- Miss Europe
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Miss Europe ist ein jährlicher regionaler Schönheitswettbewerb für unverheiratete Frauen, an dem Europäerinnen und Kandidatinnen aus dem Libanon und Israel teilnehmen.
Zwei Wettbewerbe werden unterschieden:
Der erste wurde mit der Gründung des Comité pour l'election de Miss Europe im Jahre 1927 durch den französischen Journalisten Maurice de Waleffe (1874–1946) ins Leben gerufen. Er hatte zuvor den Wettbewerb um die Miss France begründet. Dieser Miss-Europe-Wettbewerb, der meist in Frankreich (bzw. seinen Besitzungen) stattfand, endete mit dem 2. Weltkrieg. Schon vorher ging die Beteiligung zurück, da verschiedene Staaten mit totalitären Regierungen Schönheitskonkurrenzen unterbanden und auch ihren Bürgerinnen verboten, sich an der Wahl zur Miss Europe zu beteiligen. So fanden die letzten nationalen Misswahlen vor dem Krieg in Estland 1932, in Deutschland 1933, in Spanien 1935 und in Polen 1937 statt. Eine Ausnahme bildete das faschistische Italien.
Nach dem Krieg und dem Tod de Waleffes wurde in Frankreich eine neue Organisation geschaffen: die Mondial Events Organisation (MEO), die den Wettbewerb seitdem organisiert. Die Gründer waren Roger Zeiler und Claude Berr. Dieser verstarb 1981, und 2003 verkaufte Roger Zeiler die Lizenz an Endemol, eine der größten TV-Produktionsfirmen. Seit 1948 wechseln die Veranstaltungsorte und -länder. Auch am äußersten Rand Europas und außerhalb des Kontinents fanden Wahlen statt, so mehrfach in Beirut (Libanon), 1968 in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo, später Zaire), 1969 in Rabat (Marokko) und 1991 in Dakar (Senegal). Die Wahl 2007, die für Moskau angekündigt war, fand nicht statt. Auch 2008 und 2009 (hier war Beirut angekündigt), fiel die Veranstaltung aus.
Für die Teilnahme qualifiziert sind die Titelträgerinnen der nationalen Lizenznehmer. Für Deutschland ist das zur Zeit nicht die Miss Germany der MGC – Miss Germany Corporation, sondern die Miss Deutschland des MGO – Komitee Miss Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Die Siegerinnen
Miss Europe ab 1928 Jahr Name Land Ort der Wahl 1928 Stefanie Job Schweiz Paris, Frankreich 1929 Böske Simon Ungarn Paris, Frankreich 1930 [Aliki] Alice Diplarakou Griechenland Paris, Frankreich 1931 Jeanne Juilla Frankreich Paris, Frankreich 1932 Åse Clausen Dänemark Nizza, Frankreich 1933 Tatiana Maslowa [Marlow, Marlon] [1] Russland Madrid, Spanien 1934 Ester Toivonen Finnland Hastings, Großbritannien 1935 Alicia Navarro Spanien Torquay, Großbritannien 1936 Antonia Arques [2] Spanien Tunis, Tunesien 1937 Britta Wikström Finnland Constantine, Algerien 1938 Sirkka Salonen Finnland Kopenhagen, Dänemark 1939-47 nicht ausgetragen 1948 Jacqueline Donny Frankreich Enghien-les-Bains, Frankreich 1949 Juliette Figueras Frankreich Palermo, Italien 1950 [Johanna] Hanni Schall Österreich Rimini, Italien 1951 nicht ausgetragen 1952 Günseli Başar Türkei Neapel, Italien 1953 Eloisa Cianni Italien Istanbul, Türkei 1954 Christel Schaack [3] Bundesrepublik Deutschland Vichy, Frankreich Danièle Gerault Frankreich 1955 Inga-Britt Söderberg Finnland Helsinki, Finnland 1956 Margit Nünke Bundesrepublik Deutschland Stockholm, Schweden 1957 Corine Rottschäfer Niederlande Baden-Baden, Bundesrepublik Deutschland 1958 [Johanna] Hanni Ehrenstrasser Österreich Istanbul, Türkei 1959 [Christine] Christl Spazier Österreich Palermo, Italien 1960 Anna Ranalli Italien Beirut, Libanon 1961 Ingrun Helgard Möckel Bundesrepublik Deutschland Beirut, Libanon 1962 Maruja García Nicoláu Spanien Beirut, Libanon 1963 Mette Stenstad Norwegen Beirut, Libanon 1964 Elly Konie Koot Niederlande Beirut, Libanon 1965 Juliane Herm Bundesrepublik Deutschland Nizza, Frankreich 1966 Maria Dornier Frankreich Nizza, Frankreich 1967 Paquita Torres Pérez Spanien Nizza, Frankreich 1968 Leena Marketta Brusiin Finnland Kinshasa, Kongo 1969 Sasa Zajc Jugoslawien Rabat, Marokko 1970 [Noella Afonso] Noelia Alfonso Cabrera Spanien Athen, Griechenland 1971 Filiz Vural Türkei Tunis, Tunesien 1972 Monika Sarp Bundesrepublik Deutschland Estoril, Portugal 1973 [4] [Anna Maria] Anke Groot Niederlande Kitzbühel, Österreich 1974 [Maria Isabel] Maribel Lorenzo Saavedra Spanien Wien, Österreich 1975 abgesagt wegen des Bürgerkrieges im Libanon [5] (geplant: Beirut, Libanon) 1976 Riitta Inkeri Väisänen Finnland Rhodos, Griechenland 1977 nicht ausgetragen [6] 1978 Eva Maria Düringer Österreich Helsinki, Finnland 1979 nicht ausgetragen [7] 1980 Karin Zorn Österreich Puerto de la Cruz, Spanien 1981 Anne Mette Larsen Dänemark Birmingham, Großbritannien 1982 Nazlı Deniz Kuruoğlu Türkei Istanbul, Türkei 1983 nicht ausgetragen [8] 1984 Neşe Erberk Türkei Bad Gastein, Österreich 1985 Juncal Rivero Fadrique Spanien Mainz, Bundesrepublik Deutschland 1986-87 nicht ausgetragen [9] [10] 1988 Michela Rocco di Torrepadula Italien Ragusa, Italien 1989-90 nicht ausgetragen wegen des Golfkriegs [11] 1991 Susanne Petry [12] Deutschland Dakar, Senegal Katerina Michalopoulou Griechenland 1992 Marina Tsintikidou Griechenland Athen, Griechenland 1993 Arzum Onan Türkei Istanbul, Türkei 1994 Lilach Ben-Simon Israel Istanbul, Türkei 1995 Monika Žídková Tschechien Istanbul, Türkei 1996 Marie-Claire Harrison England Tirana, Albanien 1997 Isabelle Darras Griechenland Kiew, Ukraine 1998 nicht ausgetragen [13] 1999 Yelena Rogozhina Russland Beirut, Libanon 2000 nicht ausgetragen [14] 2001 Elodie Gossuin Frankreich Beirut, Libanon 2002 Svetlana Koroleva Russland Beirut, Libanon 2003 Zsuzsanna Laky Ungarn Nogent-sur-Marne (Eurodisney), Frankreich 2004 nicht ausgetragen 2005 Shermine Shahrivar Deutschland Paris, Frankreich 2006 Alexandra Rosenfeld Frankreich Kiew, Ukraine 2007-09 nicht ausgetragen Anmerkungen:
- ↑ Tatiana Maslowa war Exil-Russin; in der UdSSR gab es keine Misswahlen.
- ↑ Antonia Arques hatte schon 1935 zur Miss Universe kandidiert.
- ↑ Christel Schaack wurde disqualifiziert, weil sie verwitwet war. Dies widersprach jedoch damals nicht den Bestimmungen für ihre Wahl zur Miss Germany. An ihre Stelle als Miss Europe rückte die zweitplatzierte Danièle Gerault aus Frankreich auf. Da niemandem Betrugsabsicht unterstellt werden konnte, erkannte die Jury Christel Schaack den inoffiziellen Titel einer „Miss Europe ehrenhalber“ zu.
- ↑ Die Austragung für 1973 fand erst am 23. Januar 1974 statt.
- ↑ Die Siegerin vom Mai 1974 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1974/75 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom März 1978 wurde deshalb Miss Europe 1977/78 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom März 1980 wurde deshalb Miss Europe 1979/80 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom März 1984 wurde deshalb Miss Europe 1983/84 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom Mai 1985 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1985/86 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom Mai 1988 wurde deshalb Miss Europe 1987/88 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom Juni 1991 wurde deshalb Miss Europe 1990/91 tituliert.
- ↑ Susanne Petry wurde später aus unbekanntem Grund disqualifiziert. An ihre Stelle trat die zweitplatzierte Katerina Michalopoulou aus Griechenland.
- ↑ Die Siegerin vom September 1997 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1997/98 tituliert.
- ↑ Die Siegerin vom Juni 1999 wurde deshalb nachträglich Miss Europe 1999/2000 tituliert.
Abweichende veröffentlichte Namensformen in [eckigen Klammern].
Konkurrenz-Wettbewerb
Ein gleichnamiger Wettbewerb ist nur lückenhaft dokumentiert. Die Siegerinnen wurden anfangs Miss Europa (für 1963 und 1973 durch die Inschrift auf den Siegerschärpen belegt), später (auch) Miss Europe, Miss Europe International, um 1986/87 Queen of Europe genannt. Die zugehörige Organisation (Comité Officiel et International Miss Europe) wurde 1950 von Jean Raibaut in Paris ins Leben gerufen. Der Sitz wurde später nach Marseille verlegt. Der erste Wettbewerb, von dem das genaue Datum überliefert ist, fand am 22. Februar 1952 in Amsterdam statt. 1998 beauftragte Raibaut das Tony Corrieri Management in Messina (Sizilien) mit der Durchführung der Veranstaltungen – zunächst für 5 Jahre. 2000 wurde das Comité Officiel vom Konkurrenz-Veranstalter MEO (s.o.) verklagt, den Namen Miss Europe nicht mehr zu verwenden. Nach 2004 ist eine Durchführung des Wettbewerbs nicht mehr nachweisbar.
Miss Europa, Miss Europe, Miss Europe International Jahr Name Land Ort der Wahl 1951 Jacqueline Genton Schweiz Palermo, Italien 1952 Judy Breen Großbritannien Amsterdam, Niederlande 1953-55 ? 1956 ? ? La Baule, Frankreich 1957 Ingrid Weiss Ost-Deutschland Paris, Frankreich 1958 Evelyne Ricket Frankreich Amiens, Frankreich 1959 Sophie d'Estrade Frankreich Meaux, Frankreich 1960-62 ? 1963 Emanuela Cresci Italien Alassio, Italien 1964-66 ? 1967 Berrit Kvorning Dänemark ? 1968-69 ? 1970 Maria Korner [Körner?] Bundesrepublik Deutschland ? 1971 ? 1972 Ingeborg Sørensen Norwegen ? 1973 Diana Scapolan Italien Barcelona, Spanien 1974 Wencke Stehen Norwegen Santa Cruz de Tenerife, Spanien 1975 Vivianne Van Der Cauter Belgien Monaco 1976 Maria Teresa Maldonado Valle Spanien Andorra 1977 ? 1978 Barbara Meefs Niederlande Reggio nell’Emilia, Italien 1979-83 ? 1984 Trine Elizabeth Mørk Norwegen Wien, Österreich 1985 ? 1986 Raquel Brun Schweden Malta 1987 Anja Hörnich Bundesrepublik Deutschland Madrid, Spanien 1988-95 ? 1996 Mimmi Gunnarsson Schweden Izmir, Türkei 1997 ? 1998 Nataša Spasojević Miss Yu ? 1999 Anna Maria Tudorache Rumänien Taormina, Italien 2000 nicht ausgetragen 2001 abgesagt (geplant: Taormina, Italien) 2002 Amandine Hatzithomas Griechenland Warschau, Polen 2003 ? ? ? 2004 Michaela Wostlová Tschechien Palermo, Italien Anmerkung: 1986 lief der Wettbewerb unter dem Namen Miss Europe International. Der Titel von Raquel Brun wurde umbenannt in Queen of Europe. Diesen erhielt im Folgejahr auch Anja Hörnich.
Miss Regina d’Europa
Einen weiteren Wettbewerb mit ähnlich klingendem Titel gab es 2002 bis 2005. Die Organisation hatte ihren Sitz in Italien. Die Veranstaltung wurde zwar als internationaler Wettbewerb bezeichnet, es scheinen aber überwiegend italienische Kandidatinnen teilgenommen zu haben. Der italienische Titel Miss Regina d’Europa (bzw. seine Übersetzung) führte leicht zu Verwechslungen mit Miss Europe und Queen of Europe (Regina d’Europa = Königin Europas = Queen of Europe). Seit 2006 ist keine Austragung mehr nachweisbar, und die Webseite der ehemaligen Veranstalter (spätestens) seit dem Jahreswechsel 2007/08 anderweitig belegt.
Miss Regina d’Europa Jahr Name Land Ort der Wahl 2002 Martina Micozzi Italien ? 2003 Sandra Monfardin [Moffardin] Italien Poreč, Kroatien 2004 Svetlana … ? Malta 2005 Sara Donati Italien ? Weblinks
Commons: Miss Europe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kultur (Europa)
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