- Kalchreuth
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Wappen Deutschlandkarte 49.55861111111111.1325413Koordinaten: 49° 34′ N, 11° 8′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Erlangen-Höchstadt Höhe: 413 m ü. NN Fläche: 10,84 km² Einwohner: 3.037 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 280 Einwohner je km² Postleitzahl: 90562 Vorwahl: 0911 Kfz-Kennzeichen: ERH Gemeindeschlüssel: 09 5 72 137 Gemeindegliederung: 6 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schulstraße 9
90562 KalchreuthWebpräsenz: Bürgermeister: Herbert Saft (Freie Wähler) Lage der Gemeinde Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt Kalchreuth ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt jeweils ca. zehn Kilometer nordöstlich von Nürnberg und südöstlich von Erlangen auf einem Höhenrücken des Sebalder Reichswalds. Der Ort wird wegen der zahlreichen Kirschbäume auch Kirschendorf genannt. Kalchreuth liegt auf einem langgestreckten Höhenzug des Schwarzen Jura (Lias), der einen Teil des fränkischen Schichtstufenlandes bildet. Der Kalchreuther Forst westlich und südlich der Ortschaft ist ein beliebtes Ausflugsgebiet. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes (Kalch=Kalk) und vom Ursprung als Rodungsinsel im Sebalder Reichswald (Reuth=Rodung) ab.
Die aussichtsreiche Lage und die Nähe zu Nürnberg machen den Ort besonders an Wochenenden und an Sommerabenden zu einem vielbesuchten Ausflugsziel mit Besuch in den zahlreichen Gaststätten.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn):
Dormitz, Kleinsendelbach, Eckental, Heroldsberg, Nürnberg-Buchenbühl, Nürnberg-Neunhof, Erlangen-Tennenlohe, Uttenreuth-Weiher
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Kalchreuth hat 6 amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Gabermühle
- Kalchreuth
- Käswasser
- Minderleinsmühle
- Röckenhof
- Stettenberg
- (bis 1900 Wolfsfelden)
Geschichte
Die Freiherren Haller von Hallerstein waren von 1342 bis 1850 in Kalchreuth ansässig und hatten bis 1465 die Alleinherrschaft im Ort inne, ehe die Stadt Nürnberg die Hoheit übernahm. Als Teil des Gebietes der Reichsstadt Nürnberg (mit teilweise ansbachischen Rechten), wurde Kalchreuth 1796 von Preußen in Besitz genommen. Im Friede von Tilsit 1807 kam es mit dem preußischen Fürstentum Brandenburg-Bayreuth unter französische Verwaltung. Kalchreuth im heutigen Bezirk Mittelfranken kam dann mit dem Pariser Vertrag von 1810 von Frankreich an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Kalchreuth hat 17 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
CSU SPD Grüne Freie Wähler Gemeinschaft Gesamt 2008 7 1 1 8 17 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Geviert; 1: In Rot ein schräggestürzter, schwarzgefüllter, silberner Sparren (der sogenannte Haller-Zinken); 2: in Silber ein rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe; 3: in Silber ein schwarzes Andreaskreuz; 4: in Rot eine silberne Kirschblüte mit grünen Kelchblättern.
Städtepartnerschaften
Kalchreuth unterhält eine Partnerschaft mit La Chapelle-des-Fougeretz in Frankreich seit 1993.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Sankt-Andreas-Kirche und das benachbarte Hallerschloss (ein ehemaliges Wasserschloss der Nürnberger Patrizierfamilie Haller) bilden ein bedeutsames Bauensemble.
Weithin berühmt ist die im Wesentlichen spätmittelalterliche Ausstattung der 1471 im gotischen Stil erbauten Kirche mit dem, 1494 von der Familie Haller gestifteten Chor, in dem unter anderem der Schreinalter, der aus der Werkstatt des Lehrherrn Albrecht Dürers stammt. Auch berühmt ist das neun Meter hohe, aus Sandstein gemeißelte Sakramentshäuschen, welches von Adam Kraft erbaut wurde. Das älteste und bekannteste Kunstwerk sind jedoch die zwölf Tonapostel über dem Chorgestühl, welche es erhalten und vollzählig nur noch in Kalchreuth gibt.
Als neuzeitliches Denkmal steht das holzverschalte Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz (es wird seit 2002 restauriert). Seit Ende 2005 wird es wieder regelmäßig benutzt.
In der Schloss-Gaststätte befindet sich die Rudolf-Schiestl-Gesellschaft.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Kärwa findet immer am zweiten Wochenende im August statt. Jedes Jahr zu dieser Zeit entbrennt die Rivalität zwischen den Maslas Boum (Burschen) vom Gasthof Meisel und den Metzgersboum vom Roten Ochsen. Eine jahrhundertelange Tradition ist dabei das Fässla ausgrom. Dabei geht es darum, dass die Boum von der einen Seite mehrere Fässla bei den Boum von der anderen Seite vergraben. Ziel ist es, ein oder mehrere Fässer der anderen Partei zu finden. „Die Kirchweih gewonnen“ hat die Mannschaft, welche mehr Fässer gefunden hat. Wird kein Fass gefunden, entscheidet die Anzahl der vergrabenen Fässer. Stichtag ist der Kirchweih-Sonntag, an dem alle Fässer wieder ausgegraben werden.
Am ersten Sonntag im Juli findet die "Kirschkerwa" statt. Das Fest wurde 1974 vom Bund Naturschutz als Teil des "Kirschenprojekts" zum Schutz der Streuobstwiesen ins Leben gerufen. Ab Mittag gibt es in den Kirschwiesen an der Erlanger Straße Informations- und Verkaufsstände rund um das Thema Kirschen und Natur(schutz). Für Unterhaltung ist mit Kirschkernweitspucken, Musik und Aktionen wie der Schafschur gesorgt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Gewerbe
In der Gemeinde Kalchreuth sind derzeit (Ende 2007) knapp 300 gewerbliche Betriebe (Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen) tätig. Die größten Unternehmen sind mittelständisch geprägt. Darunter ist auch die seit 1620 bestehende Minderleinsmühle im gleichnamigen Ortsteil, die als Spezialbäckerei glutenfreie und laktosefreie Produkte für Zöliakiekranke herstellt.
Verkehr
Kalchreuth ist Haltestelle der eingleisigen Gräfenbergbahn (R21). Vor der Generalsanierung der Strecke in den 90er-Jahren gab es einen Bahnhof mit zweitem Gleis für den Begegnungsverkehr.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinz Strehl, ehemaliger Stürmer und Rekordtorschütze des 1. FC Nürnberg in der Bundesliga
- Dirk Hanel, Kitesurf-Weltmeister
Personen, die mit Kalchreuth in Verbindung stehen
- Frank Kortan, Maler
Literatur
- Mitius, Otto: Mit Albrecht Dürer nach Heroldsberg und Kalchreuth. Erlangen: Junge & Sohn, 1924, 15 S., IDN: 356310353
- Kressel, Hans: Kleinod im Frankenland, die St.-Andreas-Kirche zu Kalchreuth. [Hrsg.: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr.]. 3. Auflage, Kalchreuth/Erlangen: Evang.-Luth. Pfarramt Kalchreuth/Mfr., 1981. - 15 S., IDN: 870281100
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111027/183137&attr=OBJ&val=1391
Weblinks
Commons: Kalchreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Gemeinde Kalchreuth
- Geschichte der Minderleinsmühle
- Kalchreuth: Wappengeschichte vom HdBG
- Kalchreuth: Amtliche Statistik des LStDV
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