- Martin Wuttke
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Martin Wuttke (* 8. Februar 1962 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur.
Inhaltsverzeichnis
Künstlerisches Wirken
Wuttke begann seine Schauspielerausbildung beim Figurentheaterkolleg in Bochum und wechselte dann zur Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Er spielte an zahlreichen deutschsprachigen Bühnen: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Berliner Ensemble, Schaubühne am Lehniner Platz, Schillertheater Berlin, Deutsches Theater Berlin, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Theater des Westens Berlin, Thalia-Theater Hamburg, Staatstheater Stuttgart, Freie Volksbühne Berlin, Schauspielhaus Frankfurt am Main.
1995 bis 1996 war er kurzzeitig in der Nachfolge von Heiner Müller, Fritz Marquardt, Matthias Langhoff, Peter Palitzsch und Peter Zadek Intendant des Berliner Ensembles. Am Berliner Ensemble entstand auch eine seiner erfolgreichsten Arbeiten: In der Inszenierung von Heiner Müller Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bertolt Brecht spielt er bis heute seit 1995 die Titelrolle und brachte es bislang auf über dreihundert Vorstellungen, die noch immer weitestgehend ausverkauft sind. In Heiner Müllers Stück Quartett stand er gemeinsam mit Marianne Hoppe auf der Bühne in einem Zwei-Personen-Stück. Seit 1999 arbeitet er hauptsächlich an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Er arbeitete unter der Regie von Frank Castorf, Christoph Schlingensief, Christoph Marthaler und Rene Pollesch. Seit 2009 ist Martin Wuttke Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Im März 2010 übernahm er in der Regie von Thomas Vinterberg in dem mit dessen Co-Autor Mogens Rukov verfassten Stück Das Begräbnis die Rolle des Christian.
2007 übernahm er neben Simone Thomalla die Rolle des Kriminalhauptkommissars Andreas Keppler im Tatort des Mitteldeutschen Rundfunks. 2008 wurde der erste Tatort mit ihm als Kommissar in der ARD ausgestrahlt. 2009 spielte Wuttke Adolf Hitler in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds.
Privates
Martin Wuttke lebt mit der Schauspielerin Margarita Broich und den zwei gemeinsamen Söhnen in Berlin.[1]
Auszeichnungen
- 1992 Boy-Gobert-Preis der Stadt Hamburg
- 1995 Gertrud-Eysoldt-Ring
- 1995 und 2003 Schauspieler des Jahres vom Theatermagazin Theater heute
- 2010: Nestroy-Theaterpreis für seine Darstellungen in Das Begräbnis (Christian) – Burgtheater sowie in Peking Opel – Akademietheater/Burgtheater
- 2011: Deutscher Theaterpreis Der Faust in der Kategorie Darstellerin/Darsteller Schauspiel für das Theaterstück Schmeiß dein Ego weg! (Regie: René Pollesch)
Rollen
- Hamlet von William Shakespeare – Titelrolle. Regie: Holger Berg. Schauspiel Frankfurt, 1985.
- Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bertolt Brecht. Regie: Heiner Müller. Berliner Ensemble, 1995.
- Platonov von Anton Tschechow - Michael Vasiljevic Platonov, Dorflehrer. Regie: Alvis Hermanis. Akademietheater Wien, 2011.
Inszenierungen
- 1995: Erste Liebe von Samuel Beckett – Berliner Ensemble
- 1996: Germania III / Gespenster am Toten Mann von Heiner Müller – Berliner Ensemble (mit Volker Spengler, Ekkehard Schall, Margarita Broich)
- 1997: Quartett von Heiner Müller – Scuola d'Arte Drammatica Paolo Grassi (Milano)
- 1999: Artaud erinnert sich an Hitler und das romanische Cafe von Tom Peuckert – Berliner Ensemble
- 2002: Podpolje – nach Dostojewski (Aufzeichnungen aus dem Kellerloch) – Stiftung Schloss Neuhardenberg / Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (mit Volker Spengler)
- 2003: Perser nach Aischylos/Durs Grünbein – Stiftung Schloss Neuhardenberg / 3sat / ARTE (mit Sophie Rois, Volker Spengler, Alexander Scheer)
- 2004: Solaris nach Stanislaw Lem – Stiftung Schloss Neuhardenberg / La Ferme de Buisson (Paris) (mit Jeanne Balibar, Inga Busch, Fedja van Huet, Volker Spengler)
- 2006: Zarathustra. Die Gestalten sind unterwegs eine Exkursion nach Friedrich Nietzsche von und mit Jonathan Meese und Martin Wuttke – Stiftung Schloss Neuhardenberg
- 2007: Pffft oder Der letzte Tango am Telefon von George Tabori am Berliner Ensemble
- 2008: Gretchens Faust am Berliner Ensemble
- 2009: Ping Pong d’amour an den Münchner Kammerspielen
- 2009: Das Abenteuerliche Herz: Droge und Rausch am Berliner Ensemble
Filmografie
- 1991: Buster's Bedroom – Regie: Rebecca Horn
- 1997: Die 120 Tage von Bottrop – Regie: Christoph Schlingensief
- 1998: Tatort: Ein Hauch von Hollywood (TV) – Regie: Urs Odermatt
- 2000: Die Unberührbare – Regie: Oskar Roehler
- 2000: Die Stille nach dem Schuss – Regie: Volker Schlöndorff
- 2003: hamlet X – Regie: Herbert Fritsch (Wuttke als Claudius)
- 2003: Rosenstraße – Regie: Margarethe von Trotta
- 2006: Tatort: Pauline (TV) – Regie: Niki Stein
- 2007: Die Tote vom Deich (TV) – Regie: Matti Geschonneck
- 2007: Weiße Lilien – Regie: Christian Frosch
- 2008: Tatort: Todesstrafe (TV) – Regie: Patrick Winczewski
- 2008: Tatort: Ausweglos (TV) – Regie: Hajo Gies
- 2008: Tatort: Unbestechlich (TV) – Regie: Nils Willbrandt
- 2008: Tatort: Schwarzer Peter (TV) – Regie: Christine Hartmann
- 2009: Inglourious Basterds – Regie: Quentin Tarantino
- 2009: Tatort: Mauerblümchen (TV) – Regie: Johannes Fabrick
- 2009: Tatort: Falsches Leben (TV) – Regie: Hajo Gies
- 2010: Tatort: Absturz (TV) – Regie: Torsten C. Fischer
- 2010: Tatort: Heimwärts (TV) – Regie: Johannes Grieser
- 2010: Tatort: Schön ist anders – Regie: Judith Kennel
- 2011: Tatort: Rendezvous mit dem Tod (TV) – Regie: Buddy Giovinazzo
- 2011: Tatort: Nasse Sachen – Regie: Johannes Grieser
- 2011: Wer ist Hanna? – Regie: Joe Wright
Literatur
- Stephan Suschke (Hrsg.): Nahaufnahme: Martin Wuttke. Theaterarbeit mit Schleef, Müller, Castorf, Pollesch. Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 3895811645.
Weblinks
Commons: Martin Wuttke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Martin Wuttke in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Martin Wuttke im Prisma Starguide
Nestroypreisträger (Schauspieler)2000: Gert Voss | 2001: Sven-Eric Bechtolf | 2002: Sven-Eric Bechtolf | 2003: Markus Hering | 2004: Toni Slama | 2005: Michael Maertens & Nicholas Ofczarek | 2006: Nicholas Ofczarek | 2007: Bernhard Schir | 2008: Markus Hering | 2009: André Jung | 2010: Martin Wuttke
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