- Georg Hohmann
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Karl Georg Gottlieb Hohmann (* 28. Februar 1880 in Eisenach; † 5. Oktober 1970 in Bergen) war ein deutscher Chirurg und Orthopäde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Georg Hohmann wurde am 28 Februar 1880 als Sohn des Kaufmanns Louis Hohmann (1843-1922) und der Ida (1853-1931), geborene Neumann, in Eisenach geboren. Er belegte das Studium der Medizin in Jena, München, Berlin und Würzburg, wo er 1903 das Staatsexamen ablegte und seine Dissertation mit dem Titel "Gießfieber" erschien. Im Anschluss erhielt er in München als Assistent und später als Oberarzt von Fritz Lange die orthopädische Fachausbildung und leitete seit 1910 eine eigene Praxis. Während des Ersten Weltkriegs baute er zusammen mit Franz Schede, der ihn „Meister der operativen Technik“ genannt hat, ein erstes „Rehabilitations“-Zentrum für Kriegsversehrte auf. 1918 habilitierte er sich mit einer Arbeit „Die Pseudarthrosen und die durch Knochendefekte entstandenen Schlottergelenke“ in München, erhielt den Professorentitel, wurde 1926 in München außerordentlicher Professor und 1930 in Frankfurt ordentlicher Professor und Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim. Ende 1945 wurde er zum Rektor in Frankfurt gewählt und erreichte die Wiedereröffnung der Universität. Im April 1946 folgte er dem Ruf aus der Universität München, wo er den Lehrstuhl für Orthopädie übernahm und ebenfalls als Rektor eingesetzt wurde. 1950 wurde er emeritiert, leitete aber bis 1954 den Lehrstuhl und die Klinik weiter.
Georg Hohmann, der zweimal verheiratet war, verstarb am 5. Oktober 1970 im Alter von 90 Jahren in Bergen.
Wirken
Georg Hohmann galt neben seiner wissenschaftlichen und hervorragenden ärztlichen Tätigkeit als ein ausgezeichneter Lehrer für seine Assistenten und Studenten sowie als Gestalter für die gesamte Orthopädie in Technik, Krankengymnastik, Massage und orthopädischer Schuhmacherei, die er sinnvoll zur Behandlung einsetzte. „Ruhe und Bewegung“ waren die Grundlagen seines ärztlichen Handelns. Hohmann beschäftigte sich mit dem ganzen Menschen, dessen Umwelt sowie dessen sozialer Situation. Georg Hohmann wurde geprägt von Friedrich Naumann, der ihn schon als Student faszinierte und sein soziales Empfinden neben nationalen und fortschrittlichen Gedanken zu formen verstand. Auch nachdem er sich in Bergen endgültig zur Ruhe gesetzt hatte, zeigen Fachbücher, Kongreßbesuche, Vorträge und wissenschaftliche Arbeiten sein unermüdliches Potential.
Ehrungen
- Ehrendoktorat der Medizin an den Universitäten Würzburg 1953, Gießen und Leipzig 1957;
- Ehrendoktorat der Veterinärmedizin an der Universität München 1955;
- Ehrendoktorat der Naturwissenschaften an der Universität Frankfurt 1955;
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1953)
- Großes Verdienstkreuz mit Stern
Weitere Werke (Auswahl)
- Fuß und Bein, ihre Erkrankung und deren Behandlung, 1923, 5te. Auflage 1951;
- Orthopädische Gymnastik, ein Übungsbuch, 1933, 3te Auflage 1956, mit Lina Jegel-Stumpf;
- Orthopädische Apparate und Bandagen, In: Zeitschrift für orthopädische Chirurgie 1936, 2te Auflage 1938;
- Orthopädische Technik, 1941, 4te Auflage 1958 mit Karl Giuliani;
- Orthopädie Ein Studienführer, 1947;
- Hand und Arm, ihre Erkrankungen und deren Behandlung, 1949;
- Ein Arzt erlebt seine Zeit, 1954;
Als Herausgeber:
- Handbuch der Orthopädie, 4 Bände, 1957-1961 mit Matthias Hackenbroch und Kurt Lindemann;
Literatur
- Eduard Güntz: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 254 vom 2. November 1970
- Matthias Hackenbroch: In: Zeitschrift für Orthopädie und ihre Grenzgebiete 108, 1971, S. 550
- Matthias Hackenbroch: In. Deutsche Medizinische Wochenschrift 96, 1971, S. 558
- Eduard Güntz: Hohmann, Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 507 f.
Weblinks
- Literatur von und über Georg Hohmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Hohmann in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
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