- Hoheneich
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Hoheneich Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Gmünd Kfz-Kennzeichen: GD Fläche: 15,59 km² Koordinaten: 48° 46′ N, 15° 1′ O48.76666666666715.016666666667521Koordinaten: 48° 46′ 0″ N, 15° 1′ 0″ O Höhe: 521 m ü. A. Einwohner: 1.455 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km² Postleitzahl: 3945 Vorwahl: 02852 Gemeindekennziffer: 3 09 20 NUTS-Region AT124 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktplatz 91
3945 HoheneichWebsite: Politik Bürgermeister: Roland Wallner (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Hoheneich im Bezirk Gmünd (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Hoheneich ist eine Marktgemeinde mit 1455 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Hoheneich liegt im Waldviertel in Niederösterreich zwischen Gmünd und Schrems. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 15,59 Quadratkilometer. 57,19 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Hoheneich und Nondorf.
Nachbargemeinden
Gmünd Schrems Waldenstein Kirchberg am Walde Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Der Name Hoheneich deutet entweder auf eine "Hohe Eiche"oder auf einen "hoch"- gelegenen "Eichen"bestand hin. Dass hier einmal zahlreiche Eichen standen, beweist der Name des kleinen Tales Eichelgraben genannt, und dass um 1659 der Kirchenwald ein schöner Eichenwald war. Noch 1807 standen dort mächtige jahrhundertealte Eichen. Hoheneich bildete seit jeher einen Bestandteil der Herrschaft Kirchberg am Walde, welche bereits im 12. Jhd. bestand und ein Lehen der Herren von Kuenring war. Am 28. Jänner 1345 wird erstmalig ein Niklas v. Hoheneich genannt, der einen Hof zu Kirchberg mit Albert v. Kirchberg ausgewechselt hatte (Hippolytus 1858, S. 84). Niklas gehörte also dem Geschlecht der Herren von Kirchberg an und nannte sich nach seinem Besitze in Hoheneich. Sein Schloss lag an der Braunau, dort wo sich später der Maierhof und die Hofmühle der Herrschaft Kirchberg befand.
Nach dem Erlöschen des Hoheneichers Geschlechtes ging der Besitz an die Freiherren von Kirchberg über, welches bis nach 1483 bestand. In diesem Jahr scheint Otto von Kirchberg auf. Im Jahre 1476 gehörte die Pfarre Hoheneich zum Dekanate Zwettl. Als sich 1483 die Truppen des Ungarkönigs Mathias Corvinus festsetzten und auch nach dem Vergleich von 1491 verblieben, wurde wahrscheinlich auch Hoheneich in die Mitleidenschaft gezogen.
1595 erwähnt das Urbarbuch Gmünd, dass die dortige Herrschaft das Fischrecht auf dem Elechsniz Pächel (Elexenbach) besaß und zwar von der steinernen Brücke bei der Steinmühle (Backhausen)an und von der steinernen Brücke bei Nandorff (Nondorf) Beet Gestetten (Patznik, Gesch. v. Gmünd S. 44). Laut Urbar der Herrschaft Schrems verliefen die Grenzen dieser Herrschaft gegen Hoheneich vom Pürbachgraben in die Schwarzau, derselben nach bis in das Stainwasser (Braunau) und von dort bis zur Brücke am Grünstein (Grillenstein) 1619 wurde die Gegend von Feinden schwer heingesucht. Die im Dienst des Kaisers stehenden Ungaren und Polen haben dem Herrn v. Kollonitsch den Markt Kirchberg, das Dorf Ullrich (Ullrichs), Vierbach (Pürbach), Nandorff (Nondorf) und sicher auch Hoheneich geplündert und abgebrannt. Später wurde das Schloss von den Böhmen geplündert und in Brand gesteckt.
Danach wurde Hoheneich 1795 von den Hessen und 1866 von den Preußen belagert und unterdrückt.
1869 bekam Hoheneich eine eigene Post und 1903 eine neue Schule. Die beiden Kriege haben auch hier viele Opfer gefordert. Und danach begann man die Straßen und Häuser wieder herzurichten und eine weitreichende Kanalisation zu machen.
(QUELLE: Ortsgeschichte von Hoheneich, VOGL Karl (1953); E. Berger, Gmünd)
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1.552 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1.539 Einwohner, 1981 1640 und im Jahr 1971 1.516 Einwohner.
Wallfahrtskirche - Wunder von Hoheneich
Im Jahre 1621 geschah das "Wunder von Hoheneich"
Das Wunder wird wörtlich so beschrieben:
„Die Kirche mit der hölzernen Statue der gekrönten Gottesmutter mit dem Kinde auf dem linken Arm erfreute sich bald nicht nur der kindlichen Verehrung der eigenen Pfarrkinder, sondern auch des zahlreichen Besuches der benachbarten Gläubigen. Dabei geschahen oft sehr auffallende und wunderbare Erhörungen. Der Ruf davon verbreitete sich sehr schnell und so kam es, dass Besucher von überall herströmten, auch aus dem benachbartem Böhmen. Je größer das Vertrauen, desto zahlreicher waren die Wunder und die Erhörungen. Besonders viele Pilger kamen am Patronziniumsfest der Kirche: Maria Geburt (8. September) Jedoch griff der Protestantismus auch in Hoheneich ein, und so wurden die Pilger immer weniger. Was Gott missfiel.
Davon hat Gott in besagter Kirche vor 37 Jahren, das ist im Jahre 1621 am Feste Maria Geburt den deutlichen Beweis geliefert. Da nämlich am besagten Tag Leute aus Böhmen (wahrscheinlich aus Naglitz, Weissenbach und Umgebung) wallfahrtsweise sehr zahlreich kamen und da dem Prädikanten (prot. Pfarrer), welcher Timotheus Weber (Textor) hieß, und seinen Dienern das Öffnen und Schließen der Kirchentüre als zu mühsam verdroß, hinterbrachten sie dem erlauchten Herrn, Ernst von Kollonitsch, Patron des besagten Ortes, die Bitte, er möge sie von dieser Lästigkeit befreien und ihnen die gewünschte Ruhe verschaffen. Obengenannter Herr geruhte ihre Bitte anzunehmen und erkundigte sich bei ihnen un die Art der Durchführung. Darauf antwortete der Prädikant: Man lasse die Leute das Kirchentor inwendig aufs festeste verriegeln, verschließen und vermauern und dann durch ein Fenster mittels Leitern aussteigen. So wird geschehen, dass wenn sie (Wallfahrer) am Einzug derart gehindert -und wir wollen hinter dem Bestreuche lauern und beobachten- gegen das Tor Gewalt gebrauchen, sie dem gnädigen Herrn in die Strafe verfallen oder wenigstens, wenn sie sich hinausgesperrt sehen, in ihrer Hoffnung getäuscht abziehen. Beim Fortgehen wollen wir sie tüchtig verspotten und auszischen auf dass sie hinfort nicht wieder kommen und uns nicht weitere Mühe machen.
Nachdem dies gemacht worden war, zogen sie sich hinter das Gesträuch neben der St. Anna Kapelle in der Nähe der Kirche zurück, sorgfältig beobachtend aund den Ausgang der Sache neugierig erwartend. Als sie nun eine Zeitlang im Verstecke gewesen waren, siehe, da erschienen die Pfarrgenossen aus Naglitz, einem Dorfe Böhmens, in Prozession fromme Lieder singend und nach dem Brauche in die Kirche ziehend. Wie sie nun zur verbollwerkten Kirchentür gelangten, zogen sie, jenes ganzen Vorganges unkundig, durch die geöffnete Tür ein ohne allen Widerstand. Verzug und Hindernis, während die Laurer aus ihren Verstecke ihnen zusahen. Durch diesen Anblick erschreckt und durch die Neuheit des Wunders verblüfft bestieg der gnädige Herr Statthalter bald das Pferd und sprach zum Plädikanten: ‚Das ist ein Wunder Herr Timotheus!‘ Dieser entgegnete: ‚Euer Gnaden sollen sich durch dieses Wunder nicht erschrecken lassen; auch der Teufel kann Wunder bewirken.‘ Jener aber (Kollonitsch) merkte, gleichsam durch einen Blitz vom Himmel wie Saulus getroffen, aus diesem Ereignis, dass er blind sei und bisher gewesen sei und begab sich bald darauf in die Stadt Wien, um seinen Annanias zu suchen. Dort bemühte ersich eifrig von den gelehrten Männern, mit denen er sich in Verbindung setzte, zu erfahren, was er nun zu tun habe. Nach etwa 14 Tagen kehrte er nach Kirchberg zurück und nach einem Aufenthalte von wenigen Tagen schickte er sich wieder zur Reise an - dem Anschein nach zur Rückkehr nach Wien.-
In der Tat aber zog er ins Kloster Zwettl zum hochwürdigsten Abte (damals Seifried), um sich genau und vollständig unter dessen Leitung in der kath. Religion unterweisen zu lassen. Nachdem er drei Wochen in dieser Angelegenheit zugebracht hette, kehrte er nach abgelegter sakramentaler Beichte und gestärkt durch das hl. Abendmahl nach Hause zu seinen Untertanen zurück und widerrief öffentlich. Er bekannte sor allen seinen Irrtum.
Diese Geschichte macht glaubwürdig, so heißt es weiter, der oft genannte gnädige Herr Statthalter, damals noch Freiherr von Kollonitsch, der dieselbe fast jedem Vertrauten erzählte und sie für die Ursache seiner Bekehrung angab. Ferner Christoph Nöltl, zu jener Zeit Verwalter dieser Herrschaft und Johann Kleibeisen, der damalige Jäger, die bei diesem Ereignis zugegen waren und mehrere andere, die schon gestorben sind (Zwettler Annalen).
Nach seiner Bekehrung schickte v. Kollonitsch 1623 den Prädikanten fort. Er selbst hielt in Kirchberg eine Rede an seine Untertanen, die so ergreifend was, dass sie meisten sich wieder bekehrten.“– Pfarrchronik von 1658 (Abdruck in der Ortsgeschichte von Hoheneich von Karl Vogl
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Roland Wallner, Amtsleiter Peter Nowak.
Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 6.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 58, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 36. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 694. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,06 Prozent.
Persönlichkeiten
- Ernst Schandl (1920–1997), Komponist, Musikpädagoge, Chorleiter und Sänger
- Margot Schindler (* 1952), Volkskundlerin
- Raimund Weissensteiner (1905–1997), Priester und Komponist
Siehe auch
Weblinks
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