Zwickau Hauptbahnhof

Zwickau Hauptbahnhof
Zwickau (Sachs) Hbf
Zwickau Hauptbahnhof 2009-05-26.jpg
Empfangsgebäude des Zwickauer Hauptbahnhofes
Daten
Kategorie 3
Betriebsart Keilbahnhof
Bahnsteiggleise 8
Abkürzung DZW
Eröffnung 18. September 1845
Webadresse www.bahnhof.de
Architektonische Daten
Architekt Otto Falk (1933)
Lage
Stadt Zwickau
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 42′ 54,3″ N, 12° 28′ 36,5″ O50.71508333333312.476816666667Koordinaten: 50° 42′ 54,3″ N, 12° 28′ 36,5″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

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Der Zwickauer Hauptbahnhof (offiziell: Zwickau (Sachs) Hbf) ist der zentrale Bahnhof der sächsischen Stadt Zwickau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zwickau wurde zunächst am 18. September 1845 über eine Zweigstrecke an die Bahnstrecke Leipzig–Reichenbach/Vogtl. angeschlossen. Dieser folgten am 11. Mai 1858 die Bahnstrecke nach Schwarzenberg, am 15. November 1858 nach Chemnitz und am 29. November 1875 nach Falkenstein.[1]

Das erste Bahnhofsgebäude wurde 1845 in Holzbauweise errichtet. Weil es schon bald nicht mehr den wachsenden Anforderungen entsprach, wurde es 1858 durch einen Neubau ersetzt[1].

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg musste sich infolge des zunehmenden Verkehrs die Eisenbahnverwaltung dazu entschließen, eine Erweiterung des Werkstätten- und Güterbahnhofes vorzunehmen. In der Zeit um 1914 frequentierten jährlich 2,3 Millionen Reisende den Zwickauer Hauptbahnhof. Der tägliche Zugverkehr betrug 130 Personen- und 280 Güterzüge. Jährlich wurden 3,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Mit diesen Zahlen stand der Zwickauer Hauptbahnhof an erster Stelle in Sachsen. Allein die Bergwerke benötigten täglich 800 Eisenbahnwagen für den Kohleversand. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Eisenbahnverwaltung nicht umhin, Planungen zur Erweiterung des Zwickauer Hauptbahnhofes für den Güter- und Personenverkehr in Auftrag zu geben[2]. Durch die in den 30er Jahren stark wachsende Zwickauer Autoindustrie wuchs der Güterverkehr in die umliegenden Regionen weiter an. Diese Entwicklung setzte sich auch in den 1950er Jahren fort. 1970 wurde auf dem unmittelbar neben dem Hauptbahnhof liegenden Güterbahnhof ein großes Container-Terminal errichtet.

Das von 1933 bis 1936 für den Personenverkehr neu erbaute Bahnhofsgebäude wurde nach den Plänen von Reichsbahn-Oberbaurat Otto Falck errichtet. Es ist ein mit Hartbrand-Glasurziegel verklinkerter Kuppelbau in den klaren Linien des Bauhausstils der zu Ende gehenden 20er Jahre. Er wurde am 17. Dezember 1936 eröffnet.[3] Der Zwickauer Hauptbahnhof ist als Keilbahnhof konzipiert. Die Bahnsteige eins bis vier sind für die in Ost-Westrichtung verlaufende Hauptbahnlinie von Dresden nach Nürnberg angelegt, wohingegen die Bahnsteige fünf bis acht für die in Nord-Südrichtung von Leipzig ins Westerzgebirge sowie von Zwickau ins Vogtland nach Falkenstein, Klingenthal und Auerbach verlaufenden Linien vorgesehen wurden. In unmittelbar Nähe zu diesen Bahnsteigen wurde gleichzeitig das Zwickauer Bahnpostamt errichtet.

Durch die Straßenbahnlinien 5 und 7 und die Buslinien 16 und 19 der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau ist der Hauptbahnhof mit den zentralen Umsteigehaltestellen am Neumarkt und der Zentralhaltestelle verbunden, weil sich die Bahnanlagen außerhalb des Stadtzentrums befinden. Deshalb beginnen auch zahlreiche Regionalbuslinien am Hauptbahnhof, die überwiegend von den Regionalverkehrsbetrieben Westsachsen betrieben werden.

Eine Besonderheit ist das Zwickauer Modell. Für den Betrieb nach BOStrab ausgerüstete RegioSprinter der Vogtlandbahn fahren über Straßenbahngleise bis zur Haltestelle Zwickau Zentrum. In Höhe des Stellwerks W5 an der Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg zweigt ein Gleis in Richtung Stadthalle ab. Ab der Haltestelle Stadthalle fahren die Züge auf einem Dreischienengleis gemeinsam mit der Zwickauer Straßenbahn bis zur Haltestelle Zentrum.

Mit Inbetriebnahme des Leipziger City-Tunnels wird es ab dem 8. Dezember 2013 ein komplett neues Netz der Mitteldeutschen S-Bahn geben. Dieses wird aus dem Großraum Leipzig-Halle heraus bis in die angrenzenden Bundesländer reichen. Ab diesen Zeitpunkt werden die Linien S 5 und S 5X täglich zwischen Halle (Saale) Hbf, dem Flughafen Leipzig/Halle, Leipzig Hbf, Altenburg und Zwickau verkehren. Diese neuen S-Bahn-Linien werden die heutigen Linien RE 8 und RB 130 ersetzen.

Verkehrslinien

Linie Zuglauf Takt Betreiber
VX Vogtland-Express“: PlauenZwickauChemnitzRiesaBerlin-Schönefeld FlughafenBerlin OstbahnhofBahnhof Berlin Zoologischer Garten 1 Zugpaar täglich Vogtlandbahn
IRE1 Franken-Sachsen-Express“: DresdenFreibergChemnitzGlauchauZwickauReichenbachPlauenHofBayreuthNürnberg 2 Std, bildet 60 min Takt mit RE3 DB Regio
RE1 Zwickau – Gößnitz − RonneburgGeraJenaWeimarErfurtGothaMühlhausen(Thür)LeinefeldeGöttingen 2 Std DB Regio
RE3 Franken-Sachsen-Express“: Dresden – Tharandt − Freiberg − Flöha – Chemnitz – Hohenstein-Ernstthal − Glauchau − Zwickau − Reichenbach − Plauen (Vogtland) − Hof (− Nürnberg) 2 Std, bildet 60 min Takt mit IRE1 DB Regio
RE8 ZwickauAltenburgMarkkleebergLeipzig 2 Std DB Regio
RE17 Leipzig – Altenburg – ZwickauAue – Schwarzenberg − Johanngeorgenstadt einzelne Züge DB Regio; Erzgebirgsbahn
RB30 Dresden − Tharandt − Freiberg − Oederan − Flöha – Niederwiesa – Chemnitz − Hohenstein-Ernstthal − Glauchau − Zwickau 60 min,
HVZ zwischen Chemnitz und Zwickau: 30 min
DB Regio
RB95 Zwickau – Aue – Schwarzenberg – Johanngeorgenstadt 60 min Erzgebirgsbahn
RB130 Zwickau − Gößnitz – Altenburg − Gaschwitz − Leipzig 2 Std DB Regio
VB1 Zwickau Zentrum – Zwickau − Falkenstein − Kraslice (– Karlovy Vary) 60 min Vogtlandbahn
VB2 Zwickau Zentrum – Zwickau − Plauen − ChebMariánské Lázně 60 min Vogtlandbahn

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Klaus Reichenbach: Straßenbahn in Zwickau, Verlag Kenning, Nordhorn 1997, S. 6.
  2. Stadtbaurat Ebersbach – „Zwickau“, in Deutschlands Städtebau, DARI Verlag Berlin Halensee 1921
  3. Klaus Reichenbach: Straßenbahn in Zwickau, Verlag Kenning, Nordhorn 1997, S. 50.

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