- Geisenfeld
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Wappen Deutschlandkarte 48.68388888888911.611388888889385Koordinaten: 48° 41′ N, 11° 37′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Pfaffenhofen an der Ilm Verwaltungs-
gemeinschaft:Geisenfeld Höhe: 385 m ü. NN Fläche: 88,33 km² Einwohner: 9.966 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km² Postleitzahl: 85290 Vorwahl: 08452 Kfz-Kennzeichen: PAF Gemeindeschlüssel: 09 1 86 122 Stadtgliederung: 12 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Kirchplatz 4
85290 GeisenfeldWebpräsenz: Bürgermeister: Christian Staudter (Unabhängige Soziale Bürger) Lage der Stadt Geisenfeld im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Geisenfeld ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und bildet mit der Gemeinde Ernsgaden die Verwaltungsgemeinschaft Geisenfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geisenfeld liegt im Hopfenland Hallertau, direkt an der Ilm. Die nächste Großstadt ist Ingolstadt (etwa 20 km entfernt).
Weitere Entfernungen:
München: 70 km
Regensburg: 65 km
Nürnberg: 100 km
Augsburg: 70 kmNachbargemeinden Geisenfelds sind Ernsgaden, Mainburg, Manching, Münchsmünster, Neustadt an der Donau, Reichertshofen, Rohrbach, Vohburg, Wolnzach.
Geschichte
Zwischen 500 und 700 kam es zur Ortsgründung durch eingewanderte Bajuwaren. Anführer der Sippe, die sich hier niederließ, war ein Mann namens Gisil, von dem die Siedlung ihren Namen erhielt (Gisilfeld, Gisinvelt, Gisenvelt). 736 erfolgte der erste Hopfenanbau durch eingewanderte Wenden und damit die Gründung der Hallertau. Graf Eberhard II. von Sempt und Ebersberg gründete 1037 das Benediktinerinnenkloster Geisenfeld. 1230 erfolgte die Errichtung der Ainauer Kirche anstelle der Ainauer Burg. 1281 oder 1310 wird der Ort zur Marktgemeinde erhoben. 1407 bis 1409 erfolgte der Bau einer Ringmauer um Geisenfeld. 1410 begann der Bau der Vituskirche in Geisenfeldwinden. Die Einrichtung einer ständigen Poststation erfolgte 1558, der Bau des Rathauses mit der Justitia-Darstellung von Balthasar Stoll 1626. 1701 bis 1712 wurden die Klostergebäude neu erbaut, 1728 erfolgte der Bau des Südturmes der Klosterkirche. 1789 erhielt Geisenfeld das Wildmeisteramt. 1803 wurde im Zuge der Säkularisation das Kloster aufgelöst, 1804 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche umgewandelt. 1805 wurde die Ringmauer abgebrochen. 1816 erhielt Geisenfeld eine Gendarmeriestation, 1818 entstand die heutige politische Gemeinde. Eine erste Straßenbeleuchtung entstand 1839, das Krankenhaus wurde 1842 eröffnet. 1862 wurde ein Landgericht eingerichtet, das für 39 Gemeinden zuständig war. 1879 wurde das Landgericht in Amtsgericht umbenannt.
1874 erschien das „Geisenfelder Wochenblatt“ zum ersten Mal. 1888 gab es das erste Telefon in Geisenfeld. Von 1899 bis 1900 erhielt Geisenfeld elektrisches Licht. 1905 gab es ein erstes Automobil in Geisenfeld, Eigentümer ist der Brauereibesitzer Josef Münch. 1906 wurde die Eisenbahnverbindung Geisenfeld–Wolnzach Bahnhof eröffnet. 1952 erhielt Geisenfeld die Stadtrechte, das Amtsgericht wird 1972 aufgelöst. Zwischen 1971 bis 1978 erfolgten elf Eingemeindungen (siehe unten). 1983 wird das neue Rathaus eröffnet, 1985 das Krankenhaus zum Seniorenheim umgebaut. 1989 wird die Bahnlinie eingestellt. 2002 erfolgt die Fertigstellung der Hochwasserfreilegung.
Entwicklung des Stadtgebiets
Seit 1952 ist Geisenfeld eine Stadt. Wirtschaftlich gesehen ist die Stadt Geisenfeld als Unterzentrum nach wie vor auch das Zentrum des nördlichen Landkreises Pfaffenhofen. Zahlreiche Mittelstandsbetriebe bieten vielen Bewohnern Arbeitsplätze am Ort.
Stadtgliederung
Geisenfelder Ortsteile (zwölf ehemals selbstständige Gemeinden):
- Engelbrechtsmünster
- Gaden mit Wasenstadt und Furthof
- Geisenfeld
- Geisenfeldwinden
- Ilmendorf mit Einberg
- Nötting
- Parleiten mit Eichelberg, Holzleiten und Scheuerhof
- Rottenegg mit Hornlohe, Moosmühle und Brunn
- Schillwitzried mit Schillwitzhausen, Schafhof und Gießübel
- Untermettenbach mit Obermettenbach und Ziegelstadel
- Unterpindhart mit Kolmhof, Untereulenthal und Obereulenthal
- Zell mit Ainau, Ritterswörth, Unterzell und Oberzell
Eingemeindungen
- 1. April 1971: Engelbrechtsmünster, Gaden, Geisenfeldwinden, Parleiten, Schillwitzried
- 1. Juli 1971: Nötting, Unterpindhart, Untermettenbach
- 1978: Rottenegg, Zell, Ilmendorf,
Einwohnerentwicklung
- 1811: 955 Einwohner
- 1885: 2032
- 1900: 1849
- 1916: 1767
- 1919: 2056
- 1925: 2094
- 1939: 2338
- 1945: 3054
- 1949: 3481
- 1960: 2825
- 1966: 3241
- 1969: 3267
- 1971: 5308
- 1978: 7124
- 1980: 7124
- 1990: 8021
- 1995: 8817
- 2000: 9280
- 2004: 9634
- 2005: 9645
- 2006: 9707 (davon 4821 in den Eingemeindungen)
Wappen
Blasonierung: „Im roten Dreiecksschild ein silberner Zickzackbalken.“
Die Herkunft des Geisenfelder Wappens ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird, dass es sich vom Wappen des Klosters Geisenfeld ableitet. Die ältesten farbigen Wiedergaben des Wappen stammen aus den Jahren 1565, 1568 und 1590. Sie zeigen den silbernen Zickzack-Balken im roten Feld. Im Jahre 1818 wurden, durch einen Fehler des damaligen Magistrates unter Bürgermeister Anton Stephan, die Farben umgedreht. Seit dieser Zeit hat das offizielle Bürgermeistersiegel den roten Zickzack-Balken. Allerdings wird bei farbigen Wiedergaben des Wappens der silberne Zickzack-Balken auf rotem Feld bevorzugt.
Politik
Der Geisenfelder Stadtrat besteht aus 20 Stadträten und dem Bürgermeister. Bei der Stadtratswahl am 2. März 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CSU (Christlich Soziale Union) 7 Sitze FW (Freie Wähler) 6 Sitze USB (Unabhängige Soziale Bürger) 4 Sitze UL (Union Land) 2 Sitze CDG (Christliche Demokraten Geisenfeld) 1 Sitz Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bildungseinrichtungen
Volksschule, Staatliche Realschule, Förderschule, Volkshochschule, Musikschule, vier städtische Kindergärten, katholischer Kindergarten, Kinderhort, Kinderkrippe
Sehenswürdigkeiten
- Stadtplatzensemble mit dem mächtigen Klostertrakt und der Stadtpfarrkirche
- Benediktinerinnenkloster Geisenfeld: gegründet durch den letzten männlichen Spross aus dem Geschlecht der Ebersberger-Sempt, Graf Eberhard II. Er stiftete mit seiner Gemahlin Adelheidis im Jahre 1030 das Benediktinerinnenkloster.
- Stadtpfarrkirche mit ihren beiden Türmen - dem gedrungenen romanischen „Stifterturm“ und dem durch einen um mehrere Stockwerke 1727-1730 überhöhten Aufbau in Renaissancestil mit Zwiebelkuppel. Das Altarbild „Mariä Himmelfahrt“ wurde vom Veroneser Maler Marc Antonio Bassetti 1620 in Rom gemalt. Die Kirche ist umgangssprachlich auch als Hallertauer Dom bekannt.
- Altes Rathaus (erbaut 1626)
- Kirche Ainau: Der Ortsteil Ainau birgt mit seiner Kirche im romanischen Baustil ein besonderes Kleinod. Das romanische Portal ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Landkreis
- 300 Jahre alte Kirchenlinde im Ortsteil Geisenfeldwinden, die allerdings vom Sturm Kyrill teilweise zerstört wurde
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Geisenfeld
Museen
- Hallertauer Hopfen- und Heimatmuseum im Geisenfelder Renaissance-Rathaus
Landschaft
Das Gebiet um Geisenfeld ist, wie weite Teile der Hallertau, sehr hügelig. Der Boden ist teilweise sehr lehmig, was dem Hopfenanbau sehr zugute kommt. Im Norden Geisenfeld zieht sich ein Gürtel von West (Feilenforst) nach Ost (Dürnbucher Forst) mit starker Bewaldung.
Musik
Folgende Musikvereine und -gruppen sind in Geisenfeld ansässig:
- Sängerverein
- Geisenfelder Stadtkapelle
- Birnthaler Saitnmusik
- Maggies Moderne
- Geisenfelder Schwarzholzbläser
- Singkreis Exsultate
- Bayerischer Singkreis
Naturschutzgebiet
- Nöttinger Viehweide - Badertaferl im Norden Geisenfelds (knapp 150 Hektar im Feilenforst)
Freizeitmöglichkeiten
- Flusswandern auf der Ilm
- Radtouren rund um Geisenfeld
- Naherholungsgebiet Feilenmoos
- Wandern im Feilenforst
- Badeweiher mit Surfmöglichkeiten
- Hallenbad
- Fußball- und Bolzplätze
- Spielplätze
- Tennisplätze
Regelmäßige Veranstaltungen
- Eine besondere Tradition Geisenfelds ist der Schäfflertanz, der alle 7 Jahre aufgeführt wird.
- Bürgerfest
- Weinfest des FC Geisenfeld (immer am dritten Juli-Wochenende)
- 24-Stundenlauf
- Volksfest, immer Mitte September
- Kulturtage im Herbst
- Christkindlmarkt
- Freilicht-Kino
- Ferienpass Geisenfeld
- Ainauer Kunsttage, (immer am zweiten Juli-Wochenende)
Theater
- Nöttinger Theaterfreunde
- Theaterabteilung des HSV Rottenegg
Sport
- FC Geisenfeld (Fußballverein)
- TC Geisenfeld (Tennisverein)
- SpVgg Engelbrechtsmünster (Fußballverein)
- FC Unterpindhart (Fußballverein mit einer Abteilung für Jogging und Nordic Walking)
- HSV Rottenegg (Fußballverein mit einer Theatherabteilung)
Soziales
- BRK Bereitschaft Geisenfeld
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- König Tabakwarenhandel
- Wolf Anlagentechnik
- Schnittpunkt Laserschneidtechnik
Verkehr
Der Ort war über die Bahnstrecke Wolnzach–Geisenfeld an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde inzwischen jedoch stillgelegt.
Durch Geisenfeld verläuft die Bundesstraße 300. Über sie ist in wenigen Minuten die BAB 9 AS Langenbruck erreichbar. Außerdem liegt die BAB 93 AS Mainburg ebenfalls nur wenige Minuten von Geisenfeld entfernt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Herenäus Haid (1784–1873), Theologe, Autor und Übersetzer
- Gregor Strasser (1892–1934), nationalsozialistischer Politiker, Verleger und Teilnehmer am Hitler-Ludendorff-Putsch
- Otto Strasser (1897–1974), Politiker
- Markus Anton (* 1976), deutscher Schauspieler
Bemerkenswerte Personen
- Richard Adolf Strigl (1926–1985), katholischer Theologe
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Geisenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen a.d.IlmBaar-Ebenhausen | Ernsgaden | Geisenfeld | Gerolsbach | Hettenshausen | Hohenwart | Ilmmünster | Jetzendorf | Manching | Münchsmünster | Pfaffenhofen a.d.Ilm | Pörnbach | Reichertshausen | Reichertshofen | Rohrbach | Scheyern | Schweitenkirchen | Vohburg a.d.Donau | Wolnzach
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