- Paroli (Uniform)
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Paroli ist ursprünglich ein Begriff aus dem österreichisch-ungarischen Militärjargon. Er bezeichnet die farbigen Stoffstücke, die auf den Kragen des Mantels und der Feldbluse aufgenäht waren.
Die Parolis waren in der Egalisierungsfarbe gehalten und dienten bei den 102 Regimentern der k.u.k. Infanterie, den Dragonern und Ulanen in ihrer Farbgebung als Unterscheidungsmerkmal und zur Identifizierung untereinander - bei den anderen jedoch als Waffengattungsfarbe (Artillerie scharlachrot - Jäger grün) oder sonstiger Spezifikationen.
Inhaltsverzeichnis
Parolis in der k.u.k. Armee
- Auf dem Mantelkragen eine geschweifte Zunge mit einer nach hinten weisenden Spitze. Vor der Spitze befand sich eine Verbreiterung, auf der ein Knopf saß.
- Im vorderen Teil des Kragens der Feldbluse (Stehkragen oder Umlegekragen) links und rechts befindliche und nach hinten verlaufende Patten von Kragenhöhe und jeweils etwa 1/5 Kragenlänge. Auf den Stoffstücken, den Parolis, befinden sich im vorderen Bereich die Distinktionssterne (Rangsterne)
- Nach 1916 wurden die Patten der Bluse durch schmale von oben nach unten verlaufende Stoffstreifen ersetzt. Die Streifen befanden sich an der Stelle, an der die früheren Parolis zu Ende waren. Auch sie hießen Parolis.
Das Bild zeigt die kaisergelben Parolis mit weißen Knöpfen eines Gefreiten des Dalmatinischen Infanterie Regiments "Graf Lacy" Nr. 22.
Oben auf dem Kragen des hechtgrauen Mantels, unten auf dem Stehkragen der hechtgrauen Feldbluse.
Die Distinktionssterne waren für die Mannschaften (zu denen auch die Unteroffiziere gerechnet wurden) aus weißem Zelluloid, für Stabsfeldwebel und Kadetten ab 1913 aus weißer Seide. Die Sterne der Offiziersstellvertreter waren aus Messing, die der Fähnriche und Offiziere aus vergoldetem bzw. versilbertem Metall (Fähnriche plattiert, Offiziere erhaben). Bei Selbstbeschaffern konnten sie auch aus Metallgespinst gestickt sein.
Parolis im heutigen Österreich
In Österreich ist am System der Uniformrangabzeichen seit der Monarchie nahezu alles so geblieben, wie es war. Man hat im Laufe der Zeit lediglich die Bezeichnung verändert, und aus den Parolis mit Distinktionssternen sind die Distinktionsabzeichen geworden. Als Beispiel sind Distinktionsabzeichen des Bundesheeres abgebildet.
Bundesheer Rang Zugsführer
ZgfKorporal
KplGefreiter
GfrAbzeichen Als Paroli wird im heutigen Sinn nur mehr die geschweifte Zunge am Mantelkragen mit der nach hinten weisenden Spitze bezeichnet.
Siehe auch
Literatur
- Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv in Wien
- Adjustierungsvorschrift für das k.u.k. Heer Teil I - VII." Herausgegeben vom k.k. Kriegsministerium Wien 1867 (Angepasste und erweiterte Ausgaben) Wien 1911
- Johann C. Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.k. Armee. 1848-1918. Verlag Bertelsmann, München 1974, ISBN 3-570-07287-8.
- Stefan Rest: Des Kaisers Rock im ersten Weltkrieg. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0
- Das k.u.k. Heer im Jahre 1895 Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien - Leopold Stocker Verlag, Graz 1997
Weblinks
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