Arosa GR

Arosa GR
Arosa
Wappen von Arosa
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk: Plessur
BFS-Nr.: 3921Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 7050
UN/LOCODE: CH ARS
Koordinaten: (771390 / 183803)46.7833339.683331775Koordinaten: 46° 47′ 0″ N, 9° 41′ 0″ O; CH1903: (771390 / 183803)
Höhe: 1'775 m ü. M.
Fläche: 42.53 km²
Einwohner: 2244
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.arosa.ch
Karte
Karte von Arosa

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Arosa ist eine politische Gemeinde im Kreis Schanfigg, Bezirk Plessur des Kantons Graubünden in der Schweiz. Der Ferien- und Erholungsort, höchstgelegene Siedlung im Schanfigg, besitzt ein bekanntes und schneesicheres Skigebiet mit über 70 Pistenkilometern.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Beschreibung: In Blau über silbernem Zweispitzberg goldene Strahlensonne. Das seit 1935 in dieser Form geführte Wappen stellt die sonnige Höhenlage der Gemeinde dar. Bei dem stilisiert dargestellten, doppelspitzigen Berg handelt es sich um das Erzhorn (2924 m), einem der Berge, die den Talkessel von Arosa umgeben.

Geographie

Arosa liegt 15 km (Luftlinie) südöstlich von Chur am Ende des Schanfigger Tals. Die rund 3 km weite, auf 1700 bis1'900 m ü. M. gelegene Mulde des Talschlusses ist an allen Seiten von Bergen umgeben. Das Gemeindegebiet umfasst den Einzugsbereich des Oberlaufs der Plessur mit Ausnahme des von Süden einmündenden Welschtobels und hat daher die Form eines Hufeisens. Im Westen verläuft die Gemeindegrenze vom Aroser Weisshorn (2653 m) nach Süden über Plattenhorn und Tschirpen zum Parpaner Weisshorn (2824 m) und dann über das Parpaner Rothorn (2861 m) zum Aroser Rothorn (2980 m, höchster Punkt der Gemeinde). Anschliessend führt sie auf dem Nordostgrat des Rothorns zum Erzhorn (2924 m) und Älpliseehorn (2725 m), so dass das Quellgebiet der Plessur mit der Aroser Alp, Älplisee (2156 m) und Schwellisee (1933 m) halbkreisförmig umfasst wird. Nachdem sie den Welschtobelbach auf 1659 m gequert hat, steigt die Grenze zum Grat der Leidflue (2560 m), umgreift mehrere abgelegene Talkammern und erreicht über den markanten Sandhubel (2764 m) am Valbellahorn (2763 m) den südöstlichsten Punkt des Territoriums. Der anschliessende Abschnitt – Grenze gegen die Landschaft Davos – wird durch die Passübergänge Alteiner, Bärentaler und Maienfelder Furgga in mehrere Gebirgsgruppen gegliedert; die höchsten Berge sind die Amselflue (2781 m), das Furggahorn (2727 m) und das vorgeschobene Schiesshorn (2605 m).

Das Dorf Arosa erstreckt sich über rund 2 km Länge, wobei der heutige Siedlungsschwerpunkt an Unter- und Obersee (1734 m) liegt. Ein drittes landschaftsprägendes Element neben den Seen und dem Kranz der Berge bildet die auf etwa 1900 m ü. M. verlaufende Waldgrenze: Westlich des Dorfes herrschen Alpweiden und ausgedehnte Geröllhalden vor, talabwärts, wo sich die Plessur bis zur Talenge von Litzirüti auf 4 km Länge um 300 m eintieft, dominiert der geschlossene Nadelwald.

Im Jahr 1997 wurden 42.0 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 15.2 % ein, die Siedlungen 3.1 %. Als unproduktiv galten 39.7 %.

Nachbargemeinden sind Langwies, Davos, Schmitten, Alvaneu, Lantsch/Lenz, Vaz/Obervaz, Tschiertschen-Praden, Molinis, Litzirüti und Peist.

Geschichte

Die ersten bekannten Siedlungen existierten im 13. Jahrhundert. Nach 1300 liessen sich aus Davos kommende, deutsch sprechende Walser in Arosa (1330 als Araus erwähnt) nieder und vertrieben die ursprünglichen rätoromanischen Siedler. In den nächsten Jahrhunderten lebte die Aroser Bevölkerung von der alpinen Weidewirtschaft. Aufgrund des Missverhältnisses zwischen geringer Einwohnerzahl und grossem Territorium wurden ausgedehnte Alpweiden an auswärtige Grundbesitzer verkauft: die Sattelalp an die Bürgergemeinde Chur, die Furggaalp an die Bürgergemeinde Maienfeld, die Alp Altein Tiefenberg an Gemeinden im mittleren Albulatal.

Bis weit ins 19. Jahrhundert blieb Arosa ein weltabgeschiedenes Bauerndörfchen. Durch das enge Plessurtal nach Chur bestand keine Strasse. Wichtigste Verbindung zur Aussenwelt waren die beschwerlichen Passwege nach Davos, zu welchem Ort Arosa bis 1851 auch politisch gehörte. Im Jahr 1850 war die Bevölkerung auf 52 Einwohner abgesunken. Der Aufschwung setzte erst ab 1883 ein, als Arosa von dem deutschen Arzt Dr. Otto Herwig, der in Davos von einem Lungenleiden geheilt wurde, als Luftkurort entdeckt wurde. Bereits 1888 wurde ein erstes Sanatorium eröffnet. Ab 1900 gesellte sich langsam der Wintersport hinzu. 1938 nahm man die ersten Skilifte in Betrieb, und 1956 wurde die Weisshornbahn eröffnet, der bald weitere Seilbahnen folgten. Eine Verbindung zum Skigebiet von Lenzerheide ist in Planung.

Thomas Mann verbrachte in Arosa die ersten Wochen seines Exils.

Bevölkerung

Jahr 1850 1900 1930 1970 1980 2005
Einwohnerzahl 52 1071 3366 2717 2782 2272

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Einheimischen leben fast ausschliesslich vom Tourismus. Mit rund 4'500 Gästebetten in Hotels und weiteren 8'000 in Ferienwohnungen werden jährlich knapp eine Million Logiernächte erreicht. Dabei bemüht sich Arosa Tourismus unter der Leitung von Hans-Kaspar Schwarzenbach, ein Gegengewicht zur dominierenden Wintersaison zu schaffen. Seit 2003 können Logiergäste die Bergbahnen im Sommer gratis benützen. Dieses damals einzigartige Konzept gewann den Milestone und wurde seither von anderen Destinationen mehrmals kopiert. Ausserdem begeistert seit 2003 das grösste multimediale Wasserspiel die Sommergäste. Seit 1991 findet alljährlich das Arosa Humorfestival statt, mit bekannten Künstlern aus dem In- und Ausland. Das Publikum wählt einen Künstler, der mit dem sogenannten " Schneestern " prämiert wird. 2006 gewann Rebecca Carrington den Preis. Preisträger der Vorjahre sind u.a. Gerhard Polt und Malediva.

Seit 2004 findet jeweils im Januar das WSF World Spirit Forum in Arosa statt. Auf der internationalen Plattform für Vordenker und spirituelle Führer arbeiten engagierte Menschen aus den Feldern: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Kultur und Gesellschaft synergetisch und integral an den globalen Fragen der Zeit.

Auf einem Wanderweg entlang des "Hausberges" von Arosa, dem Tschuggen, findet sich eine Attraktion der besonderen Art: Infolge langjähriger (verbotener) Fütterung mit Nüssen durch Touristen fast handzahme Eichhörnchen, die schon mal das Hosenbein eines Wanderers erklettern oder auf die Schulter springen.

Ein eigentliches Highlight in Arosa sind die täglich frisch präparierten Winterwanderwege, die mitten durchs Skigebiet führen und es daher erlauben, dass Skifahrer und Nichtskifahrer miteinander in die schneesicheren Winterferien reisen können und sich auf den Hütten treffen können.

Verkehr

Arosa ist Endpunkt der 1914 eröffneten Chur-Arosa-Linie der Rhätischen Bahn und der parallel verlaufenden, 1890 fertiggestellten Kantonsstrasse. Alljährlich im September findet auf dieser Strasse zwischen Langwies und Arosa das Autorennen für klassische Rennwagen statt - das VP Bank Classic - und begeistert Tausende Zuschauer. Es ist das einzige Autorennen der CH, bei dem "voll" auf Zeit gefahren wird.

Persönlichkeiten

Galerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Literatur

  • Marcel Just, Christof Kübler, Matthias Noell (Hrsg.) Arosa - Die Moderne in den Bergen, gta Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-85676-214-8.
  • Arosa Bergbahnen AG (Hrsg.): Bergfahrt - 75 Jahre Bergbahnen in Arosa, Weber AG, Thun-Gwatt 2005, ISBN 3-909532-30-6.
  • Hans Danuser/SC Arosa (Hrsg.): 100 Jahre Skiclub Arosa 1903-2003, Eigenverlag SC Arosa, Arosa 2003.
  • Ueli Haldimann (Hrsg.): Hermann Hesse, Thomas Mann und andere in Arosa, AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich 2001, ISBN 3-905111-67-5.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden, 2. Auflage, Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
  • Hans Danuser: Arosa - wie es damals war (1850-2003), Bde. 1-7, Eigenverlag Danuser, Arosa 1997-2004.
  • Vereinigung für Walsertum (Hrsg.): Die Walser - Ein Arbeitsheft für Schulen, 3. Auflage, Verlag "Wir Walser", Brig 1998.
  • Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg, Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997.
  • Kurverein Arosa (Hrsg.): Schweizer Ferienklassiker: Band 1 - Arosa, Arosa 1995.
  • Elmar Brunner: 70 Jahre EHC Arosa - Ein Dorf schreibt Schweizer Sportgeschichte, Eigenverlag F&L Planungen AG / Store Line AG, Chur 1994.
  • Hans Hofmann: Chur-Arosa, vom Bau und Betrieb der Bahn, 2. Auflage, Calanda Verlag H. Hofmann, Chur 1989/93, ISBN 3 905 260-11-5.
  • Reinhard Kramm (Hrsg.): Mein Bergkirchli - 500 Jahre Kirche Innerarosa, Arosa 1993.
  • Schweizer Skischule Arosa (Hrsg.): 60 Jahre Schweizer Skischule Arosa, Jona 1993 (neuer, ergänzter Einband).
  • Beat Fischer: 500 Jahre Bergkirchli Arosa (mit vielen Hinweisen zur Ortsgeschichte), Eigenverlag Beat Fischer, Chur 1992.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum, 6. Auflage, Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1991, ISBN 3-905241-17X.
  • Schanfigg/Arosa, in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990.
  • Kathrin Rüegg: Als die Grossmutter noch jung war, Bertelsmann-Club, Gütersloh 1989.
  • Hans Danuser, Ruedi Homberger: AROSA und das Schanfigg, Eigenverlag Danuser/Homberger, Arosa 1988.
  • Gemeinde Arosa (Hrsg.): Arosa in Kürze, Eigenverlag Gemeinde, Arosa 1986.
  • Christian Patt: Schanfigger Wörter - Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch, Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986.
  • Kurverein Arosa (Hrsg.): 100 Jahre Kurverein Arosa 1884-1984, Arosa 1984.
  • Schweizer Skischule Arosa (Hrsg.): 50 Jahre Schweizer Skischule Arosa, Jona 1983.
  • Ernst Rahm: Die Aroser Seen, Eigenverlag Rahm, Arosa 1982.
  • Victor J. Willi: Arosa - Ein schweizerischer Sport- und Ferienort neuartig präsentiert, Habegger Verlag, Derendingen 1979, ISBN 3-85723-127-0.
  • Ruedi Homberger, Andri Peer: AROSA - Ein farbiger Bildband von Ruedi Homberger, Text von Andri Peer, Ra Verlag, Rapperswil o.J. (um 1975).
  • J.B. Casty: AROSA - Aus der Heimatkunde des weltbekannten Kurortes, Verlag Kur- und Verkehrsverein Arosa, Arosa 1959.
  • Fritz Maron/SC Arosa (Hrsg.): 50 Jahre Ski-Club Arosa, Eigenverlag SC Arosa, Arosa 1953.
  • Fritz Maron: Arosa - Beziehungen zwischen Arosa und Davos, Arosa 1951.
  • Fritz Maron: Vom Bergbauerndorf zum Weltkurort AROSA, Verlag F. Schuler, Chur 1934.
  • Fritz Maron: Die Geschichte des Aroser Skilaufes, Verlag Buchdruckerei Arosa, Arosa 1933.
  • Dr. F.W. Caviezel: Arosa, seine hygienischen Verhältnisse vor dem Fremdenverkehr, Verlag Buchdruckerei Gutenberg, Lachen 1932.
  • G. Bener, H. Roelli, E. Stiefel: Arosa entgegen, o.J. (um 1930).
  • Fritz Maron, Ferdinand Zai: Das alte Eggahaus in Arosa - Ein Heimatmuseum für das Tal Schanfigg, Eigenverlag Verein für Naturschutz und Heimatkunde Arosa, Arosa o.J. (um 1930).
  • J.B. Casty: Denkschrift über das Volksschulwesen der Gemeinde Arosa, Verlag Buchdruckerei AG Arosa, Arosa 1928.
  • Dr. P. Götz: Das Strahlungsklima von Arosa, Verlag Jul. Springer, Berlin 1926.
  • E. Rud: Das Schanfigg, Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o.J. (um 1920).
  • Anna Hold, Robert Just: Vom alten Arosa, Verlag Buchdruckerei Arosa, Arosa 1917.
  • A. Jenny: Arosa und die Chur-Arosa-Bahn, Orell Füsslis Wanderbilder Nr. 372-374 (o.J.).
  • Ärzteverein Arosa sowie Kur- und Verkehrsverein Arosa (Hrsg.): Arosa, der hochalpine Kurort auf 1800m Höhe, Arosa ab 1915 (div. Versionen).
  • Hartmann: Die Chur-Arosa-Bahn, in: Heimatschutz, Jahrgang X, 1915.
  • H. Hiltbrunner: Graubünden: Die Chur-Arosa-Bahn und der Kurort Arosa (Separatabzug), Verlag Sadag, Genf o.J. (um 1915).
  • Robert Just: Die Gemeinde Arosa, Arosa 1908.
  • Dr. C. Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg, Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.
  • Gewerbliche Fortbildungsschule Arosa, Jahresberichte ab 1899/1900, Arosa.

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