Karl Vossler

Karl Vossler

Karl Vossler (* 6. September 1872 in Hohenheim; † 19. September 1949 in München) war ein deutscher Romanist.

Er war ab 1902 Professor für romanische Philosophie, Literatur und Sprachgeschichte an der Universität Heidelberg, ab 1909 Professor für Romanistik an der Universität Würzburg und ab 1911 Professor für Romanistik an der Universität München. 1937 wurde er wegen seiner antifaschistischen Einstellung zwangsemeritiert, zunächst jedoch noch mit seiner Vertretung beauftragt. 1938 wurde der Lehrstuhl mit Gerhard Rohlfs besetzt. Er blieb jedoch in der Akademie der Wissenschaften aktiv und wurde vom Rektor Walther Wüst auch weiterhin zu Habilitationsverfahren hinzugezogen. Seit 1944 war Vossler Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts DWI[1] des Reichsaußenministeriums in Madrid. Altersbedingt war er eher selten vor Ort.

1926/1927 und 1946 war Vossler Rektor der Münchener Universität.

Vossler gehörte 1914 zu den Unterzeichnern des Manifests der 93 („Aufruf an die Kulturwelt“). «Wie werden wir die Schande des Antisemitismus los?» fragte Vossler im Jahr 1930 öffentlich.

Siehe auch: Karl-Vossler-Preis

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Positivismus und Idealismus in der Sprachwissenschaft. 1904
  • Sprache als Schöpfung und Entwicklung. 1905
  • Die göttliche Komödie. 2 Bde., 1907–1910
  • Aus der romanischen Welt. 4 Bde., 1940–1942
  • Luis de León. Schnell & Steiner, München 1946
  • Lope de Vega und sein Zeitalter. 2. Aufl., Biederstein, München 1947

als Herausgeber

  • Kurt Huber zum Gedächtnis. Bildnis eines Menschen, Denkers und Forschers. 1947 (über den Widerständler der Weißen Rose)

Literatur

  • Otto Vossler (Hg. & Übers.): Briefwechsel Benedetto Croce – Karl Vossler. Suhrkamp, Berlin 1955
  • Hans Ulrich Gumbrecht: Vom Leben und Sterben der großen Romanisten: Karl Vossler, Ernst Robert Curtius, Leo Spitzer, Erich Auerbach, Werner Krauss. Hanser, München 2002, ISBN 3-446-20140-8
  • Jürgen Storost: 300 Jahre romanische Sprachen und Literaturen an der Berliner Akademie der Wissenschaften. Lang, Frankfurt 2000, Teil 1, S. 484–491
  • Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945. Band 1: Dokumentation. Biobibliographische Daten A-Z. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2010, S. 840-848 (PDF-Version)

Weblinks

Notizen

  1. über die DWI ist bisher relativ wenig bekannt; neben Madrid ist noch Bukarest (Constantin Rădulescu-Motru) als Sitz überliefert

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