- Ökonomische Verwaltung der k.u.k. Streitkräfte
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Die ökonomische Verwaltung der k.u.k. Streitkräfte war zuständig für Verpflegung, Bekleidung und Finanzen innerhalb der Armee.
Sie war aufgeteilt in die folgenden Zweige:
- Verpflegswesen
- Monturswesen
- Geldwesen
- Rechnungsdienst
- Intendantur
Inhaltsverzeichnis
Das Verpflegswesen
Dieses war verantwortlich für die Bereitstellung der von der Truppe benötigten Lebensmittel. Zu diesem Zweck waren Militärverpflegsmagazine und Militärverpflegsfilialmagazine eingerichtet. Das Personal bestand aus Verpflegsbeamten und der Verpflegsmannschaft.
Es galten die folgenden Distinktionen (Ränge)
Rangbezeichnung Entsprechend Oberverpflegsverwalter 1. Klasse Oberst Oberverpflegsverwalter 2. Klasse Oberstleutnant Verpflegsverwalter Major Verpflegsoffizial 1. Klasse Hauptmann Verpflegsoffizial 2. Klasse Hauptmann Verpflegsoffizial 3. Klasse Oberleutnant Verpflegsakzessist Leutnant Kadett Feldwebel Zugsführer Korporal Gefreiter Verpflegssoldat 1. Klasse Verpflegssoldat 2. Klasse - Adjustierung der Militärverpflegsbeamten
Sie zählten zu den Beamten ohne Portepee, unterlagen den gleichen Adjustierungsvorschriften wie die Artilleriezeugsbeamten und trugen als Kopfbedeckung einen sog. Stulphut aus schwarzem Filz. Die Krempe war links und rechts hochgestülpt. Hinten und vorne bildeten sie abwärts gerichtete Ecken mit Rosen aus fünf Reihen goldglänzender Bouillons mit einem samtschwarzem Feld mit dem eingestickten allerhöchsten Namenszug FJI. Für Oberoffiziere diente ein schwarzes Seidenband von 5,3 cm Breite als Krempeneinfassung. Bei den unteren Offiziersklassen bestand die Krempeneinfassung aus einer 7,6 cm breiten Goldborte mit Zackenmuster und je einem schwarzen Streifen an den Rändern. Ärzte bzw. Offiziere im Generalsrang hatten als Huteinfassung eine 8 cm breite Goldborte ohne schwarze Paspelierung.
Auf der rechten Seite des Hutes befand sich eine 8 cm durchmessende schwarze Kokarde und darübergelegt, eine Schlinge aus einer 2,6 cm breiten, doppelt gelegten Borte. Sie bildete unten eine Spitze und war mit einem weißen glatten Knopf besetzt. Die Feldkappe entsprach derjenigen der Infanterieoffiziere.
Sie trugen einen dunkelgrünen Waffenrock mit lichtblauen Aufschlägen (Egalisierung) und weißen, glatten Knöpfen. Als Beinkleidung dienten dunkelgrüne Pantalons mit hellblauen Passepoils. Der Mantel war blaugrau mit hellblauen Parolis. Als Beamte ohne Portepee trugen sie keine Distinktionssterne sondern Rosetten als Rangabzeichen. Bewaffnung und persönliche Ausrüstung entsprach denen der Infanterieoffiziere.
- Adjustierung der Unteroffiziere und Mannschaften
Zur Parade trugen die Unteroffiziere und Mannschaften eine Kappe aus hechtgrauem Tuch nach der Form der Offiziere mit weißen Passepoils und Röschen. Die Distinktionsborten der Chargen waren von schwarz-gelber Wolle.
Feldkappe, Waffenrock, Bluse und Pantalons waren ebenfalls aus hechtgrauem Tuch gefertigt. Lichtblaue Aufschläge und weiße glatte Knöpfe waren vorgeschrieben. Die benutzen Brotsäcke aus weißem Leinen entsprachen dem Muster, das bis vor 1888 im Gebrauch war und allgemein sonst nicht mehr verwendet wurde. Auch die Feldflasche war ein älteres, nicht mehr verwendetes Modell. Sie bestand aus Glas mit einem Blechüberzug und einem Inhalt von 1/2 Liter. Der noch nicht zu den Offizieren zählende Kadett trug einen dunkelgrünen Waffenrock und Bluse mit hellblauen Parolis. Als Seitenwaffe führte er den Infanterieoffzierssäbel.
Das Monturswesen
Die für die gesamten Streitkräfte notwendige Bekleidung, Ausrüstung, Sanitätsmaterial und Betten wurden zum Großteil von zivilen Firmen hergestellt. Einlagerung und Verwaltung des Material erfolgte durch die Montursverwaltungsanstalten. In Wien, Graz, Brünn und Budapest gab es je ein Montursdepot, das jedes einen zugewiesenen Bereich der Monarchie zu betreuen hatte. Durchgeführt wurde der Dienst in diesen Anstalten von den Angehörigen der Montursverwaltungsbranche. Diese bestand aus Stabs- und Oberoffizieren, dem technischen Hilfspersonal und der Mannschaft.
Das technische Hilfspersonal bestand aus den Werkmeistern 1. und 2. Klasse, welche dem Feldwebeldienstgrad entsprachen. Daneben gab es noch Zugsführer, Korporale und Gefreite, sowie Meister der 1. und der 2. Klasse und Gesellen der 1., der 2. und der 3. Klasse.
- Adjustierung der Offiziere und Werkmeister
Offiziere und Werkmeister trugen den Stulphut nach dem Muster der Militärärzte mit Hahnenfederbusch. Ansonsten Feldkappe nach Schnitt der Infanterieoffiziere. Waffenrock (nach Infanterieschnitt) und Feldbluse in dunkelblau mit krapproter Egalisierung. Die Pantalos wurden aus lichtblauem Tuch gefertigt. Die Offiziere der Montursverwaltungsbranche hatten das Recht die Feldbinde zu tragen. Als Bewaffnung diente der Infanterieoffizierssäbel.
- Adjustierung der Unteroffiziere und Mannschaften
Als Kopfbedeckung zur Parade diente eine hechtgraue Kappe wie für Offiziere mit weißen Passepoils und Röschen, die Distiktionsborten für die Chargen waren von schwarz-gelber Wolle. Feldkappe wie die Infanterie. Waffenrock aus dunkelblauem Tuch mit krapproten Kragen und Ärmelaufschlägen, ebensolchen Achselspangen und mit glatten gelben Knöpfen. Dunkelblaue Feldbluse mit krapproten Parolis. Lichtblaue Pantalons. Als Seitenwaffe diente der Infanteriesäbel an Leibriemen und Steckkuppel.
Das Geldwesen
Für die Verwaltung der zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes benötigen Finanzen gab es eigene Militärkassen, aus welchen die von der Truppe und den Anstalten getätigten Ausgaben beglichen wurden. Im Frieden bestanden Militärkassen in Wien, Budapest, Josephstadt, Sarajewo und das Zahlamt des Reichskriegsministeriums.
In den Militärkassen taten Militärkassenbeamte Dienst, die die folgenden Bezeichnungen führten:
Rangbezeichnung Entsprechend Kassendirektor 1. Klasse Oberst Kassendirektor 2. Klasse Oberstleutnant Zahlmeister Major Kassenoffizial 1. Klasse Hauptmann Kassenoffizial 2. Klasse Hauptmann Kassenoffizial 3. Klasse Oberleutnant Kassenakzessist Leutnant - Die Adjustierung der Militärkassenbeamten
Die Militärkassenbeamten trugen kein Portepee. Uniformierung und Bewaffnung entsprach dem Muster der Militärzeugsbeamten.
Sie trugen einen dunkelgrünen Waffenrock mit rosenroter Egalisierung und zwei Reihen weißer glatter Knöpfe.Der Rechnungsdienst
Dieser bestand aus dem Truppenrechnungsdienst und der Rechnungskontrolle. Bei den Unterabteilungen oblag der Rechnungsdienst den Rechnungsunteroffizieren. Bei den größeren Truppenteilen gab es einen oder mehrere Truppenrechnungsführer, die ein eigenes Offizierskorps mit den Chargen: Leutnant- Oberleutnant- und Hauptmannrechnungsführer bildeten.
- Adjustierung der Truppenrechnungsführer
Die Truppenrechnungsführer waren mit einer eigenen Uniformierung ausgestattet, unabhängig von ihrer Waffengattungszugehörigkeit. Als Kopfbedeckung trugen sie einen Hut gemäß dem Muster der Militärärzte oder eine schwarze Kappe. Waffenrock und Bluse von dunkelgrünem Tuch mit lichtblauer Egalisierung und weißen glatten Knöpfen. Mantel und Pantalons bestanden aus blaugrauem Tuch. Als Seitenwaffe trugen sie den Infanterieoffizierssäbel.
Bei den Kommanden, Truppen und Anstalten erfolgte die Rechnungskontrolle durch die Intendanzen und durch das Reichskriegsministerium. Die Intendanzen gab es im Divisions-, Korps- und Distriktsbereich. Für diesen Dienst gab es wiederum eine eigene Militärrechnungskontrollbeamtenbranche.
Die Militärrechnungskontrollbeamten führten die folgenden Distinktionen:
Rangbezeichnung Entsprechend Ministerialrat Generalmajor Oberrechnungsrat 1. Klasse Oberst Oberrechnungsrat 2. Klasse Oberstleutnant Rechnungsrat Major Rechnungsoffizial 1. Klasse Hauptmann Rechnungsoffizial 2. Klasse Hauptmann Rechnungsoffizial 3. Klasse Oberleutnant Rechnungsakzessist Leutnant Rechnungspraktikant Kadett Die Rechnungskontrollbeamten versahen ihren Dienst bei den diversen Intendanzen. Die 15. Abteilung des Reichskriegministeriums - die Rechnungsabteilung - bestand nur aus Rechnungskontrollbeamten.
- Adjustierung der Rechnungskontrollbeamten
Rechnungskontrollbeamte trugen kein Portepee. Die Waffenröcke waren von dunkelgrünem Tuch mit alizarinroter Egalisierung und zwei Reihen von glatten weißen Knöpfen. Ministerialräte trugen gelbe Knöpfe. Ansonsten entsprach die Adjustierung dem Muster der Artilleriezeugsbeamten.
Intendantur
Der Intendantur bzw. dem Intendanzdienst oblag die Leitung und Kontrolle des gesamten Verwaltungsdienstes. Hierfür gab es eine eigene Beamtengruppe, die die Bezeichnung "Militärintendantur" führte.
Bei den höheren Kommanden und Behörden war dafür je eine Intendanzabteilung beigestellt. An der Spitze der Intendantur stand ein Beamter mit dem Rang "Sektionschef" was dem Feldmarschalleutnant entsprach und welcher den Titel "Chef der Militärintendantur" führte. Er war gleichzeitig der Chef der ökonomischen Sektion im Ministerium.
Rangbezeichnungen der Intendanturbeamten:
Rangbezeichnung Entsprechend Sektionschef Feldmarschalleutnant Generalintendant Generalmajor Militäroberintendant 1. Klasse Oberst Militäroberintendant 2. Klasse Oberstleutnant Militärintendant Major Militärunterintendant Hauptmann Die Intendanzen übten auch die Aufsicht über die Militärkassen, die Militärverpflegsanstalten und die Militärbettenmagazine aus.
- Adjustierung der Intendanturbeamten
Die Intendanturbeamten hatten des Recht ein Portepee zu tragen.Ihre Adjustierungsvorschriften entsprachen jenen der Artillerieingenieure. Ihre Waffenröcke waren dunkelgrün mit karmesinroter Egalisierung und zwei Reihen gelbe glatte Knöpfe.
Literatur
- * k.u.k. Kriegsministerium „Adjustierungsvorschrift für das k.u.k. Heer, die k.k. Landwehr, die k.u. Landwehr, die verbundenen Einrichtungen und das Korps der Militärbeamten“ Wien 1911/1912
- Glenn Jewison, Jörg C. Steiner: The Austro-Hungarian Land Forces 1848-1918
- Johann C. Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.k. Armee. 1848-1918. Verlag Bertelsmann, München 1974, ISBN 3-570-07287-8.
- Stefan Rest: Des Kaisers Rock im ersten Weltkrieg. Verlag Militaria, Wien 2002, ISBN 3-9501642-0-0
- Das k.u.k. Heer im Jahre 1895 Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien - Leopold Stocker Verlag, Graz 1997
Commons: Military uniforms of Austria-Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Details of military uniforms of Austria-Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienTeilstreitkräfte des Heeres: Gemeinsame Armee | k.k. Landwehr | k.u. Landwehr
Kavallerie: Husaren | Ulanen | Dragoner | Reitende Landesschützen
Artillerie: Artillerie
Infanterie: Feldjäger | Bosnisch-Herzegowinische Infanterie | Landesschützen | Kaiserjäger
Gebirgstruppe (inkl. Hochgebirgs- und Bergführerkompanien) | Standschützen | k.u.k. Infanterie
Garde: Trabantenleibgarde | Leibgardeinfanteriekompanie | Leibgardereitereskadron | Erste Arcièren Leibgarde | k.u. Leibgarde
Technische Truppen: Sappeure | Pioniere | Technisches Militärkomitee | Verkehrstruppenbrigade
Stabsdienste: Generalität | Stabswesen | Militärjustizwesen | Adjutanten | Armeestand
Behörden: Reichskriegsministerium | k.k. Landesverteidigungsministerium | k.u. Honvédministerium | Ökonomische Verwaltung | Militärgeographisches Institut
Gendarmerie: Polizeiwachkorps | k.k. Gendarmerie | k.u. Gendarmerie
Ausbildungswesen: Theresianische Militärakademie | Kriegsschule | Franz-Joseph-Militärakademie | Ludovika-Akademie | Technische Militärakademie | Marineakademie | Armeeschießschule | K.u.k. Militär Fecht- und Turnlehrerinstitut | Artillerie-Schießschule
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