Sana Kliniken GmbH

Sana Kliniken GmbH
Sana Kliniken AG
Sana Kliniken-Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 11. März 1976
Unternehmenssitz München
Unternehmensleitung

Vorstand:

  • Dr. Michael Philippi (seit 2008)
  • Thomas Lemke
  • Jan Stanslowski
Mitarbeiter 17.500 (2008)
Produkte

Klinikbetreiber

Website

www.sana.de

Die Sana Kliniken AG ist eine private Krankenhausgruppe von Akut-, Fach- und Rehabilitationskliniken, Altenheimen sowie Anbieter zahlreicher Dienstleistungen im Gesundheitswesen. Das Unternehmen hat 2007 einen Gewinn von 32 Mio. Euro bei einem Umsatz von 946 Mio. Euro erwirtschaftet. Firmensitz ist München.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Die Sana Kliniken AG betreibt bundesweit 37 Krankenhäuser aller Versorgungsstufen. Neben dem Kerngeschäft der Akutmedizin setzt sie Leistungsschwerpunkte mit Fachkliniken in den Indikationen Herz/Kreislauf, Orthopädie und Neurologie. Rehabilitationskliniken und Altenheime runden das Versorgungsangebot ab. Neben den konzerneigenen Kliniken führt Sana weitere 19 Krankenhäuser im Managementauftrag von Kommunen und kirchlichen Institutionen.

Das Unternehmen beschäftigt 16.400 Mitarbeiter, darunter 800 Auszubildende in nahezu allen Gesundheitsberufen. Sana versorgt 878.000 Patienten jährlich, gesetzlich wie privat Versicherte. Das waren 30 Prozent mehr als im Vorjahr. In 2007 lag der Anteil an gesetzlich versicherten Patienten durchschnittlich bei 88,5 Prozent, die Bettenkapazität betrug 9.150.

Auf den Veränderungsdruck des Krankenhaussektors antwortet das Unternehmen mit eigenen Dienstleitungstöchtern (12) für Beschaffung, Logistik, Medizintechnik, Facility Management, Catering und Reinigung sowie Kompetenzcentern der neuen Versorgungsformen, Benchmarking, Informationstechnologie und telemedizinische Vernetzung.

Haupteigner der Sana Kliniken AG

Sana ist ein Unternehmen der privaten Krankenversicherungen. Die Anteile halten 2008:

  • die DKV zu 20,31 Prozent,
  • die Signal-Iduna zu 14,45 Prozent,
  • die Allianz zu 13,82 Prozent,
  • die Continentale zu 10,09 Prozent,
  • die Debeka zu 10,09 Prozent
  • sowie 28 weitere Krankenversicherer zu insgesamt 32,12 Prozent.

Geschichte

Die Sana Gruppe wurde 1972 vom „Verein zur Planung und Förderung privater Krankenhäuser e. V.“ (Köln) durch 18 private Krankenversicherungsunternehmen gegründet. Wenig später wurde der Unternehmensname, auf Forderung des Registriergerichts, um den Zusatz „Sana“ (lat. sanare „heilen, gesund machen“) ergänzt.

Inzwischen ist die Zahl der Eigentümer aus diesem Bereich auf 33 deutsche Krankenversicherungen angestiegen, wie oben dargestellt. Zusammen mit Siemens und anderen Firmen ist die Sanagruppe an der Pro Consilio AG beteiligt, die vom Ärztenetz Hamburg-Ost gegründet wurde und als Pionier im Bereich „Disease Management“ gilt.

Zuerst erwarb das Unternehmen nur Allgemeinkrankenhäuser aus nicht kommunaler Trägerschaft. Ab 1984 erfolgte die erste Übernahme eines Krankenhauses aus kommunaler Trägerschaft, dem städtischen Allgemeinkrankenhaus Hürth. Die Modernisierung und Konsolidierung dieser Klinik führten zu einer Trendwende. Immer mehr öffentliche Träger verkauften in Folge ihre Krankenhäuser, die ihre Kassen belasteten, an private Träger.

Sana konnte in den 1980er Jahren weiter wachsen, weil sie kleinere private Kliniken kaufen konnte, die wegen des enormen Kostendrucks in wirtschaftliche Bedrängnisse geraten waren. Erstmals wurden auch Fachkliniken, wie etwa die (heutige) Sana Klinik München-Solln GmbH, übernommen und das Leistungsspektrum um die Rehabilitation erweitert.

Managementverträge mit finanziell angeschlagenen Kliniken aus öffentlicher oder frei-gemeinnütziger Trägerschaft sicherten das weitere Wachstum der Sanagruppe in den 1990er Jahren. Ebenfalls in den 1990er Jahren wurde mit der Zusammenarbeit von Kommunen und Landkreisen die Betriebsführung von Alten- und Pflegeheimen aufgenommen. Sana ist inzwischen Träger für 17 Heime mit circa 1.600 Heimplätzen.

In Rostock wurde ab dem 1. November 2000 erstmals in Deutschland ein Universitätsklinikum von einem privaten Management geführt - auf der Basis eines Managementvertrages mit der Sana Kliniken-Gesellschaft.

2005 hatten die Sana Kliniken die Mehrheit am Paritätischen Unternehmensverbund in Berlin übernommen und damit nicht nur die bisher größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte getätigt, sondern zugleich einen weiteren Ballungsraum „besetzt“. Ein neues Geschäftsfeld haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Sana Kliniken mit dem gemeinsamen Betrieb von Labor- und Praxisgemeinschaften anvisiert.

Für 2006 erfolgten weitere Übernahmen im Bereich der 2.200 Krankenhäuser, davon rund 1.800 kleinere Häuser im ländlichen Raum. Dabei verfolgt die Gruppe das Prinzip der Regionalisierung mit relativ weitgehender Autonomie der Geschäftsführer in den Regionen.

Von 2004 bis 2007 übernahm Sana 16 öffentliche Krankenhäuser und integrierte sie in den Konzern ein. 2007 erfolgte die Übernahme Städtischen Kliniken Düsseldorf sowie deren Altenheime und eine 49 Prozent-Beteiligung am Klinikum Duisburg (ehemals Städtische Kliniken Kalkweg). Die Eigner unterstützen den Wachstumskurs. Sie wandelten das Unternehmen im November 2007 in eine Aktiengesellschaft um und stockten das Eigenkapital auf 120 Mio. Euro auf. Ein Börsengang sei jedoch ausdrücklich nicht geplant. Sana folge entgegen dem Branchentrend einer langfristigen Ausrichtung.[1]

Vorstandschef Philippi kündigte im Februar 2009 an, dass der Konzern seinen Umsatz von 2009 bis 2012 von einer auf zwei Milliarden Euro verdoppeln und zukünftig auch Minderheitsanteile an staatlichen Krankenhäusern erwerben werde.[2]

Im Februar 2009 unterzeichnete die Sana Kliniken AG mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erstmals einen bundesweiten Konzerntarifvertrag für alle Beschäftigungsgruppen. Der Konzerntarifvertrag gilt dabei seit Januar 2009 zunächst für 6.000 der insgesamt rund 16.400 Mitarbeiter und soll schrittweise auf alle 38 Sana-Kliniken übertragen werden.[3]

Mitbewerber

Die Mitbewerber von Sana Kliniken im Privatisierungsprozess des Gesundheitswesens sind vor allem:

In Deutschland ist die Zahl privater Krankenhäuser von 1996 bis 2007 um knapp 42 Prozent gestiegen. Fast jede dritte der insgesamt rund 2.000 Kliniken wird von privaten Klinikketten betrieben, was aus einer im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK) erstellten Studie hervorgeht. Ein Hauptvorteil der privaten gegenüber öffentlichen oder freigemeinnützigen Kliniken sei, dass sie sich leichter mit Kapital versorgen könnten.[4]

Einrichtungen und ihre Standorte

Alle Einrichtungen befinden sich in der Trägerschaft der Sana Kliniken AG oder es besteht eine Minderheitsbeteiligung. Einrichtungen mit ausschließlicher Übernahme des Managements sind hier nicht aufgelistet:

Baden-Württemberg
  • Fachklinik für Neurologie Dietenbronn in Schwendi
  • Karl-Olga-Krankenhaus GmbH in Stuttgart
  • Krankenhaus vom Roten Kreuz Bad Cannstatt GmbH
  • Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad
  • RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH
  • Sana Herzchirurgie Stuttgart GmbH
  • Sana-Kliniken Bad Wildbad GmbH
  • Sana-Klinik Zollernalb GmbH in Albstadt
  • Sana-Medizintechnisches Servicezentrum GmbH (Sana-MTSZ), Stuttgart
Bayern
  • Sana Klinikum Hof GmbH
  • Sana Klinik München-Sendling
  • Sana Klinik München-Solln
  • Sana-Klinik Nürnberg GmbH
  • Sana Klinik Pegnitz GmbH
  • clinic.log Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbh, Eching mit drei Logistikzentren in Eching, Berlin und Leinfelden-Echterdingen. Kooperierend mit der Rhenus eonova GmbH, Berlin
  • Sana DGS GmbH, München (Reinigungsdienste, Hol- und Bringedienste und Patiententransporte in der Klinik)
  • Sana IT Services GmbH, München
  • Sana Personal Service GmbH, München (Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung und Personaldienstleistungen)
  • Sana TGmed GmbH, Ismaning (Gebäudemanagement)
  • Sana-Catering-Service GmbH (SCS), München (Cook & Chill, Cook & Serve, Sous-Vide-Verpflegung)
Berlin
Brandenburg
  • Sana-Herzzentrum Cottbus (SHC)
  • Sana Kliniken Sommerfeld - Hellmuth-Ulrici-Kliniken in Kremmen
  • Sana Krankenhaus Templin
  • Sana Krankenhaus Gransee
  • Klinikum Dahme-Spreewald GmbH - Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen (Minderheitsbeteiligung)
  • Klinikum Dahme-Spreewald GmbH - Spreewaldklinik Lübben (Minderheitsbeteiligung)
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
  • OsteMed Kliniken und Pflege GmbH
  • OsteMed Haus im Park, ein Pflegeheim in Bremervörde
  • OsteMed Seniorensitz und Pflegeheim in Zeven
  • Gesundheitseinrichtungen Hameln-Pyrmont - Kreiskrankenhaus Hameln (49 Prozent-Minderheitsbeteiligung)[5]
Nordrhein-Westfalen
  • Klinikum Duisburg GmbH - Wedau-Kliniken (49 Prozent Minderheitsbeteiligung, 51 Prozent trägt die Stadt Duisburg)
  • Städtische Seniorenheime gGmbH - Altenkrankenheim Rheinhausen, Altenheim Hamborn und Curtius-Pilgrim-Stiftung (jeweils mit Minderheitsbeteiligung)
Rheinland-Pfalz
  • Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG
    • Karl Aschoff Klinik, Bad Kreuznach
    • Rheumakrankenhaus, Bad Kreuznach
Sachsen
  • Kreiskrankenhaus Freiberg gGmbH (Minderheitsbeteiligung)
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
  • Sana Kliniken Lübeck GmbH
    • Sana Krankenhaus Süd in Lübeck
    • Praxisklinik Travemünde
  • Sana Kliniken Ostholstein GmbH

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin WIKOM GmbH vom 19. April 2007: Sana-Klinikkonzern wird Aktiengesellschaft - kein Börsengang
  2. Gespräch von Philippi mit Financial Times Deutschland und Meldung in der Ärztezeitung [1] vom 12. Februar 2009
  3. Management & Krankenhaus, März 2009, Seite 2
  4. Info aus der "Ärztezeitung" vom Februar 2009
  5. http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/klinikmanagement/?sid=518927

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