- Amt Eilenburg
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Das Amt Eilenburg war eine Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Amt lag beidseits der unteren Mulde, war dem Leipziger Kreis angegliedert und grenzte im Norden und Westen an die Ämter Delitzsch und Düben, im Osten an das Amt Torgau und das Amt Wurzen sowie im Süden an das Kreisamt Leipzig.
Geschichte
Das Amt Eilenburg ging aus der Pflege Eilenburg hervor, die bereits 1017 als besondere Grafschaft urkundlich erwähnt wurde und sich seit der Jahrtausendwende im Besitz der Wettiner befand. Im Jahr 1291 gelangte das Gebiet im Verband der Markgrafschaft Landsberg an die Mark Brandenburg, 1376 an die Herren von Colditz und schließlich 1402 durch Kauf an die Markgrafschaft Meißen. Bei der Leipziger Teilung gelangte das Amt Eilenburg 1485 an den ernestinischen Zweig der Wettiner, deren Residenz in Wittenberg war. Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 stand der albertinische Herzog Moritz von Sachsen auf der Seite Kaiser Karls V. gegen seinen ernestinischen Vetter, Kurfürst Friedrich II., der 1546 in die Reichsacht getan wurde und in der Wittenberger Kapitulation auf die sächsische Kurwürde und auf fast alle Erblande zugunsten des Albertiners verzichten musste, darunter auch das Amt Eilenburg. Bei der Neuordnung seines nun stark erweiterten Territoriums wies Moritz dieses Amt dem Leipziger Kreis seines nunmehrigen Kurfürstentums Sachsen zu. Bei Sachsen blieb das Amt Eilenburg bis 1815, dann fiel es an das Königreich Preußen und bildete dort ab 1816 den Ostteil des Landkreis Delitzsch (Provinz Sachsen). Seit 1990 gehört das Territorium des früheren Amtes Eilenburg zum Freistaat Sachsen.
Auf Befehl des Kurfürsten Moritz von Sachsen wurde 1548 ein Erbbuch des Amtes Eilenburg angelegt.
Einwohner
Jahr Einwohner[1] 1779 10.000 1801 12.400 1806 13.000 Bestandteile
- Stadt Eilenburg
- Amtsdörfer
- 42 Ortschaften, darunter Doberschütz, Gotha, Hohenprießnitz, Jesewitz, Krippehna, Mensdorf, Pressen, Wölkau und Zschepplin
- Rittergüter und Vorwerke
- Gotha, Groitzsch, Gruna, Hohenprießnitz, Mensdorf, NiederGlaucha, Pristäblich, Schönwölkau, Wedelwitz und Zschepplin
- Anderer Besitz
- Kämmerei-Forst bei Pressen
- Forst Doberschütz (westl. Teil)
- Streubesitz unter anderem im Dorf Paschwitz, Lehn des Klosters Sitzenroda, später neuschriftsässiges Rittergut
Literatur
- Karlheinz Blaschke, Uwe Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, 2009. ISBN 3937386149
- Johann Christian Crell: Die in Chursachsen jeztlebende Amtleute und Amtsverweser. Leipzig, 1722.
Karten
Weblinks
- Amt Eilenburg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band, Zwickau 1815, S. 356–359.
- Amt Eilenburg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 517–519.
Einzelnachweise
- ↑ Amt Eilenburg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band, Zwickau 1815, S. 356–359.
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