- Limbach (Vogtland)
-
Wappen Deutschlandkarte 50.58388888888912.252777777778350Koordinaten: 50° 35′ N, 12° 15′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Vogtlandkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:Netzschkau-Limbach Höhe: 350 m ü. NN Fläche: 14,16 km² Einwohner: 1.555 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km² Postleitzahl: 08491 Vorwahl: 03765 Kfz-Kennzeichen: V Gemeindeschlüssel: 14 5 23 190 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Alte Schulgasse 1
08491 LimbachBürgermeister: Bernd Damisch Lage der Gemeinde Limbach im Vogtlandkreis Limbach ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gebietskörperschaften sind die Städte Elsterberg, Lengenfeld, Mylau, Netzschkau, Reichenbach im Vogtland und Treuen sowie die Gemeinde Pöhl.
Ortsgliederung
Zur Gemeinde Limbach (Vogtland) gehören die Ortsteile:
- Lauschgrün
- Reimersgrün
- Mühlwand
- Buchwald mit Unterbuchwald
Geschichte
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1998: 1638
- 1999: 1644
- 2000: 1645
- 2001: 1634
- 2002: 1620
- 2003: 1597
- 2004: 1614
- 2007: 1565
- 2008: 1563
Schreibweise des Ortes im Laufe der Geschichte
1349 Limpach, 1370 Linpach, 1394 Lymbach, 1460 Limpach, 1529 Lymbach; Limpach, 1791 Limbach, 1875 Limbach bei Treuen[2]. Der Name Limpach wird erstmalig 1129 geschichtlich genannt. Nachweise aus dieser Zeit fehlen, da es viele Brände im Ort gab. 1772 zum Erscheinungsfest (6. Jan.) brannte das Pfarrhaus bis auf die Grundmauern nieder. Bei diesem Brand wurden alle Schriften und Bücher bis auf ein Buch vernichtet. Der nächste Hinweis auf (Limbach) befindet sich im Nachbarort Wißensande (Weißensand). Am 24. Juni 1274 ist dort ein Bürger aus der Nachbargemeinde Limpach zugezogen, den man Hans Limpach nannte.
Entstehung des Namens Limbach
Der Vermutung nach soll der Name Limbach von „Linde am Bach“ ( althochdeutsch Linta ) oder von Leimbach ( althochdeutschen Leim gleich Lehm bzw. Ton ) entstanden sein [3]). Vielleicht brachte auch ein Neusiedler im Rahmen der Ostkolonisation den Namen aus Franken mit. Orte mit den Endungen Bach sind nach Sprachwissenschaftlern fränkischen Ursprungs.
Hier sei angemerkt, dass vor der Gründung des Ortes in der Gegend Sorben siedelten, die ein besonderes Verhältnis zu Eichen und Linden hatten.
Tatsache ist, dass die Einwohner von Limbach zu Lindenbäumen ein besonderes Verhältnis haben. Dies zeigt das 1932 eingeführte Gemeindesiegel, welches eine 13 blättrige Linde über einem Bach symbolisiert.
Im Ort gab es viele Linden, denn es war Brauch, dass der älteste Sohn bei seiner Hochzeit einen Baum pflanzte. Eine besonders alte Linde steht vor dem Pfarrhaus. Nach der Überlieferung wurde sie 1849 als Sühnebaum von Karl Lohse gepflanzt. Karl war Sohn des Kantors und Lehrers Gottlob Lohse (1809 -1852). Karl war in Netzschkau Lehrer. 1848 sprach er auf dem Marktplatz in Treuen und beteiligte 1849 sich an dem Marsch nach Dresden zum Dresdner Maiaufstand. Wegen dieser revolutionären Tätigkeit wurde er seines Amtes enthoben. Um die Existenz seiner Geschwister nicht zu gefährden, tat er Buße und pflanzte die Linde am Pfarrhaus [4]). Eine weitere bemerkenswerte Linde stand an der Kreuzung Karl – Marx – Str., Pfaffengrüner – Str., Pfarrberg. Bevor die Bauern ihre Stuten decken ließen, führten sie diese dreimal um die Linde, damit sich die Fruchtbarkeit der Linde auf die Stuten übertrage [5]).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Limbacher Kirche des 14. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert erneuert und erhielt ein barockes Pfarrhaus. Der Altar wurde von Charles Crodel gestiftet [6]
Gedenkstätten
Grabmal
Ein Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnert an sieben unbekannte KZ-Häftlinge, die im Frühjahr 1945 tot aus dem Transportzug eines Todesmarsches geworfen und hier begraben wurden. Dieser Transportzug bestand aus offenen Waggons und hatte eine SS-Wachmannschaft. Der Zug kam aus Richtung Plauen und fuhr in Richtung Reichenbach. Die Toten wurden entlang des Bahndammes eingesammelt und mit einem Pferdeschlitten zum Friedhof gebracht. Nach Aussagen von Walter Wolf musste der Zug in Reichenbach halten. Die Häftlinge hatten an Blechbüchsen Schnüre befestigt und versuchten damit Schnee vom Gleisbett zu holen. Auf dem Bahnhof soll es nach Angaben des Augenzeugen Erschießungen gegeben haben.
Radkreuzstein
Ein Radkreuzstein (Sühnestein) befindet sich an dem Verbindungssteg Karl-Marx-Straße und Pestalozzistraße. Auf dem unbearbeiteten Diabasstein ist beiderseits ein Radkreuz eingeritzt. Ortschronist Alfred Leistner teilte 1963 mit, dass er glaube, es handelt sich um einen Gedenkstein. An dieser Stelle soll 1740 ein Kind überfahren worden sein (Eintrag Gerichtsbuch Treuen 1737 – 1761).[7] Im Gerichtsbuch von Treuen steht folgendes: "Kauf- u. Lehnbrief: Jahannen Renigen Erlerin über den von der Gemeinde Limbach concedierten Haus Platz 16.10175....neben Gottfrieds Denners Garten ohnweit des Dorfes ++ Teich bis an den Stein ehedem ein Kind totgefahren wurde..."
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Limbach besitzt einen im Nahverkehr von der Vogtlandbahn bedienten Haltepunkt an der Sachsen-Franken-Magistrale. Der nächste Fernbahnhof befindet sich in Reichenbach im Vogtland.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Gerd Bonk, Gewichtheber
Literatur
- Richard Steche: Limbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 9. Heft: Amtshauptmannschaft Auerbach. C. C. Meinhold, Dresden 1888, S. 9.
Weblinks
Commons: Limbach (Vogtland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- private Homepage
- Limbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- [1] Schulfreunde Limbach 1941 - 1949
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen S.432; Limbach (4)
- ↑ 3 Festzeitschrift Schul und Heimatfest 1930 S. 14
- ↑ 4 Netzschkauer Stadt – Anzeiger Mär 1997 S.18; Die Pfarrlinde
- ↑ 5 Netzschkauer Stadt – Anzeiger Juni 1997 S.17; Alfred Leistner
- ↑ www.vogtlandkreis.de
- ↑ Eintrag zum Limbacher Radkreuzstein auf www.suehnekreuz.de. Abgerufen am 10. Mai 2011.
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