Burladingen

Burladingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Burladingen
Burladingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Burladingen hervorgehoben
48.2902777777789.1094444444444722
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Zollernalbkreis
Höhe: 722 m ü. NN
Fläche: 123,33 km²
Einwohner:

12.386 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 72386–72393
Vorwahl: 07475
Kfz-Kennzeichen: BL
Gemeindeschlüssel: 08 4 17 013
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 49
72393 Burladingen
Webpräsenz: www.burladingen.de
Bürgermeister: Harry Ebert (parteilos)
Lage der Stadt Burladingen im Zollernalbkreis
Landkreis Sigmaringen Landkreis Tuttlingen Landkreis Rottweil Landkreis Freudenstadt Landkreis Tübingen Landkreis Reutlingen Albstadt Balingen Bisingen Bitz Burladingen Dautmergen Dormettingen Dotternhausen Geislingen (Zollernalbkreis) Grosselfingen Haigerloch Hausen am Tann Hechingen Jungingen Meßstetten Nusplingen Obernheim Rangendingen Ratshausen Rosenfeld Schömberg (Zollernalbkreis) Straßberg (Zollernalbkreis) Weilen unter den Rinnen Winterlingen Zimmern unter der BurgKarte
Über dieses Bild

Burladingen ist eine Stadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Fluss Fehla entspringt in Burladingen und führt durch Gauselfingen in östliche Richtung hin zur Lauchert. Die Lauchert ihrerseits entspringt beim Stadtteil Melchingen und fließt durch Stetten unter Holstein und Hörschwag Richtung Donau.

Stadtgliederung

Burladingen von Westen aus gesehen

Die Stadt Burladingen besteht aus den zehn Stadtteilen Burladingen, Gauselfingen, Hausen, Hörschwag, Killer, Melchingen, Ringingen, Salmendingen, Starzeln und Stetten, die räumlich mit den früheren Gemeinden gleichen Namens identisch sind. Ihre offizielle Benennung erfolgt in der Form „Burladingen-…“. Der Gemeinderat wird nach dem System der Unechten Teilortswahl gewählt, dementsprechend ist das Gemeindegebiet in Wahlbezirke gegliedert, die mit den Stadtteilen identisch sind und entsprechend der baden-württembergischen Gemeindeordnung als Wohnbezirke bezeichnet werden. Mit Ausnahme des Stadtteils Burladingen sind in den Stadtteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. In den Ortschaften befinden sich als Ortschaftsverwaltungen bezeichnete Geschäftsstellen des Bürgermeisteramtes.[2]

Zum Stadtteil Burladingen gehören die Stadt Burladingen, der Weiler Hermannsdorf und die Höfe Berg, Küche, Mühle und Ziegelhütte. Zum Stadtteil Hausen gehören das Dorf Hausen und die Häuser Untere Mühle und Zementsmühle. Zum Stadtteil Ringingen gehörend das Dorf Ringingen und das Haus Seemühle. Zum Stadtteil Stetten gehören das Dorf Stetten, das Haus Sägmühle und der Talhof. Zu den Stadtteilen Gauselfingen, Hörschwag, Killer, Melchingen, Salmendingen und Starzeln gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.

Im Stadtgebiet von Burladingen liegen mehrere abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften. Im Stadtteil Burladingen vermutlich unterhalb von Burladingen liegt die Wüstung Mayingen. Der Ort wurde 772 als Megingen erstmals erwähnt und ist vermutlich im 15. Jahrhundert abgegangen. Im Stadtteil Ringingen vermutlich in der Nähe von Ringingen lag der Ort Buringen, der 772 (in Burichinger marca), 773 (ecclisia …in pace …Burichingas), 777 (in Buringen) und vor 799 (Burchingen auf der Schär) erwähnt wurde. Im Stadtteil Salmendingen lag das im 12. Jahrhundert als Adelssitz erwähnte Horwe, jedoch ist die Lokalisierung dieses Ortes nicht sicher. Im Stadtteil Starzeln etwa 800 m westlich des Ortes lag die Johanniterniederlassung Jungental, sie wurde im 18. Jahrhundert abgebrochen. Im Stadtteil Stetten lag die 772 als Merioldingen erwähnte Ortschaft Mertingen. Noch im 15. Jahrhundert wird ein Hof Mertingen erwähnt, der möglicherweise ein Rest dieser Ortschaft war. Mertingen ist heute eine Flur Richtung Melchingen.[3]

Geschichte

Die Besiedlung der Gemarkung Burladingen begann bereits in der Bronze- und Eisenzeit. Auch die Kelten durchstreiften auf der Suche nach Nahrung das Fehlatal.

Als die Römer die Donaugrenze der Provinz Raetien nach Norden verschoben, wurde um 80 n. Chr. im heutigen Gewann Kleineschle ein Kastell angelegt (siehe Kastell Burladingen), nördlich dieses Lagers entwickelte sich eine römische Siedlung (Vicus). Diese Zivilsiedlung fand in der Zeit der Alamannenstürme um das Jahr 260 ihr Ende und wurde aufgegeben.

Das alamannische Burladingen dürfte im 4. Jahrhundert östlich dieser vorher existierenden römischen Ansiedlung entstanden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Burladingen im Jahre 772. Seit 1300 wechselte der Besitz mehrmals zwischen den Hohenzollern und den Württembergern. Ab 1473 war Burladingen endgültig im Besitz der Grafschaft Zollern-Hechingen, des späteren Fürstentums Hohenzollern-Hechingen. Das Marktrecht erhielt der Ort schon im 15. Jahrhundert. Das 1544 entstandene Amt Burladingen mit den Gemeinden Burladingen, Gauselfingen und Hörschwag wurde im Jahr 1849 im Zuge der Neuorganisation der Verwaltung durch Holstein nach der Inbesitznahme durch Preußen dem Oberamt Hechingen einverleibt.

Während Hermannsdorf (mit dem Hofgut Küche) schon seit den 1930er-Jahren politisch zu Burladingen gehörte, kamen die übrigen Stadtteile erst im Zuge der Gemeindereform (1975) in Baden-Württemberg zur damaligen Gemeinde Burladingen. Aufgrund seiner gewachsenen Bedeutung wurde Burladingen mit Wirkung zum 1. Juli 1978 durch den damaligen Ministerpräsidenten Hans Filbinger zur Stadt erhoben.

Im Gemeindegebiet von Burladingen befinden sich folgende Burgruinen und Burgreste: Burg Aufhofen, Burg Azilun, Ruine Burladingen (Hochwacht), Ruine Falken (Gottfriedfelsen), Frundsburg (Frundsbürgle, Eineck), Ruine Hasenfratz (Frazenhas), Ruine Hohenmelchingen (Melchingen), Ruine Hohenringingen (Nährburg), Ruine Kapf (Burladingen), Ruine Leckstein (Lagstein), Ruine Ringelstein (Ringingen, Alisschlößle), Ruine Salmendingen, Ruine Stetten (Hölnstein).

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die folgenden bis dahin selbstständigen Gemeinden nach Burladingen eingemeindet:

  • 1. Januar 1973: Melchingen, Hausen im Killertal, Killer, Salmendingen, Starzeln und Stetten unter Holstein
  • 1. Januar 1974: Gauselfingen und Ringingen
  • 1. Juli 1974: Hörschwag (1. Januar 1973 bis 30. Juni 1974 zum Landkreis Reutlingen)

Sämtliche Gemeinden gehörten vor dem 1. Januar 1973 zum Landkreis Hechingen.

Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Harry Ebert endet im Mai 2015.

  • 1970–1994 Peter Höhnle
  • 1994–1999: Michael Beck
  • seit 1999: Harry Ebert

Gemeinderat

Kommunalwahl in Burladingen 2009
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,7%
39,3%
n. k.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
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  -4
  -6
  -8
-10
+11,5%
-2,4%
-9,2%
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Der Gemeinderat der Stadt Burladingen besteht aus insgesamt 24 Mitgliedern[4]. Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ist die Sitzverteilung:

  • CDU: 15
  • Freie Wähler: 9

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Schwarz zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel (Bärte oben, nach außen gewendet).“

Städtepartnerschaften

Raumplanung

Burladingen gehört zusammen mit Hechingen, Haigerloch, Bisingen, Rangendingen, Grosselfingen und Jungingen als Teil der Raumordnungs- und Planungsregion Neckar-Alb zum Mittelbereich Hechingen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kornbühl bei Salmendingen

Der Ortsteil Salmendingen liegt an der Hohenzollernstraße. Die drei Burladinger Stadtteile Melchingen, Stetten unter Holstein und Hörschwag sind Teil der Ferienregion „Im Tal der Lauchert“.

Theater

Literatur

  • Georg Schuler, Damals im schwäbischen Killertal. Alltagserinnerungen und Besonderheiten 1933-1945, Zeitgut Verlag 2005. ISBN 978-3-933336-81-1

Georg Schuler wurde 1929 in Hausen geboren.

Museen

Bauwerke

Salmendingen, Pfarrkirche St. Michael
  • Die Ruine Lichtenstein ist eine Burgruine zwischen dem Ortsteil Gauselfingen und Neufra. Die Doppelburg gliedert sich in die Vorderlichtenstein, auch Bubenhofen genannt, und die Hinterlichtenstein. und war Herrschaftssitz der Herren zu Lichtenstein.
  • Die Pfarrkirche St. Michael in Salmendingen beherbergt u. a. zwei Altargemälde von Franz Joseph Spiegler.
  • Die Salmendinger St. Anna Kapelle wurde am 28. September 1507 erstmals urkundlich erwähnt. Der Renaissance-Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie liegt auf dem 886 Meter hohen Kornbühl zwischen Salmendingen und Ringingen, hinauf führt ein Kreuzweg mit 14 Stationen. Die drei mächtigen Holzkreuze vor der Kapelle symbolisieren den Kalvarienberg.

Naturdenkmäler

Sport

Das Skigebiet Burladingen-Salmendingen bietet den Ghaiberg-Lift, einen Großlift mit 750 Meter Länge, und einen Übungslift. Es sind drei verschiedene mit Flutlicht ausgestattete Abfahrten möglich. Für Langläufer gibt es die fünf Kilometer gut präparierte Ghaibergloipe und die sechs Kilometer lange Kornbühlloipe.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Im 20. Jahrhundert wurde Burladingen, aber auch der heutige Stadtteil Gauselfingen, von der Textilindustrie dominiert. Bedingt durch den Strukturwandel in dieser Branche ist ein Großteil der Arbeitsplätze in diesem Bereich weggefallen. Bundesweit bekannt ist dagegen Trigema, der letzte verbliebene, große Textilbetrieb.

Inzwischen sind im Stadtgebiet auch vor allem kleinere und mittlere Metallbaubetriebe ansässig.

Verkehr

Burladingen liegt an der B 32 HechingenSigmaringen, ist 16 Kilometer von der B 27 und 38 Kilometer von der A 81 entfernt.

Die Linie Hechingen–Gammertingen–Sigmaringen der Hohenzollerischen Landesbahn führt durch die Stadt.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 333. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 33.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Burladingen vom 23. August 2008 abgerufen am 31. Mai 2009
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 209–215
  4. www.burladingen.de/
  5. Dennis Knappe: Wintersport. Skilifte der Region nehmen Betrieb auf. In: Schwäbische Zeitung vom 28. November 2008

Weblinks

 Commons: Burladingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Burladingen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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