Eckental

Eckental
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Eckental
Eckental
Deutschlandkarte, Position des Marktes Eckental hervorgehoben
49.57527777777811.198055555556350
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 29,71 km²
Einwohner:

14.047 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 473 Einwohner je km²
Postleitzahl: 90542
Vorwahlen: 09126, (09192)
Kfz-Kennzeichen: ERH
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 121
Marktgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Rathausplatz 1
90542 Eckental
Webpräsenz: www.eckental.de
Bürgermeister: Wilfried Glässer (FW)
Lage des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Birkach (gemeindefreies Gebiet) Neunhofer Forst Mark (gemeindefreies Gebiet) Kraftshofer Forst Kalchreuther Forst Geschaidt Forst Tennenlohe Erlenstegener Forst Buckenhofer Forst Nürnberg Nürnberg Landkreis Nürnberger Land Fürth Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Landkreis Fürth Erlangen Landkreis Ansbach Landkreis Bamberg Landkreis Bamberg Landkreis Forchheim Buckenhof Aurachtal Eckental Heroldsberg Kalchreuth Lonnerstadt Möhrendorf Mühlhausen (Mittelfranken) Oberreichenbach (Mittelfranken) Spardorf Uttenreuth Vestenbergsgreuth Weisendorf Wachenroth Röttenbach (bei Erlangen) Marloffstein Höchstadt an der Aisch Heßdorf Herzogenaurach Hemhofen Großenseebach Gremsdorf Bubenreuth Baiersdorf Adelsdorf Dormitzer ForstKarte
Über dieses Bild

Eckental ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt. Die Gemeinde entstand während der Gebietsreform als Großgemeinde aus mehreren zuvor eigenständigen Gemeinden. Ein Ort namens Eckental existiert im Gemeindegebiet nicht.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Markt liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und etwa 20 Kilometer östlich von Erlangen an der Bundesstraße 2 und entstand 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform durch Zusammenschluss vorher selbstständiger Gemeinden. Eckental liegt im Tal der Schwabach. Zwischen den Gemeindeteilen Eschenau, Brand im Süden und Westen, Eckenhaid und Forth im Osten und Norden verläuft der namensgebende Eckenbach. Dieser mündet zwischen Forth und Brand in den Schwabach.

Die Gemeinde liegt in einer bergigen Landschaft. Die Anhöhen bei Oedhof im Nordwesten der Gemeinde erreichen über 500 Meter ü. NN, während der tiefste Punkt bei Unterschöllenbach knapp unter 300 Meter ü. NN liegt.

Im Gemeindegebiet liegen größere Waldgebiete so der Dormitzer Forst im Westen und dem Teilholz im Osten.

Nachbargemeinden

Kalchreuth (SW), Kleinsendelbach (NW), Igensdorf (N), Schnaittach (O), Lauf an der Pegnitz (S), Heroldsberg (S)

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Eckental hat 17 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Eckenmühle
  • Eschenau
  • Forth
  • Frohnhof
  • Herpersdorf
  • Illhof
  • Marquardsburg
  • Mausgesees
  • Oberschöllenbach
  • Oedhof
  • Unterschöllenbach

Einwohnerzahlen vom 1. Januar 2010, Quelle: Homepage der Gemeinde:

  • Benzendorf mit Illhof und Oedhof (zusammen 202)
  • Brand und Brandermühle (2311)
  • Eckenhaid mit Marquardsburg und Eckenmühle (3480)
  • Eschenau (3595)
  • Forth/Büg (3257)
  • Frohnhof (288)
  • Herpersdorf, Mausgesees und Ebach (zusammen 779)
  • Oberschöllenbach (942)
  • Unterschöllenbach (148)

Geschichte

Rathausplatz und Rückseite des Eckentaler Rathauses in Eschenau

Eckental selbst wurde am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform gegründet und war ein freiwilliger Zusammenschluss des Marktes Eschenau mit Benzendorf, Eckenhaid, Forth und Unterschöllenbach.[3] Die Gemeinde Brand schloss sich erst 1978 dem Markt Eckental an.

Die Herrengasse in Eschenau mit Blick auf die Kirche
Das Denkmal für den Ortsgründer Otnand

Eschenau

1050 erste urkundliche Erwähnung von Schloss und Dorf Eschenau (Gründung: 1040 durch Ritter Otnandus, zugleich Gründer des Geschlechts der Ritter von Eschenau). 1331 erwirkte Offnai Weigel die Marktrechtsverleihung durch Kaiser Ludwig IV. 1376 erfolgt die Verleihung von Stadtrechten durch den böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV (Eschenau bleibt jedoch Markt). 1383/1504–1737/52 war der Ort im Besitz der Muffel von Eschenau und der Haller von Hallerstein. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Brandenburg-Bayreuth kam der Ort wie auch die nachfolgend genannten im Friede von Tilsit im Jahr 1807 unter französische Verwaltung und kam 1810 zum Königreich Bayern. Vor der Gebietsreform war Eschenau eine selbständige Gemeinde im Landkreis Erlangen. Am 1. Oktober 1971 wurde Oberschöllenbach eingemeindet.[3]

Eckenhaid

Im lokalen Dialekt Eggahaa (Betonung auf der letzten Silbe) genannt. Gründung zwischen 1050 und 1100, erste urkundliche Erwähnung 1278. Von 1387 bis 1751 war Eckenhaid im Besitz der Muffel von Eschenau. Bis zur Gebietsreform war Eckenhaid eine Gemeinde im Landkreis Lauf an der Pegnitz. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20.Jahrhunderts fanden viele Vertriebene und Aussiedler – vor allem aus Siebenbürgen und dem Sudetenland stammend – in Eckenhaid eine neue Heimat. Die damals gebauten Siedlungen und ihre Bewohner machten aus dem winzigen Dorf eine ansehnliche und bald auch wohlhabende Gemeinde.

Forth

Die Gründung der Orte Forth (Bauerngut) und Büg (herrschaftliches Rittergut) durch die Reichsfreiherren von Gotzmann erfolgte zwischen 1050 und 1150. Das herrschaftliche Rittergut Büg geht 1611 in den Besitz der Herren von Bünau über. Im Jahr 1925 erfolgt der politische Zusammenschluss von Forth und Büg.[3] Über Jahrhunderte prägte die jüdische Gemeinde den Aufstieg Forths zu einem bedeutenden Handelszentrum im Erlanger Oberland. Dieser Teil der Forther Geschichte endete mit dem brutalen Abtransport der letzten jüdischen Bürger in der Pogromnacht des 11. November 1938. Erst siebzig Jahre später fand in Forth in der evangelischen Kirche die erste öffentliche Gedenkfeier zu dieser Nacht der Schande in Anwesenheit des früheren Forther Bürgers, Albert Kimmelstiel, statt. Dieser musste 1938 ebenfalls seine damalige Heimatgemeinde verlassen.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister von 1972 bis 1996 war Georg Hänfling (CSU), ihm folgte Hans Holndonner (CSU), der 2002 von Wilfried Glässer (FW) abgelöst wurde.

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat von Eckental hat 24 Mitglieder:

CSU SPD Freie Wähler Grüne Parteilos Gesamt
2008 8 4 8 3 1 24 Sitze

Fraktionen

Die CSU-Fraktion wird von Martin Hofmann geführt, die SPD-Fraktion von Konrad Gubo, die Freie Wähler-Fraktion von Ilse Dölle und die Grüne-Fraktion von Manfred Bachmayer.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Gold ein mit einem senkrechten silbernen Fisch belegter roter Pfahl, überdeckt von einem gesenkten blauen Wellenbalken; vorne ein steigender, rot gekrönter und bewehrter schwarzer Löwe; hinten ein schwarzer Steinbock.

Partnergemeinden

  • Ambazac im Limousin (Frankreich), seit 1987
  • Högyész in Ungarn, seit 1990

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Der Turm der evangelisch-lutherischen Kirche in Eschenau
Das Landhotel Weißer Löwe in Eschenau
  • St. Bartholomäuskirche Eschenau
Um 1300 erbaut und vom Eschenauer Gutsherren Stephan Weigel gestiftet; im Ersten Markgrafenkrieg 1448/49 eingeäschert und 1472 wieder aufgebaut
  • Eschenauer Schloss
Das Herrenhaus Eschenau, auch Veste Eschenau oder Schloss Eschenau genannt, stammt aus der Zeit vor 1350. Es ist das älteste Herrenhaus im Gemeindegebiet und diente bis 1350 den Herren Weigel und bis 1750 den Herren Muffel als Domizil. Das Herrenhaus wurde im Jahr 1449 im Ersten Markgrafenkrieg zerstört und erst sechzig Jahre später von 1512 bis 1518 wieder aufgebaut. Von diesem Zustand sind heute nur noch einige Mauerreste vorhanden, da das Gebäude im Zweiten Markgrafenkrieg im Jahr 1553 erneut durch Brand zerstört wurde. Von 1603 bis 1611 wurde es zum dritten Mal neu aufgebaut. Es erhielt drei Geschosse und war nach Überlieferung mit vielen Verzierungen und Stuckornamenten ausgestattet. Durch einen erneuten Brand im Jahr 1843 brannte das Gebäude infolge Blitzschlag wieder aus. Beim erneuten Wiederaufbau wurde auf das oberste Stockwerk, die beiden Türme, wie auch auf den Zierrat verzichtet.
  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert am Marktplatz in Eschenau
  • Das Eschenauer Schloss aus dem 17. Jahrhundert am Ende der Herrengasse in Eschenau
  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert in Forth
  • Das Büger Schloss aus dem 18. Jahrhundert in Forth
  • Das Eckenhaider Schloss aus dem 17. Jahrhundert

Sport

Größter Sportverein ist in Eckental der 1. FC Eschenau mit etwa 1.300 Mitgliedern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnverkehr

Eschenau und Forth sind mit der 1998 erneuerten Gräfenbergbahn von Nürnberg aus gut zu erreichen. Früher gab es eine weitere Bahnverbindung nach Erlangen durch die Sekundärbahn Erlangen–Gräfenberg, die in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts stillgelegt wurde. Heute wird über den Bau einer Stadtbahn nach Erlangen nachgedacht.

Autoverkehr

Die Ortsteile Brand, Eschenau und Forth liegen an der Bundesstraße 2. Im Herbst 2008 wurde die Ortsumgehung von Eschenau durchgängig befahrbar gemacht. Für den Ortsteil Forth ist ebenfalls eine Umgehungsstraße geplant.

Medien

Eckental verfügt über zwei lokale Wochenzeitungen. Das Wochenblatt und der Wochenanzeiger, der zu den Nürnberger Nachrichten gehört, informieren über örtliche Veranstaltungen und Vorgänge.

Bildung

Das Gymnasium Eckental – Blick auf die Vorderseite
  • Gymnasium Eckental (naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium) im Ortsteil Eschenau, besteht seit 1995
  • Hauptschule Eckental im Ortsteil Eschenau, besteht seit 1979

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1383&attr=OBJ&modus=automat&tempus=20111027/173038&hodie=20111027/173038
  3. a b c Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 458

Weblinks

 Commons: Eckental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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