Kavalleriebrigade Pozzuolo del Friuli

Kavalleriebrigade Pozzuolo del Friuli
Wappen der Brigade "Pozzuolo del Friuli"
Wappen 2. Kavallerieregiment
Wappen 4. Kavallerieregiment
Wappen 5. Kavallerieregiment
Wappen Lagunari-Rgt.
Wappen Artillerieregiment zu Pferde
Wappen 3. Pionierregiment
Wappen Stabs- und Versorgungsverband

Die Kavalleriebrigade "Pozzuolo del Friuli" ist eine mit gepanzerten Radfahrzeugen ausgerüstete Brigade des italienischen Heeres. Der Stab der Brigade befindet sich in Görz, die unterstellten Verbände sind hauptsächlich im Nordosten Italiens stationiert

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Die Brigade untersteht truppendienstlich dem regionalen Führungskommando COMFOD 1 in Vittorio Veneto. Sie übernimmt vorwiegend Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben bei multinationalen Friedenseinsätzen im Ausland oder bereitet sich dafür vor. Bei Bedarf führt die Brigade mit ihren sehr mobilen Verbänden Einsätze zur Raumsicherung oder Landesverteidigung auch in Süditalien oder in Auftrag der NATO auf deren Bündnisgebiet durch.

Gliederung

Alle Regimenter der Brigade haben Bataillonsstärke.

Ausrüstung

Die Kavallerieregimenter Genova, Piemonte und Novara verfügen über je 40 Radpanzer vom Typ Centauro, über je 36 Spähpanzer vom Typ Puma (4x4) und daneben u.a. über Motorräder der Marke Cagiva (jedes dieser Regimenter hat drei Aufklärungsschwadronen und eine schwere Schwadron). Die Lagunari haben ebenfalls Panzerfahrzeuge (AFV) vom Typ Puma, jedoch in der Transportvariante 6x6, und darüber hinaus amphibische Panzer vom Typ AAV7. Als Mehrzweckfahrzeug dient der neue VTLM Lince. Das Artillerieregiment ist mit der Feldhaubitze FH-70 (155 mm) ausgerüstet.

Geschichte

Die Brigade wurde am 7. März 1835 als 2. Kavalleriebrigade im Königreich Piemont-Sardinien aufgestellt. Bis 1870 unterstanden ihr zu verschiedenen Zeiten fast alle Kavallerieregimenter des piemontesischen und italienischen Heeres. Während des Ersten Weltkriegs kämpften ihre Verbände meist abgesessen. Nach dem deutsch-österreichischen Durchbruch bei Karfreit opferte man die Brigade (bestehend aus den Regimentern "Genova" und "Novara") am 29. und 30. Oktober 1917 bei Pozzuolo del Friuli (Udine) in einer mörderischen Kavallerieattacke, die zum geordneten Rückzug der 3. italienischen Armee vom Isonzo zum Piave beitrug.

Bis 1943 führte die 2. schnelle Division "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" die Traditionen der Brigade weiter, nach 1945 die Panzerdivision "Pozzuolo del Friuli", welche bereits 1959 zu einer Panzerbrigade verkleinert wurde. Diese in Palmanova beheimatete Brigade hatte während des Kalten Kriegs die besondere Aufgabe, bei einem eventuellen Angriff der Kräfte des Warschauer Pakts diese nach einem Durchbruch bei Görz abzufangen und zu bremsen und sie in für die Verteidigung vorteilhafte Räume zu zwingen, wo sie von der Panzerdivision "Ariete" in einem Gegenangriff vernichtet oder zumindest so weit geschwächt werden sollten, dass sie am Piave zusammen mit Reservekräften definitiv zum Stehen gebracht werden konnten.

Anfang der 1990er Jahre ersetzte die Brigade ihre Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 mit Radpanzern vom Typ Centauro und änderte bei dieser Gelegenheit ihre Bezeichnung von Panzerbrigade in Kavalleriebrigade. Von 1992 bis 1994 wurden Teile der Brigade auf Sizilien zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit eingesetzt. 1994 nahm eine Eskadron der Lancieri di Novara im Rahmen der Unified Task Force an einem Militäreinsatz in Somalia teil. In den Jahren danach operierte die Brigade oder einzelne unterstellte Verbände und Einheiten in Bosnien und Herzegowina (SFOR), in Albanien und im Kosovo (KFOR). Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Brigade auch als Panzeraufklärungskomponente des Allied Command Europe Rapid Reaction Corps (ARRC) eingeplant. 2004 operierte die "Pozzuolo del Friuli" als Leitverband für multinationale Verbände im Irak. Seit 2006 wurde sie im Rahmen der UNIFIL mehrmals im Libanon eingesetzt.

Siehe auch

Weblinks

Radpanzer Centauro

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