- Rallye Korsika
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Die Rallye Korsika, offiziell Tour de Corse, ist eine Rallye auf der französischen Insel Korsika. Sie war von 1973 bis 2008 der französische Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Rallye Korsika wurde erstmals 1956 ausgetragen. Der Name Tour de Corse stammt aus den Anfangstagen der Veranstaltung, als die Strecke rund um die gesamte Insel verlief. Ab 1973 zählte sie zur Rallye-Weltmeisterschaft. 1985 kam bei der Rallye Korsika der Italiener Attilio Bettega und 1986 der Finne Henri Toivonen zusammen mit seinem US-amerikanischen Beifahrer Sergio Cresto ums Leben. Dies führte mit zur Verbannung der hochgezüchteten Gruppe-B-Fahrzeuge aus der Rallye-WM. Ab Mitte der 1980er-Jahre wurde die Distanz der Rallye Korsika von vormals über 1000 Kilometern immer weiter reduziert. Mit einer Unterbrechung im Jahr 1996 war die Rallye bis 2008 jedes Jahr Bestandteil der Rallye-WM. Die Wertungsprüfungen wurden zuletzt in der Region um Ajaccio gefahren. Seit 2011 gehört die Tour de Corse zum Kalender der Intercontinental Rally Challenge. Die Rallye wird nun wieder als Rundfahrt um einen größeren Teil der Insel ausgetragen.
Charakteristik
Die Wertungsprüfungen führen ausschließlich über asphaltierte, kurvenreiche Bergstraßen. Die Rallye wird daher als Rallye der 10.000 Kurven bezeichnet. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist auch wegen der geringen Fahrbahnbreite relativ niedrig. Die Straßen sind teilweise verstaubt, was auch daran liegt, dass zum schnellen Fahren die Kurven häufig geschnitten werden müssen. Der Asphalt hat eine raue Beschaffenheit und befindet sich an einigen Stellen in schlechtem Zustand. Dadurch entsteht hoher Reifenverschleiß und das Risiko, sich einen Reifenschaden einzufangen.
Gesamtsieger
Die Rekordsieger der Tour de Corse sind Bernard Darniche und Didier Auriol mit jeweils sechs Siegen.
Jahr Fahrer Beifahrer Fahrzeug 1956 Gilberte Thirion Nadège Ferrier Renault Dauphine 1957 Michel Nicol Roger de la Geneste Alfa Romeo Giulietta 1958 Guy Monraisse Jacques Feret Renault Dauphine 1959 Pierre Orsini Jean-Baptiste Canocini Renault Dauphine 1960 Herbert Linge Paul-Ernst Strähle Porsche SC 90 1961 René Trautmann Jean-Claude Ogier Citroën DS 19 1962 Pierre Orsini Jean-Baptiste Canocini Renault Dauphine 1963 René Trautmann Jean-Claude Ogier Citroën DS 19 1964 Jean Vinatier Roger Masson Renault 8 Gordini 1965 Pierre Orsini Jean-Baptiste Canocini Renault 8 Gordini 1966 Jean-François Piot Jean-François Jacob Renault 8 Gordini 1967 Sandro Munari Luciano Lombardini Lancia Fulvia HF Coupé 1968 Jean-Claude Andruet Maurice Gelin Renault Alpine A110 1969 Gérard Larrousse Maurice Gelin Porsche 911 R 1970 Bernard Darniche Bernard Demange Renault Alpine A110 1800 1971 keine Rallye Korsika 1972 Jean-Claude Andruet Michèle „Biche“ Espinosi-Petit Renault Alpine A110 1800 1973 Jean-Pierre Nicolas Michel Vial Renault Alpine A110 1800 1974 Jean-Claude Andruet Michèle „Biche“ Espinosi-Petit Lancia Stratos HF 1975 Bernard Darniche Alain Mahé Lancia Stratos HF 1976 Sandro Munari Silvio Maiga Lancia Stratos HF 1977 Bernard Darniche Alain Mahé Fiat 131 Mirafiori Abarth 1978 Bernard Darniche Alain Mahé Fiat 131 Mirafiori Abarth 1979 Bernard Darniche Alain Mahé Lancia Stratos HF 1980 Jean-Luc Thérier Michel Vial Porsche 911 SC 1981 Bernard Darniche Alain Mahé Lancia Stratos HF 1982 Jean Ragnotti Jean-Marc Andrié Renault 5 Turbo 1983 Markku Alén Ilkka Kivimäki Lancia Rally 037 1984 Markku Alén Ilkka Kivimäki Lancia Rally 037 1985 Jean Ragnotti Pierre Thimonier Renault 5 Maxi Turbo 1986 Bruno Saby Jean-François Fauchille Peugeot 205 Turbo 16 E2 1987 Bernard Béguin Jean-Jacques Lenne BMW M3 1988 Didier Auriol Bernard Occelli Ford Sierra RS Cosworth 1989 Didier Auriol Bernard Occelli Lancia Delta Integrale 1990 Didier Auriol Bernard Occelli Lancia Delta Integrale 16V 1991 Carlos Sainz Luis Moya Toyota Celica GT-Four 1992 Didier Auriol Bernard Occelli Lancia Delta HF Integrale 1993 François Delecour Daniel Grataloup Ford Escort RS Cosworth 1994 Didier Auriol Bernard Occelli Toyota Celica Turbo 4WD 1995 Didier Auriol Denis Giraudet Toyota Celica GT-Four 1996[# 1] Philippe Bugalski Jean-Paul Chiaroni Renault Mégane Maxi 1997 Colin McRae Nicky Grist Subaru Impreza WRC 1998 Colin McRae Nicky Grist Subaru Impreza WRC 1999 Philippe Bugalski Jean-Paul Chiaroni Citroën Xsara Kit Car 2000 Gilles Panizzi Hervé Panizzi Peugeot 206 WRC 2001 Jesús Puras Marc Martí Citroën Xsara WRC 2002 Gilles Panizzi Hervé Panizzi Peugeot 206 WRC 2003 Petter Solberg Phil Mills Subaru Impreza WRC 2004 Markko Märtin Michael Park Ford Focus WRC 2005 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2006 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2007 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën C4 WRC 2008 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën C4 WRC 2009 Pascal Trojani Francis Mazotti Peugeot 307 WRC 2010 keine Rallye Korsika 2011 Thierry Neuville Nicolas Gilsoul Peugeot 207 S2000 - ↑ Ausgetragen wurde der 2-Liter-Weltcup, kein WM-Status.
Weblinks
Aktuell im WM-Veranstaltungskalender: Saison 2011
Schweden | Mexiko | Portugal | Jordanien | Sardinien | Argentinien | Griechenland | Finnland | Deutschland | Australien | Frankreich | Katalonien | WalesAktuell nicht im WM-Veranstaltungskalender:
Brasilien | Bulgarien | China | Elfenbeinküste | Indonesien | Irland | Japan | Korsika | Monte Carlo | Neuseeland | Norwegen | Olympus | Polen | Quebec | Safari | San Remo | Türkei | Zypern
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