Gustav von Stiehle

Gustav von Stiehle
General von Stiehle

Friedrich Wilhelm Gustav Stiehle, seit 1863 von Stiehle (* 14. August 1823 in Erfurt; † 15. November 1899 in Berlin) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie.

Leben

Stiehle besuchte das Pädagogium in Halle sowie das Gymnasium in Erfurt. Er trat dann am 11. Februar 1840 als Musketier in das Infanterie-Regiment Nr. 21 ein, wo Stiehle am 25. Februar 1841 Sekondeleutnant wurde. Von 1844 bis 1847 besuchte er die Allgemeine Kriegsschule in Berlin und nahm 1848 an den Auseinandersetzungen in der Provinz Posen teil. Er war von 1852 bis 1855 zur trigonometrischen Abteilung des Generalstabs versetzt und wurde 1859 zum Major befördert, nachdem er 1858 Chef im Infanterie-Regiment Nr. 7 war. Stiehle organisierte als Direktor die neu errichteten Kriegsschulen in Potsdam und Neisse und übernahm 1860 die Leitung der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabs.

1864 nahm er im Stab des Generalfeldmarschall von Wrangel am Deutsch-Dänischen Krieg.

Stihle nahm 1866 am Deutschen Krieg teil und kämpfte als Oberst bei Hühnerwasser, Münchengrätz sowie in der Schlacht bei Königgrätz. Dann nahm er an den Verhandlungen des Nikolsburger Vorfriedens teil und leitete die nach dem Prager Frieden folgenden militärischen Schlussverhandlungen.

Mit der Mobilmachung zum Deutsch-Französischen Krieg wurde Stiehle Chef des Generalstabs der 2. Armee und kurz darauf am 26. Juli 1870 zum Generalmajor befördert. Während der Kampfhandlungen nahm er an den Schlachten von Gravelotte, Beaune-la-Rolande, Orléans und Le Mans sowie an der Belagerung von Metz teil. Mit dem französischen General Jarras schloss er die Kapitulation von Metz ab. Mehrfach konnte er sich während des Krieges auszeichnen und erhielt u.a. am 6. Oktober 1870 das Eisernen Kreuz I. Klasse sowie am 18. Januar 1870 das Eichenlaub zum Pour le Mérite.

Ab 28. Oktober 1875 fungierte Stiele als Kommandeur der 7. Division und wurde kurz darauf am 4. November zum Generalleutnant befördert. Als solcher erfolgte am 22. März 1877 unter Belassung in diesem Kommando seine Ernennung zum Generaladjutant von Kaiser Wilhelm I. Sein Kommando gab Stiehle am 17. August 1881 ab und übernahm als Kommandierender General das V. Armee-Korps. In dieser Stellung erfolgte dann am 9. Juni 1884 die Beförderung zum General der Infanterie. Ab 1886 war er dann Chef des Ingenieur- und Pionierkorps und Generalinspekteur der Festungen. Am 4. September 1888 stellte man Stiehle unter Belassung als Generaladjutant zur Disposition sowie à la suite des Ingenieur- und Pionierkorps.

Ehrungen

Für seine Verdienste erhob man Stiehle am 6. August 1863 in den Adelsstand. Ferner wurde bestimmt, dass das Fort Pillau seinen Namen zu tragen hatte. Außerdem erhielt er zahlreiche Orden und Ehrenzeichen. Neben dem höchsten preußischen Tapferkeitsorden, dem Pour le Mérite, war er u.a. Inhaber von:

Literatur


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