Robert Richard Lipinski

Robert Richard Lipinski

Richard Lipinski (* in ; † in im ) war ein deutscher , Politiker und Schriftsteller.

Lipinski war ausgebildeter und trat 1886 in die Gewerkschaft und 1890 in die ein. Im selben Jahr war er Mitbegründer der „Freien Vereinigung der Kaufleute“ in Leipzig. 1897 war Lipinski Mitbegründer des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen. Im Jahr 1900 war er an der Gründung der Vereins der Arbeiterpresse beteiligt. Ein Jahr später war er Mitbegründer des „Unterstützungsvereinigung der auf dem Boden der modernen stehenden Angestellten.“ Von 1894 bis 1901 arbeitete er als bei der . Von 1901 bis 1933 betrieb er einen Verlagsbuchhandel in Leipzig und arbeitete schriftstellerisch.

Zwischen 1907 und 1917 war Lipinski der Vorsitzende des Vorstandes der SPD in Leipzig. Von 1903 bis 1907 Mitglied des . Im Jahr 1917 wurde er Mitglied der . Mit ihm trat auch der größte Teil der Leipziger Partei zur USPD über. Lipinski war auch in dieser Partei bis 1922 Vorsitzender in Leipzig. Zwischen 1917 und 1922 war er Mitglied im zentralen Beirat der Partei. Vom 15. November 1918 bis 21. Januar 1919 war Lipinski und Vorsitzender des im . Im Dezember 1918 war er Delegierter beim . Zwischen 1919 und 1920 war er Landtagsabgeordneter in . Er war Vorsitzender der USPD-Fraktion und stellvertretender Präsident des Landtags. Vom 11. Dezember 1920 bis 2. Februar 1923 war Lipinski unter . Im Jahr 1922 trat er wieder der SPD bei. Seither war er wieder wie schon zwischen 1912 und 1916 Mitglied im zentralen Parteiausschuss der SPD. In Leipzig war er erneut bis 1933 Vorsitzender der SPD. Zwischen 1920 und 1933 war Lipinski Mitglied des zunächst für die USPD danach für die SPD.

Als prominenter Sozialdemokrat und ehemaliger sächsischer Innenminister war Lipinski war unter dem in den Jahren 1933 sowie 1934-1935 in Haft.

Lipinski war Autor von zahlreichen politischen und sozialpolitischen Schriften (u.a. "Die Sozialdemokratie von ihren Anfängen bis 1913.Materialien zum Sozialistengesetz", 1928) sowie u.a. 1899-1933 Herausgeber des jährlichen "Der Arbeiterführer für Leipzig"

Im Berliner Ortsteil erinnert an der Ecke Scheidemannstaße/ eine Gedenktafel an Richard Lipinski. Im Vorraum des Fraktionsvorstandssaales der SPD im Deutschen Bundestag würdigt eine Texttafel den Widerstand der sozialdemokratischen Parlamentarier gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten am 23. März 1933.

Literatur

  • Manfred Hötzel / Karsten Rudolph: Richard Lipinski (1867 - 1936). Demokratischer Sozialist und Organisator politischer Macht, in: Helga Grebing / Hans Mommsen / Karsten Rudolph (Hg.): Demokratie und Emanzipation zwischen Elbe und Saale. Beiträge zur Geschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung bis 1933, Essen 1993, S. 237 - 262.
  • Michael Rudloff / Thomas Adam unter Mitarbeit von Jürgen Schlimper: Leipzig. Wiege der deutschen Sozialdemokratie, Leipzig 1996, S. 72 ff.
  • Mike Schmeitzner / Michael Rudloff: Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag. Darstellung und Dokumentation 1877 - 1997, S.204 f.
  • Jesko Vogel: Der sozialdemokratische Parteibezirk Leipzig in der Weimarer Republik: Sachsens demokratische Tradition, 2 Bände, Hamburg 2006.

Weblinks



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