Katschberg

Katschberg

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Katschberghöhe
Katschberg, im Hintergrund der Tschaneck

Katschberg, im Hintergrund der Tschaneck

Nord Süd
Passhöhe 1.641 m ü. A.
Bezirk Tamsweg Spittal an der Drau
Wasserscheide Mur Lieser
Talorte Sankt Michael im Lungau Rennweg am Katschberg
Ausbau B99 / Autobahntunnel
Gebirge Ankogelgruppe / Gurktaler Alpen
Profil
Ø-Steigung 12.3 %x 8.8 %x
Max. Steigung 15 % 15 %
Karte
Katschberg (Österreich)
Katschberg
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Koordinaten 47° 3′ 33″ N, 13° 36′ 56″ O47.05916666666713.6155555555561641Koordinaten: 47° 3′ 33″ N, 13° 36′ 56″ O

Der Katschberg oder die Katschberghöhe (1.641 m ü. A.) verbindet das Katschtal in Kärnten mit dem Lungau im Salzburger Land.

Rund um die Passhöhe erstreckt sich das Schigebiet Schischaukel Katschberg-Aineck.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Die Straße über die Katschberghöhe führt von der Gemeinde Rennweg am Katschberg über die Passhöhe nach Sankt Michael im Lungau. Auf der Passhöhe verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Kärnten und Salzburg. Sie bildet den Übergang von den Hohen Tauern (Ankogelgruppe) im Westen zu den Gurktaler Alpen (Nockberge) im Osten.

Neben der Katschbergstraße (B99), die heute mehr regionale Bedeutung hat, wird der Katschberg von der Tauernautobahn (A10) durch den Katschbergtunnel durchquert.

Geschichte

Der Katschberg ist Teil der alten Verkehrsverbindung Radstadt - Obertauern (Radstädter Tauernpass) - Lungau - Katschberg - Spittal an der Drau / Millstätter See. Er wurde vermutlich schon von den Römern als Übergang benutzt. 1459 wird "eine Oberstraß" über den Katschberg erstmals urkundlich erwähnt. Post wurde nachweislich ab 1764 über den Berg befördert.

Wohl schon durch die Taurisker kam es zu ersten umfangreichen Ausbauten an den Passwegen, man konnte schon von einer Straße sprechen. Über viele Jahrhunderte reichte diese wohl aus, aber als die Römer ins Land kamen musste diese doch verbessert werden. Im Zusammenhang mit dem faktischen Neubau der Straße über die Radstädter Tauern durch die Römer, erhielt auch der Katschberg von diesen eine neue, als besonders kühn geltende Straßenverbindung. Sie verläuft in großen Teilen anders als die heutige Straße, schon bei Sankt Margareten im Lungau scheint sie östlich der heutigen Straße, durch das Tal des Schindergrabens geführt zu haben, bei Unterbairdorf gewann man durch die Anlage von Spitzkehren und einen kurzzeitigen Ostschwenk an Höhe, um durch seine Fortsetzung im Grainwald zu finden. Dort stehen noch heute zwei Meilensteine, so dass es kaum Zweifel an dem dortigen Trassenverlauf gibt. Beim Übergang über den Kamm nutzte die Straße aber nicht den eigentlichen Katschberg, den die heutige Bundesstraße bezwingt, sondern die etwas weiter östlich gelegene Lausnitzhöhe, eine Einsattelung in 1.812 m Höhe an der Hafner Alm. Heute führt von St. Margarethen ein Wanderweg über die Esseralm auf diese Passhöhe, welcher seine Fortsetzung als schlecht zu befahrener Güterweg in Richtung Rennweg findet.

Die Straße über den Katschberg, besser gesagt über die Lausnitzhöhe, wie auch über die Radstädter Tauern, war insgesamt Teil einer einzigen Straße, die für Norer und Römer wichtigen Städte Teurnia (St.Peter im Holz) mit Cucullae (Kuchl) und Iuvavum (Salzburg) miteinander verbindet und darüber weiter hinaus, den nordalpinen Raum, mit den Balkan. Es ist schon bezeichnend, das 2000 Jahre später diese alte Route eine Renaissance erfuhr, als man die Tauernautobahn erbaute, welche selbst eine wichtige Verbindung zwischen Deutschland und dem Balkan bildet.

Bei Schloss Moosham, wo die Nordrampe des Katschberges in die Südrampe der Radstädter Tauern übergeht, lag eine kleine Siedlung, in der sich Reisende erholen und versorgen konnten. Dort befand sich auch ein kleiner Tempel des damals so beliebten Mithraskultes, der lange Zeit in Opposition zum Christentum stand. Ihn fand man, als in den Jahren 1950-52 ein Wasserreservoir für ein Lehrlingswohnheim gebaut wurde. Plastiken, Inschriftensteine und zahlreiche schöne Bauwerksteile, wurden dabei freigelegt. Beim Ausschachten des Kellers für das Lehrlingswohnheim stieß man auf eine Schicht, reich angefüllt mit Kulturschutt aus der Römerzeit. Unweit dieser Stelle fand man auch zahlreiche römische Brandgräber, die mit Steinen abgedeckt waren. Aus alten römischen Straßenkarten weiß man auch den Namen dieser Ortschaft - „Immurium“ - der unweit der Straße oberhalb selbiger an einen Berghang lag, und von dem weitere wichtige Wege ausgingen, wie zur Turracher Höhe und welches spätestens mit dem Ende der Römerzeit alsbald verfiel und in Vergessenheit geriet. Dieser Ort ist aber nicht eine römische Gründung. Funde belegen eine Besiedlung für wenigstens fünf vorrömische Jahrhunderte. Unter den Römern erfuhr der Ort eine Aufwertung, weitere Häuser wurden erbaut; neben Wohnhäusern auch mehrere Gasthäuser, Werkstätten, Lager und sogar ein kleines Bad, und eben der oben erwähnte Mithrastempel. Schlackenfunde scheinen Anhaltspunkt zu sein, dass im Ort auch Metallurgie betrieben wurde, sicherlich verhüttete man hier einheimische Erze, die man in dieser Gegend recht zahlreich zu finden wusste.[1]

Tourismus

1929 erbaute J. Kastner die erste Gaststätte auf der Katschberghöhe. Am 16. April 1956 übernahmen Matthias und Gertrude Bogensperger die Gaststätte von Kastner und bauten diese sukzessive in ein Vier-Sterne Hotel aus. Heute gibt es zahlreiche Hotels und Ferienappartements auf dem Katschberg.

1957 baute Matthias Bogensperger den ersten Schilift auf das Tschaneck. Das gesamte Schigebiet baute er in den Jahren 1957 bis 1997 zu einem der größten privaten Schigebiete mit 10 Liften aus. Heute erstreckt sich die Schischaukel Katschberg-Aineck mit 16 Liften und 60 km Pisten vom Tschaneck (2024 m) über das Aineck (2210 m) bis nach St. Margarethen im Lungau. Im Jahre 2001 ging die Beschneiungsanlage in Betrieb und es folgte eine Erweiterung und Modernisierung der Liftanlagen. Der Katschberg besitzt auch eine 16 km lange Höhenloipe für sportliche Langläufer (1640 bis 1750 m).

Bilder

Literatur

  • Katschbergbahnen GmbH: Der Katschberg. Eine Chronik von Dir. Norbert Loquenz.

Quellen

  1. Steffan Bruns: Alpenpässe - vom Saumpfad zum Basistunnel, Bd. 4

Weblinks

 Commons: Katschberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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