im Jahr 1983 nach Plänen der Ludwigshafener Architekten Änne und Gerd Bauer fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 19 Millionen Mark. Das Gebäude enthält neben dem Ratssaal und den 38 Behördenbüros einen Kultursaal mit einer maximalen Kapazität von 660 Plätzen, der für Theater, Bälle, Konferenzen, Seminare genutzt wird.

Schlösschen

Der Turm im Park

Das Schlösschen im Park war ein ehemaliger Herrensitz, der eng mit dem Hofgut auf der Rehhütte verbunden war. Es wurde am 12. August 1807 von Johan Baptis Biéchy um 14.000 Franken ersteigert. Doch wegen eines Streites mit der Gemeinde Schifferstadt um Wegerechte bot er es wenige Jahre später wieder zum Verkauf an. Es umfasste damals 300 Morgen Wald und Ackerland, ein Wohnhaus, Ställe und mehrere andere Wirtschaftsgebäude. Am 18. Oktober 1823 kaufte es Gräfin Friedericke Waldner de Freundstein aus Mannheim für 30.000 Gulden. Sie ließ in den Jahren 1862 bis 1830 an der Stelle des alten Herrenhauses einen Grafensitz mit Parkanlage, Wildfang, Wildkeller, Orangerie und einen Turm errichten. Es ist das einzige Adelspalais dieser Art im Rhein-Pfalz-Kreis. Im Jahr 1843 übernahm ihr Sohn Adalbert Waldner de Freundstein das Gut und verschuldete es in kurzer Zeit so, dass es 1858 zwangsweise versteigert werden musste. Neuer Eigentümer wurde Konrad Reihlen, der in der Gegend den Anbau von Zuckerrüben einführte und 1849 die Zuckerfabrik „Friedensau“ gegründet hatte. Er vererbte das Gut an seinen Schwiegersohn.

Im Jahr 1898 ging das Gut in den Besitz von Konrad Heppes über, der es 1899 für 100.000 Mark an die BASF verkaufte. Mit dem Bau von Werkswohnungen wuchs die Zahl der Anwohner, deren Kinder eine Schule brauchten. So wurde das Schlösschen im Jahr 1902 zur Schule umgebaut. Gleichzeitig diente der größte Raum im Erdgeschoss beiden Konfessionen als Betsaal. 1955 verlagerte die BASF einen Teil ihrer Lehrlingsausbildung in das Schlösschen. Nachdem das Schlösschen den Ansprüchen einer modernen technischen Ausbildung nicht mehr entsprach, verlagerte die BASF die Ausbildung in das Werk nach Ludwigshafen. Danach stand das Schlösschen lange leer bis es die BASF der Gemeinde Limburgerhof zum Kauf anbot. 1999 beschloss der Gemeinderat den Kauf. In Anbetracht der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde konnte die Sanierung nicht sofort beauftragt werden. Daher wurde am 1.12 1999 zum Zweck der Beschaffung von Spenden und Sponsoren die Bürgerstiftung Schlösschen[7] gegründet. Im Rahmen der Bürgerstiftung arbeitet der Förderverein Schlösschen im Park[8] an der Sanierung, Betrieb und der Vermietung von Räumlichkeiten für Trauungen, Veranstaltungen und Familienfeiern.[9] Das Dach, das Vetter-Kabinett im DG und die „Gute Stube“ im OG sind bereits saniert, am Erdgeschoss, der Küche im EG sowie am KG wird derzeit gearbeitet. Ein Behinderten-Fahrstuhl wurde zusätzlich eingebaut.

Albert-Schweitzer-Haus

Albert-Schweitzer-Haus

Das Albert-Schweitzer-Haus ist das Gemeindezentrum der protestantischen Kirchengemeinde Limburgerhof und liegt im westlichen Ortsteil. Zur Realisierung des Hauses wurde 1991 der Protestantische Gemeindebauverein Limburgerhof e. V. gegründet. Nach einer über 20-jährigen Diskussion, Planung und Finanzmittelbeschaffung wurde es von Peter Sulzer aus Gleisweiler, geplant und von einem Ludwigshafener Architekturbüro ausgeführt. Der erste Spatenstich erfolgte am 2. Dezember 2000, die Einweihung am 15. Juni 2002. Die Tochter Albert Schweitzers, Rhena Schweitzer stimmte in einem persönlichen Brief der Namensgebung zu.

BASF-Siedlungen

Alte Kolonie
Alte Kolonie

Die Alte Kolonie ist eine Arbeitersiedlung der BASF. Sie besteht aus eineinhalbgeschossigen, unverputzte Ziegelbauten mit Satteldächern. Zu jedem Grundstück gehört ein kleiner Hausgarten. Die Häuser werden seit einigen Jahren nicht mehr vermietet, sondern verkauft.

Neue Kolonie

Die Neue Kolonie ist ebenfalls eine Arbeitersiedlung der BASF. Den Mittelpunkt dieser Siedlungen bildet das Feierabendhaus der BASF, das die Fürsorge des Arbeitgebers im sozial-kulturellen Bereich dokumentieren soll.

Bildung, Kultur und Soziales

Kindergärten und Schulen

Name Träger Anmerkungen
Kinder-Garten im Dietrich-Bonhoeffer-Haus protestantische Kirchengemeinde Der Theologe Dietrich Bonhoeffer war ein Vertreter der Bekennenden Kirche und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
großes Außengelände
Katharina-von-Bora-Kindertagesstätte protestantische Kirchengemeinde Katharina von Bora war die Ehefrau des Reformators Martin Luther.
Kindertagesstätte Altes Rathaus Gemeinde Limburgerhof Tageseinrichtung in offenen Gruppen
Haus des Kindes Gemeinde Limburgerhof Tageseinrichtung mit altersgemischten Familiengruppen
Montessori Kinderhaus St. Bonifatius katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius Maria Montessori war eine italienische Ärztin und Reformpädagogin.
Villa Kunterbunt Gemeinde Limburgerhof Die „Villa Kunterbunt“ ist das Haus der Pippi Langstrumpf
sozialpädagogische und familienunterstützende Tageseinrichtung für schulpflichtige Kinder
Schulen
Name Träger Anmerkungen
Grundschule Carl-Bosch Gemeinde Limburgerhof Der Chemiker Carl Bosch entwickelte zusammen mit Fritz Haber das 1910 patentierte Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniak-Gewinnung.
Grundschule Domholz Gemeinde Limburgerhof Der Wald Domholz gehörte dem Bistum Speyer.
Rudolf-Wihr-Schulzentrum Rhein-Pfalz-Kreis Das Rudolf-Wihr-Schulzentrum besteht aus einer Hauptschule und einer Realschule.

Bibliotheken

Neben der Gemeindebücherei gibt es auch die Katholische öffentliche Bücherei (KöB).

Unterhaltung

Capitol-Lichtspiele

In Limburgerhof hat sich noch ein Kino erhalten, das das große Kinosterben der 1970er Jahre überdauert hat. Die „Capitol-Lichtspiele“ veranstaltet zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde die Reihe „Frauenkino“, eine Filmauslese, die sich besonders an Frauen richtet.

Theater
Name Kurzbeschreibung
buehne-Limburgerhof Theater im Gasthaus Limburgerhof
Kleine Komödie spielt im Kultursaal des Ortszentrums, 60 Prozent des Publikums, kommen aus einem Umkreis bis zu 100 Kilometern
Turmschreiber

Im Turm des Schlösschens residiert der Turmschreiber der Gemeinde Limburgerhof, zur Zeit Michael Cramer.

Historischer Verein der Pfalz e. V.

Vortragsreihe zu historischen und aktuellen Themen

Gesangverein -MGV- 1903 Limburgerhof e. V.

drei Chören: gemischter Chor, Männerchor und Kinderchor

1. Karnevalverein Limburgerhof e. V.

Sport

Sportvereine
Verein Schwerpunkte
Black Scorpions Limburgerhof koreanischer Kampfsport Taekwondo sowie Kickboxen Trainerin: Martina Meinel (Abt. der TG 04)
Badmintonclub "Phönix" Limburgerhof Badminton
DLRG OG Limburgerhof Schwimmen, Wasserrettung
DJK SG "Palatia" Limburgerhof Tischtennis, Faustball, Frauengymnastik, Leichtathletik, Schießsport, Basketball, Reha-Gymnastik
Freizeitbad Aquabella gemeinsames Hallen- und Freibad mit der Gemeinde Mutterstadt
Golfpark Kurpfalz Golf, 27-Loch-Anlage
LG MuLi Laufgemeinschaft Mutterstadt-Limburgerhof; Marathon
Reiten auf dem Kohlhof Voltigieren und therapeutisches Reiten
Schachfreunde Limburgerhof Schach in der 2.Pfalzliga/Ost und Bezirksklasse
Skiclub Limburgerhof Ski & Snowboard
Sportgemeinde 1919 Limburgerhof Fußball
Tatsu-Ryu-Bushido japanische Kampfkunst
Tanzsportclub "Grün Gold Casino" Limburgerhof Standard- und Latainamerikanischen Tänze
Turngemeinde 1904 Limburgerhof Leichtathletik, Kunstturnen, Schießsport, Judo, Kickboxen, Taekwondo, Karneval, Breitensport

Soziales

Name Schwerpunkte
Jugendzentrum Fußball, Gitarre, Internet-Café, Mädchentreff und Töpfern
SJD- Die Falken Jugendzentrum sozialistische Jugendorganisation
Junge Kirche St. Bonifatius Limburgerhof Jugendarbeit der katholischen Pfarrgemeinde
Protestantischer Familienverein Kinder- und Jugendpflege
VdK Limburgerhof VdK
Ökumenische Sozialstation

Seit 1978 sind die kirchlichen Krankenpflegevereine in einer ökumenischen Sozialstation zusammengeschlossen. Angeschlossen sind die Gemeinden Mutterstadt, Neuhofen, Altrip, Waldsee und Otterstadt.

Die Ökumenische Sozialstation Limburgerhof e. V. ist zuständig für die häusliche Versorgung von etwa 48.000 Einwohnern im südlichen Rhein-Pfalz-Kreis. Das konstante Wachsen der Einrichtung drückt sich im kontinuierlichen Aus- und Anbau ihres Einsatzgebäudes aus. Die Einrichtung wird getragen von den katholischen und protestantischen Kirchengemeinden und Kranken- bzw. Elisabethenvereinen. Die Mitgliedschaft in diesen Vereinen gewährt bei Pflege, die über das von den Kassen zugebilligte Maß hinausgeht, einen Nachlass von 25 Prozent.

Religion

2009 waren 34,5 Prozent der Einwohner evangelisch und 32,8 Prozent katholisch.[10] Folgende Konfessionen sind in Limburgerhof mit eigenen Gemeinden vertreten:

  • Protestantische Kirchengemeinde
  • Katholische Kirchengemeinde
  • Mennonitengemeinde Kohlhof
  • Neuapostolische Kirche
  • Christengemeinde ARCHE
  • Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage

Protestantische Kirchengemeinde

Tambourkuppel
Innenraum

Das Konsistorium der Protestantischen Landeskirche der Pfalz verfügt 1846 die Zugehörigkeit der evangelischen Christen auf dem Limburgerhof zur Pfarrei Mutterstadt. Mit diesem Erlass wurden die Protestanten auf dem Limburgerhof als zusammengehörige Gemeinschaft anerkannt und waren nicht mehr Mitglieder vier verschiedener protestantischer Kirchengemeinden. Damit war auch der Grundstein für eine künftige Kirchengemeinde gelegt. Diese selbständige Pfarrei wurde aber erst 1926 eingerichtet. Die evangelische Kirche wurde gar erst im Jahr 1957 gebaut, nachdem von 1911 an die Simultankirche im Park genutzt wurde.

Der Anstoß zur Bildung einer eigenen Kirchengemeinde kam von der BASF, deren Direktion am 21. Dezember 1901 an das Konsistorium in Speyer folgendes Schreiben richtete:

„Wir beehren uns ergebenst mitzuteilen, daß wir im Herbst dieses Jahres unsere neue Kolonie auf dem Limburgerhof zunächst mit 62 Familien (31 protestantische, 31 katholische) besiedelt haben. Dieselben repräsentieren zusammen eine Kopfzahl von 332 Personen, worunter 152 Protestanten und 180 Katholiken. Von dem Bestreben geleitet, auch für Wahrung der kirchlichen Interessen unserer Arbeiter nach Möglichkeit Sorge zu tragen, erlauben wir uns die höfliche Anfrage, ob sich das kgl. Konsistorium in der Lage sieht, über die Vornahme von Taufen auf dem Limburgerhof Dispositionen zu treffen.“

Direktion der BASF 1901 [4]

Dieser Bitte entsprach das Konsistorium. Die BASF stellte dann als Gottesdienstraum einen Saal im „Alten Schulhaus" zur Verfügung und ließ am Waldrand einen Friedhof für alle Konfessionen anlegen.

Nachdem die Katholiken am 7. März 1937 ihre eigene Kirche eingeweiht hatten, wurde die Kirche im Park von den Protestanten allein genutzt, die aber - wegen des raschen Wachstums des Ortes - ebenfalls bald nicht mehr ausreicht. Am 1. Dezember 1926 wurde durch den Landeskirchenrat eine selbstständige Protestantische Kirchengemeinde gebildet. Es dauert lange, bis ein eigener Kirchenbau realisiert werden konnte. Schließlich wurde die Kirche in der Amtszeit von Pfarrer Jakob Jung nach den Plänen des Speyerer Architekten Egon Freyer gebaut. Der erste Spatenstich fand am 28. November 1955 statt, am 6. Januar 1957 die Einweihung.

Dieser Kirchenbau ist charakteristisch für die 1950er Jahre, wobei aber auch historische Motive neu interpretiert werden - z. B. die direkte Beleuchtung des Altars mit einer Tambourkuppel wie im Barock. Der frei stehende Turm ist 31 Meter hoch und erhielt 1958 vier Glocken. Das Motiv des Kirchen-„schiffes“ kommt durch die Aufnahme von „Bullaugen“ in die Seitenwände der Kirche zum Ausdruck. Das zum Chorraum leicht abfallende Niveau (0,5 Meter) bringt die Konzentration auf Altar und Verkündigung zum Ausdruck. Im Jahr 1992 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.

Katholische Kirchengemeinde

Portal der katholischen Kirche St. Bonifatius

Im Jahr 1845 weihte der Speyerer Bischof Nicolaus von Weiss in Limburgerhof eine Kapelle für die Familie des Adalbert, Freiherr Waldner von Freundstein im Aussichtsturm des Parks. Die katholischen Bewohner Limburgerhofs wurden ursprünglich von der Pfarrei Schifferstadt betreut.

Schon im Jahr 1909 bemühte sich das bischöfliche Ordinariat in Speyer bei der Werksleitung der BASF um die Errichtung eines eigenen Bethauses. Im gleichen Jahr gab die Werksleitung ihre Absicht bekannt, ein Bethaus zur gemeinschaftlichen Benutzung für ihre protestantischen und katholischen Arbeiter zu errichten, das am 8. Oktober 1911 eingeweiht werden konnte. Das kleine Türmchen hatte aber einen so engen Durchmesser, dass selbst das kleine Glöckchen nicht geläutet werden konnte. Die BASF sorgte für die Inneneinrichtung: Altäre, Bänke, Orgel und Glocke. Außerdem kam sie für die Besoldung des Organisten und des Sakristans auf.

Eine selbständige katholische Pfarrei wurde erst im Jahr 1922 errichtet. Die katholische Kirche wurde im Jahr 1935 errichtet.

Pfarrer Johannes Fink brachte die Pläne zum Bau einer katholischen Pfarrkirche zum Abschluss. Im Oktober 1935 wurde der erste Spatenstich vorgenommen, sodass am 7. März 1937 die Kirche durch Bischof Dr. Ludwig Sebastian konsekriert werden konnte.

Mennonitengemeinde

Die erste öffentliche Bekundung religiösen Lebens war der Mennonitentag im August 1826 auf dem Kohlhof. Um 1790 wurde nach langen Verhandlungen die Genehmigung für den Bau eines Bethauses für die damals 70 Mennoniten erteilt. Im Jahr 1887 wurde dann die heutige Kirche gebaut.

In Limburgerhof steht die einzige Mennonitenkirche im Rhein-Pfalz-Kreis. Nach dem 1743 erlassenen Verbot, Mennoniten weiterhin auf lutherischen oder reformierten Friedhöfen zu beerdigen, richtete die mennonitische Gemeinde einen eigenen Friedhof ein.

Siehe auch: Liste der Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland

Bildergalerie

Literatur

  • Rudolf Wihr: Die Rehhütter Chronik. Beitrag zur Geschichte des Bezirks Ludwigshafen am Rhein. Ludwigshafen a. Rh.-Gartenstadt 1937.
  • Rolf Schöningh (Red.): „Das gedenkt mir noch“. Beiträge zur Geschichte von Limburgerhof. Neudruck. Historischer Verein der Pfalz e.V./Ortsgruppe Limburgerhof, Limburgerhof 1997. (Im Anhang: Ergänzungen 1997) ISBN 3-99800340-0-3 (formal falsche ISBN)
  • Heinrich Zier (Hrsg.): Limburgerhof von 1972 bis 2002. Die Entwicklung einer jungen Gemeinde. Weiß und Hameier, Ludwigshafen 2002.
  • Hansjörg Bipp: Limburgerhof. Sutton, Erfurt 2005. (Bildband.) ISBN 3-89702-829-8.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Bernhard Kukatzki: "Der Herr sei uns freundlich und wohne mit seinem Segen unter uns." Die Mennonitengemeinde Kohlhof. In: Schifferstadt. Geschichte und Geschichten. Stadt, Schifferstadt 1998, S. 689-700.
  3. Reihlen, Carl Gottlob, Fabrikherr, Friedens-Au (bei Mutterstadt, heute Limburgerhof), * 18. Januar 1799; † 2. Oktober 1862
  4. a b Schöningh: „Das gedenkt mir noch“
  5. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  6. Geschichte der Partnerschaft Chenôve - Limburgerhof
  7. Bürgerstiftung Schlösschen
  8. Förderverein Schlösschen im Park
  9. Vermietung von Räumlichkeiten für Trauungen, Veranstaltungen und Familienfeiern
  10. KommWis, Stand: 31. Dezember 2009

Weblinks

 Commons: Limburgerhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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