Mariinsk

Mariinsk
Stadt
Mariinsk
Мариинск
Wappen
Wappen
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Sibirien
Oblast Kemerowo
Rajon Mariinsk
Gegründet 1698
Frühere Namen Kijskoje (bis 1857)
Stadt seit 1856
Fläche 48 km²
Höhe des Zentrums 130 m
Bevölkerung 41.564 Einw. (Stand: 2010)
Bevölkerungsdichte 866 Ew./km²
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 38443
Postleitzahl 652150–652156
Kfz-Kennzeichen 42
OKATO 32 422
Geographische Lage
Koordinaten 56° 13′ N, 87° 45′ O56.21666666666787.75130Koordinaten: 56° 13′ 0″ N, 87° 45′ 0″ O
Mariinsk (Russland)
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Mariinsk (Oblast Kemerowo)
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Oblast Kemerowo
Liste der Städte in Russland

Mariinsk (russisch Мариинск) ist eine Stadt in der mittelsibirischen Oblast Kemerowo (Russland) mit 41.564 Einwohnern (Berechnung 2010).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt in der Ebene nördlich des Kusnezker Alatau, etwa 140  Kilometer nordöstlich (Luftlinie) der Oblasthauptstadt Kemerowo, am linken Tschulym-Nebenfluss Kija.

Mariinsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Mariinsk.

Geschichte

1698 entstand an Stelle einer urspränglich selkupischen Ansiedlung als zweitältester russischer Ort der Region (nach Kusnezk) das nach dem Fluss benannte Dorf Kijskoje (Кийское). Im 18. Jahrhundert wurde der Moskauer Trakt durch das Dorf geführt.

1856 wurde Kijskoje als Verwaltungszentrum eines Okrugs des Gouvernements Tomsk zur Stadt erhoben. 1857 erhielt die Stadt zu Ehren der Zarin Marija Alexandrowna – Ehegattin Alexanders II. und geborene Marie von Hessen-Darmstadt – ihren heutigen Namen.

Mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn durch den Ort Ende des 19. Jahrhunderts wuchsen Bedeutung und Einwohnerzahl weiter.

Von 1929 bis 1960 existierte das Strafgefangenenlager Siblag (Sibirski ITL, Sibirisches Lager) im System des Gulag, dessen Verwaltung sich über den größten Zeitraum in Mariinsk befand (zeitweilig in Nowosibirsk).[1] Hier war beispielsweise der Astronom Jewgeni Perepjolkin (* 1932, auch Perepelkin) inhaftiert, nach dem ein Mondkrater benannt ist, und der am 13. Januar 1938 in Mariinsk erschossen wurde[2].

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1858 3.671
1897 8.216
1939 22.300
1959 40.793
1970 39.699
1979 39.504
1989 40.956
2002 42.977
2010 41.564

Anmerkung: 1897–2002 Volkszählungsdaten (1939 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Mariinsk gibt es ein Heimatmuseum mit angeschlossenem Gedenkmuseum für den in Mariinsk geborenen sowjetischen Schriftsteller Wladimir Tschiwilichin (1924–1981), der eine Reihe hauptsächlich in Sibirien handelnder Werke verfasste.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Stadt gibt es Betriebe der holzverarbeitenden, Leicht- und Lebensmittelindustrie.

Mariinsk ist eine bedeutende Station an der Transsibirischen Eisenbahn (Streckenkilometer 3713 ab Moskau). Es ist der westlichste Bahnhof der regionalen Bahndirektion Krasnojarsker Eisenbahn. Die weitere Strecke in Richtung Nowosibirsk gehört zur Westsibirischen Eisenbahn. Zudem wechselt in Mariinsk das Bahnstromsystem von 3000 V Gleichstrom der Westsibirischen auf 25 kV 50 Hz Wechselstrom der Krasnojarsker Eisenbahn, sodass hier bei allen Zügen die Lokomotiven gewechselt werden.

Durch Mariinsk führt außerdem die Fernstraße M 53, die als Teil der transkontinentalen Straßenverbindung von Nowosibirsk nach Irkutsk führt, und von der hier die Regionalstraße R400 nach Tomsk abzweigt.

Einzelnachweise

  1. Siblag im Internetportal GULAG des MEMORIAL Deutschland e. V.
  2. Mitteilung des KGB der UdSSR über das Schicksal Pulkowoer Astronomen vom 10. Februar 1989 (russisch)

Weblinks

 Commons: Mariinsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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