- Vogtlandbahn GmbH
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Vogtlandbahn GmbH Basisinformationen Unternehmenssitz Neumark Webpräsenz www.vogtlandbahn.de Vorstandsmitglieder David Martin Geschäftsführer Klaus Jacobs Verkehrsverbund Verkehrsverbund Mittelsachsen, Verkehrsverbund Vogtland, Regensburger Verkehrsverbund Beschäftigte 140 Linien Spurweite 1435 mm (Normalspur) Eisenbahn 7 Anzahl Fahrzeuge Lokomotiven 11 ER20
4 EuroSprinterTriebwagen 18 RegioSprinter
26 DesiroStatistik Fahrgäste ca. 4,5 Millionen Mio. pro Jahr Fahrleistung 9,5 Mio. km pro Jahr Länge Liniennetz Eisenbahnlinien ca. 900 km Sonstige Betriebseinrichtungen Betriebshöfe Neumark (Sachsen) Die Vogtlandbahn GmbH (VBG) ist ein deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Neumark (Sachsen), das ursprünglich nur im Vogtland Verkehrsleistungen erbrachte, mittlerweile aber auch überregional agiert. Die Vogtlandbahn ist ein Unternehmen der „Regentalbahn – Die Länderbahn“ im Arriva-Konzern unter der Arriva Deutschland GmbH.
Die Vogtlandbahn GmbH ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 waren im Vogtland wie auch in den meisten übrigen Regionen der neuen Bundesländer die Fahrgastzahlen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stark rückläufig, da die Deutsche Reichsbahn mit veralteten Lokomotiven und Reisezugwagen gegen die mehr und mehr instandgesetzten Straßen bald nicht mehr ankam. Daher entschloss sich der Freistaat Sachsen zu einer umfangreichen Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecken Zwickau–Falkenstein–Klingenthal und Herlasgrün–Falkenstein–Adorf (Kursbuchstrecke 539), die zu SPNV-Modellstrecken werden sollten. So wurden vom Infrastrukturbetreiber DB Netz mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Sachsen der Fahrweg durchgehend erneuert und für Geschwindigkeiten von 80 km/h hergerichtet, die bestehenden Stationen barrierefrei umgebaut und neue Stationen eingerichtet. Allerdings wurden aufgrund hoher Unterhaltskosten auch etliche Gleise wegrationalisiert, Bahnhöfe wie der des Skiortes Schöneck wurden in schlichte Haltepunkte umgewandelt.
Bestandteil des Modellprojekts war auch die Neuvergabe der SPNV-Leistungen im Rahmen eines Wettbewerbsprojekts. Gefordert wurden neben neuen Fahrzeugen auch merkbare Taktfahrpläne und optimierte Umsteigebeziehungen zwischen den Verkehrsträgern. Aus der im September 1994 veröffentlichten Ausschreibung ging die Regental-Bahnbetriebs-GmbH aus dem bayerischen Viechtach als Sieger hervor. Sie konnte nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am 23. November 1997 den Betrieb aufnehmen. Zum 1. Januar 1998 wurde die vormals nur als Betriebsteil der Regental-Bahnbetriebs-GmbH geführte Vogtlandbahn als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Länderbahn-Gruppe gegründet.
Im Gegensatz zu den vorher verkehrenden Zügen der Deutschen Bahn hat sich die Auslastung seit der Betriebsübernahme durch die Vogtlandbahn sehr positiv entwickelt. Im Frühjahr 1998 konnte daher mit dem Bau eines eigenen Betriebswerks in Neumark begonnen werden, das nach zweijähriger Bauzeit am 4. Juli 2000 eröffnet wurde. Das zuvor genutzte alte Bahnbetriebswerk in Reichenbach wurde daraufhin nicht mehr benötigt. Ein weiterer Erfolg war die Ausweitung des Betriebs in die Zwickauer Innenstadt. Nach dem Vorbild des „Karlsruher Modells“ fahren seit dem 28 Mai 1999 die Züge über den Zwickauer Hauptbahnhof hinaus bis in die Nähe des zentralen Hauptmarkts. Da das Streckennetz der Vogtlandbahn überwiegend nicht elektrifiziert ist, fahren die Züge – anders als in Karlsruhe – nicht mit dem Strom der Straßenbahn, sondern mit ihrem üblichen Dieselantrieb. Zwischen dem Hauptbahnhof und der Haltestelle „Stadthalle“ wurde zur Verknüpfung eine ehemalige Anschlussstrecke reaktiviert, von dort bis zur Haltestelle „Zentrum“ nutzen die Straßenbahn und die Vogtlandbahn eine gemeinsame Trasse. Die Haltestellen „Steinkohlenwerk“ und „Saarstraße“ werden jedoch nur von der Straßenbahn bedient. Aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken wurde auf der gemeinsamen Trasse ein Dreischienengleis verlegt, die Straßenbahn verkehrt auf 1000 mm, die Vogtlandbahn nutzt auf der linken Seite eine Schiene, die im Abstand von 1435 mm liegt (siehe Bild). Da die Straßenbahnstrecke zu diesem Zeitpunkt erst errichtet wurde, konnte bereits von Anfang an jeweils eine dritte Schiene und ein größerer Gleisabstand eingeplant werden, sodass nachträgliche Aufweitungen entfielen.
In den darauffolgenden Jahren konnte die Vogtlandbahn mehrere Ausschreibungen für sich entscheiden und ihr Streckennetz stark ausweiten. Aufgrund der Lage des Vogtlands nahe der Grenzen zu Bayern und Thüringen ging die Expansion auch über die sächsischen Landesgrenzen hinaus, wie etwa nach Hof, Schleiz und Gera. Aber auch die nahe Tschechische Republik, damals noch EU-Beitrittskandidat, wurde als neuer Markt erkannt. So wurde die Linie Zwickau–Klingenthal aus dem Anfangsnetz zu Beginn des Sommerfahrplans 2000 nach 55 Jahren der Teilung über die deutsch-tschechische Grenze bis nach Kraslice (Graslitz) verlängert, einzelne Züge ab 2003 sogar nach Sokolov (Falkenau) an der Egertalbahn. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 gab die Vogtlandbahn die Bedienung der Strecke Gera–Weida–Zeulenroda–Mehltheuer an die DB Regio AG ab und erhielt dafür den Gesamtverkehr auf der Elstertalbahn Gera–Greiz–Weischlitz, die sie vorher nur im Wechsel mit der Deutschen Bahn betrieben hatte. Große Streckengewinne konnte die Vogtlandbahn in Bayern verbuchen. Nach der Verlängerung der Linie Zwickau–Plauen–Bad Brambach über das tschechische Cheb (Eger) nach Marktredwitz konnte auch die Linie Plauen–Hof zunächst ab 10. Juni 2001 nach Weiden und ab 15. Dezember 2002 bis Regensburg verlängert werden.
Zum Fahrplanwechsel am 8. Dezember 2006 musste die Vogtlandbahn hingegen erstmals die Bedienung einer Strecke ersatzlos abgeben. Zwischen Schönberg und Schleiz hatte sich die Inanspruchnahme nicht positiv entwickelt, so dass die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen als zuständiger Aufgabenträger nicht bereit war, einen Weiterbetrieb zu bestellen. Ein Zusammenhang mit der wenige Monate zuvor beschlossenen Kürzung der Regionalisierungsmittel bestand nicht, da die Stilllegung schon davor vorgesehen war. Dagegen konnte die Vogtlandbahn in Nordosten Bayerns wiederum Verkehr hinzugewinnen. Im Auftrag von DB Regio Oberfranken sind seit Dezember 2006 Züge der Vogtlandbahn auf den Strecken (Hof–) Münchberg–Helmbrechts und Lichtenfels–Neuenmarkt-Wirsberg, teilweise neben der Deutschen Bahn, aber auch als Alleinanbieter, im RegionalBahn-Verkehr im Einsatz.
Im Herbst 2004 verkaufte der Freistaat Bayern seine mehrheitlichen Anteile an der Länderbahn an die britische Arriva-Unternehmensgruppe, die damit nach der Übernahme der Prignitzer Eisenbahn aus Brandenburg schon das zweite große Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland aufkaufte. Bis Mai 2006 erhöhte Arriva die Anteile an der Länderbahn durch weitere Zukäufe auf 100 Prozent, sodass sich die Vogtlandbahn wie auch alle anderen Länderbahn-Töchter mittlerweile vollständig im Besitz des britischen Global Players befinden.
Liniennetz
Im aktuellen Fahrplanjahr (2009) werden folgende zehn Linien von der Vogtlandbahn bedient:
Linie Verlauf Länge Stationen Betriebsaufnahme alex Nord München Hbf – Landshut Hbf – Regensburg Hbf – Schwandorf –
/ Weiden – Marktredwitz – Hof Hbf
/ Furth im Wald – Plzeň hl.n. – Praha hl.n.318/443 km 16/16 9. Dezember 2007 alex Süd München Hbf – Buchloe – Kempten Hbf – Immenstadt –
/ Oberstdorf
/ Hergatz – Lindau Hbf172/221 km 17/14 9. Dezember 2007 VB 1 Zwickau Zentrum – Zwickau (Sachs) Hbf – Lengenfeld – Auerbach – Falkenstein – Zwotental – Klingenthal – Kraslice 73 km 23 Zwickau Hbf – Klingenthal: 23. November 1997
Zwickau Zentrum – Zwickau Hbf: 28. Mai 1999
Klingenthal – Kraslice: 28. Mai 2000VB 2 Zwickau (Sachs) Hbf – Reichenbach ob Bf – Plauen (Vogtl) ob Bf – Weischlitz – Adorf (– Bad Brambach – Cheb – Mariánské Lázně) 158 km 34 Zwickau Hbf – Bad Brambach: 13. Oktober 1996
Bad Brambach – Cheb: 28. Mai 2000
Cheb – Mariánské Lázně: 14. Dezember 2003VB 3 Hof Hbf – Marktredwitz – Wiesau – Neustadt (Waldnaab) – Weiden – Nabburg – Schwandorf – Regensburg Hbf 180 km 25 Hof Hbf – Weiden: 10. Juni 2001
Weiden – Regensburg Hbf: 15. Dezember 2002VB 4 Gera Hbf – Greiz – Elsterberg – Plauen unt Bf – Weischlitz (Elstertalbahn) 62 km 19 Wechselverkehr: 1. Juli 2002
Gesamtverkehr: 14. Dezember 2003VB 5 Hof Hbf – Mehltheuer – Plauen (Vogtl) ob Bf – Herlasgrün – Auerbach – Falkenstein – Zwotental – Adorf 121 km 28 Plauen (Vogtl) ob Bf – Adorf: 23. November 1997
Hof Hbf – Plauen (Vogtl) ob Bf: 28. Mai 2000VB 8 Marktredwitz – Schirnding – Cheb 27 km 5 28. Mai 2000 VX Plauen (Vogtl)ob Bf – Zwickau (Sachs) Hbf – Chemnitz Hbf – Riesa – Berlin Schönefeld Flughafen – Berlin Zoologischer Garten 326 km 14 12. Juni 2005; eingestellt am 16. Februar 2009;
Wiederaufnahme geplant am 8. April 2009RB (Hof Hbf –) Schwarzenbach (Saale) – Münchberg – Helmbrechts
Im Auftrag von DB Regio Oberfranken34 km 10 8. Dezember 2006 RB Lichtenfels – Kulmbach – Neuenmarkt – Wirsberg
Im Auftrag von DB Regio Oberfranken42 km 10 8. Dezember 2006
Aktueller Liniennetzplan (Stand: Dezember 2008) (PDF-Datei; 1.090 KB)Die aus Zwickau und Hof–Plauen kommenden Triebzüge der Linien VB 1 und VB 5 verkehren in der Regel im Stundentakt und werden im Bahnhof Falkenstein zusammengekoppelt. Von dort verkehren sie als Einheit bis Zwotental, wo sie wieder getrennt („geflügelt“) werden und separat ihre Fahrt nach Kraslice bzw. Adorf fortsetzen. Gleiches geschieht in der Gegenrichtung. Dies hat den Vorteil, dass auf dem Abschnitt Falkenstein – Zwotental doppelt so viele Fahrgäste befördert werden können. Ferner ergibt sich eine Geldersparnis, da nur für einen Zugumlauf Trassen bestellt werden müssen und nicht für zwei, wie es bei einer komplett separaten Führung beider Triebzüge nötig wäre.
Die Züge der Linie VB 2 fuhren zwischen dem 12. Dezember 2004 und dem 13. Dezember 2008 alle zwei Stunden bis in die Zwickauer Innenstadt, diese Umläufe begannen bzw. endeten bereits in Adorf und wurden mit Triebwagen des Typs „RegioSprinter“ gefahren. Die Züge, die von Zwickau bis in das tschechische Mariánské Lázně (Marienbad) fahren, begannen und endeten weiterhin im Zwickauer Hauptbahnhof, da diese mit Triebwagen des Typs „Desiro“ gefahren wurden, die aufgrund ihres höheren Gewichts für den Innenstadtbetrieb nicht geeignet sind. Die Kernstrecke der Linie vom Zwickauer Hauptbahnhof bis Adorf wurde demzufolge stündlich bedient, die äußeren Äste bis Zwickau Zentrum und Mariánské Lázně alle zwei Stunden.
Fahrzeuge
Da zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme der Vogtlandbahn ein nur recht eingeschränktes Angebot an verschiedenen Fahrzeugtypen seitens der Industrie bestand, entschied man sich zur Beschaffung von Leichtbauzügen des Typs „RegioSprinter“ von Duewag, der zuvor bereits von der Dürener Kreisbahn geordert worden war. Zunächst wurden in einer ersten Serie ab 1996 acht Triebzüge beschafft, in einer zweiten Serie im Sommer 1997 weitere zehn Züge, sodass zur Beginn des planmäßigen Betriebs insgesamt 18 RegioSprinter zur Verfügung standen. Zwischen 1998 und 1999 wurden die zehn Fahrzeuge der zweiten Serie für den Betrieb auf der Innenstadtstrecke in Zwickau umgebaut. Sie erhielten gemäß Betriebsordnung der Straßenbahnen (BOStrab) Seitenblinker, Bremslichter und Warnglocken. Ferner wurden sie mit Signalbeeinflussung ausgestattet, um sich – ebenso wie die Straßenbahn – die Ampeln freischalten zu können und nicht vom Straßenverkehr beeinträchtigt zu werden. Im Jahr 2004 wurden auch die übrigen acht Triebzüge aus der ersten Serie entsprechend umgebaut, um noch mehr Zügen die Fahrt in das Zwickauer Stadtzentrum zu ermöglichen. Die RegioSprinter sind vorrangig für den Betrieb auf kürzeren Strecken geeignet, da sie über eine 2+3-Bestuhlung mit nur dünn gepolsterten Sitzen verfügen und lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. In ihrem ursprünglichen Zustand besaßen die Fahrzeuge auch keine Toilette, für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Tschechien wurden alle Triebwagen später dementsprechend nachgerüstet. Die RegioSprinter verkehren planmäßig auf den Linien VB 1, VB 5 und zur Hälfte auf der VB 2. Ebenso wurden sie bis Dezember 2006 auf der mittlerweile stillgelegten Strecke Schönberg–Schleiz (Linie VB 7) eingesetzt. Im Jahr 2006 waren zwei Triebwagen längerfristig an die Prignitzer Eisenbahn verliehen, die sie im Raum Oberhausen einsetzte.
Im Jahr 2000 beschaffte die Vogtlandbahn als Reaktion auf ihre Geschäftsausweitung neun Triebwagen des Typs „Desiro Classic“ von Siemens Transportation Systems. Die Fahrzeuge, die bei der Deutschen Bahn unter der Baureihennummer 642 laufen, sind auch für längere Strecken geeignet. Im Gegensatz zu den RegioSprintern fand hier eine komfortablere Bestuhlung in der Anordnung 2+2 mit dicker gepolsterten Sitzen Verwendung. Zudem wurde ein Abteil als 1. Klasse in der Bestuhlung 1+2 ausgeführt und ein geschlossenes WC-System eingebaut. Gegenüber den baugleichen Triebwagen der Deutschen Bahn wurden die Desiros der Vogtlandbahn u. a. auch mit einem Fahrkartenautomaten, Schiebetritten in den Einstiegsbereichen und Notbremsüberbrückung ausgestattet. In zwei weiteren Serien wurden im Jahr 2002 nochmals 15 Triebwagen beschafft. Während die erste Serie analog den DB-Zügen über eine Motorleistung von 2 x 275 kW verfügte, wurden in den folgenden Serien Motoren mit 2 x 315 kW eingebaut, um auch mitunter steigungsreiche Abschnitte des Streckennetzes ungehindert befahren zu können. Die Desiros kommen planmäßig auf den Linien VB 3, VB 4, zur Hälfte auf der VB 2 sowie als Vogtland-Express zum Einsatz.
Vogtland-Express
Seit dem 12. Juni 2005 fährt die Vogtlandbahn als eine von drei Privatbahnen einen Zug im eigenwirtschaftlichen Schienenpersonenfernverkehr. Einmal täglich wird die Verbindung von Plauen nach Berlin und zurück befahren. Die Vogtlandbahn füllt die Lücke, die seit der Einstellung des letzten InterRegios aus dem Vogtland nach Berlin entstanden war und der Region den Nord-Süd-Fernverkehr nahm. Vom 16. Februar 2009 bis zum 7. April 2009 wurde der Vogtlandexpress aus wirtschaftlichen Gründen vorläufig eingestellt, nahm seine Fahrt jedoch am 8. April 2009 wieder auf.
Der Vogtland-Express startete am frühen Morgen in Plauen und gelangte über Zwischenhalte in Reichenbach, Werdau, Altenburg, Leipzig Hbf und Berlin Schönefeld Flughafen zum Zielbahnhof Berlin-Lichtenberg, abends kehrte der Zug zurück nach Plauen. Die Reisezeit lag mit gut dreieinhalb Stunden etwa eine halbe Stunde unter derjenigen des letzten InterRegios. Im Herbst 2005 wurde die Verbindung bis nach Hof verlängert und stellte den Anschluss Nordostbayerns sicher.
Nachdem die Deutsche Bahn mit Beginn des Sommerfahrplans 2006 am 28. Mai einen Großteil der Fern- und Regionalzüge, die vorher Berlin über die innenstadtquerende Stadtbahnstrecke passieren mussten, durch den neuen Tiergartentunnel führte, wurden auf der nun nicht mehr überlasteten Stadtbahn Trassen frei, die u. a. der Vogtland-Express nutzen konnte. Die Linie führt seitdem über den Ostbahnhof sowie die Stationen Alexanderplatz und Friedrichstraße zum Bahnhof Zoologischer Garten, sodass auch das Zentrum Berlins umsteigefrei erreicht werden konnte.
Der Halt in Berlin-Lichtenberg entfiel, ebenso wurde auf einen Halt im neuen Berliner Hauptbahnhof verzichtet, den der Vogtland-Express nun als einziger Personenzug neben dem Harz-Berlin-Express ohne Halt passiert. Laut dem ehemaligen Geschäftsführer Tobias Richter bestand kein Kundenbedürfnis, dort zu halten.
Nachdem die DB Netz AG für 2007 umfangreiche Bauarbeiten im Raum Leipzig ankündigte, änderte die Vogtlandbahn den Laufweg ab Dezember 2006, der seitdem über Zwickau, Chemnitz und Riesa führte. Auf dieser Relation (Chemnitz–Berlin) verkehrte bis zum 28. Mai 2006 die letzte InterRegio-Linie, bis Dezember desselben Jahres wurde übergangsweise eine RegionalExpress-Linie mit dem gleichen Laufweg eingesetzt.
Seit dem Fahrplanwechsel am 6. Dezember 2007 fährt der Vogtland-Express nicht mehr Hof Hbf an. Außerdem hält er zwischen Plauen oberer Bahnhof und Zwickau Hbf nur noch samstags und sonntags (morgens Richtung Berlin) bzw. freitags und samstags (abends Richtung Plauen) als "Vogtland-Express" bzw. im Fahrplan VX. An den übrigen Tagen handelt es sich auf dieser Strecke um einen Teil der Vogtlandbahn-Linie VB 2 nach bzw. von Adorf/Vogtl.. Dennoch kann ohne Umstieg von bzw. nach Plauen gefahren werden.
Der Vogtland-Express richtet sich insbesondere an Geschäftsreisende oder Tagesausflügler, da zwischen der Ankunft und der Abfahrt in Berlin ein Aufenthalt von rund sechs Stunden besteht. Die Fahrpreise sind rund 30 Prozent unter jenen der Deutschen Bahn angesiedelt, um eine preisgünstige Alternative zu den – zwar schnelleren, aber auch teureren – ICE- und IC-Zügen zu bieten. Fahrkarten der Deutschen Bahn AG oder von Verkehrsverbünden werden im Vogtland-Express nicht anerkannt. Fahrkarten gibt es nur im Zug, jedoch nicht im Vorverkauf.
Zum Einsatz kommen Triebwagen des Typs Desiro, die mit Kundenbetreuern und einem Cateringsystem am Platz ausgestattet sind.
Der Vogtland-Express wurde zum 16. Februar 2009 eingestellt, da die Kosten nicht gedeckt werden konnten und die zuständigen Aufgabenträger sich nicht an der Finanzierung beteiligen wollten.
Am 1. April 2009 bestätigte Vogtlandbahn-Geschäftsführer Klaus Jacobs, dass die Bahn-Direktverbindung zwischen dem Vogtland und Berlin wiederaufgenommen werden kann, so dass der Vogtlandexpress seit dem 8. April 2009 nun wieder täglich fährt.[1][2]
Arriva-Länderbahn-Express
Aus einem im Jahr 2005 durchgeführten Wettbewerbsverfahren der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ging die Länderbahn im Oktober desselben Jahres als Sieger hervor. Das Ausschreibungsprojekt umfasste einen „regionalen Schnellverkehr“ im Zwei-Stunden-Takt von München über Regensburg nach Schwandorf, von wo aus die Züge jeweils alle vier Stunden alternierend nach Hof und Furth im Wald ihre Fahrt fortsetzen sollen. Ebenso konnte die Länderbahn die Neuausschreibung des Betriebs auf der Strecke München – Kempten – Oberstdorf / Lindau für sich entscheiden, die sie seit Dezember 2003 bereits unter dem Markennamen „Allgäu-Express“ gemeinsam mit der schweizerischen SBB GmbH bedient. Für die neuen Verkehre hat die Vogtlandbahn 90 gebrauchte Reisezugwagen gekauft, von denen 60 Stück in Halberstadt und Neumünster modernisiert wurden. Für die Bespannung der Züge sind zwischen Oberstdorf / Lindau und München sowie zwischen Regensburg und Hof / Furth im Wald elf neue Diesellokomotiven des Typs EuroRunner von Siemens Transportation Systems vorgesehen, die durch das Unternehmen AngelTrains an die Vogtlandbahn verleast wurden. Auf dem elektrifizierten Abschnitt München –Regensburg sollen vier ebenfalls von Siemens hergestellte Elektrolokomotiven des Typs EuroSprinter zum Einsatz kommen, die von Siemens Dispolok gemietet werden. Gewartet werden diese Züge komplett im neuen Werk der Länderbahn in Schwandorf.
Die Vogtlandbahn und der Zweckverband ÖPNV Vogtland planen jedoch durchgehende Züge von München nach Berlin und möchten die künftig in Hof endenden Züge aus Richtung München über Plauen und Leipzig in die Bundeshauptstadt verlängern.
Zukunft
Anfang 2009 gewann die Vogtlandbahn die erstmalig durchgeführte deutsch-tschechische Ausschreibung von drei ÖPNV-Aufgabenträgern für den Betrieb der Dreiländerbahn Liberec–Zittau–Varnsdorf–Rybniště/Seifhennersdorf ab 12. Dezember 2010. Dabei werden Triebwagen der Baureihe Desiro eingesetzt, die mit zweisprachigen Zugbegleitern besetzt sein werden.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung der Vogtlandbahn vom 2. April 2009 Abgerufen am 02. April 2009
- ↑ freiepresse.de vom 01. April 2009 Abgerufen am 02. April 2009
- ↑ Siehe Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, „Dreiländerbahn Liberec – Zittau – Varnsdorf – Rybniště/Seifhennersdorf langfristig gesichert. Vogtlandbahn GmbH erhält einen 10-Jahres-Vertrag“, Pressemitteilung. 17.Februar 2009. Abgerufen am 21.Februar 2009. (pdf)
Weblinks
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