- Eduard Wallnöfer
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Eduard Wallnöfer (* 11. Dezember 1913 in Schluderns, Südtirol; † 15. März 1989 in Innsbruck) war ein österreichischer Politiker (ÖVP) und von 1963 bis 1987 Landeshauptmann von Tirol.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eduard Wallnöfer begann seine Karriere in den 1930er Jahren als Sekretär in der Landwirtschaftskammer. Am 30. Juni 1938 stellte er einen Antrag um Aufnahme in die NSDAP-Ortsgruppe Imst. Mit 1. Jänner 1941 wurde er unter der Nr. 9.566.289 in die Partei aufgenommen.[1] Im Zweiten Weltkrieg war er zunächst vom Wehrdienst freigestellt. Wallnöfer heiratete 1940 die Bauerntochter Luise Thaler und übernahm deren elterlichen Hof in Barwies. Die letzten 13 Monate des Krieges diente er als Funker.
Ab 1945 war Wallnöfer Gemeinderat in Barwies. 1949 zog er in den Tiroler Landtag ein. Ab 1949 war er Landesrat, 1958 wurde er zum Obmann des Tiroler Bauernbundes gewählt. Eduard Wallnöfer trat 1963 die Nachfolge des überraschend verstorbenen Landeshauptmannes Hans Tschiggfrey an und übergab das Amt 1987 krankheitshalber an Alois Partl. Wallnöfer verstarb 1989 an einer Lungenentzündung im Innsbrucker Krankenhaus.
Während seiner Amtszeit erfolgte ein stetiger wirtschaftlicher Aufschwung Tirols und ein Ausbau der Verkehrswege (z. B. Inntalautobahn). Er regte 1972 die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) an. Als Bauer und Schütze verkörperte er für viele Tiroler den Typus des erfolgreichen „Landesvaters“. In der Bevölkerung erlangte er breite Zustimmung und hohe Sympathie.
Wallnöfers NS-Mitgliedschaft wurde erst im Jahr 2005 einer breiten Öffentlichkeit bekannt, da entsprechende Akten im Berlin Document Center im Deutschen Bundesarchiv gefunden wurden. Wallnöfer hatte sich nämlich 1946 nicht - wie vorgeschrieben - als ehemaliges Parteimitglied registrieren lassen, weshalb auch kein Entnazifizierungsakt im Landesarchiv aufzufinden war.
Er war Mitglied der K.Ö.H.V. Leopoldina und der KÖHV Amelungia, beide im ÖCV
Herwig van Staa, Landeshauptmann von Tirol (2002–2008), ist Wallnöfers Schwiegersohn.
Auszeichnungen
- Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich
- Ehrenzeichen des Landes Tirol
- Goldenes Ehrenzeichen des Tiroler Bauernbundes
- Großkreuz des Silvesterordens
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
- Bayerischer Verdienstorden
- Orden des Britischen Empire (Großkreuz)
Weblinks
- Eduard Wallnöfer. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Eduard Wallnöfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag "Wallnöfer, Eduard" in Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: http://www.munzinger.de/document/00000010332
Literatur
- Klaus Horst/Martin Marberger/Markus Hatzer (Hg.): Wallnöfer. Bauer und Landesfürst. Edition Löwenzahn, Innsbruck 1993 ISBN 3-900521-28-X
Einzelnachweise
Monarchie: Hieronymus von Klebelsberg zu Thumburg | Johann Kiechl | Johann Haßlwanter | Eduard Grebmer von Wolfsthurn | Franz von Rapp | Florian Blaas | Wilhelm von Bossi-Fedrigotti | Franz Freiherr von Rapp-Heidenburg | Freiherr von Hippoliti | Anton von Brandis | Theodor Freiherr von Kathrein
Erste Republik: Josef Schraffl | Franz Stumpf | Josef Schumacher
Gauleiter: Edmund Christoph | Franz Hofer
Zweite Republik: Karl Gruber | Alfons Weißgatterer | Alois Grauß | Hans Tschiggfrey | Eduard Wallnöfer | Alois Partl | Wendelin Weingartner | Herwig van Staa | Günther Platter
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