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Heimkehle Blick in den großen Dom der Heimkehle (2009)
Lage: Uftrungen, Deutschland Geographische Lage: 51° 29′ 50″ N, 10° 57′ 18″ O51.49722222222210.955Koordinaten: 51° 29′ 50″ N, 10° 57′ 18″ O Typ: Karsthöhle Entdeckung: 1357 Schauhöhle seit: 1920 Beleuchtung: elektrisch (seit 1920) Gesamtlänge: 2000 Meter Länge des Schau-
höhlenbereiches:750 Meter Besucher pro Jahr im Durchschnitt: 19.000 (2005–2010) Besucher aktuell: 18.490 (2010) Website: Die Heimkehle Die Heimkehle ist eine von zwei großen Gipshöhlen Deutschlands, die als Schauhöhlen zugänglich sind. Sie liegt am Südrand des Harzes zwischen Rottleberode und Uftrungen, östlich von Nordhausen, genau an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt. Die Höhle kann im Rahmen einer 45-minütigen Führung besichtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
Angaben zur Höhle
Die Heimkehle ist eine Gipshöhle/Ganghöhle mit einer Länge von etwa 2000 Metern. 750 Meter sind bei Führungen begehbar. Wegen Bauarbeiten sind derzeit (2008) 600 Meter begehbar. Der größte Raum nennt sich ‚Großer Dom‘, ist 65 Meter lang, 65 Meter breit und 22 Meter hoch. Durch die hohe Löslichkeit des Gipses kommt es zur intensiven Verkarstung und dadurch zur Bildung großräumiger Höhlensysteme. Durch die Nähe zum Grundwasser sind bzw. waren viele Räume wassergefüllt. Bei der Führung sieht man auch einige Seen. Die jährlichen Besucherzahlen liegen bei durchschnittlich 20.000.
Geschichte
Die Heimkehle wurde 1357 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1649 besuchte sie der Prinz von Anhalt. Erst 1920 erfolgte die Erschließung der Höhle durch Theodor Wienrich, wobei auch elektrisches Licht installiert wurde. Am 12. September 1920 wurde die Schauhöhle eröffnet. Da der größte Teil der Heimkehle zu dieser Zeit von einem zusammenhängenden See bedeckt war, befuhr man sie mit Booten.
Ab 1944 richteten die Nazis in der Höhle eine bombensichere Produktionsstätte für die Junkerswerke Dessau ein, die hier unter anderem Teile für das Kampfflugzeug Ju 88 bauen ließen. Außerdem sollten hier die V-Waffen produziert werden. Zunächst wurden große Teile des Sees zubetoniert und anschließend drei Produktionshallen und mehrere Tunnel gebaut, von denen der größte auch mit LKW befahrbar war. Die Tunnel und Zugangsstollen konnten wegen der Weichheit des Gipses in relativ kurzer Zeit angelegt werden. Zur Arbeit in den unterirdischen Produktionsanlagen wurden Häftlinge des Mittelbauer Außenlagers Rottleberode herangezogen. Wegen der Brutalität der SS-Wachmannschaften und der klimatischen Bedingungen in der Höhle war die Sterblichkeit unter den Häftlingen sehr hoch. Zum Kriegsende wurde die Höhle evakuiert, die Häftlinge wurden auf Todesmärschen in andere KZ verlegt. Ein großer Teil von ihnen kam ums Leben.
Nach dem Krieg wurde die Höhle wegen der Produktionsstätten von den Alliierten als Kriegsanlage betrachtet. Sie ließen 1946 alle Zugangsstollen sprengen. Dabei erlitt die Höhle durch Deckenabstürze und Einsturz von Seitenteilen starke Beschädigungen. Ab 1953 erfolgte die Wiedererschließung der Heimkehle. Es wurden neue Ein- und Ausgangsstollen angelegt sowie die Einbauten, soweit nicht bereits zerstört, entfernt. Man findet in der Höhle heute daher kaum noch Gebäudespuren. Die zubetonierten Seen konnten nicht wiederhergestellt werden, da die Mächtigkeit und Qualität des von den Nazis eingebrachten Betons eine Entfernung desselben nicht zuließen. Sprengarbeiten hätten zu einer weiteren Zerstörung der Heimkehle geführt. So kann die Höhle jetzt zu Fuß begangen werden. 1954 erfolgte die Wiedereröffnung als Schauhöhle. Im Kleinen Dom, wo sich auch Produktionsstätten befanden, errichtete die DDR eine Gedenkstätte für die KZ-Häftlinge. Im großen Dom, in dem sich nur noch wenige Spuren der Produktionsstätten finden lassen, wurde 1990 eine Lasershow installiert. Die Einweihung des Karstmuseums erfolgte 1979.
Siehe auch
Weblinks
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