- Nordkoreanische Fußballnationalmannschaft der Frauen
-
Nordkorea
조선민주주의인민공화국
(Chosŏn Minjujuŭi Inmin Konghwaguk)Verband DPR Korea Football Association Konföderation AFC Trainer Kim Kwang-min Kapitän Ri Kum-suk Rekordtorschütze - Rekordspieler Ri Kum-suk (123) Heimstadion Kim-Il-sung-Stadion
Yanggakdo-StadionFIFA-Code PRK FIFA-Rang 12.
(Juli 2011)Bilanz 125 Spiele
81 Siege
18 Unentschieden
26 NiederlagenStatistik Erstes Länderspiel
China 4:1 Nordkorea
(Hongkong; 21. Dezember 1989)Höchster Sieg
Nordkorea 24:0 Singapur
(Taipeh; Taiwan, 6. Dezember 2001)Höchste Niederlage
Dänemark 4:0 Nordkorea
(Herlev; Dänemark, 15. August 2002)Erfolge bei Turnieren Weltmeisterschaft Endrundenteilnahmen 4 (Erste: 1999) Beste Ergebnisse Viertelfinale 2007 Asienmeisterschaft Endrundenteilnahmen 10 (Erste: 1989) Beste Ergebnisse Asienmeister 2001, 2003, 2008 Olympische Spiele Vorrunde 2008 (Stand: 6. Juli 2011) Die nordkoreanische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen repräsentiert Nordkorea im internationalen Frauenfußball. Die Nationalmannschaft ist dem nordkoreanischen Fußballverband unterstellt. Die nordkoreanische Auswahl gehört zu den stärksten Mannschaften in Asien. Bislang wurde sie dreimal Asienmeister. Für die Weltmeisterschaft konnte sie sich viermal qualifizieren, schied aber dreimal in der Vorrunde aus. 2008 nahm sie erstmals an den olympischen Spielen teil, schied aber als schlechtester Gruppendritter in der Vorrunde aus. Aktuell wird die Mannschaft vom ehemaligen Nationalspieler Kim Kwang-min trainiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte organisierten Frauenfußballs in Nordkorea begann der staatlichen Nachrichtenagentur zufolge im Jahre 1985. In der damaligen South Phyongan Provincial Sports Group (평안남도체육선수단) wurde eine Frauenfußballmannschaft gebildet, und weitere folgten . Am 19. Mai 1986 wurde ein Trainingsspiel im Pjöngjanger Kim-Il-sung-Stadion ausgetragen.[1]
Bei der Asienmeisterschaft der Frauen 1989 bestritt die Nordkoreanische Mannschaft erstmals ein Länderspiel. Zum Auftakt verlor man allerdings mit 1:4 gegen die damals noch dominierenden Chinesinnen, und auch gegen Taiwan verlor Nordkorea mit 1:3. Den ersten Sieg konnte man beim 4:0 über Thailand feieren, zum Weiterkommen reichte es aber nicht mehr. Bereits ein Jahr später zeigten sich jedoch bereits einige Fortschritte, bei den Asienspielen 1990 in China beendete Nordkorea die Spiele hinter China und Japan auf den dritten Platz und gewann mit der Bronzemedaille den ersten Titel für den Frauenfußball Nordkoreas.
Die Asienmeisterschaft 1991 war auch gleichzeitig das asiatische Qualifikationsturnier für die erste Weltmeisterschaft im gleichen Jahr. Nordkorea beendete die Gruppenphase als Gruppenzweiter hinter Japan und traf im Halbfinale auf China, dort unterlagen die Nordkoreanerinnen mit 0:1. Im entscheidenden Spiel um den dritten und letzten WM-Platz stand es nach 120 Minuten zwischen Nordkorea und Taiwan torlos, sodass das Elfmeterschießen über den letzten asiatischen WM-Teilnehmer entschieden würde; Nordkorea verlor mit 4:5 und verpasste damit knapp die Qualifikation. Bei der Asienmeisterschaft 1993 gelang dann der Gruppensieg und der Einzug ins Finale, dort unterlag man aber zum wiederholten Male der Chinesischen Mannschaft. Nach dem 0:3 musste sich die Mannschaft mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Zu den Asienspielen 1994, welche im japanischen Hiroshima ausgetragen wurden und als Qualifikation zur WM 1995 dienten, reisten die Mannschaft nicht. Auch bei der Asienmeisterschaft 1995 war Nordkorea nicht dabei.
Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1999 schaffte man über die Asienmeisterschaft 1997. Im Vorrundenspiel gegen China in Guangzhou unterlag man mit 1:3 und beendete die Gruppenphase als Gruppenzweiter. Das entscheidende Halbfinale gegen Japan wurde allerdings mit 1:0 gewonnen, damit war Nordkorea erstmals für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Im Finale unterlag man erneut der Chinesischen Mannschaft, diesmal mit 0:2. Auch das Finale der Asienspiele 1998 verlor man mit 0:1 gegen denselben Gegner.
Bei der WM 1999 traf das erstmals qualifizierte Nordkorea auf die Mannschaften des Gastgebers USA, sowie auf Nigeria und Dänemark. Das ersten WM-Spiel gegen die Afrikanerinnen ging mit 1:2 verloren, vier Tage später bezwang man Dänemark mit 3:1 und hatte noch Chancen auf das Weiterkommen, die sich allerdings nach dem 0:3 gegen die USA nicht erfüllten. Mit drei Punkten schied Nordkorea bei der ersten Teilnahme als Gruppendritter aus.
Die Endrunde der Asienmeisterschaft 2001 brachte dann den ersten Titelgewinn im Frauenfußball für Nordkorea. Nachdem man in der Vorrunde gegen Singapur den bisher höchsten Sieg (24:0) in einem Frauenländerspiel erzielte, wurde Halbfinale der erste Sieg über China nach 12 Jahren eingefahren. Der bisherige Titelverteidiger wurde mit 3:1 besiegt. Das Finale gegen Japan gewann die Mannschaft durch die Tore von Ri Kum-suk in der 68. Minute und Ri Un-gyong in der 75. Minute mit 2:0 und war damit erstmals Asienmeister. Ein Jahr später gewann die Mannschaft auch die Asienspiele mit zwei Punkten Vorsprung vor China. Der asiatische Titel wurde 2003 beim 2:1 über China im Finale verteidigt.
Die Auslosung der Gruppenphase zur WM 2003 ergab, dass Nordkorea erneut auf die Mannschaften der USA und Nigeria treffen würde. Zudem war auch Schweden Gegner bei der Endrunde. Beim 3:0 über Nigeria gelang den Ostasiatinnen ein guter Start, gegen Schweden verlor man allerdings knapp mit 0:1. Das letzte Gruppenspiel gegen die USA ging wie schon vier Jahre zuvor mit 0:3 verloren, so dass Nordkorea erneut nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste. Im Jahr 2004 wurde auch die Qualifikation für Athen 2004 verpasst, im entscheidenden Halbfinale verlor Nordkorea gegen den Gastgeber der Qualifikation Japan mit 0:3.
Die Asienmeisterschaft 2006 endete für Nordkorea enttäuschend, im Halbfinale verlor die Mannschaft gegen China mit 0:1. Nach den anschließenden Übergriffen nordkoreanischer Spielerinnen auf die italienische Unparteiische Anna De Toni belegte die FIFA Torhüterin Han Hye-yong mit einer einjährigen Sperre, und die AFC die Abwehrspielerinnen Sonu Kyong-sun und Song Jong-sun mit einer viermonatigen Sperre und einer Strafe von je 3000 US$.[2] Immerhin gewann die Mannschaft aber noch den für die direkte WM-Qualifikation berechtigenden dritten Platz nach einem 3:2 über Japan. Bei den Asienspielen 2006 gewann Nordkorea erneut Gold, das Finale gegen Japan wurde im Elfmeterschießen mit 4:2 besiegt.
Bei der WM 2007 in China trafen die Nordkoreanerinnen zum dritten Mal in Folge auf die USA und Nigeria und zum zweiten Mal auf Schweden. Zum Beginn des Turniers erreichte Nordkorea ein überraschendes 2:2 gegen die USA. Das zweite Gruppenspiel gewannen die Asiatinnen mit 2:0 gegen Nigeria, somit war man trotz der anschließenden Niederlage gegen Schweden für das Viertelfinale qualifiziert. In der Runde der letzten acht musste man sich nach einem harten Kampf und lange Zeit ausgeglichenem Spiel dem Titelverteidiger und späteren Weltmeister Deutschland mit 0:3 geschlagen geben.
Beim Olympia-Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele (Details hier) konnte sich Nordkorea souverän als Gruppensieger durchsetzten. Die Mannschaft beendete die Qualifikation mit sechs Siegen, darunter Heim- und Auswärtssiege gegen Australien, und 51:0 Toren. Bei seiner ersten Olympia-Teilnahme traf Nordkorea auf die deutsche Auswahl (0:1) sowie auf Brasilien (1:2) und Nigeria (1:0). Für die Ostasiatinnen endete die erste Teilnahme in der Vorrunde.
Den dritten Asienmeisterschaftstitel sicherte sich Nordkorea 2008 bei der Endrunde in Vietnam. Dort gewann die Auswahl alle fünf Spiele, darunter auch das 2:1 über China im Finale. Bei der darauffolgenden Asienmeisterschaft zwei Jahre später erreichte Nordkorea erneut das Finale, dort musste man sich allerdings der Mannschaft aus Australien im Elfmeterschießen geschlagen geben. Der Finaleinzug sicherte Nordkorea die vierte WM-Teilnahme in Folge.
Enttäuschend verlief für Nordkorea die WM 2011 in Deutschland, bei der sie zum vierten Mal auf die USA trafen und mit 0:2 verloren. Nachdem auch das Spiel gegen Schweden mit 0:1 verloren wurde, stand schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen WM-Neuling Kolumbien das Aus in der Vorrunde fest. Auch gegen die Südamerikaner gelang Nordkorea kein Tor, allerdings wurde durch das 0:0 immerhin ein Punkt gewonnen, so das die Gruppe als Dritter abgeschlossen wurde. Vor dem Spiel waren Song Jong-sun und Jong Pok-sim nach positiven A-Proben provisorisch gesperrt und nach dem Spiel alle nordkoreanischen Spielerinnen zur Dopingpprobe gebeten worden.[3] Danach verließen die Nordkoreanerinnen Deutschland fluchtartig.[4] Am 16. Juli wurde gemeldet, dass bei drei weiteren Spielerinnen Dopingmittel nachgewiesen wurden.[5] In der FIFA-Weltrangliste fiel Nordkorea um vier Plätze und damit erstmals aus den Top-10.[6] Am 25. August gab die FIFA bekannt, dass Nordkorea von der Teilnahme an der WM 2015 in Kanada ausgeschlossen wurde, weiterhin wurden vier Spielerinnen für 18 und eine Spielerin für 14 Monate gesperrt. Nordkoreas Fußballverband musste zudem die 400.000 Euro Prämie für die erfolgreiche WM-Qualifikation zurückzahlen. [7]
Nachwuchsmannschaften
Den größten Erfolg auf internationaler Ebene konnte die U-20-Auswahl feiern, bei der Weltmeisterschaft 2006 in Russland bezwang man die Mannschaften aus Deutschland, Frankreich, Brasilien und im Finale China und konnte den Weltmeisterschaftstitel erringen. Die U-17-Auswahl konnte sich bei der Weltmeisterschaft 2008 in Neuseeland im Finale gegen die USA behaupten und auch diese Weltmeisterschaft gewinnen. Die U-20-Mannschaft wurde im selben Jahr Vize-Weltmeister.
Aktueller Kader
Folgende Spielerinnen wurden für die WM 2011 nominiert :[8]
Nr. Spieler Geburtsdatum Verein Länderspiele[K 1] Länderspieltore[K 1] WM-Spiele [K 2] Tor 1 Hong Myong-hui 04.09.1991 Sportgruppe 25. April 12 0 3 (2011) 18 Kim Chol-ok 15.10.1994 Sportgruppe 25. April 1 0 21 Ri Jin-sim 29.05.1991 Wolmido 1 0 Abwehr 2 Jon Hong-yon 11.06.1992 Sportgruppe 25. April 1 0 3 Ho Un-byol 19.01.1992 Sportgruppe 25. April 9 0 3 (2007, 2011) 5 Song Jong-sun 11.03.1981 Amrokgang 86 0 8 (2003, 2007, 2011) 6 Paek Sol-hui 20.03.1994 Sportgruppe 25. April 5 0 2 (2011) 7 Yun Hyon-hi 09.09.1992 Sportgruppe 25. April 12 0 3(2011) 15 Yu Jong-hui 21.03.1986 Sportgruppe 25. April 8 0 1 (2011) 16 Jong Pok-sim 31.07.1985 Sportgruppe 25. April 8 0 6 (2007, 2011) 17 Ri Un-hyang 15.05.1988 Amrokgang 4 0 3 (2011) Mittelfeld 4 Kim Myong-gum 04.11.1990 Rimyongsu 2 0 8 Kim Su-gyong 04.01.1995 Rimyongsu 6 0 3 (2011) 10 Jo Yun-mi 05.01.1987 Sportgruppe 25. April 33 6 3 (2011) 11 Ri Ye-gyong 26.10.1989 Amrokgang 17 0 3 (2011) 12 Jon Myong-hwa 09.08.1993 Sportgruppe 25. April 12 2 3 (2011) 13 Kim Un-ju 09.04.1993 Sportgruppe 25. April 7 0 3 (2011) 14 Kim Chung-sim 27.11.1990 Sportgruppe 25. April 16 0 2 (2011) Angriff 9 Ra Un-sim 02.07.1988 Amrokgang 23 7 3 (2011) 19 Choe Mi-gyong 17.01.1991 Rimyongsu 4 0 2 (2011) 20 Kwon Song-hwa 05.02.1988 Sportgruppe 25. April 3 0 1 (2011) Trainerstab Trainer Kim Kwang-min DPR Korea Football Association 7 (2007, 2011) [K 3] Anmerkungen: Turnierbilanz
Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft
Jahr Ergebnis Trainer Meiste Spiele Meiste Tore 1991 nicht qualifiziert 1995 nicht teilgenommen 1999 Vorrunde Tong Chan 10 Spielerinnen mit 3 Spielen Jo Song-ok (2) 2003 Vorrunde Ri Song-gun 10 Spielerinnen mit 3 Spielen Jin Pyol-hui (2) 2007 Viertelfinale Kim Kwang-min 12 Spielerinnen mit 4 Spielen 5 Spielerinnen mit 1 Tor 2011 Vorrunde Kim Kwang-min 10 Spielerinnen mit 3 Spielen keine 2015 nicht spielberechtigt[9] - - - Alle Ri Kum-suk (9) Jin Pyol-hui (3) Teilnahme an der Fußball-Asienmeisterschaft
Teilnahme an den Olympischen Spielen
- 2008 : Vorrunde
- 2012 : qualifiziert
Spiele gegen die deutsche Nationalmannschaften
Alle Ergebnisse aus nordkoreanischer Sicht.
Deutschland
Datum Ort Ergebnis Anlass 22. September 2007 Wuhan 0:3 WM-Viertelfinale 12. August 2008 Tianjin 0:1 Olympia-Vorrunde 17. Februar 2010 Duisburg 0:3 Freundschaftsspiel 21. Mai 2011 Ingolstadt 0:2 Freundschaftsspiel siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ KCNA: 발전하는 조선녀자축구 (30. November 2006)
- ↑ AFC: DPR Korea women players banned (21. November 2006)
- ↑ framba.de:Weitere Dopingfälle bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft
- ↑ fr-online.de: Nichts wie weg (Abgerufen am 9. Juli 2011)
- ↑ FIFA.com: Von der Norm abweichende Analyseergebnisse bei drei weiteren Spielerinnen der DVR Korea gefunden
- ↑ FIFA.com: Japan etabliert sich in der Spitzengruppe
- ↑ kicker.de: FIFA schließt Nordkorea von Frauen-WM aus (Abgerufen am 26. August 2011)
- ↑ fifa.com: der nordkoreanischen Mannschaft
- ↑ FIFA.com: Entscheide der FIFA-Disziplinarkommission
Weblinks
Commons: Nordkoreanische Fußballnationalmannschaft der Frauen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFrauen-Nationalmannschaften des Asiatischen Fußballverbandes (AFC)Afghanistan | Australien | Bahrain | Bangladesch | Bhutan | China | Guam | Hongkong | Indien | Indonesien | Irak | Iran | Japan | Jordanien | Katar | Kuwait | Laos | Libanon | Malaysia | Malediven | Myanmar | Nepal | Nordkorea | Pakistan | Palästina | Philippinen | Singapur | Sri Lanka | Südkorea | Syrien | Taiwan | Thailand | Usbekistan | VAE | Vietnam
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