- Schrecksbach
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Wappen Deutschlandkarte 50.8333333333339.2833333333333280Koordinaten: 50° 50′ N, 9° 17′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis Höhe: 280 m ü. NN Fläche: 36,61 km² Einwohner: 3.234 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km² Postleitzahl: 34637 Vorwahl: 06698 Kfz-Kennzeichen: HR Gemeindeschlüssel: 06 6 34 021 LOCODE: DE SRB Adresse der
Gemeindeverwaltung:Alsfelder Straße 14
34637 SchrecksbachWebpräsenz: Bürgermeister: Erich Diehl (SPD) Lage der Gemeinde Schrecksbach im Schwalm-Eder-Kreis Schrecksbach ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Schrecksbach liegt im südlichen Teil des Schwalm-Eder-Kreises an der Schwalm und an der Grenze zum Vogelsbergkreis.
Nachbargemeinden
Schrecksbach grenzt im Norden an die Stadt Neukirchen, im Osten an die Gemeinde Ottrau (beide im Schwalm-Eder-Kreis), im Süden an die Stadt Alsfeld (Vogelsbergkreis), sowie im Westen an die Gemeinde Willingshausen.
Gemeindegliederung
Zu der Großgemeinde gehören folgende Ortsteile:
- Holzburg
- Röllshausen mit Röllhausen
- Schrecksbach
- Trockenbach
Geschichte
Der Ortsname ist keltischen Ursprungs und bedeutete "schräg zum Bache". Schrecksbach wurde als Screggesbaha am Sualmanaha-Fluß in einer Urkunde Kaiser Karls des Großen im Jahr 782 erwähnt. In der Urkunde wurde das Zehntrecht der Abtei Hersfeld an einer Brücke über die Schwalm bestätigt. Die Echtheit der Urkunde ist, wie bei vielen mittelalterlichen Urkunden, umstritten. Um 1050 befand sich das Kloster Hersfeld im Streit mit dem Erzbischof von Mainz, und die Urkunde diente zur Untermauerung der eigenen Position.
1140 ging der Ort Screkesbach kurzzeitig in den Besitz des Klosters Fulda über. Im 14. Jahrhundert wurde im Ort ein fuldischer Zehnthof eingerichtet; dort residierte ein Decimator, der die Güter bewirtschaftete und eine Vorratshaltung für durchreisende höhere Bedienstete betrieb. Zwischen 1307 und 1447 fiel der Ort schrittweise an die Grafen von Ziegenhain, die ihre Stellung als Vögte der Abtei Fulda erfolgreich zur Erweiterung ihres eigenen Besitzes nutzten. Nach dem Erlöschen des ziegenhainer Grafengeschlechts im Jahre 1450 mit Johann II. fiel die gesamte Grafschaft an Landgraf Ludwig I. von Hessen.
1526 wurde Schrecksbach mit der Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen protestantisch. Als erster lutherischer Pfarrer nahm 1568 Diedrich Helm (in anderer Schreibweise auch Hell) seine Arbeit auf. Bei der Teilung der Landgrafschaft im Jahre 1567 wurde Schrecksbach Grenzort zwischen Ober- und Niederhessen. In dieser Zeit wurde der Ort durch Verteidigungsanlagen und unterirdische Gänge befestigt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schrecksbach im Jahr 1635 gebrandschatzt und weitgehend niedergebrannt. Viele Einwohner flüchteten sich in die weitläufigen unterirdischen Gänge. Ein zweites Mal wurde das Ortsgebiet am 14. November 1640, am Tage vor dem Gefecht am Riebelsdorfer Berg, heimgesucht, als kaiserliche Truppen des Generals Hans Rudolf von Breda die Siedlungen der Umgebung niederbrannten.[2]
Mit der Annektierung Kurhessens 1866 fiel auch Schrecksbach an Preußen. In den 1920er und 1930er Jahren wurde der Ort modernisiert. Eine Kanalisation wurde geschaffen, die Straßen verbessert und 1938/39 eine Wasserleitung eingerichtet. Nach 1945 kamen ca. 200 heimatvertriebene Sudetendeutsche in den Ort.
Religion und Kirche
Die erste christliche Kirche wurde um das Jahr 800 erbaut. Von ihr ist nur noch ein Bogenfenster im romanischen Stil vorhanden. Ein Neubau im gotischen Stil wurde am 22. Februar 1413 eingeweiht, worauf eine Inschrift auf einem nahen Gehöft hinweist. 300 Jahre später war auch dieses Gotteshaus baufällig geworden. Dank großzügiger Unterstützung durch die Gemeinde und den Landgrafen Wilhelm VII. konnte 1754 die neue barocke Kirche eingeweiht werden. Die Kirchenglocken stammen aus den Jahren 1350, 1430 und 1755 . Alle Glocken haben die Kriegswirren wohlbehalten überstanden. Die Kirchenorgel stammt aus dem Jahr 1770 und war eine Stiftung des kinderlosen Bauers Adam Michel. Unter dem Kirchenaltar befand sich einer der Zugänge zu den unterirdischen Gängen.
1526 wurde Schrecksbach mit der Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen protestantisch. Als erster lutherischer Pfarrer nahm 1568 Diedrich Helm (in anderer Schreibweise auch Hell) seine Arbeit auf. Bei der Teilung der Landgrafschaft im Jahre 1567 wurde Schrecksbach Grenzort zwischen Ober- und Niederhessen. In dieser Zeit wurde der Ort durch Verteidigungsanlagen und unterirdische Gänge befestigt.
1933 kam es zu Misshandlungen der einzigen ortsansässigen jüdischen Familie Spier durch SA-Männer aus der Stadt Alsfeld.
Für die Gottesdienste der mehrheitlich katholischen sudentendeutschen Zuwanderer wurde zunächst die evangelische Kirche genutzt, bis 1950 auch eine eigene katholische Kirche geweiht wurde.
Politik
Gemeindevertretung
Gemeindevertreterwahl 2011%5040302010049,4%25,8%24,8%n. k.Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 49,4 9 46,5 11 UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 25,8 4 23,2 5 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,8 4 17,3 4 FWG Freie Wählergemeinschaft - - 13,0 3 Gesamt 100,0 17 100,0 23 Wahlbeteiligung in % 57,7 54,8 Bürgermeister
Erich Diehl (SPD) amtiert seit knapp 23 Jahren als Bürgermeister. In der Sitzung der Gemeindevertretung am 29. September 2011 gab er bekannt, mit Ablauf des 31. Dezember 2011 ein Jahr früher als geplant aus dem Amt zu scheiden. Wann die Neuwahl stattfindet ist noch nicht bekannt.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- An die Bahnhöfe Schwalmstadt-Treysa und Alsfeld ist die Gemeinde durch Buslinien angebunden.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ http://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Hassiae_(Hessen):_Treysa
- ↑ http://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/schwalmstadt/diehl-gibt-vorzeitig-sein-1427565.html
Weblinks
Commons: Schrecksbach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Werner Almási (u. a.): Schrecksbach. Ein Gang durch die Geschichte dieses Schwälmer Dorfes, Schwalmstadt-Treysa, 1989
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