Kalvária Banská Štiavnica

Kalvária Banská Štiavnica

Kalvarienberg bezeichnet zunächst die Hinrichtungsstätte Jesu Christi vor den Toren Jerusalems, im weiteren Sinne auch umfangreiche Nachbildungen der Kreuzigungsszene, die im Zuge der Gegenreformation entstanden und von Katholiken als sakrale Stätten genutzt werden.

Der Begriff leitet sich aus der lateinischen Übersetzung des aramäischen Bergnamens ‚Golgota‘ der Vulgata-Bibel ab, wo er als calvariae, Lateinisch für „die Schädel“[1], wiedergegeben wird[2]. Diese Übersetzung ist nicht unumstritten, insbesondere ist nicht klar ob sich das Toponym auf die Gestalt des Hügels, seinen Verwendungszweck als Hinrichtungsstätte oder Friedhof, oder eine andere Gegebenheit bezieht[3].

Kalvarienberg in Klosterlechfeld

Als Kalvarienberge bezeichnet man heute ungefähr lebensgroße Nachbildungen der Kreuzigungsgruppe, oft auf kleinen Hügeln. Große Bedeutung erlangte die Errichtung von Kalvarienbergen im Barock. Oft wurden auch 14 Kreuzweg-Stationen am Anstieg zu Wallfahrts- oder „Hausbergen“ errichtet – z. B. bei Heiligenkreuz im Wienerwald.

Kalvarienberge sind das Wahrzeichen der Bretagne, wo sie während der „bretonischen Renaissance“ (zwischen 1450 und dem 17. Jahrhundert) besonders im Finistère (im Bigoudenland und in der Cornouaille) zwischen den Flüssen Aulne und Élorn in eigens geschaffenen Umfriedeten Pfarrbezirken entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Frankreich

Die Calvaire von Notre-Dame de Tronoën (in Saint-Jean-Trolimon) stammt von 1450 und gilt als die älteste der Bretagne. Andere berühmte Orte sind:

Übriges Europa

Im übrigen Europa findet man in mehreren Ländern Kalvarienberge.

Deutschland
Österreich
Belgien
Tschechische Republik
Slowakische Republik
Polen
Griechenland

Literatur

  • Atlas der europäischen Heiligen Berge, Kalvarienberge und Devotionsstätten. Direktion für Tourismus, Sport und Gärten der Region Piemont, Turin 2003. 
  • Walter Brunner: Steirische Kalvarienberge. Schnider, Graz und Budapest 1990, ISBN 3-900993-02-5. 
  • Elisabeth Roth: Der volkreiche Kalvarienberg in Literatur und Bildkunst des Spätmittelalters. 2. Auflage. Erich Schmidt, Berlin 1967. 
  • Louise-Marie Tillet: Reisewege durch die Bretagne. Calvaires und romanische Kirchen. Würzburg 1989. 
  • Kath. Pfarramt, Maria Himmelfahrt, Johannes Port: Der Kalvarienberg zu Wettenhausen. Gebete und Geschichte einer altehrwürdigen Wallfahrtsstättte.. Kammeltal 1989. 
Französisch
  • Yves-Pascal Castel: Croix et calvaires - kroaziou ha kalvarihou or bro. Trelevenez 1997. 
  • Marc Déceneux: La Bretagne des enclos et des calvaires. Rennes 2001. 
  • Yannick Pelletier: Les enclos Paroissiaux de Bretagne. o.O. 1996. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Übersetzung von calvariae von Whitaker's Words
  2. Bibliotheca Augustana: Hieronimi Vulgata, Evangelium Secondum Lucam, 23:33
  3. Artikel ‚Mount Calvary‘ in der Catholic Encyclopedia (Englisch)

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