- Kaufland
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Kaufland Stiftung & Co. KG Rechtsform Stiftung & Co. KG Sitz Neckarsulm, Deutschland Leitung Heinz Andrejewski (Vorstandsvorsitzender) Mitarbeiter 114.000, davon 73.000 in Deutschland[1][2] Umsatz 5,2 Milliarden Euro (2009, lt. GfK GeoMarketing)[3] Branche Lebensmitteleinzelhandel Website www.kaufland.de Kaufland ist eine in Deutschland angesiedelte Lebensmittel-Handelskette mit Sitz in Neckarsulm. Sie ist Bestandteil der Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discounter Lidl gehört. Kaufland betreibt SB-Warenhäuser in verschiedenen Größen, Lagen und mit unterschiedlichen Sortimenten.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Die Kaufland Stiftung & Co. KG ist Teil der komplexen Unternehmensstruktur der Schwarz-Beteiligungs-GmbH, die sich zu 99,9 % im Besitz von Dieter Schwarz bzw. der Dieter Schwarz Stiftung gGmbH befindet. Zu den verschiedenen Kaufland-Tochtergesellschaften gehören die Schwarz-Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG, die im Besitz der SB-Warenhäuser ist, und die Kaufland-Warenhandelsgesellschaft mbH als Betreiberin der SB-Märkte.
Derzeit unterhält der Konzern über 1000 Märkte in Deutschland sowie in Tschechien, Polen, Kroatien, Bulgarien, der Slowakei und in Rumänien. Die Geschäfte tragen dabei den Namen Kaufland oder Handelshof und verfügen jeweils über eine Fläche zwischen 2.200 und 15.000 m². Einige Filialen nutzen die in vielen Bundesländern ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten und sind deshalb von montags bis samstags von 6 bis 22 Uhr bzw. 24 Uhr und einige bis 2 Uhr nachts geöffnet.
Geschichte
Die Unternehmensgeschichte von Kaufland beginnt mit dem Eintritt von Josef Schwarz als Gesellschafter in die Firma Südfrüchte Großhandlung Lidl & Co. in Heilbronn im Jahre 1930, die daraufhin umbenannt wurde in Lidl & Schwarz KG. In den Folgejahren war es das Ziel, die Firma zu einer Lebensmittel-Sortimentsgroßhandlung auszubauen. Der Zweite Weltkrieg unterbrach jedoch den Aufbau des Unternehmens.
Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau des Unternehmens, 1954 der Eintritt in die A-&-O-Handelskette. Mit der Handels- und Fruchthof Heilbronn GmbH wurde in Nordwürttemberg 1960 das erste Lager eröffnet. 1964 weitete die Firma ihr Angebot aus und richtete die erste Fleischabteilung ein. 1968 wurde in Backnang der erste Verbrauchermarkt unter dem Namen Handelshof eröffnet, 1977 am selben Ort das erste SB-Warenhaus unter demselbem Namen. Nach dem Tod von Josef Schwarz 1977 übernahm dessen Sohn Dieter Schwarz die Leitung des Unternehmens. 1984 eröffnete in Neckarsulm – seit 1972 Sitz der Unternehmenszentrale – das erste SB-Warenhaus unter dem Namen Kaufland.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands expandierte die Lebensmittel-Kette in die neuen Bundesländer und eröffnete dort zahlreiche Märkte. Das erste ostdeutsche Kaufland-Warenhaus wurde 1990 in Meißen eingerichtet. 1994 eröffnete in Zwickau der erste „Kaufmarkt SB Warenhaus“. 1998 eröffnete in Kladno in Tschechien die erste Kaufland-Filiale im Ausland. In den Folgejahren konnte die Firma in der Slowakei (seit 2000), Kroatien (2001), Polen (2001), Rumänien (2005) und in Bulgarien (2006) Fuß fassen. In Rumänien protestierten im Januar und März 2007 Kaufland-Angestellte und unabhängige Vereine in Bukarest gegen die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in den Filialen der Kette. Im Juni 2007 erschienen Artikel in der Wirtschaftswoche und in Der Spiegel über den illegalen Kauf und geplanten Abriss von Stadien durch Kaufland in den Städten Sighișoara (Schäßburg) und Arad in Siebenbürgen. Um den Abriss zu verhindern, haben lokale Umweltschutzvereine Klage beim Verwaltungsgericht in Târgu Mureș eingereicht.[4][5]
2006 und 2007 folgten weitere Filialeröffnungen in Deutschland, außerdem übernahm Kaufland Filialen von Konkurrenzunternehmen. Gegenwärtig (Stand: Februar 2009) hat Kaufland nach eigenen Angaben über 73.000 Mitarbeiter.[1]
Am 9. Dezember 2009 erklärte die Karl Lupus GmbH & Co. KG in einer Pressemitteilung die Absicht, ihre bisherigen 12 Warenhäuser der famila Handels-Betriebe GmbH & Co. KG Rhein-Neckar und den Cash-&-Carry-Markt Lupus Food Service mit 1400 Mitarbeitern an Kaufland zu veräußern. Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kartellamt soll die Übergabe am 1. Februar 2010 erfolgen.[6]
Im Dezember 2009 gab Kaufland bekannt, im Gewerbegebiet an der A 38 bei Heiligenstadt in Thüringen für 85 Millionen Euro bis 2013 ein neues Fleischwerk zu bauen. Rund 400 Mitarbeiter vor Ort sollen dann etwa 45.000 Tonnen Fleisch pro Jahr an die rund 600 konzerneigenen Einkaufsmärkte ausliefern.[7]
Am 1. Januar 2010 hat Kaufland vier SB-Warenhäuser von Schlecker (Schleckerland) in Ehingen, Geislingen an der Steige, Göppingen und Schwäbisch Gmünd übernommen, umgebaut und auf das Kaufland-Konzept umgestellt.[8][9]
Am 26. April 2010 wurde die Umstellung der Kaufmarkt-Filialen in Kaufland vollzogen.
Im November 2010 hat die Kaufland-Gruppe für ihre Mitarbeiter einen Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Ab 1. März 2011 gilt dieser Mindestlohn auch für alle Beschäftigten von externen Dienstleistern, die bei Kaufland auf Basis eines Werkvertrags oder im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung tätig sind. Ab 1. März 2012 wird der Mindestlohn auf 9,00 Euro angehoben.
Ende März 2011 wurden unter die bisherigen RATIO-Märkte in Osnabrück und Stadthagen übernommen.
Seit dem 10. Oktober 2011 firmieren alle bisherigen 11 Handelshof-Märkte des Unternehmens im Großraum Heilbronn unter den Namen Kaufland. Die komplette Umstellung der restlichen Handelshof-Filialen soll bis Ende 2011 abgeschlossen sein.
Sortiment
Kaufland vertreibt neben Herstellermarken auch zahlreiche preisgünstigere Handelsmarken.
Bäckereien
Seit 1994 unterhält Kaufland eigene Bäckereien. Das in Dessau, Leipzig und Chemnitz gestartete Projekt soll das Angebot von verpackten Backwaren in den Regalen ergänzen.
Cultura Vini
Mit „Cultura Vini“ (bedeutet übersetzt „Kultur des Weines“) bietet Kaufland seit 2009 ein eigenes exklusives Weinsortiment mit speziellem Signet an. Die Weine kommen aus Anbaugebieten in Deutschland, Frankreich, Italien und aus den USA (Kalifornien).
K-Bio
Seit 2009 bietet Kaufland über 100 Produkte der Eigenmarke „K-Bio“ mit Bio-Siegel an, die der EG-Öko-Verordnung entsprechen.
K-Classic
Im Oktober 2003 führte Kaufland in seinen Warenhäusern die Discountmarke „K-Classic“ ein. Die Einführung dieser Marke soll Kunden langfristig an das Unternehmen binden, da eine Art Corporate Identity geschaffen wird. Des Weiteren erleichtert dieses Vorgehen die interne Auflistung aller Artikel durch kürzere EAN-Codes und einheitliche Verpackungsmaße. Auf diese Weise kann das Unternehmen die Platzierung seiner Produkte optimieren.
K-Classic WellYou
Seit 2008 bietet Kaufland unter der Marke K-Classic WellYou eine eigene Produktschiene mit Produkten für gesundheitsbewusste Ernährung an, die zudem keine Konservierungsstoffe, Süßstoffe und den Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat enthalten.
K-Classic CONCEPT+
Ende 2009 ergänzte Kaufland sein Sortiment um frei verkäufliche Arzneimittel mit eigenem Logo.
Purland / K-Purland
Purland ist seit 1985 die eigene Fleischmarke der Kaufland-Gruppe. Im August 2011 wurde der Markenname für eine bessere Identifikation mit der Kaufland-Unternehmensgruppe zu K-Purland umgeändert. Ein unternehmenseigenes Fleischwerk in Möckmühl beschäftigt rund 400 Mitarbeiter.[10] Ein weiteres Fleischwerk besteht in Osterfeld, und in Heilbronn produziert Kaufland mit rund 500 Mitarbeitern Wurst und Kasseler.[11][12] Ein weiteres Fleischwerk in Heiligenstadt soll ab 2013 weitere 400 Mitarbeiter beschäftigen.[13] Der Fleisch/Wurst Verkauf in den Warenhäusern gliedert sich in SB-Fleisch- und Wurstregale und in Fleisch- und Wurst-Bedienungstheken (zum größten Teil reine Wurst-Bedienungstheken).
Kaufland Reisen
Seit Ende 2010 werden in Kooperation mit den Touristikunternehmen BigXtra Touristik GmbH (München), FTS Fly & Travel Service GmbH (Essen), Hermes Touristik GmbH & Co. KG (Hamburg) und Mediplus Reisen GmbH (Bonn) auch Pauschalreisen, Flugreisen und Kreuzfahrten angeboten.
Werbung
Mit dem TIP-Werbeverlag unterhält Kaufland einen eigenen Werbeverlag, der die Broschüren TOP aktuell und TIP der Woche herausgibt. Dort wird über aktuelle Angebote und Produkte regionaler Anbieter informiert. Das kostenlose Werbeblatt finanziert sich durch Anzeigen. Nach eigenen Angaben werden 400 verschiedene Regionalausgaben in einer Auflage von 17,8 Millionen Exemplaren herausgegeben.
Logistik
Kaufland betreibt in Deutschland derzeit sechs Logistikzentren mit insgesamt 2.700 Mitarbeitern:
- Food, Tiefkühlkost, Obst & Gemüse, Pflanzen
- Dortmund (Nordrhein-Westfalen)
- Osterfeld (Sachsen-Anhalt)
- Lübbenau (Brandenburg)
- Möckmühl (Baden-Württemberg)
- Geisenfeld (Bayern)
- Barsinghausen-Bantorf (Niedersachsen), Baubeginn 2011 und in Betrieb ab voraussichtlich 2013[1]
- Donnersdorf (Bayern)
Die Belieferung mit Fleisch- und Wurstspezialitäten der Eigenmarke Purland erfolgt direkt durch die Fleischbetriebe in Heilbronn, Möckmühl und Osterfeld. Bis 2013 soll ein weiteres Fleischwerk in Heiligenstadt in Thüringen entstehen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Kaufland investiert in Logistiknetz. kaufland.de, Februar 2009
- ↑ http://www.kaufland.de/Home/05_Unternehmen/005_Unternehmensgruppe/002_Kaufland_International/index.jsp
- ↑ http://www.immobilien-zeitung.de/htm/news.php3?id=39043&rubrik=2&pb=1
- ↑ Ralf Streck: Der erste Schritt zu einer internationalen Gewerkschaft? Telepolis, 21. Juni 2007
- ↑ Kaufland hat Ärger in Transsilvanien. Wirtschaftswoche vom 7. Juni 2007
- ↑ http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Kaufland-uebernimmt-LupusFamila-mit-1400-Mitarbeitern-_arid,163596_puid,1_pageid,7.html
- ↑ http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/6947169.html
- ↑ Schleckerland macht zu In: Schwäbische Zeitung vom 25. November 2009
- ↑ Neu-Ulmer Schleckerland öffnet wieder In: Schwäbische Zeitung vom 4. Januar 2010
- ↑ Heiko Fritze: Kaufland investiert 38 Millionen Euro. In: Heilbronner Stimme. 24. Dezember 2008, S. 35 (bei stimme.de, abgerufen am 27. Dezember 2008).
- ↑ Wir über uns: Die Purland-Fachmetzgerei bei kaufland.de (abgerufen am 27. April 2011)
- ↑ Manfred Stockburger: Leiharbeiter: Vorreiter Kaufland. In: Heilbronner Stimme. 20. November 2010, S. 35 (bei stimme.de, abgerufen am 27. April 2011).
- ↑ Bernd Jentsch: Fleischfabrik schafft mindestens 400 Jobs im Eichsfeld. thueringer-allgemeine.de, 18. Dezember 2009 (abgerufen am 27. April 2011)
Weblinks
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