Rugby Union in Deutschland

Rugby Union in Deutschland
WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Belgien

Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit Rugby Union in Deutschland. Zur allgemeinen Geschichte, Entwicklung, internationalen Wettbewerben und Regeln der Sportart siehe unter Rugby Union.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte bis zur Einführung in Deutschland

1823 entstand an der Public School der mittelenglischen Stadt Rugby ein neues Spiel: Ein Schüler namens William Webb Ellis nahm der Legende nach den Ball im Laufe eines Fußballspiels „in feiner Missachtung der Regeln“ (Thomas Hughes: Tom Brown’s Schooldays) in die Hände, rannte davon und legte ihn ins gegnerische Tor. Zwar hat Ellis wirklich gelebt und zu dieser Zeit in Rugby studiert, wie sich anhand der erhaltenen Matrikeln nachweisen lässt, ob er aber der Erfinder war, lässt sich nicht beweisen. Abgesehen davon bestanden zu diesem Zeitpunkt noch keine allgemein gültigen Regeln in den jahrhundertealten Vorgängerspielen von Fußball und Rugby: Der Ball konnte getreten, getragen, geworfen und je nach Größe auch gerollt oder geschoben werden. Spielerzahl und Feldgröße waren nicht festgelegt. Am Internat von Rugby war das Spielen des Balles mit der Hand bereits erlaubt; nur durfte er nicht getragen werden, und ins Tor musste man ihn auf jeden Fall mit dem Fuß befördern. Insoweit hatte das Spiel Ähnlichkeit mit Gaelic Football. Die Neuerung, den Ball zu tragen und einen Versuch zu legen wurde zwischen 1820 und 1823 eingeführt. Der ovale Ball, der das Tragen eng am Körper erleichtert, wurde erstmals 1851 vom Schuh- und Ballhersteller Gilbert nahe dem Internat in Rugby angefertigt.

Eine klare Trennung zwischen Fußball und Rugby erfolgte erst nach 1863, als in London die Football Association (FA) gegründet wurde, die nach den 1846 aufgestellten Regeln der Universität Cambridge das Spielen des Balls mit der Hand abschaffte. Acht Jahre später, am 26. Januar 1871, wurde die Rugby Football Union (RFU) gegründet, die in der Folgezeit die Regeln aus dem Jahr 1845 der Public School von Rugby standardisierte.

Nach Deutschland gelangte Rugby durch den Nachwuchs wohlhabender Briten. Einige der jungen Männer besuchten im Deutschen Bund renommierte Privatgymnasien oder studierten in Heidelberg, andere versahen in der Residenzstadt Hannover ihren Militärdienst und spielten in ihrer Freizeit Rugby. Dieser Einfluss wirkt bis heute nach. Hannover und Heidelberg entwickelten sich zu den Hochburgen des Sports in Deutschland.

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg

Die erste deutsche Rugby-Mannschaft gab es am Neuenheim College in Heidelberg, dessen Schüler um 1850 herum mit einem Spiel das Aufsehen erregten, das die Jugendlichen der Stadt „Durchtragerles“ nannten. Unter Leitung des Pädagogen Dr. Edward Hill Ullrich gründeten Schüler des Kollegs am 9. Mai 1872 den Heidelberger Ruderklub von 1872 (HRK 1872), der heute der älteste deutsche Rugby-Verein ist.

Am 14. September 1878 wurde in Hannover der erste deutsche Sportverein aus der Taufe gehoben, der sich von Beginn an weder dem Turnen noch dem Wassersport, sondern ausschließlich dem Rasensport widmete: der Deutsche Sport-Verein von 1878 (DSV 1878 Hannover). Mitbegründer und erster Präsident war Ferdinand Wilhelm Fricke. Nach ihm ist die Straße benannt, in der sich heute die Geschäftsstelle des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) befindet.

Ein Zusammenschluss der deutschen Vereine scheiterte lange an gegensätzlichen Interessen. Als die von norddeutschen Vereinen 1886 angeregte Gründung eines Deutschen Rugby-Fußball-Bundes unterblieb, schloss sich der DSV 1878 Hannover dem Deutschen Fußball- und Cricket-Bund an, während die Vereine in Cannstatt, Frankfurt am Main, Heidelberg und München der Süddeutschen Fußball-Union beitraten.

Trotz der Uneinigkeit der Vereine siegte schließlich die Einsicht in Notwendigkeiten. Am 13. Februar 1898 trafen sich in Heidelberg die Rugbyspieler dieser Stadt mit ihren Sportfreunden vom FV Stuttgart 93 (später VfB Stuttgart) und Frankfurt am Main zu einem ersten Deutschen Rugby-Tag, an dem sich mit dem Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft auch Vertreter von Vereinen des „Associations-Fußballs“ beteiligten. Treibende Kraft bei den Debatten über Ausbreitungsstrategien, Spielpläne und Schiedsrichter war Professor Dr. Edward Hill Ullrich, der sich vor allem dafür stark machte, den Kontakt zu den norddeutschen Vereinen zu verstärken und die Gründung eines Dachverbandes zu forcieren. Er stieß aber auf wenig Gegenliebe.

Zunächst wollte man alle Fragen ohne die Gründung eines Verbandes auf weiteren Rugby-Tagen klären. Im August 1898 sowie im Februar und September 1899 wurden solche Zusammenkünfte in Frankfurt am Main, Stuttgart und Cannstatt abgehalten, ehe auf dem 5. Deutschen Rugby-Tag am 11. März 1900 in Hannover 19 Vereine förmlich beschlossen, zukünftig gemeinsam zu handeln. Es wurde beschlossen, das englische Regelwerk zu übersetzen, im November 1900 das erste Nord-Süd-Spiel auszutragen und dem Deutschen Fußball-Bund beizutreten, der den „Associations-Fußball“ organisiert.

Im gleichen Jahr fanden die II. Olympischen Spiele anlässlich der Weltausstellung (20. Mai bis 28. Oktober) in Paris statt. Da es immer noch keinen Verband geschweige denn eine Nationalmannschaft gab, wurde als Vertretung Deutschlands der FC 1880 Frankfurt (heute SC 1880 Frankfurt) beauftragt, am Rugby-Turnier teilzunehmen.

Auf dem 6. Deutschen Rugby-Tag in Kassel wurde schließlich am 4. November 1900 der Deutsche Rugby-Fußball-Verband innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes gegründet. Sein erster Präsident wurde Ferdinand Wilhelm Fricke vom DSV 1878 Hannover und Konrektor des dortigen Realgymnasiums. Erst ein Jahr später, am 4. November 1901, machte man sich selbstständig, trat aus dem Deutschen Fußball-Bund aus und nannte sich seitdem Deutscher Rugby-Verband (DRV).

Unter dem Dach des DRV fanden nun jährlich ab 1900 Nord-Süd-Spiele, ab 1909 Deutsche Meisterschaften und ab 1927 Länderspiele statt. Durch den Zweiten Weltkrieg bedingt, wurde die Meisterschaft zuletzt 1942, das letzte Länderspiel 1940 ausgetragen.

Regionalverbände vor 1935

In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gründeten sich fünf regionale Verbände:

  • Als erster am 19. Mai 1900 der Verband Hannoverscher Fußball-Vereine. Er benannte sich zweimal um: am 27. Januar 1906 in Verband Nordwestdeutscher Rugby-Vereine und am 9. März 1920 in Norddeutscher Rugby-Fußball-Verband. Er ist Vorläufer des heutigen Niedersächsischen Rugby-Verbandes.
  • 1909 wurde ein Süddeutscher Rugby-Verband ins Leben gerufen. Seine Mitgliedsvereine verteilten sich auf Baden, Württemberg und den Großraum Frankfurt am Main. Er ist Vorgänger des Badischen Rugby-Verbandes und des heutigen Rugby-Verbandes Baden-Württemberg.
  • Am 10. Juni 1922 entstand (laut dem Jahrbuch 2000) ein Westdeutscher Rugby-Fußball-Verband, dessen Vereine sich im Großraum zwischen Düsseldorf, Köln und Bonn befanden. Er kann als Vorläufer des Rugby-Verbandes Nordrhein-Westfalen angesehen werden. Gemäß dem Jahrbuch 1937 ist das Gründungsjahr 1928. Eine Punktrunde wurde erstmals 1930/31 ausgespielt.
  • Am 26. Juli 1924 gründete sich ein Brandenburgisch-Mitteldeutscher Rugby-Verband mit Vereinen in Berlin und Leipzig. Eine Meisterschaftsrunde wurde jedoch schon ab 1921 (wohl innerhalb des entsprechenden Fußballverbandes) ausgetragen.
  • 1930 teilte er sich auf: Brandenburgischer Rugby-Fußball-Verband und Mitteldeutscher Rugby-Fußball-Verband. Der erstgenannte ist die Keimzelle des heutigen Berliner Rugby-Verbandes. Der zweite umfasste das Land Sachsen.

Wettbewerbe der Regionalverbände

Die erste Wettkampfserie, die über Freundschaftsspiele hinausging, wurde im Norden als Hannoversche Pokalmeisterschaft ausgetragen. Sie begann 1898, also noch vor der Gründung des DRV und des ersten Regionalverbandes.

Rugby: Hannoversche Pokalmeister
Jahr Pokalmeister
1898 English Football Club Hannover
1899 Hannoverscher SV 1896
1900 DFV 1878 Hannover
1901 DFV 1878 Hannover
1902 DFV 1878 Hannover
1903 Frühjahr: DFV 1878 Hannover
Herbst: Serie nicht beendet
1904 SV Elite Hannover
1905 DFV 1878 Hannover
1906 FV Hannover 1897
1907 FV Hannover 1897
1908 FV Hannover 1897
1909 FV Hannover 1897

1909 starteten dann offiziell die Nord- und die Süddeutsche Meisterschaft, deren Gewinner zunächst automatisch im Deutschen Finale standen.

Rugby: Regionalmeister (Nord und Süd)
Jahr Nord Süd
1909 FV 1897 Hannover FV Stuttgart 1893
1910 SV Odin Hannover FC 1880 Frankfurt
1911 FV 1897 Hannover FC 1880 Frankfurt
1912 FV 1897 Hannover FC Neuenheim
1913 DFV Hannover 1878 FC 1880 Frankfurt
1914 SV Odin Hannover FC Neuenheim
1915 nicht ausgetragen wegen des Ersten Weltkrieges
1916 SV Odin Hannover nicht ausgespielt
1917 SV 1905 Linden
1918 SV 1905 Linden
1919 SC Linden
1920 SV Odin Hannover SC 1880 Frankfurt
1921 Hawa-Alexandria Hannover FC Neuenheim
1922 Hawa-Alexandria Hannover SC 1880 Frankfurt
1923 FC Schwalbe Hannover FC Neuenheim
1924 SV Victoria Linden FC Neuenheim
1925 SC Linden SC 1880 Frankfurt
1926 FC Schwalbe Hannover SC 1880 Frankfurt
1927 SV Victoria Linden Heidelberger RK
1928 DFV Hannover 1878 Heidelberger RK
1929 SV Victoria Linden SC 1880 Frankfurt
1930 SV Odin Hannover RG Heidelberg
1931 SV Odin Hannover SC 1880 Frankfurt
1932 FV 1897 Linden RG Heidelberg
1933 RC Elite Hannover RG Heidelberg
1934 VfR Döhren RG Heidelberg
1935 nicht ausgetragen (sog. Werbejahr)

In den 1920er und 1930er Jahren begannen Punktrunden in Brandenburg-Mitteldeutschland und im Westen. Auch ihre Sieger beanspruchten nun, um die Deutsche Meisterschaft mit zu spielen. Auf Grund der Kräfteverhältnisse änderte sich jedoch kaum etwas an der Endspielbeteiligung.

Rugby: Regionalmeister (Brandenburg, Mittel- und Westdeutschland)
Jahr Brandenburg Mitteldeutschland Westdeutschland
1921 SC Charlottenburg nicht ausgespielt
1922 SC Charlottenburg
1923 BFC Preußen
1924 BFC Preußen
1925 SC Charlottenburg
1926 ASC Leipzig
1927 ASC Leipzig
1928 ASC Leipzig
1929 SV Siemens Berlin
1930 SV Siemens Berlin ASC Leipzig
1931 Tennis Borussia Berlin ASC Leipzig 1. RC Köln
1932 Tennis Borussia Berlin ASC Leipzig Düsseldorfer Kickers [1]
1933 Tennis Borussia Berlin Dresdner SG Düsseldorfer Kickers
1934 Tennis Borussia Berlin Dresdner SG nicht ausgespielt
1935 Berliner RC (Pokalsieger) nicht ausgespielt (sog. Werbejahr)

Auswahlspiele zwischen den Regionalverbänden

Seit 1900 hatte sich ein fast alljährliches Spiel zwischen Nord- und Südauswahlen etabliert, das bis Ende der 1960er Jahre ausgetragen wurde (Nord-Süd-Spiel, s.u.).

In den zehn Jahren von 1925 bis 1934 beteiligten sich auch Brandenburg und Mitteldeutschland:

Rugby: Spiele der Regional-Auswahlen 1925–1934
Nord gegen Brandenburg-Mitteldeutschland
Datum Ort Ergebnis
18.11.1925 Hannover Nord gewinnt 20:3
03.10.1926 Berlin Nord gewinnt 27:14
23.10.1927 Berlin Nord gewinnt 17:8
21.10.1928 Bremen Nord gewinnt 18:13
20.11.1929 Hannover Nord gewinnt 33:3
Süd gegen Brandenburg-Mitteldeutschland
Datum Ort Ergebnis
30.11.1924 Frankfurt/M Süd gewinnt 12:3
27.11.1927 Heidelberg Süd gewinnt 26:9
25.11.1928 Leipzig Süd gewinnt 9:4
Norddeutschland gegen Mitteldeutschland
Datum Ort Ergebnis
10.12.1933 Magdeburg Nord gewinnt 11:6
Süddeutschland gegen Mitteldeutschland
Datum Ort Ergebnis
08.03.1931 Frankfurt/M Mitte gewinnt 5:3
17.06.1934 Frankfurt/M Süd gewinnt 35:3
Brandenburg gegen Mitteldeutschland
Datum Ort Ergebnis
15.11.1931 Leipzig unentschieden 5:5
26.02.1932 Berlin unentschieden 0:0
03.06.1934 Berlin Brandenburg gewinnt 23:13


Sportbereiche bis 1945

1935/36 wurden diese Verbände aufgelöst und im Reichsbund für Leibesübungen durch acht Sportbereiche ersetzt, auch Gaue genannt:

  • Der Norden wurde geteilt in Nordmark und Niedersachsen
  • Aus dem Süden entstanden Südwest, Baden und Württemberg-Bayern
  • West wurde zu Mittelrhein-Niederrhein
  • Brandenburg blieb erhalten
  • Mitte wurde zu Sachsen

Von sechs Gauen sind die Meister weiter unten aufgelistet (siehe Regional-Meister vor Gründung der Bundesliga). Die fehlenden, soweit bekannt: In Sachsen wurde 1936 und 1937 der SC Thalysia Leipzig Meister, in Württemberg-Bayern 1936 und 1937 der Stuttgarter RC.

Entwicklung nach 1945

Der Spielbetrieb begann nach dem Krieg mit Freundschaftsspielen, besonders auch gegen britische Militärauswahlen. Ab 1947/48 wurden wieder Meisterschafts- und Pokalrunden ausgetragen. Bis Anfang der 1950er Jahre hatten sich der DRV und sechs Landesverbände (wieder) gegründet, die es vor dem Krieg schon als Verbände oder Sportbereiche gegeben hatte. 1962 wurde der Rugby-Verband Bremen gegründet, dem bis 2001 allerdings nur ein Verein angehörte.

Ende 1990 wurden die Landesverbände Brandenburg und Sachsen in den DRV aufgenommen. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurden in vier Ländern neue Rugby-Verbände gegründet, deren Vereine zuvor in benachbarten Ligen mitgespielt hatten:

  • Februar 1996 Bayern (Die Vereine spielten zuvor gegen US-amerikanische Militärmannschaften, nach dem Abzug der US-Streitkräfte als Gäste in Baden-Württemberg).
  • Oktober 1997 Schleswig-Holstein (Die letzten Vereine aus Kiel spielten bis zu ihrer Auflösung 1962 in der Hamburger Liga quasi eine „Nordmark-Meisterschaft“ weiter. Später gegründete Vereine in Geesthacht und Lübeck nahmen zeitweilig an der Hamburger Regional- oder Landesliga teil).
  • November 1998 Rheinland-Pfalz (Teilnahme vorher in Baden-Württemberg).
  • August 1999 Thüringen (Bisher fünf Vereine in Gera, Jena, Erfurt, Halle und Staßfurt. Der ehemalige Landesverband Sachsen-Anhalt schloss sich mit den beiden Vereinen aus Halle und Staßfurt dem Thüringer Landesverband an).
  • Keine Verbände gibt es (Mai 2008) in Mecklenburg-Vorpommern (Teilnahme in Schleswig-Holstein) und dem Saarland (Teilnahme in Rheinland-Pfalz). Der nach 2000 gegründete Landesverband Sachsen-Anhalt löste sich nach wenigen Jahren wieder auf (siehe Thüringen).

Insgesamt gibt es derzeit 98 Rugby-Union-Vereine in Deutschland.

Spielbetrieb und Wettbewerbe

Länderspiele

Hauptartikel: Deutsche Rugby-Union-Nationalmannschaft

Bereits an den II. Olympischen Spielen, die im Jahr 1900 zusammen mit der Weltausstellung in Paris stattfanden, nahm „Deutschland“ teil. Anstelle einer Nationalmannschaft, die es noch nicht gab, spielte der SC Frankfurt 1880 für das Kaiserreich. Zum ersten offiziellen Länderspiel trat Deutschland am 17. April 1927 wieder in Frankreich an und verlor mit 5:30. Im November 1988 wurde der DRV als 38. von inzwischen 95 Nationalverbänden in den International Rugby Board aufgenommen, so dass Deutschland 1989 an der Qualifikation zur Rugby-Union-Weltmeisterschaft (für 1991) teilnehmen konnte, allerdings konnte sich die Mannschaft noch nie qualifizieren.

Deutsche Vereine im Europapokal

Seit Anfang der 1960er Jahre veranstaltet die FIRA mit Unterbrechungen Europapokal-Wettbewerbe, an denen auch deutsche Mannschaften teilnehmen. Informationen über den ersten FIRA-Cup sind äußerst dürftig. Aus dem Rugby-Jahrbuch 1971/72 ist das Abschneiden der deutschen Teams zu entnehmen. Er scheint nicht jährlich, sondern nur dreimal, jeweils in einem Zweijahres-Zeitraum ausgetragen worden zu sein. (Siehe auch FIRA-AER.)

  • 1961(-62)
Der SV 1908 Ricklingen scheidet in der dritten Runde aus, als er nach einem Unentschieden beim ASPTT Rabat ein zweites Mal nach Marokko reisen muss.
SCA Brüssel (BEL) - SV 1908 Ricklingen 3:14
SV 1908 Ricklingen - RC Hilversum (NED) 27:3
ASPTT Rabat (MAR) - SV 1908 Ricklingen 3:3 und 9:3
Finale 1962: AS Béziers (FRA) - Grivita Rosie Bukarest (ROM) 11:3
  • 1963-64
Der TSV Victoria Linden erreicht die fünfte Runde, in der er sich dem späteren Pokalsieger Grivita Rosie Bukarest geschlagen geben muss.
RC Hilversum (NED) - TSV Victoria Linden 3:12
RUC Casablanca (MAR) - TSV Victoria Linden 0:27
TSV Victoria Linden - Spartak Prag (TCH) 14:11
TSV Victoria Linden - SSR Rovigo (ITA) 6:3
TSV Victoria Linden - Grivita Rosie Bukarest (ROM) 6:17
Finale 1964: Grivita Rosie Bukarest (ROM) - Stade Montois (FRA) 10:0 n. Abbr.
  • 19(65-)66
Der DSV 1878 Hannover scheitert bereits in der zweiten Runde an der Sport-Union Agen.
Slavia Prag (TCH) - DSV 1878 Hannover 0:6
DSV 1878 Hannover - SU Agen (FRA) 3:15
Finale 1966: Dinamo Bukarest (ROM) - SU Agen (FRA) 18:0

Ein zweiter Pokal wurde erst wieder 1996/97 bis 1999/2000 ausgetragen – unter dem Namen Nordwest-Europapokal (oder auch: Euro-Cup). Der Teilnehmerkreis beschränkte sich auf je 2 Vereine aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland.

  • 1996/97
Um Platz 3: TSV Victoria Linden - RC DIOK Leiden (NED) 39:17
Um Platz 5: Kituro Rugby Club (BEL) - SC Neuenheim 35:26
Finale 1997: Boitsfort RC (BEL) - Haagscher RC (NED) 19:17
  • 1997/98
Um Platz 3: RG Heidelberg - TSV Victoria Linden 17:29 und 38:26 (mit jeweils 55:55 Spielpunkten gemeinsam Dritte)
Sieger 1998: Boitsfort RC (BEL)
  • 1998/99
Gemeinsam auf Platz 3: TSV Victoria Linden und DRC Hannover (Grund unbekannt)
Sieger 1999: RC DIOK Leiden (NED)
  • 1999/2000
Finale (Oktober 1999): DRC Hannover (GER) - RC DIOK Leiden (NED) 16:17 und 19:12
Zweiter Deutscher Vertreter: RG Heidelberg (Platzierung unbekannt)

2005 wurde erstmals ein European Clubs Cup ausgespielt. Zunächst gibt es eine Vorrunde mit regionalen Gruppen, deren Sieger eine Endrunde bestreiten – jeder gegen jeden.

Bei der ersten Auflage sollten in der Gruppe West die Vertreter aus Deutschland, Österreich und Luxemburg spielen. Der österreichische Club trat jedoch nicht an, so dass der SC Neuenheim wenig Mühe hatte, im einzigen Spiel gegen RC Luxembourg mit 17:0 Gruppensieger zu werden.

In der Endrunde trat der Nord-Sieger Stockholm Exiles RFC (SWE) nicht an.

  • 2005
Endrunde: Arka Gdynia (POL) vor dem SC Neuenheim (GER) und RC Nada Split (CRO).
Der SCN spielte gegen Arka Gdynia 16:26 und beim RC Nada Split 35:21.
  • 2006
Finale: RC Slava Zenit (RUS) - RC Nada Split (CRO) 24:21
Es gab nur die Gruppen Nord, Ost und Süd ohne deutsche Beteiligung.

Meisterschaft

Der Austragungsmodus bestand über Jahrzehnte im Wesentlichen darin, dass zunächst ein Nord- und ein Südmeister ermittelt wurden, die seit 1909 in einem Finalspiel aufeinander trafen. Ab der Saison 1935/36 wurden wie in anderen Sportarten im Reichsbund für Leibesübungen Sportbereiche auf Grundlage der Gaue eingerichtet, die ihre Meister ausspielten. Das waren im Rugby insgesamt acht: Nordmark (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg), Niedersachsen (mit Bremen), Berlin-Brandenburg, Sachsen, Mittelrhein-Niederrhein (Teile des heutigen Nordrhein-Westfalen), Südwest (Hessen), Baden und Württemberg-Bayern. In den Kriegsjahren 1941 und 1942 wurden nur noch in Niedersachsen und Berlin Meisterrunden ausgetragen, deren Sieger nun ein Hin- und Rückspiel gegeneinander führten.

Nach dem Krieg stritten wieder sechs Regionalmeister um den Titel. Die Landesverbände hießen nun Hamburg, Niedersachsen, Berlin, West (später Nordrhein-Westfalen), Hessen und Baden (ab 1970 Baden-Württemberg). Die beiden letztgenannten bildeten zeitweilig eine gemeinsame Liga „Südwest“. Weiterhin wurde der Deutsche Meister durch regionale Meisterschaften, landesverbandsübergreifende Zwischenrundenspiele und ein Finale ausgespielt. Dabei wurden später in den Zwischenrunden nicht mehr Nord- und Südsieger ermittelt, so dass im Endspiel auch schon hin und wieder zwei Vereine des Nordens aufeinander treffen konnten. Dieser Zustand währte bis zur Gründung der Bundesliga mit der Saison 1971/72. Sie begann in zwei Staffeln, Nord und Süd. Somit trugen am Saisonende wieder die „Meister“ aus Nord und Süd den Kampf um den Deutschen Titel aus. Unterbau der Bundesliga blieben die sechs Landesverbände, deren oberste Spielklassen jetzt als Regionalligen bezeichnet wurden.

Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde auch der Deutsche Rugby-Sportverband der DDR im November 1990 aufgelöst und die Landesverbände Brandenburg und Sachsen mit ihren 17 Vereinen in den DRV aufgenommen. Dies brachte eine Umgliederung der Bundesliga und die Einführung der zweigeteilten 2. Bundesliga mit sich. Seit der Bildung der einteiligen 1. Bundesliga spielen die beiden Tabellenersten ein Finale aus (einzige Ausnahme war bisher 2002).

Eindeutige Hochburgen sind – gemessen an der Endspielbeteiligung – Hannover und Heidelberg. Dies wird erst auf den zweiten Blick deutlich, denn Döhren, Linden, List und Ricklingen sind Stadtteile von Hannover, während Neuenheim und Handschuhsheim zu Heidelberg gehören.

Eine kleine Sensation brachte das Jahr 2006. Erstmals seit Beginn der Meisterschaft 1909 fand ein Endspiel ohne Beteiligung eines hannoverschen Vereins statt, und erstmals standen sich zwei Mannschaften aus Heidelberg gegenüber.

Rugby: Deutsche Meisterschaften (Männer)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
1909 Stuttgart FC 1897 Hannover – FV Stuttgart 6:3
1910 Hannover SC 1880 FrankfurtSV Odin Hannover 3:0
1911 FV 1897 LindenSC 1880 Frankfurt kein Endspiel [2]
1912 Heidelberg SC Neuenheim – FC 1897 Hannover 13:6
1913 Hannover SC 1880 FrankfurtSC Neuenheim 8:3
1914–19 nicht ausgetragen wegen des Ersten Weltkrieges
1920 Hannover SV Odin HannoverSC 1880 Frankfurt 3:0
1921 Frankfurt/M. SC Neuenheim – Hawa-Alexandria Hannover 11:0
1922 Hannover SC 1880 Frankfurt – Hawa-Alexandria Hannover 3:0
1923 Heidelberg FC Schwalbe HannoverSC Neuenheim 6:3
1924 Hannover SC NeuenheimTSV Victoria Linden 8:3
1925 Frankfurt/M. SC 1880 Frankfurt – SC Linden 33:13
1926 Hannover FC Schwalbe HannoverSC 1880 Frankfurt 8:0
1927 Heidelberg Heidelberger RKTSV Victoria Linden 10:6
1928 [3] Hannover Heidelberger RK – DSV 1878 Hannover 8:0
1929 Frankfurt/M. TSV Victoria LindenHeidelberger RK 5:0
1930 Hannover SV Odin HannoverRG Heidelberg 13:0
1931 Heidelberg SV Odin HannoverSC 1880 Frankfurt 38:0
1932 Hannover FV 1897 LindenRG Heidelberg 6:5
1933 Heidelberg VfR Döhren – RG Heidelberg 3:0
1934 Hannover VfR Döhren – FV 1897 Linden 8:3
1935 nicht ausgetragen infolge eines Werbejahres
1936 Frankfurt/M. FC Schwalbe HannoverSC Neuenheim 11:0
1937 Hannover FV 1897 LindenRG Heidelberg 32:11
1938 Heidelberg VfV Hannover-HainholzRG Heidelberg 14:3
1939 Hannover VfV Hannover-HainholzSC Neuenheim 16:0
1940 Hannover FV 1897 LindenEintracht Frankfurt 19:6
1941 Berlin, Hannover SC Elite Hannover – SC Siemens Berlin 11:3, 12:8
1942 Berlin SG Ordnungspolizei Berlin – SC Germania List 13:9 [4]
1943–47 nicht ausgetragen wegen des Zweiten Weltkrieges
1948 Hannover TSV Victoria LindenBerliner SV 1892 30:0
1949 Heidelberg SC NeuenheimSC Germania List 11:0
1950 Hannover SV 08 Ricklingen – SC Neuenheim 6:0
1951 Berlin TSV Victoria LindenSC Neuenheim 18:9
1952 Frankfurt/M. TSV Victoria LindenSC 1880 Frankfurt 22:3
1953 Hannover TSV Victoria Linden – TSV Handschuhsheim 19:8
1954 Hamburg TSV Victoria LindenSC Neuenheim 23:3
1955 Heidelberg TSV Victoria Linden – TSV Handschuhsheim 6:3
1956 Hannover TSV Victoria Linden – TSV Handschuhsheim 12:6
1957 Heidelberg TSV Handschuhsheim – SC Elite Hannover 6:3
1958 Frankfurt/M. TSV Victoria LindenSC Neuenheim 21:0
1959 Berlin VfR Döhren – RG Heidelberg 10:5
1960 Hannover SV 08 Ricklingen – TSV Handschuhsheim 17:0
1961 Heidelberg SV Odin HannoverSC Neuenheim 5:0
1962 Hamburg TSV Victoria LindenSC Neuenheim 11:3
1963 Berlin SV Odin Hannover – TSV Handschuhsheim 11:3
1964 Offenbach DSV 1878 Hannover – FC St. Pauli 11:0
1965 Hannover TSV Victoria LindenEintracht Frankfurt 17:12
1966 Heidelberg SC Neuenheim – DSV 1878 Hannover 9:3
1967 Berlin SC NeuenheimTSV Victoria Linden 11:9
1968 Stuttgart DSV 1878 Hannover – TSV Handschuhsheim 8:6
1969 Frankfurt/M. TSV Victoria LindenSC 1880 Frankfurt 25:3
1970 Hannover DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 20:6
1971 Berlin Heidelberger RK – DSV 1878 Hannover 14:9 n.V.
1972 Heidelberg TSV Victoria LindenSC Neuenheim 17:16
1973 Hannover Heidelberger RK – SV 08 Ricklingen 3:0
1974 Heidelberg SV 08 Ricklingen – Heidelberger TV 1846 15:9
1975 Hannover TSV Victoria LindenHeidelberger RK 12:4
1976 Heidelberg Heidelberger RKTSV Victoria Linden 35:0
1977 Hannover SC Germania ListHeidelberger RK 16:9
1978 Berlin FV 1897 Linden – TSV Handschuhsheim 24:16
1979 Hamburg SC Germania List – Heidelberger TV 1846 9:0
1980 Frankfurt/M. RG HeidelbergFV 1897 Linden 16:10
1981 Heidelberg SC Germania ListHeidelberger RK 28:19
1982 Hannover DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 15:6
1983 Heidelberg DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 16:12
1984 Hannover DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden 27:6
1985 Heidelberg DSV 1878 Hannover – Heidelberger RK 24:9
1986 Hannover Heidelberger RK – DSV 1878 Hannover 15:9
1987 Hannover TSV Victoria Linden – DSV 1878 Hannover 24:0
1988 Hannover DRC Hannover – DSV 1878 Hannover 12:9
1989 Heusenstamm TSV Victoria Linden – Berliner RC 20:6
1990 Heidelberg DSV 1878 Hannover – SC Neuenheim 31:4
1991 Hannover DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden 6:3
1992 Berlin TSV Victoria Linden – SV 08 Ricklingen 59:3
1993 Hannover TSV Victoria Linden – DSV 1878 Hannover 18:14
1994 Heidelberg TSV Victoria Linden – Heidelberger TV 1846 15:3
1995 Hürth SC NeuenheimTSV Victoria Linden 14:13
1996 Heidelberg TSV Victoria LindenRG Heidelberg 9:8
1997 Hannover RG HeidelbergTSV Victoria Linden 12:12 n.V., 3:1 i.P. [5]
1998 Hannover DRC HannoverTSV Victoria Linden 25:20
1999 Heidelberg, Hannover DRC HannoverRG Heidelberg 11:22, 24:10
2000 Hannover (2x) DRC HannoverTSV Victoria Linden 34:3, 45:12
2001 Hannover, Heidelberg DRC HannoverSC Neuenheim 28:16, 8:13
2002 Sieger DRC Hannover kein Endspiel [6]
2003 Hannover SC NeuenheimDRC Hannover 18:9
2004 Heidelberg SC NeuenheimDRC Hannover 23:18
2005 Hannover DRC Hannover – TSV Handschuhsheim 21:9
2006 Heidelberg RG HeidelbergSC Neuenheim 13:9 n.V.
2007 Frankfurt/M. RG HeidelbergSC 1880 Frankfurt 23:15
2008 Frankfurt/M. SC 1880 FrankfurtRG Heidelberg 28:13
2009 Frankfurt/M. SC 1880 FrankfurtHeidelberger RK 11:8
2010 Frankfurt/M. Heidelberger RKSC 1880 Frankfurt 39:22 n.V.
2011 Frankfurt/M. Heidelberger RKSC 1880 Frankfurt 12:9

Regionalmeister vor Gründung der Bundesliga

Als Vorläufer der heutigen Landesverbände wurden 1935/36, wie in anderen Sportarten im Reichsbund für Leibesübungen, Sportbereiche auf Grundlage der Gaue eingerichtet, die ihre Meister ausspielten. Allerdings hatte es einige Rugby-Verbände auch schon früher gegeben. Zum Beispiel in Niedersachsen seit 1900 und Brandenburg seit 1924, wenn auch unter anderen Namen.

Regionalmeister vor Gründung der Bundesliga: Bereich Nord
Jahr Niedersachsen Nordmark Brandenburg
1936 FC Schwalbe Hannover Kriegsmarine Kiel FC Tennis Borussia
1937 FV 1897 Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1938 VfV Hannover FC St. Pauli SV Siemens Berlin
1939 VfV Hannover FC St. Pauli Polizei-SV Berlin
1940 FV 1897 Linden FC St. Pauli Polizei-SV Berlin
1941 SC Elite Linden nicht ermittelt SV Siemens Berlin
1942 SC Germania List Ordnungspolizei Berlin
1943–46 nicht ausgetragen wegen des Zweiten Weltkrieges
Niedersachsen Hamburg Berlin
1947 SV 1908 Ricklingen nicht ermittelt Berliner SV 1892
1948 SV Victoria Linden Berliner SV 1892
1949 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1950 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1951 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1952 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1953 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1954 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1955 SV Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SC
1956 TuS Victoria Linden FC St. Pauli Berliner SV 1892
1957 SC Elite Linden FC St. Pauli Berliner SC
1958 TuS Victoria Linden FC St. Pauli SV Siemensstadt
1959 VfR Döhren FC St. Pauli SV Siemensstadt
1960 SV 1908 Ricklingen SV Polizei Hamburg SV Siemensstadt
1961 SV Odin Hannover FC St. Pauli SV Siemensstadt
1962 TSV Victoria Linden FC St. Pauli SV Siemensstadt
1963 SV Odin Hannover SV Polizei Hamburg Berliner RC
1964 DSV 1878 Hannover FC St. Pauli SV Siemensstadt
1965 TSV Victoria Linden SV Polizei Hamburg SV Siemensstadt
1966 DSV 1878 Hannover SV Polizei Hamburg SV Siemensstadt
1967 TSV Victoria Linden FC St. Pauli SV Siemensstadt
1968 DSV 1878 Hannover FC St. Pauli SV Siemensstadt
1969 TSV Victoria Linden FC St. Pauli SV Siemensstadt
1970 DSV 1878 Hannover FC St. Pauli SV Siemensstadt
1971 DSV 1878 Hannover FC St. Pauli SV Siemensstadt

(Die Schreibweise der Vereinsnamen entspricht derjenigen in der benutzten Quelle, dem Jahrbuch 1971. So ist z. B. zu erklären, dass Victoria Linden anfangs SV, dann TuS und zuletzt TSV genannt wird.)


Diese drei Ligen stellten 1971 die Vereine für die Staffel Nord der zweigeteilten Bundesliga und bildeten künftig als Regionalligen deren Unterbau. Die Süd-Staffel wurde aus Vereinen der Landesverbände Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen gebildet.

Regionalmeister vor Gründung der Bundesliga: Bereich Süd
Jahr Baden Südwest Mittelrhein-Niederrhein
1936 SC Neuenheim 1902 SC 1880 Frankfurt TSV Fortuna Düsseldorf
1937 RG Heidelberg SC 1880 Frankfurt TSV Fortuna Düsseldorf
1938 RG Heidelberg SG Eintracht Frankfurt 1. RC Köln
1939 SC Neuenheim 1902 SG Eintracht Frankfurt nicht ermittelt
1940 SC Neuenheim 1902 SG Eintracht Frankfurt
1941–47 nicht ausgetragen wegen des Zweiten Weltkrieges
Baden bzw. (ab1970)
Baden-Württemberg
Hessen
West bzw.
Nordrhein-Westfalen
1948 SC Neuenheim 1902 nicht ermittelt nicht ermittelt
1949 SC Neuenheim 1902
1950 SC Neuenheim 1902
1951 SC Neuenheim 1902 kein Meister [7]
1952 SC Neuenheim 1902 SC 1880 Frankfurt
1953 TSV Handschuhsheim SC 1880 Frankfurt
1954 SC Neuenheim 1902 SC 1880 Frankfurt
1955 TSV Handschuhsheim SG Eintracht Frankfurt
1956 TSV Handschuhsheim SG Eintracht Frankfurt
1957 TSV Handschuhsheim SC 1880 Frankfurt
1958 SC Neuenheim 1902 SC 1880 Frankfurt
1959 RG Heidelberg [8]
1960 TSV Handschuhsheim ASV Köln
1961 SC Neuenheim 1902 ASV Köln
1962 SC Neuenheim 1902 ASV Köln
1963 TSV Handschuhsheim ASV Köln
1964 SC Neuenheim 1902 ASV Köln
1965 SC Neuenheim 1902 SG Eintracht Frankfurt RC Hürth
1966 SC Neuenheim 1902 SG Eintracht Frankfurt  ?
1967 SC Neuenheim 1902 SG Eintracht Frankfurt  ?
1968 TSV Handschuhsheim SG Eintracht Frankfurt  ?
1969 Heidelberger RK 1872 SC 1880 Frankfurt  ?
1970 RG Heidelberg [9]
1971 Heidelberger RK 1872

(Die Tabelle wurde überwiegend aus dem Jahrbuch 1971 zusammengestellt. Dort fehlt allerdings jeder Hinweis auf eine Liga im Westen bzw. in Nordrhein-Westfalen. Einige Daten konnten aus den Jahrbüchern von 1937, 1965 und 2000 nachgetragen werden).


Bundesliga seit 1971/72

In der Saison 1971/72 wurde erstmals in der zweigeteilten Rugby-Bundesliga gespielt. Der erste Spieltag fand am 18. September 1971 statt. Zunächst bestand die Staffel Nord aus 6, die Staffel Süd dagegen aus 10 Vereinen.

Wenige Jahre später bestanden beide Staffeln aus 8 Vereinen, von denen in der Nord-Gruppe nach dem Abstieg des SC Siemensstadt (1974) und des FC St. Pauli (1975) alle aus Hannover stammten. Bisweilen konnte man daher das abschätzige Wort „Straßenbahn-Liga“ hören. In der Süd-Gruppe waren 5 von 8 Vereinen aus Heidelberg – mehr gab es damals auch nicht! Aber diese extrem einseitige Verteilung verschwand auch wieder. So waren im Norden 1978/79 der Hamburger SV und ab 1980 der Berliner RC dabei.

Nach der Wende, dem Beitritt der Landesverbände Brandenburg und Sachsen und der Vereine aus der damaligen DDR, kam es zu einer Einteilung der Ersten Bundesliga in die Gruppen Nord/Ost und Süd/West, dann vorübergehend zu einer eingleisigen Liga mit acht Vereinen.

Später wurde wieder in zwei Gruppen zu je sechs Vereinen gespielt: Nord/Ost und Süd/West. Die drei Erstplatzierten trugen anschließend eine Sechser-Endrunde aus, deren Tabellen-Erste ins Finale kamen. Seit der Saison 2001/02 wird wieder in einer Gruppe zu acht Vereinen gespielt.

Außerdem gibt es seit den 1990er Jahren eine Zweite Rugby-Bundesliga mit (nach der Wende) zunächst vier Gruppen: Nord A und B sowie Süd A und B, dann den Staffeln Nord/Ost und Süd/West zu anfangs je 6 Mannschaften, die in der Spielzeit 2001/02 auf 7 und in der Saison 2002/03 auf 8 Mannschaften aufgestockt wurden.

DRV-Pokal

Der DRV-Pokal wurde 1962 gestiftet. Er wird im K.-o.-System ausgetragen. Tatsächlich handelte es sich bei der Trophäe bis in die 1980er Jahre nicht wirklich um einen Pokal, sondern um ein Ölgemälde des Brandenburger Tores.

Rugby: DRV-Pokal (Männer)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
1962 Hannover SV Odin Hannover – TSV Victoria Linden 3:0
1963 Hannover SV Odin Hannover – TSV Victoria Linden 0:0 n.V. [10]
1964 Hannover SC Neuenheim – TSV Victoria Linden 9:6 n.V.
1965 Hannover TSV Victoria Linden – VfR Döhren 9:3
1966 Hannover TSV Victoria Linden – SC Elite Hannover 11:9
1967 Heidelberg RG Heidelberg – SV Odin Hannover 9:3
1968 Hannover SC Germania List – SV Odin Hannover 11:9
1969 Hannover DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden 9:6
1970 Hannover SV 08 Ricklingen – DSV 1878 Hannover 14:11
1971 Hannover SC Germania List – TSV Victoria Linden 15:0
1972 Hannover DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden 17:7
1973 Heidelberg Heidelberger RK – DSV 1878 Hannover 18:9
1974 Hannover DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 17:3
1975 Heidelberg SC Neuenheim – RG Heidelberg 15:0
1976 Hannover Heidelberger RK – TSV Victoria Linden 36:6
1977 Heidelberg SC Germania List – RG Heidelberg 22:6
1978 Hannover SV 08 Ricklingen – TSV Handschuhsheim 6:0
1979 Hannover DSV 1878 Hannover – FV 1897 Linden 16:3
1980 Hannover SC Germania List – RG Heidelberg 7:3
1981 Hannover DSV 1878 Hannover – DRC Hannover 28:12
1982 Hannover TSV Victoria Linden – RG Heidelberg 9:3
1983 Berlin DSV 1878 Hannover – Berliner RC 17:3
1984 Hannover DSV 1878 Hannover – SV 08 Ricklingen 14:10
1985 Hannover DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden 9:3
1986 Heidelberg RG Heidelberg – DRC Hannover 13:3
1987 nicht ausgetragen
1988 Berlin SC Neuenheim – Berliner RC 16:0
1989 Hannover TSV Victoria Linden – SV 08 Ricklingen 13:9
1990 Heidelberg DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 13:6
1991 Hannover TSV Victoria Linden – SC Neuenheim 14:10
1992 Heidelberg TSV Victoria Linden – SC Neuenheim 9:6
1993 Hannover TSV Victoria Linden – DSV 1878 Hannover 15:12
1994 Hannover SC Neuenheim – TSV Victoria Linden 24:15
1995  ? RG Heidelberg – SC Neuenheim 26:6
1996  ? DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg 17:9
1997  ? RG Heidelberg – DRC Hannover 37:13
1998  ? DSV 1878 Hannover – SC Neuenheim 29:23
1999  ? SC Neuenheim – DSV 1878 Hannover 16:9
2000 Hannover SC Germania List – DSV 1878 Hannover 18:8
2001 Heidelberg SC Neuenheim – TSV Victoria Linden 25:7
2002 Hamburg DRC Hannover – SC Neuenheim 18:11
2003 Heidelberg DRC Hannover – Heidelberger RK 68:3
2004 Karlsruhe RG Heidelberg – DRC Hannover 23:20
2005 Varel TSV Handschuhsheim – DRC Hannover 21:18
2006 Heidelberg DRC Hannover – RG Heidelberg 25:21
2007 Heidelberg SC 1880 Frankfurt – RG Heidelberg 18:13
2008 Heidelberg TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg 24:23 n.V.
2009 Frankfurt SC 1880 Frankfurt – TSV Handschuhsheim 56:24
2010 [11] Heidelberg SC 1880 Frankfurt – SC Neuenheim 20:12
2010/11 [12] Heidelberg Heidelberger RK – SC 1880 Frankfurt 29:0

Liga-Pokal

1983 wurde zusätzlich zum DRV-Pokal der Wettbewerb um den Liga-Pokal eingeführt. ..

Rugby: Liga-Pokal (Männer)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
1983 Berlin Berliner SV 1892 – DSV 1878 Hannover II 19:8
1984 Heidelberg SC Neuenheim – VfR Döhren 19:10
1985 Hannover VfR Döhren – TSV Handschuhsheim 9:8
1986 Hannover DSV 1878 Hannover II – FV 1897 Linden 16:13
1987 nicht ausgetragen
1988 Hannover SC Neuenheim II – SC Germania List 12:7
1989 Hannover FC Schwalbe Hannover – SV Odin Hannover 23:16
1990 Hannover SC Germania List – Berliner SV 1892 25:15
1991 Stuttgart FC St. Pauli – Post-SG Stuttgart 9:6
1992 Hannover Post-SG Stuttgart – FV 1897 Linden 16:4
1993 Heidelberg RG Heidelberg II – FC St. Pauli 17:12
1994 Hamburg BSC Offenbach – FC St. Pauli 17:15
1995  ? DRC Hannover II – SC Neuenheim II 10:8
1996  ? SC Germania List – RG Heidelberg II 24:15
1997–2001 nicht ausgetragen
2002  ? FC St. Pauli – Post-SV Berlin 37:30
2003  ? SC Neuenheim – Post-SV Berlin 47:9
2004 Heidelberg Berliner RC – Heidelberger RK 41:22
2005 Hannover SG Schwalbe / DRC Hannover II – TSV Handschuhsheim II 27:12
2006 Heidelberg TSV Handschuhsheim II – SC Frankfurt 1880 35:8
2007 Heidelberg TSV Handschuhsheim II – RG Heidelberg II 6:5
2008 Heidelberg RG Heidelberg II – TSV Handschuhsheim II 32:29
2009 Hannover SG SV Odin / VfR Döhren – SC Germania List 18:14
2010 [13] Stuttgart TSV Handschuhsheim II - Stuttgarter RC 34:27
2010/11 [14] Heidelberg RG Heidelberg II - Heidelberger RK II 33:10

Ab der Pokalrunde 2004 wurden DRV-Pokal und Liga-Pokal getrennt: Am DRV-Pokal nehmen die acht Vereine der ersten Bundesliga sowie die Inhaber der Plätze 1 bis 4 der jeweiligen 2. Liga Süd/West und Nord/Ost teil. Die Inhaber der Plätze 5 bis 8 der jeweiligen zweiten Liga sowie Vereine aus den Regional-Ligen spielen hingegen um den Liga-Pokal.

Nord-Süd-Spiele

Sportliche Höhepunkte seit der Gründung des DRV waren die alljährlich ausgetragenen Auswahlspiele zwischen Nord- und Süddeutschland, die durchaus den Charakter von Länderspielen hatten und von der Verbandsführung sorgfältig organisiert wurden.

Das erste Nord-Süd-Spiel fand am 4. November 1900 auf der Carls-Aue in Kassel statt. Bis 1967 gehörten die Spiele zum festen Terminplan des Rugby-Jahres. Sie wurden in manchen Jahren sogar zweimal ausgetragen und später durch den Länderpokal ersetzt, der zwischen 1986 und 1998 von der Deutschen Meisterschaft der Landesauswahlen abgelöst wurde. 1999 und 2003 gab es wieder Nord-Süd-Spiele.

Rugby: Nord-Süd-Spiele (Männer)
Datum Ort Ergebnis
04.11.1900 Kassel Nord gewinnt 11:3
04.11.1901 Kassel Nord gewinnt 18:5
1902–1904 nicht ausgetragen wegen finanzieller Probleme
05.11.1905 Frankfurt/M Süd gewinnt 9:3
04.11.1906 Hannover Nord gewinnt 4:0
10.11.1907 Frankfurt/M Nord führt 3:0 n.Abbr. [15]
1908–1910 nicht ausgetragen wegen des Abbruchs von 1907
19.11.1911 Hannover Nord gewinnt 6:0
00.00.1912 nicht ausgetragen
19.10.1913 Stuttgart Nord gewinnt 8:7
1914–1919 nicht ausgetragen wegen des Ersten Weltkrieges
29.02.1920 Heidelberg Süd gewinnt 6:0
07.11.1920 Hannover Nord gewinnt 3:0
06.11.1921 Pforzheim unentschieden 0:0
08.10.1922 Hannover Süd gewinnt 19:8
18.03.1923 Heidelberg Nord gewinnt 9:3
28.10.1923 Frankfurt/M Süd gewinnt 12:0
30.03.1924 Hannover Nord gewinnt 9:3
09.11.1924 Heidelberg Süd gewinnt 11:8
29.11.1925 (Frankfurt/M) abgesagt wegen Schneefalls
18.04.1926 Heidelberg Nord gewinnt 12:11
07.11.1926 Hannover unentschieden 14:14
06.11.1927 Frankfurt/M Nord gewinnt 23:12
04.11.1928 (Hannover) abgesagt
13.10.1929 Heidelberg Süd gewinnt 6:4
09.11.1930 Hannover Nord gewinnt 11:5
25.10.1931 Heidelberg Nord gewinnt 13:6
16.10.1932 Hannover Süd gewinnt 8:5
00.00.1933 nicht ausgetragen
25.07.1934 Nürnberg [16] Nord gewinnt 19:11
1935–1946 nicht ausgetragen
00.10.1947 Heidelberg Süd gewinnt 9:7
00.00.1948 Hannover Nord gewinnt 30:0
00.00.1949 Heidelberg Nord gewinnt 8:5
05.11.1950 Hannover Nord gewinnt 11:6
00.00.1951 nicht ausgetragen
00.00.1952 Heidelberg Nord gewinnt 14:9
00.00.1953 Hannover Nord gewinnt 19:5
00.00.1954 Heidelberg Nord gewinnt 16:9
00.00.1955 Hannover unentschieden 3:3
00.00.1956 Heidelberg unentschieden 6:6
00.00.1957 Hannover Nord gewinnt 14:3
00.00.1958 Heidelberg Nord gewinnt 14:11
00.00.1959 Hannover Nord gewinnt 6:0
00.00.1960 Heidelberg Süd gewinnt 5:0
00.00.1961 Hannover Nord gewinnt 14:5
00.00.1962 Frankfurt/M Nord gewinnt 8:6
00.00.1963 Hannover Nord gewinnt 8:3
00.00.1964 nicht ausgetragen
00.00.1965 Heidelberg Süd gewinnt 19:6
00.00.1966 Hannover Nord gewinnt 9:3
00.00.1967 Heidelberg Nord gewinnt 9:0
1968–1998 nicht ausgetragen
18.04.1999 Heidelberg Nord gewinnt 32:15
2000–2002 nicht ausgetragen
08.11.2003 Hannover Nord gewinnt 45:7

Bilanz der Nord-Süd-Spiele: Von insgesamt 44 gewann der Norden 29, der Süden 10, unentschieden endeten 4, abgebrochen wurde eins.

Am 17. April 1999 wurde in Heidelberg einmalig auch ein Nord-Süd-Spiel der Frauen ausgetragen, das der Norden mit 25:24 knapp gewann.

DRV-Verbandspokal

Nach 1967 fanden zunächst keine Nord-Süd-Spiele mehr statt. Daher wurde seit 1976 der DRV-Verbandspokal ausgespielt, gestiftet von Rudolf Bauer aus Heidelberg. (Diese Information stammt von einem Handzettel des Hamburger Rugby-Verbandes von 1978. Der DRV gibt in der Festschrift von 2000 und auf seiner Webseite das Jahr 1969 an. Hier liegt möglicherweise eine Verwechslung vor mit dem „Goldenen Rugby-Ball“, einem Turnier für Verbandsmannschaften der A- und B-Jugend, das 1969 begann). Die Landesverbände spielten in zwei Gruppen in Hin- und Rückspielen, die Gruppensieger kamen ins Finale.

Das einzige überlieferte Endspiel-Ergebnis: 1980 Niedersachsen – Berlin 42:0.

Meisterschaft der Landesverbände

1986 ersetzte der Länderpokal den Verbandspokal. Er wurde 1991 in DM der Landesverbände umbenannt (später auch DM der Verbandsauswahlen genannt). Die Austragung erfolgte in Turnierform.

Rugby: Meisterschaft der Landesverbände (Männer)
Jahr Ort Platz 1 Platz 2 Platz 3
1986 Heidelberg NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg II
1987 Hannover NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen HessenHessen Hessen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg
1988 Heusenstamm Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg HessenHessen Hessen NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen
1989 nicht ausgetragen
1990 Hamburg NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg HamburgHamburg Hamburg
1991 Hürth NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen BerlinBerlin Berlin Nordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
1992 Heidelberg NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg HessenHessen Hessen
1993 Heusenstamm Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg BerlinBerlin Berlin HessenHessen Hessen
1994 Hannover NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg BerlinBerlin Berlin
1995 Heusenstamm NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg HessenHessen Hessen
1996 Heidelberg Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen HamburgHamburg Hamburg
1997 Fürstenfeldbruck HessenHessen Hessen NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen HamburgHamburg Hamburg
1998 Heusenstamm Baden-WürttembergBaden-Württemberg Baden-Württemberg NiedersachsenNiedersachsen Niedersachsen HessenHessen Hessen

Die DM der Landesverbände wird seit 1999 von Junioren ausgetragen, und zwar in drei Altersklassen (U15, U17 und U19).

Bei den Männern sollte wieder ein jährliches Nord-Süd-Spiel stattfinden; dies kam aber aufgrund von Uneinigkeit zwischen den beteiligten Landesverbänden und Terminproblemen bisher nur 1999 und 2003 zustande.

Frauen-Rugby

Frauen-Rugby wurde bereits 1987 in gut 20 Ländern der Welt ernsthaft betrieben, darunter auch in Deutschland. Dies führte 1988 zur Einführung der Deutschen Meisterschaft, siehe auch Deutsche Rugby Frauen

International fand 1990 ein noch inoffizielles Rugby World Cup Festival for Women in Neuseeland statt, u. a. mit den USA und Japan, dem 1991 in Wales und 1994 in Schottland je ein World Cup folgte. Dieser wurde 1998 zur IRB-Frauen-WM aufgewertet, an der auch die DRV-Fünfzehn teilnahm.

In Europa gibt es seit 1999 ein Five Nations bzw. ab 2001 Six Nations Tournament, das den deutschen Spielerinnen (wie das Gegenstück bei den Männern) verschlossen ist. Sie können sich aber an der seit 1995 jährlich stattfindenden Europameisterschaft beteiligen.

Frauen-Länderspiele

Die Frauen-Nationalmannschaft des DRV wurde 1989 aufgestellt. Sie trat im gleichen Jahr am 14. Oktober in Berlin zum ersten Länderspiel an und verlor 0:8 gegen Schweden. Im Gegensatz zu den Männern durfte die Frauen-Fünfzehn schon knapp neun Jahre nach ihrer Gründung an einer Weltmeisterschaft teilnehmen: im Mai 1998 in Amsterdam. Nachdem sie bereits 1997 im August in Hürth gegen England und im November in Hamburg gegen Irland angetreten war, spielte sie in den Niederlanden gegen Neuseeland, Wales, Italien, Schweden und die Gastgeberinnen. Innerhalb von zwei Jahren konnten die Frauen also gegen vier „Rugby-Großmächte“ ihr Können unter Beweis stellen, gegen die die deutschen Männer in mehr als 70 Jahren nie antreten durften. Leider fielen auch die Niederlagen entsprechend hoch aus: 0:84 gegen England, ein recht achtbares 6:32 gegen Irland, 6:134 gegen Neuseeland und 12:55 gegen Wales.

Rugby: Deutsche Länderspiele (Frauen) 1989–1999
Land Erstes Spiel Gesamt Gewonnen Unentsch. Verloren
Flag of Sweden.svg Schweden 1989 4 2 0 2
Flag of the Netherlands.svg Niederlande 1992 7 0 0 7
Flag of Kazakhstan.svg Kasachstan 1993 4 1 0 3
Flag of Catalonia.svg Katalonien 1995 1 0 0 1
Flag of Portugal.svg Portugal 1995 1 1 0 0
Flag of Spain.svg Spanien 1996 1 0 0 1
Flag of Italy.svg Italien 1996 2 0 0 2
Flag of France.svg Frankreich 1997 1 0 0 1
IRFU flag.svg Irland 1997 2 0 0 2
Flag of England.svg England 1997 1 0 0 1
Flag of New Zealand.svg Neuseeland 1998 1 0 0 1
Flag of Wales.svg Wales 1998 1 0 0 1
Bilanz 1989–1999 26 4 0 22

Bei der 2. Frauen-WM im Mai 2002 in Barcelona unterlagen die Deutschen Frauen wieder in allen vier Spielen: in der Vorrunde 0:117 gegen Neuseeland und 0:77 gegen Wales (um Gruppenplatz 3), in der Zwischenrunde 0:18 gegen Irland, und im Spiel um Platz 15/16 ganz knapp mit 19:20 gegen die Niederlande.

Europameisterschaften der FIRA: Hier traten die Deutschen Frauen bei der 2. EM 1996 in Madrid und bei der 3. EM 1997 in Nizza an und erreichten jeweils den letzten Platz (Rang 5 bzw. 8). Erst für die 7. Europameisterschaft 2002 im italienischen Treviso waren sie wieder qualifiziert und erzielten Platz 3 bei insgesamt nur 4 Teilnehmern. Anfang Mai 2004 nahmen sie am B-Turnier teil, das zusammen mit der 8. EM in Südfrankreich stattfand. Hier spielten vier Teams im Modus jeder gegen jeden. Die deutsche Fünfzehn gewann hoch gegen Norwegen (67:0) und Dänemark (42:0), verlor das letzte Spiel jedoch mit 0:30 gegen die Niederlande und schloss den Wettbewerb mit Platz 2 ab.

Neuere Entwicklung: Bei der Europameisterschafts-Endrunde im April 2005 in Hamburg verlor die DRV-Auswahl das Halbfinale am 7. April gegen Italien mit 0:52 und das Spiel um Platz 3 zwei Tage später gegen Schweden mit 5:17. Danach wurde die Fünfzehner-Nationalmannschaft der Frauen aufgelöst – aus Kostengründen, hieß es zunächst.

Im Herbst 2006 begann der Neuaufbau des Teams. Vom 10. bis 15. April 2007 nahm es an der B-Europameisterschaft in Belgien teil. In Gruppe 2 verlor es gegen das als France U bezeichnete Studentinnen-Team Frankreichs mit 14:19 und gewann anschließend souverän gegen Norwegen (48:0) und Finnland (32:0), so dass es als Gruppenzweiter gegen den Zweiten der Gruppe 1 um Platz 3 spielte: Dieses Match gegen Rumänien wurde 15:0 gewonnen

Längerfristiges Ziel ist die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010.

(Zur Übersicht siehe auch die Liste der Frauen-Rugby-Länderspiele Deutschlands.)

Meisterschaft der Frauen

1988 wurde eine Meisterschaft für Frauen eingeführt, die zunächst in Form von Turnieren oder einer Turnierserie ausgetragen wurde. Ab der Saison 1992/93 (?) gab es dann wie bei den Männern eine Bundesliga. Sie spielte als einteilige Liga zuletzt mit 4 Vereinen (2001/02), dann mit 5 (2001/02), wieder mit 4 (2002/03 und 2003/04). Seit 2004/05 sind es 6 Teams. In der Spielzeit 2006/07 sank die Zahl wieder auf 5.

Rugby: Deutsche Meisterschaften (Frauen)
Jahr Ort Endspiel bzw. Tabellenstand Ergebnis
1988 Berlin SC Neuenheim, 2.: RK Heusenstamm Meisterschaftsturnier, Endstand
1989 SC Neuenheim, 2.: DRC Hannover Deutschland-Pokal, Endstand
1990 SC Neuenheim, 2.: Heidelberger RK Turnierserie, Endstand
1991 Hannover SC Neuenheim – DRC Hannover 30:0
1992 SC Neuenheim Turnierserie, Endstand
1993 Heidelberg SC Neuenheim – DRC Hannover 22:7
1994 Hannover RC Rottweil – SC Neuenheim 3:0
1995 Hamburg FC St. Pauli – SC Neuenheim 23:5
1996 Heidelberg SC Neuenheim – FC St. Pauli 14:5
1997 Hannover SC Neuenheim – FC St. Pauli 12:8
1998 Heidelberg SC Neuenheim – FC St. Pauli 26:12
1999 Hamburg SC Neuenheim – FC St. Pauli 17:15
2000 Heidelberg FC St. Pauli – SC Neuenheim 39:3
2001 Hamburg FC St. Pauli – SC Neuenheim 37:8
2002 Hannover DRC Hannover – FC St. Pauli 19:17
2003 Hamburg FC St. Pauli – SC Germania List 25:0
2004 Heidelberg SC Neuenheim – FC St. Pauli 31:5
2005 Hamburg FC St. Pauli – SC Neuenheim 15:0
2006 Hamburg FC St. Pauli – SC Germania List 17:5
2007 Hamburg FC St. Pauli – Heidelberger RK 34:17
2008 Hamburg FC St. Pauli – SC Neuenheim 29:7
2009 Heidelberg SC Neuenheim – Heidelberger RK 24:23
2010 Heidelberg Heidelberger RK – SC Neuenheim 37:5
2011 Heidelberg Heidelberger RK – SC Neuenheim 58:5

Die Bundesliga soll spätestens mit Beginn der Spielzeit 2008/09 umstrukturiert werden: Ziel sind zwei regionale Staffeln mit zunächst jeweils 4 oder 5 Vereinen, die ihre Spiele in den Monaten September bis März austragen. In den Monaten April bis Juni sollen die besten 2 Mannschaften der beiden Staffeln in Hin- und Rückspielen eine Entscheidungsrunde austragen. Anschließend bestreiten der Erste und Zweite der Entscheidungsrunde das Endspiel der deutschen Meisterschaft (möglichst in Verbindung mit dem Endspiel der deutschen Männer-Meisterschaft). So sieht es das Präsidium des Deutschen Rugby-Verbandes vor (Arbeitsplan zur Förderung des Frauen-Rugbys im DRV).

Rugby: Pokalsieger (Frauen)
Jahr Endspiel Ergebnis
1990–97  ?
1998 SC Neuenheim – ?  ?
1999 SC Neuenheim – Berliner SV 1892 14:12

Frauen-Pokal

Der DRV-Pokal für Frauen wurde (angeblich) 1990 bis 1999 ausgespielt – auch unter dem Namen "Women’s Cup". Jedoch sind für die Jahre bis 1997 keine Daten über teilnehmende Vereine und Gewinner vorhanden. Es sind nur die Sieger der beiden letzten Jahre bekannt.

Ab 2008/09 sollen die Dritten bis Fünften der beiden bis dahin zu bildenden Bundesliga-Staffeln in den Monaten April bis Juni in einfacher Runde die deutsche Pokal-Meisterschaft austragen. Das Endspiel der beiden Erstplatzierten soll möglichst in Verbindung mit dem deutschen Pokalendspiel der Männer ausgetragen werden. (Arbeitsplan zur Förderung des Frauen-Rugbys im DRV).

Jugend- und Junioren-Rugby

Junioren-Länderspiele

Bereits 1937 trat eine U19-Auswahl in Heidelberg gegen Frankreich an. Dies blieb jedoch 17 Jahre lang ein einmaliges Ereignis. Erst 1954 wurde wieder gegen Frankreich, 1955 gegen Wales und 1956 gegen Italien gespielt.

Eine deutliche Ausweitung erfuhr der Länderspielverkehr seit 1970, als Deutschland erstmals am Junioren-Championat der FIRA teilnahm (auch FIRA-Cup genannt), von 1992 bis 2003 als gemeinsame Junioren-Weltmeisterschaft der FIRA-AER und des International Rugby Board (IRB) ausgetragen. Die besten Resultate waren jeweils

Rugby: Deutsche Junioren-Länderspiele (U19) 1937–1999
Land Erstes Spiel Gesamt Gewonnen Unentsch. Verloren
Flag of France.svg Frankreich 1937 26 1 0 25
Flag of Wales.svg Wales 1955 4 0 0 4
Flag of Italy.svg Italien 1956 10 1 1 8
Flag of Czechoslovakia.svg Tschechoslowakei 1968 7 4 0 3
Flag of the Netherlands.svg Niederlande 1969 19 15 0 4
Flag of Portugal.svg Portugal 1970 5 1 0 4
Flag of Romania.svg Rumänien 1970 10 0 0 10
Flag of Morocco.svg Marokko 1971 11 5 0 6
Flag of Belgium.svg Belgien 1972 11 9 0 2
Flag of Poland.svg Polen 1973 12 3 0 9
Flag of Spain.svg Spanien 1973 20 3 0 17
Flag of the Soviet Union.svg Sowjetunion 1977 5 0 0 5
Flag of Sweden.svg Schweden 1979 12 11 0 1
Flag of Scotland.svg Schottland 1982 3 1 0 2
Flag of Denmark.svg Dänemark 1985 4 3 1 0
Flag of SFR Yugoslavia.svg Jugoslawien 1985 3 3 0 0
Flag of Switzerland.svg Schweiz 1987 2 2 0 0
Flag of the Republic of China.svg Taiwan 1989 4 2 0 2
Flag of Tunisia.svg Tunesien 1989 3 1 1 1
Flag of Paraguay.svg Paraguay 1993 4 2 0 2
Flag of Czechoslovakia.svg Tschechien 1993 4 0 0 4
Flag of Russia.svg Russland 1994 2 0 0 2
Flag of Chile.svg Chile 1995 1 0 0 1
Flag of Canada.svg Kanada 1997 1 0 0 1
Flag of Andorra.svg Andorra 1998 1 1 0 0
Flag of Georgia (1990-2004).svg Georgien 1998 1 0 0 1
Flag of Israel.svg Israel 1999 1 1 0 0
Bilanz 1937–1999 186 69 3 114

Nachwuchs-Wettbewerbe in Deutschland

Nachwuchs-Wettbewerbe wurden 1957 eingeführt. Zunächst gab es für Verbandsauswahlen den Continental-Jugendpreis, gestiftet vom gleichnamigen Reifenhersteller in Hannover. Er wurde alle zwei Jahre bis 1967 ausgespielt.

Continental-Jugendpreis: Endspiele

  • 1957: Niedersachsen – Baden 9:0
  • 1959: Niedersachsen – Hessen 17:3
  • 1961: Niedersachsen – Hessen 9:0
  • 1963: Niedersachsen – Baden 12:3
  • 1965: Baden – Niedersachsen 6:6 (Pokal an Baden)
  • 1967: Baden – Niedersachsen 11:3

1969 traten an seine Stelle der Goldene Rugby-Ball für Verbandsmannschaften Jugend A und der Verbandspokal Jugend B. Beide wurden jährlich in Turnierform ausgetragen, wobei in den ersten Jahren lediglich die Teams von Baden, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen teilnahmen.

Seit dem gleichen Jahr gibt es auch Deutsche Meisterschaften für Jugend A und B (ab 1992 Junioren und Jugend), sowie für Schüler A, B und C. Hier treten Clubmannschaften an. Spielerzahl, Feldgröße und Spielzeit sind den Altersgruppen angepasst: je jünger, desto geringer. Außerdem sind bei den unteren Altersgruppen das Kicken des Balles und Halten des Ballträgers nicht vorgesehen.

1968 wurde als Jugend-Organisation des DRV die Deutsche Rugby-Jugend (DRJ) gegründet, die die Jugend-Wettbewerbe und die Nationalmannschaft U19 betreut.

Hochschul-Rugby

Deutsche Hochschulmeisterschaften werden seit 1982 ausgetragen (bis 1986 im Fünfzehner-, seitdem im Siebener-Rugby). Veranstalter ist der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh). Der Wettbewerb ist auch für ausländische Teams offen. So erreichte eine Spielgemeinschaft aus Nizza und Montpellier 1986 den zweiten Platz bei den Männern, den Frauen-Titel gewann 2006 die Universität Valencia. Die Sieger erhalten den adh-Pokal.

Rugby: Deutsche Hochschulmeister (Männer)

  • 1982: Uni Heidelberg
  • 1983: WG Heidelberg
  • 1984: WG Heidelberg
  • 1985: DSHS Köln
  • 1986: WG Heidelberg
  • 1987: WG Heidelberg
  • 1988: WG Heidelberg
  • 1989: WG Heidelberg
  • 1990: WG Heidelberg
  • 1991: WG Heidelberg
  • 1992: Uni Karlsruhe
  • 1993: WG Heidelberg
  • 1994: FU Berlin
  • 1995: Uni Heidelberg
  • 1996: FU Berlin
  • 1997: WG Heidelberg
  • 1998: WG Karlsruhe
  • 1999: WG Karlsruhe
  • 2000: Uni Trier
  • 2001: Uni Potsdam
  • 2002: Uni Potsdam
  • 2003: Uni Mannheim
  • 2004: Uni Konstanz
  • 2005: HU Berlin
  • 2006: Uni Hamburg
  • 2007: WG Berlin
  • 2008: WG Berlin
  • 2009: Uni Mainz

Rugby: Deutsche Hochschulmeister (Frauen)

  • 2003: Uni Trier
  • 2004: Uni Marburg
  • 2005: Uni Marburg 1
  • 2006: Uni Valencia
  • 2007: Uni Potsdam
  • 2008: Uni Potsdam
  • 2009: Uni Marburg

Schulrugby

Hauptartikel: Deutsche Rugby-Jugend

In den deutschen Schulen wird zunehmend Rugby gespielt. Die Deutsche Rugby-Jugend (DRJ) als verantwortliches Organ, versucht dies stetig zu verbessern. Dazu wird jährlich eine Deutsche Meisterschaft der Schulen durchgeführt, die sich reger Beliebtheit erfreut. Außerdem gibt es seit 2011 eine Schulrugbykommission. Sie hat die Aufgabe das Schulrugby kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Siebener-Rugby

EM-Spiel Deutschland gegen Georgien

Siebener-Rugby wurde 1883 von Ned Haig in Melrose (Schottland) erfunden. Regeln und Spielfeldgröße sind mit dem 15er-Rugby identisch. Jedoch halbierte er die Mannschaftsgröße und verringerte die Spielzeit auf 2 mal 7 Minuten, um ein Turnier an einem Wochenende auf dem Gelände seines Clubs durchführen zu können und die Reise- und Übernachtungskosten für Gastmannschaften gering zu halten. (Seinem Club zu Ehren wird seit 1993 der Pokal der Siebener-WM Melrose Cup genannt).

Siebener-Rugby ist eine klassische Turnier-Spielform, für Zuschauer aus zwei Gründen besonders attraktiv: Die wenigen Spieler haben viel mehr Raum für Lauf- und Pass-Spielzüge als in der 15er-Version, wodurch Unterbrechungen des Spielflusses seltener werden (oder Situationen, die der Laie als solche empfindet, wie Gasse und Gedränge). Durch die kurze Spielzeit ist eine rasante und abwechslungsreiche Folge von Matches gegeben.

Aus diesen Gründen erfreut sich Siebener-Rugby seit langem großer Beliebtheit auch in Deutschland. Darüber hinaus ermöglicht es auch kleineren und neuen Clubs teilzunehmen, die noch nicht über einen Stamm von 15 Spielern/Spielerinnen verfügen.

Siebener-Meisterschaft (Männer)

Diese Form des Rugbys hatte bereits auf vielen regelmäßigen Turnieren Anklang gefunden – insbesondere beim RC Hürth und München RFC seit mehr als 40 Jahren mit internationaler Beteiligung, aber auch auf kleineren wie beim Hamburg Exiles RFC. Deshalb wurde 1996 eine Meisterschaft eingeführt.

Deutsche Meisterschaften im Siebener-Rugby (Männer)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
1996  ? SC NeuenheimRG Heidelberg 23:12
1997 Hannover RG HeidelbergSC Neuenheim 7:5
1998 Heidelberg RG HeidelbergSC Neuenheim 33:5
1999 Hannover RG HeidelbergDRC Hannover 33:20
2000  ? TSV Victoria LindenRG Heidelberg 40:12
2001–02 nicht ausgetragen
2003 München RG Heidelberg – Karlsruher SV 31:7
2004 Heidelberg TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg 20:5
2005 Heidelberg RG Heidelberg – RK Heusenstamm 36:17
2006 Heusenstamm RK Heusenstamm – Berliner RC 19:14 n.V.
2007 Heusenstamm SC 1880 FrankfurtRG Heidelberg 40:26
2008 Heusenstamm RG HeidelbergSC 1880 Frankfurt 26:24
2009 Heusenstamm RG Heidelberg – RK Heusenstamm 31:19
2010 Heusenstamm SC 1880 FrankfurtSC Neuenheim 29:12

Siebener-Meisterschaft (Frauen)

Vier Jahre nach den Männern erhielten auch die Frauen ihre Deutsche Meisterschaft im Siebener-Rugby.

Deutsche Meisterschaften im Siebener-Rugby (Frauen)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
2000  ? FC St. Pauli – ?  ?
2001  ? FC St. Pauli – ?  ?
2002 Köln FC St. Pauli – ASV Köln 31:0
2003 Hannover SC Germania List – SC Neuenheim 5:0
2004 Heidelberg SC Germania List – SC Neuenheim 20:0
2005 Köln ASV Köln – SC Neuenheim 10:5
2006 Berlin Heidelberger RK – SC Germania List 40:0
2007 Heidelberg SC Neuenheim – FC St. Pauli 22:17
2008 Heidelberg Heidelberger RK – SC Neuenheim 24:15
2009 Heusenstamm Heidelberger RK, 2.: SC Neuenheim kein Endspiel [17]
2010 Heusenstamm Heidelberger RK – SC Neuenheim 29:0

Weitere Wettbewerbe

Verwirrung stiftete 2007 die Ankündigung eines 7er-Endturniers für den 9. Juni in Hannover (FC Schwalbe). Dabei handelte es sich um das Turnier der jeweils drei erstplatzierten Mannschaften aus den vier Regionalligen, die dort erstmals eine Regionalliga-Meisterschaft austrugen.

Das Turnier um die Deutsche Meisterschaft im Siebener-Rugby fand hingegen erst am 7. Juli in Heidelberg (SC Neuenheim) statt.

Regionalliga-Meisterschaften im Siebener-Rugby (Frauen)
Jahr Ort Endspiel Ergebnis
2007 Hannover Heidelberger RKStuttgarter RC 17:12
2008 München Stuttgarter RC – ASV Köln 31:10
2009 Köln Heidelberger RK – Wiedenbrücker TV 15:5

Eine Meisterschaft der Landesverbandsauswahlen, die für den 16. Juni 2007 in Kiel (FT Adler) geplant war, wurde zunächst in ein offenes Turnier umgewandelt, da nur drei Verbände Interesse zeigten (Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein). Aufgrund zahlreicher Absagen kam aber auch ein Turnier mit Vereinsmannschaften nicht zustande.

Profi-Rugby in Deutschland

In den Jahren 2002 und 2003 gab es Versuche, ein professionelles oder zumindest halbprofessionelles Team zu etablieren. Ziel war, unter Mannschaften aus England, Schottland, Wales, Frankreich, Italien und ggf. Rumänien im Europacup zu bestehen. Man hatte hier den European Shield ins Auge gefasst.

Dieser Club, die German Oaks, rekrutierte sich aus Spitzenspielern mehrerer Vereine. Er hatte seinen Sitz in Hannover und gewann im August 2002 das Vierer-Turnier Haagsche Rugby Dagen im niederländischen Den Haag.

Die Gründung wurde innerhalb des DRV nicht gebilligt, da die Spieler bei Termin-Überschneidungen in Bundesliga oder Nationalmannschaft fehlen würden. Auch wurde die angestrebte Teilnahme des Clubs am Europacup vom DRV nicht unterstützt. Im April 2003 löste sich der German Oaks RFC auf und bot seine gesamte Trainings- und Match-Ausrüstung zum Verkauf an.

Rugby in der DDR

Im Herbst 1950 wurde der Fachausschuß Rugby (im Fußballverband der DDR) gegründet, der 1952 als Deutscher Rugby-Sportverband (DRSV) selbstständig wurde. 1954 erfolgte die vorläufige und 1956 die endgültige Aufnahme des DRSV in die FIRA. Der Deutsche Rugby-Sportverband löste sich im November 1990 auf.

Länderspiele der DDR

Hauptartikel: Deutsche Rugby-Union-Nationalmannschaft

Zum ersten Länderspiel trat die DDR-Auswahl 1951 in Bukarest gegen Rumänien an (und damit ein Jahr vor dem Team des westdeutschen DRV). Mehrfache Kontakte beschränkten sich auf die anderen Länder des Ostblocks, wobei die Bilanz nur gegen Bulgarien positiv aussah. An der Europameisterschaft der FIRA beteiligte sich die DDR nicht.

DDR-Meisterschaft

In der DDR konzentrierten sich die Rugby spielenden Vereine und Betriebssportgemeinschaften (BSG) in Berlin und Umland sowie in Leipzig, einschließlich der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK).

Rugby: DDR-Meister (Männer)

  • 1952: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1953: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1954: DHfK Leipzig
  • 1955: DHfK Leipzig
  • 1956: SC Vorwärts Berlin
  • 1957: DHfK Leipzig
  • 1958: DHfK Leipzig
  • 1959: nicht ausgetragen
  • 1960: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1961: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1962: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1963: DHfK Leipzig
  • 1964: BSG Lokomotive Wahren Leipzig
  • 1965: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1966: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1967: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1968: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1969: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1970: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1971: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1972: BSG Stahl Leegebruch
  • 1973: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1974: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1975: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1976: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1977: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1978: BSG Lokomotive Wahren Leipzig
  • 1979: BSG Lokomotive Wahren Leipzig
  • 1980: BSG Lokomotive Wahren Leipzig
  • 1981: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1982: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1983: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1984: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1985: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1986: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1987: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1988: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1989: BSG Stahl Hennigsdorf
  • 1990: BSG Stahl Hennigsdorf

Exkurs: Fachausdrücke gestern und heute

Bei der Übersetzung der Regeln aus dem Englischen im Jahr 1900 wurden auch deutsche Fachbegriffe geprägt. Besonders typisch: goal wurde mit Mal übersetzt (nicht Tor, wie im Fußball). Hier mag der Einfluss von Schlagball gewirkt haben. Bei Grenzen und dem Gebiet außerhalb des Spielfeldes fand sich oft die Bezeichnung Mark (hierzu siehe Grenzmark, Altmark, Mark Brandenburg usw.). Das „Rückzugsgebiet“ vor dem eigenen Malfeld wurde als Lager bezeichnet. Die beiden letztgenannten Begriffe und ihre Zusammensetzungen konnten sich nicht bis in die Gegenwart behaupten. Im folgenden einige Beispiele für heute überholte Begriffe:

Veraltete Fachausdrücke im Rugby
Begriff Erläuterung
Lager Teil des Spielfeldes zwischen Mallinie und Lagergrenze; heute die 22
Lagergrenze Linie im Abstand von 23m parallel zur Mallinie; heute 22m-Linie
Lagertritt Sprungtritt, der hinter der Lagergrenze ausgeführt wird; heute 22m-Antritt
Malmark Bereich außerhalb des Spielfeldes hinter der Mallinie bzw. ihrer Verlängerung nach außen; heute Malfeld-Seitenaus
Malmarklinie seitliche Begrenzungslinie des Malfeldes; heute Malfeld-Seitenauslinie
Mark Bereich außerhalb des Spielfeldes zwischen den Mallinien bzw. deren Verlängerung nach außen; heute Seitenaus
Marklinie seitliche Begrenzung des Spielfeldes zwischen den Mallinien; heute Seitenauslinie
9m-Linie Linie im Abstand von 9m parallel zur Mittellinie, hinter die sich beim Antritt die gegnerische Mannschaft zurückziehen muss; heute 10m-Linie
Rechte zur Mark gestrichelte Linie im Abstand von 4,5m parallel zur Marklinie, kennzeichnet den Mindestabstand der Gasse von der Marklinie; heute 5m-Linie
Spielfeldgrenze hintere Begrenzung des Malfeldes; heute Malfeld-Endauslinie

Anmerkungen

  1. Auch Düsseldorfer Rugby-Kickers oder Wacker Düsseldorf
  2. Endspiel nicht ausgetragen: Der Nord-Meister wurde zu spät ermittelt, und Frankfurt wollte nicht im Winter antreten. (Nach heute gültigem Reglement wäre das Spiel 50:0 für Linden gewertet worden.)
  3. 1928 wurde zum einzigen Mal ein Meister außerhalb des DRV ermittelt: Die Deutsche Turnerschaft (DT) spielte ein eigenes Turnier aus mit dem Sieger Heidelberger TV 1846.
  4. Beim vorgesehenen Rückspiel in Hannover wurde dem SC Germania das Antreten durch den Gausportführer verboten, da der Verein sonst gezwungen gewesen wäre, jugendliche und verletzte Spieler aufzubieten.
  5. 12:12 n.V., 3:1 im Platztritt-Schießen. Das Gesamt-Ergebnis wird auch mit 15:13 angegeben, obwohl ein Platztritt 3 Punkte zählt.
  6. Es galt der Tabellen-Endstand der Bundesliga.
  7. Mit den Vereinen aus Baden Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft.
  8. 1959–1964 gemeinsame Süddeutsche Meisterschaft Baden-Württemberg/Hessen
  9. 1970 und 1971 Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen Oberliga Süd-West.
  10. Victoria verzichtete.
  11. Im Juni 2010.
  12. Im Oktober 2010 als Final Four-Turnier. [1]
  13. Im Juni 2010.
  14. Im Oktober 2010 als Final Four-Turnier zusammen mit dem DRV-Pokal. [2]
  15. Beim Stand von 3:0 für Nord vom Süden abgebrochen.
  16. Im Rahmen der Deutschen Kampfspiele
  17. Die Mannschaften spielten in einer Gruppe jeder gegen jeden.

Quellen

  • Hermann Meister (Hg.): Rugby-Jahrbuch 1937. Heidelberg (Verlag der Deutschen Rugby-Zeitung Hermann Meister), o. J. (1937).
  • Deutscher Rugby-Verband (Hg.): Deutsches Rugby-Jahrbuch 1965. Heidelberg (Verlag Hermann Meister KG), o. J. (1965).
  • Deutscher Rugby-Verband (Hg.): Deutsches Rugby-Jahrbuch 1971/72. Heidelberg (Verlag Hermann Meister KG), o. J. (1971).
  • Deutscher Rugby-Verband (Hg.): Deutsches Rugby-Jahrbuch 1990. Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), o. J. (1990).
  • Deutscher Rugby-Verband, Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hg.): Rugby 1995. Der Almanach des Deutschen Rugby-Verbandes. Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), o. J. (1995).
  • Claus-Peter Bach (Hg.): 100 Jahre Deutscher Rugby-Verband. Ohne Verlagsangabe; vermutlich wie oben: Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), 2000.
  • Chris Rhys: Rugby. The Records. Enfield, Middlesex (Guinness Superlatives Ltd), 1987. ISBN 0-85112-450-X
  • Geschichte des Rugby-Sports (Englisch)
  • Vorgeschichte der Frauen-WM (Englisch), letzte Version im Internet-Archiv
  • Frauen-WM 2002 (Englische Wikipedia)

Weblinks

Verbände

Nachrichten

  • TotalRugby - Community mit Spielerprofilen, News aus dem In- und Ausland

Rugby ist harter Sport

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007/Qualifikation — Für die Endrunde der Rugby Union Weltmeisterschaft 2007, die im September und Oktober in Frankreich ausgetragen wird, sind die acht Teilnehmer der Viertelfinalspiele der Weltmeisterschaft 2003 automatisch startberechtigt. Zehn der zwölf weiteren… …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2011/Qualifikation — Für die Endrunde der Rugby Union Weltmeisterschaft 2011, die im September und Oktober in Neuseeland ausgetragen wird, sind je die drei Bestplatzierten der vier Vorrundengruppen bei der Weltmeisterschaft 2007 automatisch startberechtigt. Nachdem… …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union — typisches Rugby Union Spiel Rugby Union (oft auch einfach nur Rugby, Union oder Fünfzehnerrugby) ist eine Sportart aus der Rugby Familie. Sie ist die am weitesten verbreitete Rugby Art der Welt. In diesem Kampf und Ballspiel versuchen zwei… …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby Union — typisches Rugby Union Spiel Rugby Union (oft auch einfach nur Rugby, Union oder Fünfzehnerrugby) ist eine Sportart aus der Rugby Familie. Sie ist die am weitesten verbreitete Rugby Art der Welt. In diesem Kampf und Ballspiel versuchen zwei… …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Nationalmannschaft von Niue — Niue Spitzname(n) Verband Niue Rugby Football Union Trainer ? Kapitän …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby Union in Schottland — Rugby Union ist eine beliebte Sportart in Schottland. Die schottische Nationalmannschaft war Gegner Englands im ersten Länderspiel der Geschichte des Sports am 27. März 1871, das sie in Edinburgh mit 4:1 gewinnen konnte. Sie nimmt jährlich an den …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Regeln — Dies sind die Regeln des Rugby Union Sports, einer Variante der Rugbysport Familie, und seiner Variante 7er Rugby nach dem offiziellen Reglement des International Rugby Board (IRB). Inhaltsverzeichnis 1 Rugby Platz 1.1 Linien auf dem Platz 1.1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Nationalmannschaft der Cookinseln — Cookinseln Spitzname(n) Verband Cook Islands Rugby Union Trainer …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten — Vereinigte Staaten Spitzname(n) Eagles Verband USA Rugby Trainer …   Deutsch Wikipedia

  • Rugby-Union-Nationalmannschaft von Guam — Guam Spitzname(n) Verband Guam Rugby Football Union Trainer ? Kapitän ? …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”