Eichigt

Eichigt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Eichigt
Eichigt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eichigt hervorgehoben
50.3512.166666666667523
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Vogtlandkreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Oelsnitz
Höhe: 523 m ü. NN
Fläche: 32,64 km²
Einwohner:

1.302 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08626
Vorwahlen: 037430 und 037421
Kfz-Kennzeichen: V
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 080
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 1
08606 Oelsnitz
Webpräsenz: www.eichigt.de
Bürgermeister: Christoph Stölzel (SPD)
Lage der Gemeinde Eichigt im Vogtlandkreis
Tschechien Bayern Thüringen Erzgebirgskreis Landkreis Zwickau Adorf/Vogtl. Auerbach/Vogtl. Bad Brambach Bad Elster Bergen (Vogtland) Bösenbrunn Eichigt Ellefeld Elsterberg Erlbach (Vogtland) Falkenstein/Vogtl. Grünbach (Sachsen) Heinsdorfergrund Klingenthal Lengenfeld (Vogtland) Limbach (Vogtland) Markneukirchen Mühlental Mühltroff Muldenhammer Mylau Netzschkau Neuensalz Neumark (Vogtland) Neustadt/Vogtl. Oelsnitz/Vogtl. Pausa/Vogtl. Plauen Pöhl Reichenbach im Vogtland Reuth (Vogtland) Rodewisch Rosenbach/Vogtl. Schöneck/Vogtl. Steinberg (Vogtland) Triebel/Vogtl. Theuma Tirpersdorf Treuen Weischlitz Werda ZwotaKarte
Über dieses Bild
Gemeinde Eichigt.
Evangelische Kirche St. Katharina.

Eichigt ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Bösenbrunn, Eichigt, Triebel und ist Mitglied der grenzüberschreitenden, tschechisch-deutschen Mikroregion Freunde im Herzen Europas.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Eichigt liegt, von der B 92, Oelsnitz–Adorf aus gesehen, auf dem rechten Hang des Tals der Weißen Elster (oberhalb von Hundsgrün, das ebenfalls ein Ortsteil von Eichigt ist, in Richtung Hof).

Die Kommune ist mit ihrem Dorf Tiefenbrunn/Pabstleithen (Flur Gräben im Thale/Hammerleithen), der tschechischen Kleinstadt Hranice/Rossbach (Ortsteile Trojmezi/Gottmannsgrün und Kaiserhamr/Kaiserhammer) sowie der Gemeinde Regnitzlosau (Ortsteil Hinterprex) Anlieger des Dreiländerecks im Vogtland, vor Zeiten Dreikönigreichseck genannt. Das Gebiet gehörte bis 1996 zum ehemaligen Landkreis Oelsnitz (Vogtland).

»Das Dorf, etwa 8,3 km südwestlich von Oelsnitz entfernt, in dessen Amtshauptmannschaft und Amtsgericht es (1910) gehört, erstreckt sich mit seinen Häusern« lang hingezogen im Tal des Loch(n)erbaches, einem linken Zufluss der Weißen Elster, der vor langer Zeit irgendwann früher den Namen „Milna“ trug, »von der Grenze Untereichigts an in einer Ausdehnung von reichlich einer Dreiviertelstunde aufwärtssteigend bis über die Landstraße von Oelsnitz nach Rossbach (Hranice) hinüber.«

Das Dorf selbst liegt im Mittel 440 Meter über NN hoch (230 Meter bis ca. 600 Meter NN). Die höchste Erhebung der Gemeinde Eichigt ist der 630 Meter hohe, bewaldete Bubenstock, der sich rechtsseitig der Straße von Eichigt nach dem Ortsteil Ebmath befindet.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden im Vogtlandkreis sind Mühlental und Triebel/Vogtl. sowie die Städte Adorf/Vogtland und Oelsnitz. Im Süden grenzt die zum bayerischen Landkreis Hof gehörende Gemeinde Regnitzlosau sowie das zum tschechischen Bezirk Eger gehörende Hranice an.

Gemeindegliederung

Zur Gesamtgemeinde gehören die Ortsteile

  • Bergen (bei Adorf)
  • Birkigt
  • Ebersbach
  • Ebmath
  • Eichigt
  • Hammerleithen (nicht mehr existent)
  • Hundsgrün
  • Gräben im Thale (nicht mehr existent)
  • Kugelreuth
  • Süßebach
  • Tiefenbrunn
  • Pabstleithen
  • Wieden

Birkigt, Gräben im Thale, Hammerleithen, Kugelreuth und Wieden gehören bzw. gehörten zu Tiefenbrunn. Pabstleithen war 1950 gegen den Willen seiner Einwohner Tiefenbrunn angegliedert worden, demzufolge bereits vor der Verwaltungsreform ebenfalls ein OT von Tiefenbrunn.

Geschichte

Grenzturm der DDR in Richtung Mittelhammer

Im Jahre 1813 hatten die „Schwarzen Jäger“ des legendären Freiherrn Lützow während des Kampfs gegen Napoleon I. ein Biwak hier in Eichigt, weil sie Hof überfallen wollten, um die Hofer für den Kampf gegen Napoleon zu gewinnen. Nach Ansicht von Pfarrer Max Alwill Bühring hat sich das Biwak auf einer Wiese neben der Kirche befunden. Die Wiese nannte man später „Husarenwiese“. Auf dem Gelände stand auch ein Birnbaum, der durch die Bezeichnung „Husarenbirne“ von Lützows Besuch „profitierte“. 78 Jahre später pflanzte man zum Gedenken an die Ereignisse von 1813 eine „Husareneiche“ (siehe unten).

Während Lützow im Pfarrhaus bei Pfarrer Johann Christian Wirth gastliche Aufnahme fand, nächtigte Theodor Körner im Biwak. Dort stand eine große Linde. Diese erhielt deshalb den Namen Körnerlinde. Die beiden Bäume Husarenbirne und Husareneiche existieren nicht mehr. Lediglich die – inzwischen (2004) ungefähr 400 Jahre alte – mächtige Linde konnte sich über die Jahrhunderte hinweg behaupten. Im Jahre 1910 wurde bereits ein Umfang von über 7 Meter festgestellt. Bis zum 13. Juni 2003 hatte sich selbiger auf 8,16 Meter vergrößert (gemessen zum Biwak der „IG Lützower Jäger Leipzig“ im Beisein der Familie Asmus Christian von Lützows aus dem Schwarzwald wegen der Enthüllung einer Gedenktafel anlässlich des 190. Jahrestages der historischen Ereignisse und der Eröffnung des Sportfests des SV Eintracht Eichigt).

Inzwischen musste man feststellen, dass das Biwak in Eichigt an anderer Stelle gestanden hat. Es befand sich auf einer Wiese neben der Alten Klosterschenke. Dort wo früher die „Alte Klosterschenke“ stand, war später ein Wohnhaus zu finden. Heute steht dort das Stallgebäude des früheren Bürgermeisters von Eichigt, Karlheinz Penzel.

Dass Lützow selbst in Eichigt war, ist bewiesen durch zwei Berichte, die er aus dem hiesigen Feldlager an Blücher geschrieben hatte. In dem 1897 im Kommissionsverlag der Buchhandlung von W. Kleinschmidt in Hof erschienenen Heft „Lützow vor Hof“ (zu lesen bei www.eichigt.de > Körnerlinde) vermerkt der „kgl. Gymnasiallehrer Rudolf Schwenk“ dazu auf Seite 11: »Er selbst zog unter Zurücklassung eines stärkeren Relaispostens in Plauen mit den 3 übrigen Schwadronen noch am gleichen Tage über Ölsnitz gegen Adorf zu.*)« »Unterwegs im Biwak vor Eichigt zwischen Ölsnitz und Roßbach)** schrieb er an seine Gönnerin, Frau von Pereira in Wien: „Im Bivouac vor Auchigt zwischen Plauen und Hof am 9. Juni. Ich bin gesund und frisch, habe als Adjutant des Majors den verwegensten Zug mitgemacht, den man ausdenken kann. Wir sind (als) ein kleiner Haufe mitten durch die Feinde von Stendal an der Niederelbe hierher an die Grenze von Bayreuth gejagt; seit dem 29. Mai bin ich nicht vom Pferde gekommen, habe nur reitend geschlafen und mit eigenen Händen einige Gefangene gemacht. Trotz dieser ungeheuren Anstrengung bin ich stark und munter und freue mich der Verwegenheit dieses Lebens.“

Bei der Fußnote *) befindet sich der Hinweis: »vgl. hierüber die 2 Originalberichte Lützows an Blücher, datiert Eichigt, 8. Juni.« Auf Seite 16 wird weiter ausgeführt: »… Gegen Morgen fuhr daher ein Offizier als Parlamentär mit einem Schützentrompeter nach Döberlitz, welches Dorf der Rittmeister v. Kropff besetzt hielt, (während Lützow 3 Stunden weiter zurück bei Eichigt stand) und händigte jenem einen Brief des Majors von Vincentien, worin derselbe Mitteilung von dem inzwischen geschlossenen Waffenstillstande machte und sich mangels eines amtlichen Schriftstücks mit seiner Ehre für die Richtigkeit dieser Nachricht verbürgte. …«

Fußnote )**: »Zur Erinnerung an dieses Feldlager und an Th. Körner wurde am 23. September 1891 in der Nähe des „Schwarzen-Husaren-Birnbaums“ eine Eiche gepflanzt und mit Erinnerungstafel versehen. Das Feldlager war neben der alten Klosterschenke.«

Religionen

Der Ort hat eine evangelische Kirche St. Katharina, deren äußere Sanierung zwischenzeitlich abgeschlossen wurde. Die Kirche wurde einst als katholische Kapelle erbaut. Auch die Friedhofsmauer konnte in den vergangenen Jahren durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wiederhergestellt werden. Sie wurde weitestgehend originalgetreu wieder mit Holzschindeln abgedeckt. Der noch fehlende Teil der Mauer mit dem Torbogen kann erst wieder hergestellt werden, wenn die Innensanierung der Kirche abgeschlossen ist.

Die Parochie Eichigt ist eine sogenannte Streitpfarre, nicht zu verwechseln mit einer Wehrkirche (siehe auch bei der Homepage der Kirchgemeinde unter Gotteshäuser > Eichigt). Die Gemeinde gehörte zum Bistum Bamberg.

Im Gemeindegebiet, nahe der früheren Lochmühle in Untereichigt links neben der Loch(n)erbachbrücke befindet sich die kirchengeschichtlich bedeutsame „Dreibistumsecke“, jene Stelle, da ehedem die Gemarkungen der drei Bistümern, nämlich des Bistums Bamberg (Oberfranken) (es wurde 1818 bei der Neueinteilung der kirchlichen Sprengel nach der Säkularisation Erzbistum), des Bistums Regensburg (Oberpfalz) und des Bistums Naumburg (Thüringen) in einem Punkte zusammentrafen.

der Punkt, an dem die Grenzen

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1998: 1493
  • 1999: 1473
  • 2000: 1473
  • 2001: 1445
  • 2002: 1429
  • 2003: 1391
  • 2004: 1383
  • 2007: 1347
  • 2008: 1332
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen

Politik

Eichigt gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Bösenbrunn, Eichigt, Triebel, in der Oelsnitz als erfüllende Gemeinde tätig wird.

Gemeinderat und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht aus 12 Gemeinderäten und dem Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl 2009 wurde folgendes Ergebnis erzielt[2]:

Partei/Gruppierung Stimmenanteile (%) Sitze
CDU 52,6 7
Freunde der Feuerwehr 19,8 2
SPD 17,6 2
Hundsgrüner Mitte 9,9 1

Bürgermeister ist Christoph Stölzel

Wappen

Blasonierung: In von Gold und Grün gespaltenem Schild Eiche mit acht Blättern und sieben Eicheln; darauf in einem Mittelschild ein Richtrad; alles in verwechselten Farben.

Das Dienstsiegel enthält das Wappen der Gemeinde Eichigt und den Namen der Gemeinde als Umschrift.

Ortspartnerschaften

Da Eichigt (Ortsteil Tiefenbrunn) gemeinsam mit der tschechischen Stadt Hranice (Rossbach) und der oberfränkischen Gemeinde Regnitzlosau Anlieger des Dreiländerecks im Vogtland ist, existieren intensive Beziehungen zu beiden Ortschaften, die auch Mitglied der tschechisch-deutschen Vereinigung Freunde im Herzen Europas sind. Hranice ist zu Fuß in gerade mal 30 Minuten zu erreichen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

Lindenfreunde Eichigt

Kleintierzüchter Eichigt

Chöre

Posaunenchor Eichigt der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Katharina

Kirchenchor Eichigt (Gemischter Chor) der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Katharina

Bauwerke

Evangelisch-Lutherisches Gotteshaus Santa Katharina, fälschlicherweise häufig als Wehrkirche bezeichnet. Eichigt war eine der Streitpfarren im Vogtland.

Parks

Der Park an der Körnerlinde mit einem 2010 neu eingereichteten Spielplatz für unsere Kleinen.

Naturdenkmäler

Die Körnerlinde Sie ist eine sehr alte herrliche Linde mit einem Umfang von 8,46 m (am 7. März 2003 gemessen. Unter diesem Baum soll Theodor Körner im Biwag geweilt haben.

Sport

Eichigt hat einen Sportverein. Für die Fußballer des SV Eintracht Eichigt steht ein Rasenplatz und ein Hartplatz zur Verfügung. Für den Schulsport und andere Sportarten, wie Tischtennis oder Frauengymnastik gibt es eine - inzwischen sanierte - Turnhalle. Für das leibliche Wohl wird in einem Sportlerheim gesorgt.

Der SV Eintracht Eichigt ist Mitglied des Vogtländischen Fußballverbands (VFV), der aus dem Kreisverband Fußball Vogtland/Plauen und dem Kreisverband Fußball Göltzschtal entstanden ist, sowie im Landessportbund Sachsen. Die Frauen spielen in der Vogtlandliga, Herren und Junioren in der 1. Kreisklasse.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Bauhof
  • Schulküche
  • Jugendclub

Bildung

  • Kindertagesstätte mit drei Vorschul-Gruppen und zwei Hortgruppen
  • Grundschule, seit dem Schuljahr 2004/2005 zweizügig.

Weblinks

 Commons: Eichigt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Obereichigt im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Untereichigt im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Ergebnis der Kommunalwahl 2009 auf www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 15. Oktober 2010.

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