- Fußgönheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.4602777777788.293611111111199Koordinaten: 49° 28′ N, 8° 18′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Rhein-Pfalz-Kreis Verbandsgemeinde: Maxdorf Höhe: 99 m ü. NN Fläche: 6,65 km² Einwohner: 2.546 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 383 Einwohner je km² Postleitzahl: 67136 Vorwahl: 06237 Kfz-Kennzeichen: RP (bis 31. Aug. 2005: LU) Gemeindeschlüssel: 07 3 38 008 Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 79
67133 MaxdorfWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Marie-Luise Klein (SPD) Lage der Ortsgemeinde Fußgönheim im Rhein-Pfalz-Kreis Fußgönheim ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Maxdorf an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Fußgönheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene westlich von Ludwigshafen am Rhein. Durch den Ort fließt der Schwabenbach. Angrenzende Gemeinden von Osten im Uhrzeigersinn sind Ludwigshafen, Dannstadt-Schauernheim, Gönnheim, Ellerstadt, Birkenheide und Maxdorf.
Geschichte
Archäologische Funde weisen eine Besiedlung zur Zeit der Kelten und Römer hin, der erste gesicherte urkundliche Nachweis stammt aus dem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahr 893.
Fußgönheim war von 900 bis 1100 im Besitz des salischen Kaiserhauses, später ging die Landeshoheit an die Kurpfalz über. Fußgönheim wurde in ein Oberdorf und ein Unterdorf geteilt, und an die Familien von Falkenstein und von Bolanden verlehnt. Später wurde der bolandische Besitz an den Graf von Leiningen verkauft. Der kurpfälzische Hofkanzler Jakob Tillman von Hallberg kaufte 1728 die Erbansprüche des Oberdorfs, ein Jahr später des Unterdorfs auf, worauf ihm von Kurfürst Karl III. Philipp hoheitliche Rechte über das Dorf eingeräumt wurden. 1740 erbaute er das Hallberger Schloss mit Kirche und führte in dem seit der Reformation lutherischen Ort die katholische Konfession ein. Die Herrschaft der Familie Hallberg endete mit der Eroberung der Pfalz durch die Franzosen.
Seit dem Abzug der Franzosen im Jahr 1818 unterlag die Führung der Gemeinde dem Bürgermeister und dem Gemeinderat. Verwaltet wurde der Ort zunächst vom Bezirksamt Speyer des „Bayerischen Rheinkreises“, der später in „Pfalz“ umbenannt wurde. 1886 ging Fußgönheim an das neu gebildete Bezirksamt Ludwigshafen, aus dem nach dem Zweiten Weltkrieg der Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis entstand.
Am 7. Juni 1969 wurde die BASF-Siedlung mit 1602 Einwohnern nach Maxdorf umgemeindet.[2]
Religionen
2007 waren 47,2 Prozent der Einwohner evangelisch und 26,3 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3]
Einwohnerentwicklung
Erste Angaben zur Bevölkerungszahl gibt es aus dem Jahr 1560, damals lebten etwa 150–200 Menschen in Fußgönheim. Bis ins 19. Jahrhundert war nur der heute östlich liegende Straßenzug, bestehend aus Hauptstraße und Ruchheimer Straße, besiedelt. Durch die Ansiedlung vieler Kleinbauern, Handwerker und Kaufleute kam es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem starken Bevölkerungsanstieg von etwa 500 Einwohnern im Jahr 1815 bis zu 1000 im Jahr 1840. In dieser Zeit fanden erste Besiedlungen in westlicher Richtung statt. Bis 1900 blieben die Ortsgrenzen praktisch unverändert, danach wurden Neuansiedlungen fast nur auf der westlichen Seite des Gründungskerns angelegt, da der Geländeabfall zur Niederterrasse an der östlichen Ortsgrenze dort das Bauen erschwerte. 1950 wurde eine Bevölkerungszahl von 1500 Einwohnern erreicht, vor allem durch Bebauung des westlichen Straßenzugs von Bahnhofstraße und Speyerer Straße. In den 1960er- und 1970er-Jahren gab es durch Ausweisung von Neubaugebieten den größten flächenmäßigen Zuwachs Fußgönheims, die Einwohnerzahl stieg auf 2565 im Jahr 1988.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Fußgönheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[4]
SPD CDU WGR Gesamt 2009 11 5 4 20 Sitze 2004 11 6 3 20 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Geteilt und oben gespalten, oben rechts in Gold ein sechsspeichiges rotes Rad, oben links in Blau ein rotbewehrter silberner Adler, unten in Silber ein springender roter Fuchs“.
Es wurde 1927 vom bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt. Der Fuchs verweist redend auf den Ursprung des Ortsnamens, der sich von Fuchs-Gönheim ableitet. Das Rad erinnert an die Bolandener und der Adler an die Leininger, beides ehemalige Ortsherren.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Hallbergsche Schloss wurde 1728–31 für den kurpfälzischen Kanzler Freiherr Jakob Tilmann von Hallberg erbaut. 1815 ging das Schloss in Privatbesitz und wurde als Laden, Scheune und Lager genutzt. 1972 wurde es von der katholischen Kirchengemeinde erworben und aufwendig restauriert.
Die zum Komplex gehörende barocke Schlosskirche St. Jakobus Major wurde 1740/41 errichtet.
Die protestantische Lutherkirche wurde 1732/33 erbaut. Auf dem Standort lässt sich bereits 1253 eine Kirche nachweisen. Der rundbogige mit Sandstein gegliederte Putzbau hat einen dreiseitigen Chorschluss und einen eingestalteten Fassadenturm, der zusammen mit der neuen Fassade 1842 gebaut wurde. Das Kirchenschiff wurde 1911 erhöht.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Fußgönheim
Museen
Das Deutsche Kartoffelmuseum zeigt eine Ausstellung rund um den Kartoffelanbau. Es befindet sich seit 1997 in der 1842 erbauten ehemaligen Synagoge.
Das Heimatmuseum Fußgönheim ist im Hallbergschen Schloss untergebracht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Nördlich von Fußgönheim verläuft die Bundesautobahn 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen). Durch die Rhein-Haardtbahn (Mannheim–Bad Dürkheim), eine Schmalspurbahn, ist der Ort seit 1913 an das Schienennetz angeschlossen. Fußgönheim gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Bildung
Im Ort gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Gemeindebücherei.
Weblinks
Commons: Fußgönheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeinde Fußgönheim
- Informationen zur jüdischen Geschichte der Gemeinde und der ehemaligen Synagoge (heute Kartoffelmuseum)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 176 (PDF)
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Gräber, Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
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