Moët Hennessy Louis Vuitton S. A.

Moët Hennessy Louis Vuitton S. A.
Moët Hennessy - Louis Vuitton S. A.
Moët Hennessy Louis Vuitton-Logo
Unternehmensform Société Anonyme (Aktiengesellschaft)
ISIN FR0000121014
Gründung 1987
Unternehmenssitz Paris, Frankreich
Unternehmensleitung

Bernard Arnault (PDG)

Mitarbeiter 71.885 (2007)[1]
Umsatz 16,481 Mrd. € (2007)[1]
Branche Luxusgüter
Website

www.lvmh.com

LVMH ist die Abkürzung für den französischen Konzern Moët Hennessy - Louis Vuitton S.A., der Mehrheitsrechte an ca. 60 verschiedenen Luxusmarken hält, die in ca. 2000 Geschäften vertrieben werden.[2] Der Konzern ist weltweit Branchenführer in der Luxusgüterindustrie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Konglomerat entstand im September 1987, durch die Fusion der Unternehmen Louis Vuitton und Moët Hennessy, da ihre Vorstände - Henry Racamier (Louis Vuitton) und Alain Chevalier (Moët Hennessy) - eine feindliche Übernahme fürchteten.[3] Der Name des Konzerns setzt sich zusammen aus den Traditionsmarken des Koffer- und Taschenherstellers Louis Vuitton (seit 1854), des Champagnerherstellers Moët et Chandon (seit 1743) und des Cognacproduzenten Hennessy (seit 1765). Chevalier wurde Präsident des neuen Unternehmens, Recaimer wurde sein Stellvertreter.

Im folgenden Jahr kam es zunehmend zu Meinungsverschiedenheiten über den Betrieb des Konglomerats. Henry Recaimer fühlte sich dominiert und wandte sich daher an Bernard Arnault, dieser sollte Anteile des Unternehmens übernehmen.[4] Alain Chevalier hingegen wandte sich 1988 an den britischen Spirituosen-Giganten Guinness, der einen 12%-Anteil an Moët Hennessy im Tausch für ein 12%-Guinness-Anteil erhielt.[5]

Die Unterstützer wurden jedoch schnell Feinde im eigenen Unternehmen: Mithilfe der Investmentbank Lazard Frères und Guinness übernahm Bernard Arnault 45% von LVMH. Ein Rechtsstreit mit Henry Recaimer - Alain Chevalier war inzwischen ausgeschieden - folgte, aus dem Arnault jedoch als Sieger hervorging.[6] Somit konnte Arnault 1989 gegen den Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder Präsident des Konzerns werden.[3]

1990 - auch Henry Recaimer hatte den Konzern mittlerweile verlassen - erhöhten Bernard Arnault und Guinness die wechselseitige Beteiligung auf 24%. Die Allgegenwart des Louis-Vuitton-Monogramm in der Mitte der 1980er Jahre beschädigt den Ruf der Marke als Status-Symbol und führte zu Umsatzrückgängen am Anfang der 1990er Jahre.[6] 1994 wurden die gegenseitigen Beteiligungen von LVMH und Guinness neu gegliedert. Guinness besaß nun 34% von Moët Hennessy, LVMH bekam ein Rückkaufrecht für Anteile an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft und den Guinness-Anteil an Moët Hennessy.[7][5]

LVMH breitete das Geschäftsfeld auf den Einzelhandel aus, indem es 1996 in DFS und 1997 in Sephora und Douglas investierte. Trotz der großen Streuung der Geschäftsbereiche und der Vergrößerung des Betriebes. Vor allem der asiatische Markt machte LVMH zu schaffen.[6] Auch der Versuch die Fusion von Grand Metropolitan und Guinness auszubremsen verwandelte sich in einen Rückschlag. Bernard Arnault wollte Moët Hennessy einbringen, um am neuen Spirituosen-Giganten beteiligt zu sein, und hatte daher Milliarden in Grand Metropolitan investiert.[7] Ende der 1999 war dann der Umbruch, die asiatischen Märkte wuchsen wieder, LVMH konnte nun neue Marken kaufen.[6]

Auch heute ist Bernard Arnault noch Vorsitzender des Vorstandes und Grossaktionär über die Group Arnault. Die Group Arnault besitzt 47,40% der Aktien. Weiter Anteilseigner sind: Internationale institutionelle Anleger mit 28,00%, französische institutionelle Anleger mit 14,90%, Treasury Shares mit 3,20% und ein Streubesitz von 6,50%.[8]

Geschäftszahlen

Quelle: teletrader.com[1] & opesc.org[9] 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Umsatz in Mrd. Euro 12,693 11,962 12,481 13,910 15,306 16,481
Gewinn in Mrd. Euro 0,556 0,723 1,194 1,440 1,879 2,025
Mitarbeiter 53.812 54.960 59.210 61.088 64.253 71.885

Marken der Gruppe LVMH

Unterteilt wird in folgende fünf Geschäftsbereiche (in Klammern: Jahr der Übernahme/Gründung bzw. Anteil):

Wein & Spirituosen

Fashion & Lederwaren

Parfum & Kosmetika

Uhren & Schmuck

Selective Retailing

  • Einzelhandel: Duty Free Shoppers (DFS, 1998), Sephora (1997), Le Bon Marché (1998), Marie-Jeanne Godard (1998), eLUXURY (gegründet 2000), Miami Cruiseline Services (2000), La Samaritaine (2001)
  • Medien: Investir (1993), Radio Classique (1999), Le Monde de la Musique (2000)[23], Connaissance des Arts (2000), Arléa (2004)[24], Les Échos (2007), Défis (?), TPE-PME (?), Salon des Entrepreneurs (?)

Die älteste Marke des Unternehmens ist das Weingut Château d’Yquem, dessen Geschichte auf das Jahr 1593 zurückgeht. Die wertvollste Marke ist Louis Vuitton, deren Wert zuletzt auf 20,321 Milliarden Euro geschätzt wurde.[25]

Luxusgüterbranche

Während die Luxusgüterhersteller lange Zeit alteingesessene Familienbetriebe waren, sind sie heutzutage meist Teil eines internationalen Luxusgüterkonzerns, siehe Konkurrenz unten. Nach außen hin werden die Marken unabhängig dargestellt, aber intern werden Zulieferer und Lizenznehmer zur Kostenersparnis geteilt. Das umsatz- und gewinnträchtigste Feld ist das Lizenzgeschäft mit Düften und Kosmetika, Lederwaren, Brillengestellen, Uhren und Schmuck, da sich die eigentliche Mode nur wenige wohlhabende Kunden leisten können.

Wichtige Wachstumsmärkte für Luxuswaren sind Russland, Indien und insbesondere China, Japan und Korea.

Konkurrenzfirmen

  • Prada-Gruppe, Mailand; CEO: Patrizio Bertelli; Fokus auf Kleidung; Marken: Prada, Miu Miu.
  • EganaGoldpfeil-Holding, Hongkong; der deutsche Eigentümer Hans-Jörg Seeberger ist im Oktober 2007 verstorben; Schwerpunkt sind deutsche Marken, dabei vor allem Lederwaren; Marken: Comtesse, Goldpfeil, Salamander, Cerruti 1881, Joop!, und andere.

Trivia

Im Sommer 2006 beschäftigte sich ein Pariser Gericht mit der Louis-Vuitton-Vorzeigefiliale auf der Champs-Élysées. Die Öffnungszeiten sollten auf den Sonntag ausgedehnt werden. Durch Ausstellungsräume in den oberen Etagen handele es sich um einen Kulturbetrieb, so die Begründung von LVMH. LVMH verlor den Streit.[26]

Einzelnachweise

  1. a b c LVMH SA: Kennzahlen, teletrader.com.
  2. The Group: LVMH Group, lvmh.com.
  3. a b "Der größte Luxuskonzern weltweit", manager-magazin.de, 14. Dezember 2001.
  4. "Gewinne vom Feinsten", Die Zeit 50/1994, 9. Dezember 1994, Seite 33.
  5. a b Our history, diageo.com.
  6. a b c d Lvmh Moët Hennessy Louis Vuitton Sa, referenceforbusiness.com.
  7. a b "LVMH: Luxus hat seinen Preis", wirtschaftsblatt.at, 11. September 1997.
  8. LVMH MOËT HENN. L. VUITTON SA ACTIONS PORT. (C.R.) EO 0,3, markets.ftd.de.
  9. LVMH, opesc.org.
  10. a b "Edward J. Phillips (...) Donates $1 Million to Multiple Myeloma Research Consortium", themmrc.org, 27 Januar 2005.
  11. a b "Millennium Acquires Belvedere Trademark in The U.S", findarticles.com, 29. Juni 2007.
  12. "Starker Tango", weinwelt.at.
  13. "NAPA VALLEY STUNNER - FAMED WINERY SOLD", sfgate.com, 1. August 2007.
  14. a b Cape Mentelle, thewinedoctor.com, 19. Mai 2007.
  15. ARGENTINISCHE WIRTSCHAFT, Argentinisches Tageblatt, 23. August 2003.
  16. "INTERNATIONAL BRIEFS;Moet Hennessy to Buy Celine Fashion House", nytimes.com, 22. März 1996.
  17. a b c d e f LVMH COMPANIES AND BRANDS, lvmh.com.
  18. "LVMH Invests in Tod's, the Italian Luxury Company", findarticles.com, 13. November 2000.
  19. "LVMH Adds Fashion House Emilio Pucci To Its Empire", International Herald Tribune, 18. Februar 2000.
  20. "LVMH Acquires Controlling Stake in Benefit Cosmetic", findarticles.com, 14. September 1999.
  21. "LVMH Acquires American Cosmetics Company FRESH", findarticles.com, 25. September 2000.
  22. DIE GESCHICHTE VON HUBLOT GENEVE, hublot.com, 2008.
  23. De la naissance du titre à aujourd'hui : faits, dates et chiffres, lemondedelamusique.fr.
  24. References, riseofthewest.net.
  25. Best Global Brands: 2007 Rankings, interbrand.com.
  26. "Der Luxusjäger", manager-magazin-Spezial 2006, 10. Oktober 2006, Seite 86.

Weblinks


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