Marktleugast

Marktleugast
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Marktleugast
Marktleugast
Deutschlandkarte, Position von Marktleugast hervorgehoben
50.17166666666711.633055555556554
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kulmbach
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Marktleugast
Höhe: 554 m ü. NN
Fläche: 33,89 km²
Einwohner:

3.301 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95352
Vorwahl: 09255
Kfz-Kennzeichen: KU
Gemeindeschlüssel: 09 4 77 138
Marktgliederung: 25 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Kulmbacher Straße 2
95352 Marktleugast
Webpräsenz: www.marktleugast.de
Bürgermeister: Norbert Volk (FW)
Lage von Marktleugast im Landkreis Kulmbach
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Über dieses Bild

Marktleugast ist ein Markt im Landkreis Kulmbach (Regierungsbezirk Oberfranken) und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Marktleugast.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Marktleugast

Geografische Lage

Marktleugast liegt am südöstlichen Rand des Naturparks Frankenwald.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Marktleugast hat 25 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Baiersbach
  • Filshof
  • Großrehmühle
  • Hanauerhof
  • Hermes
  • Hinterrehberg
  • Hohenberg
  • Hohenreuth
  • Kleinrehmühle
  • Kosermühle
  • Mannsflur
  • Marienweiher
  • Marktleugast
  • Mittelrehberg
  • Neuensorg
  • Neuguttenberg
  • Ösel
  • Roth
  • Steinbach
  • Tannenwirtshaus
  • Traindorf
  • Vorderrehberg
  • Weihermühle
  • Zegastmühle

Geschichte

Die erstmalige urkundliche Erwähnung Marktleugasts war im Jahre 1329.

Der Ort Marktleugast (früher Lubigast) gehörte in den ältesten Zeiten dem Kloster Langheim. Dies ist in Dekreten Kaiser Ludwigs IV. von 1329 und 1331 belegt, durch welche den Äbten zu Langheim das Recht zugesprochen wurde, in Leugast das Blutgericht auszuüben.

Im Jahre 1384 verkaufte Abt Friedrich von Langheim Leugast an den Fürstbischof Lambert von Bamberg. Im Laufe der Zeit kam Leugast in den Besitz der Familie Rabenstein. Auf dem Platz, auf dem jetzt die Kirche steht, hatte diese Familie eine Burg. In der Reformationszeit wurden einige Glieder der Familie protestantisch und zogen auf ihre Stammgüter Burg Rabeneck und Rabenstein bei Waischenfeld, wo dieser Zweig um das Jahr 1618, nachdem zwei junge Herren von Rabenstein an den Blattern gestorben waren, verlöschte.

Die katholischen Mitglieder der Familie blieben in Leugast und vermachten ihre Güter der Gemeinde und der Kirche zu Leugast, da auch dieser Zweig der Rabensteiner ausgestorben war. Das Schloss wurde wahrscheinlich in der Reformationszeit von den Schweden, die in dieser Gegend hausten, zerstört; eine kleine Kirche wurde auf seinen Trümmern gebaut. Nachdem dieses Kirchlein mit zunehmender Seelenzahl der Gemeinde zu klein und mit der Zeit baufällig geworden war, erteilte der Fürstbischof zu Bamberg und Kurfürst von Mainz, Lothar Franz von Schönborn, der Gemeinde Leugast die Erlaubnis, milde Beiträge für die Erbauung einer neuen Kirche zu sammeln.

Die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1762 bis 1782 vollendet und von Weihbischof Nitschke eingeweiht. Patrone der Kirche sind der Märtyrer und Apostel Bartholomäus und Sankt Martin. Die Kirche besitzt ein großes Deckengemälde mit den Vierzehn Nothelfern.

Die Revolution von 1848 brachte manche Umwälzung mit sich. Als 1849 die Not immer größer wurde, wanderte mancher, der das Geld aufbrachte, nach Amerika aus.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Marktleugast wiederholt von schweren Feuersbrünsten heimgesucht.

Gegen Ende dieses Jahrhunderts zogen Technik und Fortschritt in Marktleugast ein. So wurde 1899 die erste Straßenbeleuchtung und 1901 die erste Wasserleitung, teilweise aus Stiftungen der Bürger, eingerichtet. Der Erste Weltkrieg forderte von Marktleugast schwere Opfer. Die Frauen meusterten allein die schwere bäuerliche Arbeit.

Auch der Zweite Weltkrieg ging nicht spurlos an Marktleugast und seinen Bürgern vorüber; besonders die Besetzung durch fremde Truppen brachte viel Schweres mit sich. Die Nachkriegszeit änderte Zusammensetzung und Zahl der Bevölkerung. Für die Heimatvertriebenen entstand im Ortsteil Mannsflur eine neue Siedlung. Dort wurden 1956 eine Schule und 1959 eine evangelische Kirche errichtet.

Durch Ansiedlung von Industrie, Handel und Gewerbe, hauptsächlich der Textilbranche, später auch anderer Wirtschaftszweige, konnte Marktleugast seine ursprüngliche Monostruktur entscheidend verbessern. Viele Bürger finden in Marktleugast und seinen Ortsteilen Arbeit und Brot.

Kanalisation, Straßenbeleuchtung und Wasserversorgung wurden erheblich verbessert und teilweise neu geschaffen. Mit den Eingliederungen der früher selbständigen Gemeinden Traindorf (1971), Marienweiher (1977), Neuensorg und Hohenberg (1978) sowie der Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit dem Markt Grafengehaig hat die Gebietsreform einen vorläufigen Abschluss gefunden. Die gemeinsame Verwaltung konnte im Herbst 1981 in ein neues Verwaltungsgebäude direkt im Ortskern einziehen. Die langjährigen Bemühungen des Marktes Marktleugast zur Verbesserung der Infrastruktur wurden durch die Anerkennung als Kleinzentrum bestätigt. Marktleugast liegt im Naturpark Frankenwald und bietet seinen Bewohnern und Gästen ein weit verzweigtes Netz an Wanderwegen in abwechslungsreicher Landschaft an. Besonders für den Skilanglauf findet man im Winter ideale Bedingungen vor. Durch die örtlichen Vereine steht ein reichhaltiges Programm sportlicher Betätigung zur Verfügung. Die Palette reicht über Fußball, Handball, Gymnastik und Ringen bis zum Schießen, Angeln, Modellflug, Schach und Wandern.


Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2008 Norbert Volk (Freie Wähler). Sein Vorgänger war Manfred Huhs (Freie Wähler).

Marktgemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:

2002 2008
CSU 6 6
Freie Wähler 6 6
SPD 1 1
Hohenberger-Bürger-Gemeinschaft 1 2
Freie Wählergemeinschaft Neuensorg 1 1
Bürgerforum/FDP 1 -
Gesamt 16 16

Gemeindepartnerschaften

Marktleugast unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit Sankt Iwan bei Ofen/Pilisszentiván, Ungarn. Diese Partnerschaft initiierte Georg Bauer, er stammt selbst aus St. Iwan und flüchtete nach Marktleugast.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Als Sehenswürdigkeit gilt die katholische Pfarr- und Wallfahrtsbasilika Maria Heimsuchung im Kloster Marienweiher mit prunkvoller Innenausstattung. Marienweiher ist einer der ältesten Wallfahrtsorte in Deutschland und wird jährlich von vielen Gläubigen besucht.


Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111031/171251&attr=OBJ&val=1275

Weblinks

 Commons: Marktleugast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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