- Landkreis Grafschaft Schaumburg
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Der Landkreis Grafschaft Schaumburg mit Sitz in Rinteln bestand von 1904 bis 1977. Vor 1904 trug er den Namen Landkreis Rinteln. Sein Gebiet ging aus dem hessischen Teil der Grafschaft Schaumburg hervor und ist heute Teil des Landkreises Schaumburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als am 15. November 1640 mit Graf Otto V. von Holstein-Schaumburg unter ungeklärten Umständen (nach einem Trinkgelage) der letzte männliche „Schaumburger“ dieser Linie starb, begann ein siebenjähriger Erbstreit. Graf Philipp zu Lippe-Alverdissen erlangte durch Heirat mit einer hessischen Prinzessin die Unterstützung Hessens und bekam dadurch im „Westfälischen Frieden“ nicht die Belehnung mit der ganzen Grafschaft, aber die Teilung (1647).
Er erhielt den nördlichen Teil, der südliche ging an Hessen. Die Universität Rinteln, die Weserzölle und die Kohlenbergwerke blieben gemeinsamer Besitz Hessens und Schaumburg-Lippes, wie der nördliche Teil fortan genannt wurde. Das Lippische Erbe, das den Namen Schaumburg dabei übernommen hat, bestand seit 1807 unter dem Namen Fürstentum Schaumburg-Lippe, die hessische Hälfte entlang der Weser und über das Auetal hinaus im Norden bis hinter Bad Nenndorf wurde zur Hessischen Grafschaft Schaumburg.
1821 kam dieser südliche Teil im Wesertal als Kreis Schaumburg zur Provinz Niederhessen. 1866 wurde er unter der Bezeichnung Landkreis Rinteln der preußischen Provinz Hessen-Nassau angeschlossen. 1904 erfolgte eine Namensänderung des Kreises in Landkreis Grafschaft Schaumburg. 1932 wurde er im Zuge eines Gebietsaustausches der preußischen Provinz Hannover angegliedert. Kreisstadt des Landkreises war Rinteln.
Im Zuge der Kreisreform vom 1. August 1977 wurde der Landkreis mit dem Landkreis Schaumburg-Lippe verwaltungsmäßig wieder zusammengeführt und zum Landkreis Schaumburg mit der Kreisstadt Stadthagen verbunden. Die Stadt Hessisch Oldendorf wechselte in den Landkreis Hameln-Pyrmont.[1]
Landräte
- Heinrich Friedrich Busche (* 6. November 1885 in Beckedorf; † 9. Dezember 1959 ebenda), Landtagsabgeordneter und Landrat
- Friedrich Blume, stellvertretender Landrat ab 1960
Literatur
- Matthias Blazek: Die Grafschaft Schaumburg 1647–1977. ibidem, Stuttgart 2011 ISBN 978-3-8382-0257-0
- Rolf Disch: Landkreis Grafschaft Schaumburg – Geschichte, Landschaft, Wirtschaft. Stalling, Oldenburg 1967
- Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Kassel 1842
- Franz Carl Theodor Piderit: Geschichte der Grafschaft Schaumburg und der wichtigsten Orte in derselben. Rinteln 1831
Einzelnachweise
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
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