Kenneth Rogoff

Kenneth Rogoff

Kenneth Rogoff (* 22. März 1953) ist ein US-amerikanischer Ökonom. Seit 1999 ist er Professor an der Harvard University. Von 2001 bis 2003 war er Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Kenneth S. Rogoff, 2002

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rogoff erhielt seinen Bachelor und Master an der Yale University mit summa cum laude und der Auszeichnung Honors in Economics. 1980 verlieh ihm das Massachusetts Institute of Technology den Grad eines Ph.D.. Sein Dissertationsthema lautete Essays on Expectations and Exchange Rate Volatility.

Von 1980 bis 1983 arbeitete er als Volkswirt beim Board of Governors des Federal Reserve Systems. Von 1982 bis 1983 war er im Research Department des Internationalen Währungsfonds. Von 1985 bis 1988 war er Associate Professor an der University of Wisconsin-Madison. Seine erste Professur erhielt er 1989 an der University of California at Berkeley. 1992 wechselte er an die Princeton University, an der er für sieben Jahre den Lehrstuhl für Außenwirtschaft leitete.

1999 wechselte Rogoff an die Harvard University, an der er seitdem eine Professur für Public Policy innehat. 2001 bis 2003 war er zusätzlich Chefökonom und Wissenschaftlicher Direktor des IWF

Wissenschaftliche Positionierung

Rogoff gilt als pragmatischer Ökonom mit einer marktfreundlichen Denkrichtung. Er publiziert seit Anfang der 1980er-Jahre in großem Umfang zu Fragen der Wirtschaftspolitik und des internationalen Finanzwesens. Seine Schwerpunkte hierbei sind Wechselkurse, internationale Verschuldung und internationale Geldpolitik.

2001/2002 geriet Rogoff in eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, einem früheren Chefökonom der Weltbank. Die Auseinandersetzung wurde getragen von Stiglitz' Kritik an der Politik. Als Antwort auf die Vorwürfe Stiglitz' schrieb Rogoff einen offenen Brief.[1]

Privates

Rogoff ist verheiratet und hat zwei Kinder.

In seiner Jugend galt Rogoff als einer der besten Schachspieler der Vereinigten Staaten. Er nahm mehrmals am U.S. Chess Championship teil und erhielt 1978 den Titel eines Internationalen Großmeisters vom Weltschachverband FIDE, nachdem er sich für ein Ausscheidungsturnier zur Wahl eines Herausforderers für die Schachweltmeisterschaft qualifiziert hatte.

Schriften

Monografien

  • Essays on Expectations and Exchange Rate Volatility. 1980, Dissertation.
  • mit Maurice Obstfeld: Foundations of International Macroeconomics. MIT Press, Cambridge, MA. 1996.
  • mit Maurice Obstfeld und Gita Gopinath als Herausgeber: Workbook for Foundations of International Macroeconomics. MIT Press, Cambridge, MA. 1998.
  • mit Gene Grossman als Herausgeber: Handbook of International Economics, 3. Auflage, Elsevier Science Publishers B.V., Amsterdam 1995.

Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften

  • mit Richard Meese: Empirical Exchange Rate Models of the Seventies: Do They Fit Out of Sample?. In: Journal of International Economics. 1983
  • mit Jeremy Bulow: Sovereign Debt: Is to Forgive to Forget?. In: American Economic Review. 1989
  • Equilibrium Political Budget Cycles. In: American Economic Review. 1990
  • mit Maurice Obstfeld: The Mirage of Fixed Exchange Rates. In: Journal of Economic Perspectives. 1995
  • The Purchasing Power Parity Puzzle. In: Journal of Economic Literature. 1996
  • mit Maurice Obstfeld: Exchange Rate Dynamics Redux. In: Journal of Political Economy. 1995
  • mit Maurice Obstfeld: The Six Major Puzzles in International Macroeconomics: Is there a Common Cause?. In: NBER Macroeconomics Annual. 2000
  • mit Carmen Reinhart: The Modern History of Exchange Rate Arrangements: A Reinterpretation. In: Quarterly Journal of Economics. 2004
  • mit Jeremy Bulow: Grants versus Loans for Development Banks. In: American Economic Review. 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. offener Brief an Joseph Stiglitz

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